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Info über Entlebucher Sennenhund gesucht

geschrieben von Ilona(YCH) 
Info über Entlebucher Sennenhund gesucht
14. März 2003 20:40

Hallo Yorkies,
wir wollen schon lange einen Hund und in die enge Auswahl ist ein Entlebucher Sennenhund gekommen.
wir haben schon einige Infos über diese Rasse gelesen, aber vielleicht kann uns hier im Forum noch jemand eigene Erfahrungen über diesen hund erzählen.
Vor allem interessiert uns, ob er sich für eine Familie mit Kindern eignet? (alle im Schulalter)
Wie sieht es mit dem Bellen in der Praxis aus? Man liest immer,dass er gern bellt - ist es erträglich für Nachbarn oder wirklich ein Problem, dass man nur schwer in den Griff bekommt?
Ach ja und wieviel Bewegung/auslauf braucht er?
Hier sind die Angaben von Buch zu Buch sehr unterschiedlich, die Palette reicht vom "mittleren Bewegungsbedürfnis" bis zur Stufe 9 auf der Skala von 1 -10 ?! wie sieht die Praxis aus?
Über Infos würden wir uns sehr freuen. Jetzt schon vielen Dank
Grüße
Ilona



16. März 2003 07:43

Hallo Ilona,

Ich versuche jetzt mal dir ein paar Antworten zusammen zubasteln yawning smiley)

: Vor allem interessiert uns, ob er sich für eine Familie mit Kindern eignet? (alle im Schulalter)
- Alle Sennenhunde sind prima zu Kindern (nach meiner Erfahrung), so auch der Entlebucher.
: Wie sieht es mit dem Bellen in der Praxis aus? Man liest immer,dass er gern bellt - ist es erträglich für Nachbarn oder wirklich ein Problem, dass man nur schwer in den Griff bekommt?
- Erstmal: jeder Hund bellt mal, das kann man keinem abgewöhnen! Meine Hündin (Großer Schweizer Sennenhund) z.B. bellt unheimlich gerne, das ist ein Hobby von ihr. Ob nun ein Blatt vom Baum fällt oder ein Bekannter mit Leckerli in der Hand kommt, immer wird 2x kurz gebellt. Das ist immer eine Riesenfreude für sie, weil ich sie aus 2ter Hand habe und sie vorher nie bellen durfte. Meine Hündin würde mir ja auch nie das "sprechen" verbieten, also mach ich das auch nicht.
: Ach ja und wieviel Bewegung/auslauf braucht er?
- Sennenhunde brauchen viel Auslauf. Ich gehe mit meiner ca. 4 Std. täglich, davon läuft ca. 1 Std. neben meiner Rappstute her, die ich reite.
: Hier sind die Angaben von Buch zu Buch sehr unterschiedlich, die Palette reicht vom "mittleren Bewegungsbedürfnis" bis zur Stufe 9 auf der Skala von 1 -10 ?! wie sieht die Praxis aus?
- Ich würde sagen, beim Entlebucher Stufe 6 von 10. Es sind ja die kleinsten (glaub ich ???) Sennenhunde und brauchen sicher keine weitere Beschäftigung wie der Berner von meiner Freundin (2x in der Woche Agility und 2x Obedience). Da reicht Morgens, Mittags, Nachmittags und Abends eine Stunde Gassi (kann man natürlich verschieben, bspw. 10 Minuten morgens wenn keine Zeit ist und dann 2 Stunden nachmittags).

Ich hoffe, ich habe dir geholfen!

Gruß
Martina


16. März 2003 07:47

Guck doch auch mal unter: www.entlebucher.de

Da gibt's auch viele Informationen über Haltung, Erscheinung, usw.!

Liebe Grüße
Martina

und auch ein lauten WUFF WUFF von Rica

17. März 2003 09:03

Hallo Ilona,

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wir wollen schon lange einen Hund und in die enge Auswahl ist ein Entlebucher Sennenhund gekommen.
wir haben schon einige Infos über diese Rasse gelesen, aber vielleicht kann uns hier im Forum noch jemand eigene Erfahrungen über diesen hund erzählen.
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Ja, aber klar. Ich hab nen Entli und der ist jetzt 17 Monate alt. Ein Rüde und Benny heisst er ;-)

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Vor allem interessiert uns, ob er sich für eine Familie mit Kindern eignet? (alle im Schulalter)
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Wie meinst du das? Das die Kinder alleine spazieren gehen können? Finde ich nicht sooo toll, denn der Entli hat schon Kraft und sollte er mal ziehen, dann ist er nicht einfach zu halten.
Ob er mit Kindern verträglich ist, liegt an euch. Wie ihr ihn erzieht und wie eure Kindern mit ihm umgehen. Es gibt keine Hunde, die von Anfang an "kinderlieb" sind.
Meiner wäre für Kinder ab 10 und älter wohl ideal, kleine Kinder würde er wohl hin und wieder überrennen, er ist ein richtigs Trampel.

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Wie sieht es mit dem Bellen in der Praxis aus? Man liest immer,dass er gern bellt - ist es erträglich für Nachbarn oder wirklich ein Problem, dass man nur schwer in den Griff bekommt?
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Naja, meiner bellt eigentlich nicht übermässig viel. Ich kenn aber Entlis die sehr viel bellen. Ich habe auch bei meinen bemerkt, das "Bällchen" spielen und zu lange in die Leckerlitasche fassen, wahnsinnigen Stress auslösst und das Bellen fördert.
Ich denke, man kann das Bellen erzieherisch in den Griff bekommen, allerdings von anfang an und nat. auf respektvolle Weise.

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Ach ja und wieviel Bewegung/auslauf braucht er?
Hier sind die Angaben von Buch zu Buch sehr unterschiedlich, die Palette reicht vom "mittleren Bewegungsbedürfnis" bis zur Stufe 9 auf der Skala von 1 -10 ?! wie sieht die Praxis aus?
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Also wir sind
morgens 0.5 - 1 Std. unterweges mit null Aktion, also nur schnüffeln
mittags 1 Std mit Spiel und ein bis. Übungen evlt. im Sommer schwimmen.
abends im Winter 1 Std und zuhause Aktion und im Sommer ca 2 Stunden unterwegs mit viel Übungen, Spielen, suchen usw.
Würde ich nur langweiliges Gassigehen machen, würde mich mein Hund zuhause nicht in Ruhe lassen (so wars im Winter). Naja, er will auf jeden Fall beschäftigt werden und eben da ist es schwierig mit so Skalen.
Nur normales Gassigehen unterfordert ja wohl die meisten Hunde so auch den Entlebucher. Es muss schon was geboten sein, sonst sucht er sich Beschäftigung, zb. dog-Dancing (macht Benny total gerne)

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Über Infos würden wir uns sehr freuen. Jetzt schon vielen Dank
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Also, zwar wird der Entlebucher oft als Anfängerhund bezeichnet, aber das ist er sicherlich nicht. Ich war/bin Anfänger und hatte anfangs echte Schwierigkeit mit ihm klarzukommen. Er setzt sich immmer durch, ich seh das bei Bekannten, wenn sie mit meinen Hund spielen, er hat wirklich ne unheimliche Ausdauer, was das das Durchsetzen betrifft.
Natürlich kommts drauf an, was man vom Hund verlangt.
Auch sind Rüden/Rüden-Begegnungen nicht immer leicht, hier "stänkert" meiner noch zu sehr, das möchte ich mal noch unter Kontrolle kriegen.
Übrigends auch Entlis jagen gerne!

Nach meinen Erfahrung nach sind Entlebucher sehr verspielt, lernfreudig, aktiv und immer bereit, lernen schnell, ängstlich bis zurückhaltend bei Fremden, bellfreudig, meiner merkt sich Fehler in meiner Konsequenz sehr schnell und nutzt dies aus.

Ich muss noch dazu sagen, das ich meinen Hund mit Geschirr führe (sabro.de) und bei einer sehr guten Hundetrainerin bin, die über positive Bestärkung arbeitet und jegliche Schmerzen bei Arbeit ablehnt.
Benny wird roh ernährt und hat eine gute Figur (die Rasse neigt zum dick werden)

www.barfers.de

www.ig-hundeschulen.de

www.cairn-energie.de/buchladn.html

www.sabro.de

[elindekamp.bei.t-online.de]

VG
Sonja und Benny




17. März 2003 09:44

: Hallo Yorkies,
: wir wollen schon lange einen Hund und in die enge Auswahl ist ein Entlebucher Sennenhund gekommen.
: wir haben schon einige Infos über diese Rasse gelesen, aber vielleicht kann uns hier im Forum noch jemand eigene Erfahrungen über diesen hund erzählen.
: Vor allem interessiert uns, ob er sich für eine Familie mit Kindern eignet? (alle im Schulalter)
: Wie sieht es mit dem Bellen in der Praxis aus? Man liest immer,dass er gern bellt - ist es erträglich für Nachbarn oder wirklich ein Problem, dass man nur schwer in den Griff bekommt?
: Ach ja und wieviel Bewegung/auslauf braucht er?
: Hier sind die Angaben von Buch zu Buch sehr unterschiedlich, die Palette reicht vom "mittleren Bewegungsbedürfnis" bis zur Stufe 9 auf der Skala von 1 -10 ?! wie sieht die Praxis aus?
: Über Infos würden wir uns sehr freuen. Jetzt schon vielen Dank
: Grüße
: Ilona
:
:Hallo Ilona,
zuerst folgendes: Ein ENTLEBUCHER ist kein Anfängerhund !!!!!!!!
Mein Mann und ich besitzen selber seit ca. 4 Jahren einen Entlebucher Rüden. Anfangs (Welpenalter) gab es überhaupt keine Probleme, die fingen erst mit ca. 2 Jahren an. Er stellte Leute beim Spazierengehen (rannte auf diese zu, verbellte sie, gebissen hat er nicht, aber er versuchte teilweise zu zwicken).
Wir haben Hudneausbildung gemacht, Welpenschule, Jundhundeausbildung, haben die BGH-A und 2 x die BGH-1 gemacht.
Trotzdem muß man nach wie vor beim Spazierengehen ohne Leine auf ihn aufpassen. Kindern gegenüber verhält er sich neutral, Erwachsenen gegenüber passiert es nach wie vor, daß er die Leute stellt usw.
Der Entlebucher in Fremden gegenüber mißtrauisch, bei unserem Hund ist das sehr stark ausgeprägt, er läßt sich überhaupt nicht anfassen, was natürl. auch zu Problemen beim Tierarzt führt. Es kann teilweise auch sein, daß er jemanden anknurrt, da helfen auch keinerlei Leckerli usw.
Der Entlebucher braucht viel Beschäftigung, es genügt nicht, wenn man nur seine Runde mit dem Hund geht. Er will suchen, schnuppern, spielen (Ball oder Stöckchen), schwimmen usw.
Unserem Hund haben wir schon im Welpenalter das Bellen in geschlossenen Räumen abgewöhnt. Wir haben selber eine Wohnung und da ist es unzumutbar, wenn der Hund beim geringsten Geräusch zu bellen anfängt oder weil es so lustig ist. Im Freien darf unser Hund bellen bis er "heiser" wird.
Ich kann nur raten sich gut zu überlegen sich einen Entlebucher anzuschaffen, da gibt es sicherlich noch genügend andere Rassen bzw. wie wär's mit einem armen Hund aus dem Tierheim?

Wilma


17. März 2003 21:04

Hallo Illona,

wir haben einen jetzt 4 1/2 Jahre alten Entlebucher-Rüden. In den meisten Punkten kann ich mich meinen Vorredner anschließen.

: Vor allem interessiert uns, ob er sich für eine Familie mit Kindern eignet? (alle im Schulalter)

Der Entlebucher kommt mit Kindern im allgemeinen sehr gut zurecht (kommt natürlich auch auf die Kinder an) und ist ein guter und ausdauernder Spielkamerad. Sollten die Kinder den Hund alleine auf Spaziergänge ausführen sollen, kommt es natürlich auf das Alter der Kinder an. Der Entli ist zwar von seiner Statur nicht sehr groß, jedoch ist er ein Kraftpaket, was insbesondere bei jüngeren Kinder zum Problem werden kann.

: Wie sieht es mit dem Bellen in der Praxis aus? Man liest immer,dass er gern bellt - ist es erträglich für Nachbarn oder wirklich ein Problem, dass man nur schwer in den Griff bekommt?

Der Entlebucher ist ein Treibhund, daher ist das Bellen eine seiner ursprünglichsten Eigenschaften. Mit etwas Konsequenz kann man (und sollte man)ihm jedoch von vornherein übermäßiges Bellen abgewöhnen. Unser Entli ist allerdings auch ein hervorragender Wachhund und schlägt sofort an, wenn sich Fremde nähern.

: Ach ja und wieviel Bewegung/auslauf braucht er?

Unser Entlebucher fordert seine Bewegung auf jeden Fall ein, das steht ganz außer Frage. Mindestens einmal am Tag will er so lange rennen und toben, bis er von selbst genug hat. Das läßt sich jedoch leicht bewerkstelligen, denn er liebt alles was fliegt. Ball spielen, Frisbee oder seinen Bringsel werfen und er ist ein glücklicher Hund. Wir haben einen in dieser Hinsicht für ihn geregelten Tagesablauf (morgens 1/2 Stunde spazieren, 1/4 Stunde spielen, mittags 1/2 Stunde spielen und abends dann richtig austoben), den er aber auch abfordert. Tagsüber ist er jedoch ansonsten ruhig und liegt brav unter meinem Schreibtisch. Alles eine Gewöhnungssache.

Ansonsten sollte die Erziehung natürlich nicht vergessen werden. Der Entlebucher lernt im allgemeinen gut und auch sehr gerne, jedoch Gewolltes genauso schnell wie Ungewolltes. Konsequenz und - gerade bei Kindern - einheitliche Regeln sind daher angebracht. Wenn es Euer erster Hund ist, würde ich daher empfehlen, zumindest einen Erziehungskurs in einem Verein mitzumachen, damit allen klar ist, was verlangt wird. Auch kann man ihn vom Kopf her gut mit z. B. Fährten suchen oder Suchspielen auslasten.

Das schon vorher erwähnte Zwicken - Stechen genannt - rührt ebenfalls von seiner ursprünglichen Aufgabe als Treibhund her und sollte von Anfang an unterbunden werden.

Insgesamt gesehen ist der Entlebucher sehr familienbezogen und anhänglich. Für sein Rudel tut er alles. Fremden gegenüber ist er von Natur aus eher mißtrauisch. (Ein gesundes Maß an Mißtrauen hat jedoch manchmal auch seine Vorteile). Wird er jedoch von klein auf richtig gewöhnt, ist das auch in den Griff zu bekommen.

Ich bin der Meinung, daß auch ein Anfänger durchaus gut mit dieser Rasse zurechtkommt (eigene Erfahrung aus unserem Bekanntenkreis), solange er sich nur eben ausreichend mit ihren Eigenarten befaßt. Aber das gilt doch wohl für (fast) jede Rasse.

Übrigens, die Behauptung ein Entlebucher hätte keinen Jagdtrieb kann ich wirklich nicht unterschreiben.

Ich würde vorschlagen, daß Ihr mal eine Ausstellung besucht und Euch dort vor Ort ein Bild von den Entlebuchern macht und mit den Besitzern sprecht. Das erleichtert bestimmt die Entscheidung.

Wenn Du mir schreibst aus welcher Gegend Ihr seid, kann ich Dir sagen, wann die nächste Ausstellung in Eurer Nähe ist.