Hallo Tina.
Der Dobermann wird seit etwa 1899 rein gezüchtet.
Was da an Ursprungsrassen mit beteiligt war, dieses Geheimnis wird Karl Louis Dobermann mit ins Grab genommen haben.
Er war Steuereinnehmer und Abdecker und hat so ziemlich alles an "Hundematerial" aus seiner Abdeckerei verwendet, was scharf und schneidig war.
Sein Ziel war es, einen Schutzhund zu züchten.
Schutzhunde gab es damals noch nicht.
Schäferhunde hüteten Schäfer, Metzgerhunde halfen beim Treiben des Viehs, Jagdhunde waren Gehilfen des Jägers.
Der einzige echte scharfe Wach- und Schutzhund war damals der Airedale-Terrier. Und der war teuer und musste aus England importiert werden.
Dobermann wollte einen erschwinglichen Schutzhund.
Stamm-Mutter war eine graue Pinscherhündin namens Schnuppe.
Bis 1993 war ja die graue Farbe (blau) noch bei Dobermännern erlaubt.
Im Dobermann steckt viel Pinscherblut und wohl auch ein Schuß Black-and-Tan-Terrier.
Die ursprünglichen Dobermänner hatten eher Ähnlichkeit mit dem heutigen Deutschen Pinscher, sie waren kleiner und stämmiger. Aber schon von jeher mit einem schmalen Keilkopf - also nicht Rottweilerähnlich.
Später wurden zur Veredelung der äußeren Linien Greyhounds und für die Größe Doggen eingekreuzt.
Aber noch in den 1950er Jahren waren Dobermänner noch nicht größer als 55 cm für Hündinnen und 65 cm für Rüden.
Das Streben nach "Größe" (heute sind Rüden mit 78 cm Stockmaß zwar laut Standard zu groß aber nicht selten) setzte erst später ein.
Es gibt auch beim Dobermann Show- und Arbeitslinien. Erstere sind größer und massiger, letztere kleiner und drahtiger.
Wie gesagt - beim Dobermann hat so viel mitgemischt, das lässt sich nicht mehr rekonstruieren.
Gruß
tessa