Hallo Attila,
: Was hat ein so extremes Fell eigentlich noch mit dem Arbeitskleid
: eines Schäferhundes zu tun? Der arme Hund braucht wahrscheinlich den
: ganzen Tag, um nach einem Regenguß wieder trocken zu werden. Er war
: subjektiv zwar "schön" anzusehen, erinnerte mich aber eher an einen
: Neufundländer als an einen DSH. Es kann doch unmöglich Ziel eines
:Züchters sein, solche Riesen hervorzubringen!
Genau DAS ist der Grund, warum der Langstockhaar aus der Zucht genommen wurde! Wenn das Fell zu lang wird behindert es den Hund in seinem Einsatz als Gebrauchshund. Solange nicht auf Langstockhaar selektiert wird, sondern dagegen, haben die trotzdem zur Welt kommenden Langstockhaars ein Fell, mit dem sie gut leben und arbeiten können. ABER wenn das Langstockhaar ein Zuchtkriterium wird, dann würde ziemlich schnell eine ganz extreme Haarlänge herausgezüchtet werden. Wenn man sich anschaut, wie sich andere Langhaarrassen in Bezug auf die Haarlänge in nur zwei oder drei Jahrzehnten verändert haben, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch. Obwohl ich nix gegen Langstockhaar habe und der SV meiner Meinung nach die Hunde in einem zweiten zuchtbuch führen sollte, glaube ich, daß der Langstockhaar auf lange Sicht solche Probleme bekommen würde...
Ein Hund, der z.B. stundenlang Streife gehen muß, braucht ein Haarkleid, welches unproblematisch ist. Ich selbst hatte mal ein paar Tage lang einen Langstockhhar (einen ziemlich Langen...) bei mir. Nachdem ich mit drei Schäferhunden weit abseits des Dorfes in einen starken Regenguß gekommen bin, waren wir alle, Hunde und ich, naß bis auf die Knochen. Die Hunde habe ich anschließen abgerubbelt, den Rüden mehr als sie Hündinnen, und Abends zusammen in den Pferdestall gesperrt, wo sie sich im Heu zusammenrollen konnten. Morgens waren die beiden stockhaarigen Hündinnen mollig warm und trocken, der Langstockhaar immer noch feucht und das Fell klamm. Am nächsten Tag hatte er eine Harnleiterinfektion...
Viele Grüße
Antje