Hallo Nadine,
ich hatte viele Jahre Leonberger gehalten und auch gezüchtet und ich kann nur bestes von ihnen berichten. Wenn man sich nur ein bisschen mit Hundeverhalten etc. auskennt ist der Leo durchaus auch als Ersthund zu empfehlen. Ich finde nicht, dass der Leo einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat; meine Leos waren durchweg alle sehr leicht zu erziehen und freundlich zu Mensch und Tier. Ich hatte nie einen Leo erlebt, der "schwierig" gewesen wäre. Meine erste Hündin war ein absoluter Workaholik, ich habe mit ihr die Schutzhundeausbildung, sowie auch Rettungshundeausbildung, Fährtenausbildung, Agility etc. gemacht und sie war immer ein angenehmer Begleiter, schlechthin mein absoluter Traumhund! Auch mit meinen anderen Leos habe ich die Begleithundeprüfung abgelegt, war nie ein Problem. Einige meiner Leos waren Wachhunde, d.h. sie bellten, wenn sich jemand näherte, waren aber niemals aggressiv oder übertrieben territorial veranlagt. Sie sind eigentlich die idealen Familien- und vor allem Kinderhunde, weil sie sehr viel Geduld haben und sehr nervenstark sind mit fast sprichwörtlicher Ruhe!
Der Besuch einer Hundeschule empfiehlt sich trotzdem, weil man hier gerade als Anfänger viel über Hunde im Allgemeinen lernen kann. Von all zu "harter" Ausbildung nach Gebrauchshunde-Manier würde ich aber beim Leo unbedingt abraten, da er doch sehr sensibel ist und zu viel "Druck" nicht verträgt. Bei der Wahl der Zuchtstätte ist auf gesunde Elterntiere, bzw. Linien zu achten. Der Leo neigt zu Herz-Kreislauferkrankungen, Knochen- und Wachstumserkrankungen oder Krebserkrankungen. Wichtig ist, ein proteinarmes Futter für die Aufzucht zu verwenden. Bitte keine Wachstumsfutter und nicht zu viel füttern, da große Hunde damit zu schnell wachsen, was verheerende Knochenerkrankungen zu Folge haben könnte!
Inzwischen halte ich einen Do-Khyi (Herdenschutzhund) und nun weiß ich, wie einfach doch ein Leonberger im Vergleich gewesen ist!
Bei weiteren Fragen mail mich doch bitte mal privat an.
Liebe Grüße
Connie