Hallo Miki!
Wenn ich daran denke, einen neuen Hund in die Familie aufzunehmen, mache ich es so: Ich bin unvoreingenommen, gehe durch die Tierheime und lasse es auf mich zukommen. Alles kann passieren und allein die Sympathie ist entscheidend. Den Beitrag habe ich ursprünglich mal geschrieben, weil es mir leidtut, daß der Begriff "Pitbull" durch die Mediendarstellung zum Synonym für "blutrünstige Bestie" geworden ist.
Ich allerdings würde mir aus den folgenden Gründen keinen zulegen:
1. Meiner Meinung nach hat ein Welpe dieser Rassen kaum noch eine Chance, eine gute Sozialisation mit anderen Hunden zu bekommen, da, wie mir Besitzer von "Kampfhundrassen" bestätigen, kaum ein anderer Hundebesitzer bereit ist, seinen Hund mit ihm spielen zu lassen.
2. Die (äh) Kampfhunde, die ich kenne, und das sind einige, sind sehr menschenfreundlich, aber heftig aggressiv gegen ihre Artgenossen. Und zwar resultierend aus 1., sowie teilweise aus der Unerfahrenheit ihrer Besitzer heraus (1. Hund, Kenntnisse über Hunde bei der Anschaffung so gut wie nicht vorhanden, nur der Wunsch - ein Staff soll es sein ... ).
3. Mein derzeitiger Hund Max ist eine Wundertüte aus Dalmatiner und evtl. Bordercollie. Wenn ich mit ihm spazierengehe, kann ich ihn vor den Streichelambititonen begeisterter Passanten kaum retten (er hat ein weiches weißes Fell und eine schwarze Gesichtshälfte, das ihm aber erst in unserer Obhut wieder gewachsen ist - die hintere Hälfte fehlte im Tierheim bis auf ein paar jämmerliche Fellreste und er wirkte mehr wie ein sehr merkwürdig gefärbter Pavian).
Er erträgt das alles mit stoischer Ruhe, weiß jedoch, wohin er gehört. Für mich ist das Labsal auf meiner wunden Seele, weil mein letzter Hund (zu mir das liebste Tier) seine Artgenossen haßte, dies lautstark kundtat und in so manche Rauferei verwickelt war, so daß wir allen anderen Hunden - egal, welches Geschlecht und Alter - weit aus dem Weg gehen mußten.
:wie soll man einen vater nennen, der seine eigene tochter missbraucht? sind deswegen alle menschen schlecht?
Warum stellst du mir diese Frage? Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß all die Leute, die Horrorgeschichten über Pitbulls erzählen, in der Regel keine Ahnung haben, wie Pitbulls eigentlich aussehen.
: ein tier wird immer so, wie man es erzieht,
Ich denke, außer der Erziehung spielen auch noch andere Dinge wie Veranlagung, Umwelt ... eine Rolle, die man als Hundebesitzer nicht so gut beeinflussen kann.
... und auch anderen hunden gegenüber ist er stehts fair....
Deiner Meldung entnehme ich, daß Du bereits reichlich Hundeerfahrung mitgebracht hast. In den Fällen, die ich kenne, ist es oft der erste Hund und die Leute sind kaum in der Lage, sein Verhalten richtig einzuschätzen - eine Bürste vom Kopf bis zum Schwanz, dieses gewisse steife Wedeln, der ganze Hund angespannt, beide Hunde an der Leine - und die Leute? "Na, ihr beiden versteht Euch aber gut", jubeln sie, während ich versuche, meinen ebenfalls deutlich drohenden Hund vor einer Eskalation langsam aus der Gefahrenzone zu bugsieren.
Ich finde ja immer noch: Um einen Hund erwerben zu dürfen, sollte jeder (besonders zum Schutz der Hunde) einen Sachkundenachweis ablegen. Und ganz wichtig - eine Beratung, wie man sie heute schon in fast jedem Tierheim bekommen kann:
Welcher Hund passt in unsere Familie und unser Umfeld?
Vielen Hunden bliebe viel erspart, wenn das so wäre. Und verschärfte Gesetze wären überflüssig.
Viele Grüsse
von der toleranten Kirsten und der schnarchenden Wundertüte Max