Hallo Carola,
: man trifft sich überall...
und auch im wahren Leben, Du glaubst gar nicht, wenn man so aus demForum zufällig mal "in echt" kennenlernt.
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er Ridegback macht in den meisten Fällen nämlich gerade keine Ausnahme.:
: Hier muß ich doch ein wenig widersprechen. Natürlich ist es unerläßlich, sich über hundliches Verhalten, dessen Beeinflussung, artgerechte Haltung usw. VOr der Anschaffung eines Hundes zu beschäftigen.
: Aber rassespeizifische Besonderheiten außer Acht zu lassen , wäre fahrlässig.
Das sehe ich ganz genauso wie Du und ich kann Deine Ausführungen nur unterstützen. Leider habe ich aus eigenen Negativerfahrungen Janna völlig verkennt, wir haben dies in privaten mails zwischenzeitlich richtig gestellt.
Mir ging es eigentlich um die mir stets begegnende Problematik, dass Mitmenschen bereits ganz genau wissen, dass sie eine Ridgeback möchten, obwohl sie über keinerlei Kenntnis über Hunde verfügen und-noch schlimmer- auch bereits erkennbar nicht bereit sind, sich Wissen anzueignen. Das war für mich der Anlaß "gegenzusteuern": Die Vorstellung, einen Hund aufgrund eines Rassestandards und idealisierender Beschreibungen in der Literatur quasi fertig vorprogrammiert nach Katalog bestellen zu können. Ich habe genau das leider bei dem Vorbesitzer meiner Hündin erlebt und kann diese Einstellung bei mindestens der Hälfte der mich auf den HUnd ansprechenden Spaziergänger ausmachen.
Schau Dir doch mal die Diskussionen im reinen Ridgeback Forum an. Wie selten dreht es sich da um Erziehungsfragen, welche Ahungslosigkeit herrscht da oft vor und wie genau wissen dann alle aber Bescheid, welche körperlichen Attribute der Hund gemäß dem Rassestandard haben soll.
Schau Dir Begegnungen mit anderen Ridgebackhaltern an: Da wird mir nach 30 Sekunden etwas über die korrekte Schwanzhaltung des Hundes erzählt, während er sich gleichzeitg zur Jagd auf irgendeine Beute aufmacht.
Das genetische Verhaltenspotential beim RR sollte wie bei manch anderen Rassen(z.B: Nordische, Herdenschutzhunde u.ä.) nicht unberücksichtigt bleiben. Da auch RR für Spezialaufgaben gezüchtet wurden(eigenständige Jagd in der Meute, Bewachung des Territoriums)haben sie daher auch bestimmte Eigenschaften, die ihnen in die Wiege gelegt werden. RR haben z.B. eine große Neigung zum selbständigen Handeln, manche nennen das unüberlegt " stur".
Letztgenannte vermeintliche "Sturheit" ist dann einer der Gründe, weshalb es dem Hund im weiteren Verlauf schlecht ergeht und er dann auf dem HUndeplatz im Wettbewerb mit den üblichen Gebrauchshunden von Ausbilder und Halter mit den Worten "der taugt nichts" bewertet wird. Habe ich erst neulich wieder hören müssen ... :-(
Diese Eigenständigkeit zu beeinflussen ohne den Hund zu demütigen zu gängeln oder sonstigen Zwängen auszusetzen bedarf schon eines gewissen Fingerspitzengefühls.
...wobei die Fingerspitzen da oft noch zu groß sind...
: Das Jagdverhalten ist in der Tat unterschiedlich ausgeprägt, aber Territorialverhalten zeigen nahezu alle RR recht deutlich, besonders aber Rüden.
.. und auch meine Hündin. Eigenes Auto und eigene vier Wände sind erstmal Tabu, und das nicht nur für Fremde. Aber darüber wollte ich mit Dir ohnehin noch an anderer Stelle sprechen, die "Entspannungsübung" mit der nachgelockerten Leine läßt sich in Minischritten ganz gut an.
: RR haben ein hohes Temperament, d.h. nicht dass sie dauernd aufgeregt herumhüpfen-das zeigen sie im Erwachsenenalter eigentlich überhaupt nicht- aber sie können blitzschnell von null auf hundert reagieren.
Das ist absolut verblüffend. Ich weiss manchmal gar nicht, wie meine Hündin aus tiefstem Schlaf heraus scheinbar gleichzeitig und ohne jeden Zeitverlust an der Tür auftaucht, wenn sich da was tut.
: Sture Unterordnungsübungen auf dem Hundeplatz, nach möglichkeit in einer Gruppe lehnen sie schlichtweg ab(ich aber auch)und kann in kurzer Zeit unangenehme Verhaltensauffälligkeiten provozieren.
Ich habe eigentlich alle Lernfortschritte mit meiner Hündin in eigener Regie und mit freundlicher Unterstützung Einzelner erreicht. Auf dem Hundeplatz macht meine Kleine sofort zu; insbesondere wenn irgendein Ausbilder meint, er müsse sich dem Hund nähern (was es bei mir nicht gibt). Mit mir zusammen übt sie ohne weiteres und bewältigt auch Aufgaben, vor denen sie Vorsicht oder gar Furcht zeigt, es darf aber ausser mir sich ihr niemand nähern, dann will sie nicht mehr. Leider will das sowohl in Welpenstunden, als auch bei dem älteren Hund kaum jemand wahrhaben.
Sie beschäftigen sich selten (Erwachsen) mit abstrakten gegenständen, wie Ball oder Stöckchen, häufiges Wiederholen von Übungen langweilt sie. Um so einen Hund zu fordern und zu fördern bedarf es schon einiger Anstrengungen mehr,
Meine Hündin ist mittlerweile zum Spielen oder Nachlaufen hinter Gegenständen nur mehr zu bewegen, wenn ich mitmache. Ansonsten guckt sie gelangweilt hinterher. Das ist übrigens mittlerweile auch die Schwierigkeit beim Üben des Abbruchs: ich bekomme den Hund kaum dazu, irgendeinem von mir gesetzten Reiz hinterherzurennen. Ich werde demnächst mir bei Jäger mal einen Hasenbalg besorgen und den von einer Freundin an einer Schnur über die Wiese ziehen lassen.
: RR haben allerdings eine hohe Reizschwelle, sind Menschen gegenüber freundlich, bei richtiger Führung kann man den RR überall mitnehmen, mit ihm sportlichen Betätigungen nachgegehen, ihn jagdlich einsetzen, als Rettungs- oder Therapiehund ausbilden usw.
Ja, sofern man die "richtige Führung" betont. Jetzt habe ich aber nuneinmal einen sehr furchtsamen Hund übernommen, der keinerlei Sozialkontakte kannte und ein Angstbeller wurde. Bei jeglicher Art von Spaziergängen in Wald, Weise und Flur ist alles ganz easy, gleichermasse, in belebten Fußgängerzonen, Bahnhöfen etc. Begegnungen im Dunkeln mit Einzelpersonen, insbesondere im und um das Haus werden aber keineswegs freundlich bewältigt, sondern mit Bellen quittiert.
Körperlicher Fremdkontakt scheint mir auch von den weiteren Ridgebacks die ich keinne abgelehnt und bestenfalls neutral und mit Zurückhaltung quittiert zu werden. Was ich aber auch als völlig normal für hundliches Verhalten erachte; für Hundehalter, die einen Streichelhund für Jedermann, ein lebendes Stofftier ("mit so süßen Falten auf der Stirn"
wünschen, wird es da aber schwierig.
: Sie sind leistungsfähig, sehr aussdauernd, sehr sensibel, sie reagieren seismografisch auf all unsere Schwächen und können Privilegien schamlos ausnutzen.
... und sind gleichzeitg recht verpennt und verfressen, oder hast Du da andere Erfahrungen?
Dennoch frage ich mich manchmal,
: ob solche Hunde denn wirklich in unsere modernen Haushalte gehören
: (wie bei anderen Rassen auch)...
Das frage mich allenthalben. Da der Hund bei mir aber -ganz unbescheiden- ein wesentlich besseres Schicksal erleidet als bei seinem Vorbesitzer, quält mich diese grundsätzliche Frage wenigstens nicht ununterbrochen.
: Mein Altrüde bellt vielleicht 1-2x jährlich-
)
Meine wird sauer und bellt, wenn ein anderer ihrer Spielaufforderung nicht folgt ...
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Viele Grüße
andreas