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Gute Hunde/Schlechte Hunde - an Susi

geschrieben von Franziska(YCH) 
Gute Hunde/Schlechte Hunde - an Susi
27. Januar 2000 19:45

Hallo Susi,

:Bei einem Züchter meiner Wahl, weiß ich über die Eltern bescheid, weiß ich um z.B. gesunde Hüften, Ellenbogen, Augen...der Elterntiere, weiß ob es Probleme in dieser Linie gibt.

Und welche Garantie gibt dir das? Es gibt keine Garantie dafür, daß der Hund gesunde Hüften, Ellenbogen, Augen...hat, selbst wenn die Elterntiere gesund sind. Soweit sind wir in der Erforschung der Genetik noch lange nicht, als das man das einschätzen könnte.

:Ich weiß in etwa welche Eigenschaften mein zukünftiger Hund haben wird und was ich speziell in der Aufzucht beachten muß.

Hund ist Hund. Spezielle Eigenarten bekommt man auch bei Mischlingen sehr schnell mit, wenn man nur ei kleines bißchen aufmerksam ist.

: Ich kenne sehr viele Mischlinge (und natürlich auch Rassehunde), die schwerste HD haben, weil sich einfach kein Mensch drum kümmert, wenn er seine Hunde verpaart.

Eben (ebenso, wie Rassehunde)! Soweit ich weiß kann HD auch wieder auftauchen, selbst wenn die Großeltern und Eltern des Hundes HD-frei waren. Und da kann sich einer kümmern, wie er will, es kann trotzdem passieren, daß seine Hunde HD haben.

Ich kenne Bauernhofhunde, die nicht geimpft waren, schwerste Infektionen hatten und so gut wie keine Sozialisation erfahren haben.

Naja, also ob die Hunde geimpft sind, kann man ja herausfinden (durch Vorzeigenlassen des Impfpasses). Welche Sozialisation meinst du? Ich kenne viele Bauernhofhunde, die bestens sozialisiert sind, oft besser, als die, die in sterilen Zwingern gehalten wurden. Ich denke, es ist eher die Ausnahme gerade bei Bauernhofhunden, wenn die Hunde schlecht sozialisiert sind.

: Gleiches gilt für Hunde aus schlechten Zuchten.
: Für mich ist es vom gesundheitlichen Aspekt, ein unkalkulierbares Risiko einen Hund anzuschaffen, von dem und von dessen Eltern ich fast nichts weiß. Bei einem gutgezogenen Hund weiß man in etwa was einen erwartet.

Auch nur ein Hund, den man ganz schnell VERziehen kann ;o))).

Bis dann

Franziska


27. Januar 2000 23:36

Hallo Franziska,

: Und welche Garantie gibt dir das? Es gibt keine Garantie dafür, daß der Hund gesunde Hüften, Ellenbogen, Augen...hat, selbst wenn die Elterntiere gesund sind. Soweit sind wir in der Erforschung der Genetik noch lange nicht, als das man das einschätzen könnte.

Garantien gibt mir das keine. Aber ich habe gute Karten. Wir haben unseren Rüden nach gesundheitlichan Aspekten ausgesucht und haben die Verpaarung bewußt gewählt, weil sein Vater nachweislich gesunde Hüften vererbt. Und ein guter Züchter weiß, welcher Hund was in welcher Generation vererbt. Und er ist jetzt 4 Jahre alt und top gesund.

: Hund ist Hund. Spezielle Eigenarten bekommt man auch bei Mischlingen sehr schnell mit, wenn man nur ei kleines bißchen aufmerksam ist.

Hund ist ebend nicht Hund. Wenn ich nicht weiß, welche Rassen beteiligt waren, kann ich den Hund nicht richtig ernähren und auf seine speziellen Verhaltensweisen, die er mal an den Tag legen wird, frühzeitig eingehen.


: Eben (ebenso, wie Rassehunde)! Soweit ich weiß kann HD auch wieder auftauchen, selbst wenn die Großeltern und Eltern des Hundes HD-frei waren. Und da kann sich einer kümmern, wie er will, es kann trotzdem passieren, daß seine Hunde HD haben.

Soll das heißen, daß es egal ist, ob man versucht gesunde Hunde zu züchten?

: Naja, also ob die Hunde geimpft sind, kann man ja herausfinden (durch Vorzeigenlassen des Impfpasses).

Was nützt es Dir aber wenn er schon die erste Impfung mit vier Wochen verpasst hat ? Dann hat er sich möglicher Weise schon infiziert. Und Impfausweise kann man mit Mithilfe eines "Tierdoktors" hervorragend fälschen. Was z.B. eine gängige Praxis der Massenzüchter ist.

: Welche Sozialisation meinst du? Ich kenne viele Bauernhofhunde, die bestens sozialisiert sind, oft besser, als die, die in sterilen Zwingern gehalten wurden.

Welche Hunde werden in sterilen Zwingern gehalten, außer im Labor ?

:Ich denke, es ist eher die Ausnahme gerade bei Bauernhofhunden, wenn die Hunde schlecht sozialisiert sind.

Hätte ich Stallhunde sagen sollen ? Nun die meine ich, die außer ihrer Mutter und ein paar Kindern nichts von der Welt zu sehen kriegen.

: Auch nur ein Hund, den man ganz schnell VERziehen kann ;o))).

Verziehen ???

Viele Grüße

Susi


28. Januar 2000 08:19

Hi Franziska

: Bei einem gutgezogenen Hund weiß man in etwa was einen erwartet.

Mir ist bis heute noch kein Hund "passiert" (so ähnlich komme ich meistens zu meinen Hunden), bei welchem ich genau wusste, woher er kam, geschweige denn, was mich erwartet. Tatsächlich habe ich nur gute Erfahrungen damit gemacht. Das ist natürlich relativ und kommt darauf an, was ich vom Hund erwarte. Ein Hund (von sechs-nicht alle gleichzeitig!) war in einige Belangen problematisch (Rüden und kräftige Männer), was er sich nicht abgewöhnen liess. Der Hund und ich lernte aber, damit umzugehen und ich bin um jeden Tag froh, den er bei mir war.

Vor kurzem musste (zu dem wurde es) ich einen reinrassigen Hund einer Freundin hüten, aus einer guten (damit meine ich wirklich gut -gute Haltung, mit Vor- und Nachbetreuung, gesunde Eltern und Grosseltern) Zucht. Der Hund hat gesundheitliche Probleme (rassetypisch, in dieser Zucht bis jetzt aber nicht vorhanden) und ging mir in der Zeit ziemlich auf den Keks (hätte vorher nicht gedacht, dass das bei einem Hund möglich ist, aber er war mir schlicht zu nervös und zu menschenbezogen). Das ist nichts mehr als ein dummes Einzelbeispiel, das nichts sagt, als dass es die Garantie für einen gesunden Hund nicht gibt. Dass Du das Risiko bei einer guten Zucht vermindern kannst, ist wahrscheinlich. Da ich selber bei Bauernhof-, Fund- und Abgabetieren damit keine Probleme hatte, spielt dieser Punkt in meinen Überlegen keine so zentrale Rolle.

Freundliche Grüsse

Nicole III

(die glaubt, dass jedeR mit seinem Hund am glücklichsten ist -ob er reinrassig, gemischt, gesund, krank oder behindert ist)


28. Januar 2000 18:09

Hi Susi,

ich hab jetzt keine Lust auf jede Einzelheit konkret einzugehen ;o))).
Was ich eigentlich sagen wollte ist damit: Es ist völlig egal, wie teuer ein Hund ist, oder ob es ein Rassehund oder Mischling ist. Man kann in beiden Fällen Glück oder Pech haben.
Ich denke ein Fakt ist, daß heutige Hundezucht Hunde eher krank macht. Ich glaube kaum, daß die Hunde vor 200 Jahren so viele verschiedene gesundheitlichen Probleme hatten, wie heute.
Ich rede von HD, bzw. überhaupt Gelenkproblemen, von Ohren- und Augenentzündungen, von überempfindlichen Mägen, von Allergien en masse, u.s.w..
Ich weiß nicht, ob dir schonmal aufgefallen ist, daß bei Mischlingen äußere Merkmale. als auch Charaktereigenschaften wieder "normalisieren". Warum sollte das bei gesundheitlichen Aspekten nicht genauso sein? Auch in der Viehzucht kreuzt man ab und zu verschiedene Rassen, um hinterher gesündere, leistungsfähigere Tiere zu erhalten. Man nutzt den Heterosiseffekt aus.
Es ist ja auch so, daß umso einheitlicher eine Rasse im Aussehen und im Charakter ist, umso ähnlicher sind die Gene (etwas ungeschickt ausgedrückt ;o)). Das wiederum geht dann immer mehr in Richtung Inzucht (die Gendefekte bei Inzucht kommen ja auch nur dadurch zustande, daß durch die Verwandtschaft die Gene so ähnlich sind...schonwieder ungeschickt ausgedrückt), und daß das nicht gut sein kann, kann wohl kaum jemand bestreiten.

Bis dann

Franziska

29. Januar 2000 01:11

Hallo Nicole III,

: und ging mir in der Zeit ziemlich auf den Keks (hätte vorher nicht gedacht, dass das bei einem Hund möglich ist, aber er war mir schlicht zu nervös und zu menschenbezogen)

Deine Freundin findet ihren Hund vielleicht super, so wie er ist. Genau wie Du Deine Hunde immer alle toll gefunden hast.
Ich denke, ob ein Hund einen nervt oder nicht, hängt nicht von Rassezugehörigkeiten ab, sondern davon, ob man mit diesem Hund nichts anfangen kann, weil man anderes gewöhnt ist, vielleicht war der Hund auch sehr traurig, daß Frauchen weg war. Der Mischling meiner Schwester zeigt bei ihrer Abwesenheit auch Nervosität und eine extreme Anhänglichkeit an den "Aufpasser".

grinning smileya ich selber bei Bauernhof-, Fund- und Abgabetieren damit keine Probleme hatte, spielt dieser Punkt in meinen Überlegen keine so zentrale Rolle.

Ich denke doch ? Hattest Du nicht geschrieben, daß ein Hund Verhaltensauffälligkeiten gezeigt hat ?

Viele Grüße

Susi

29. Januar 2000 01:11

Hallo Franziska,

: Ich weiß nicht, ob dir schonmal aufgefallen ist, daß bei Mischlingen äußere Merkmale. als auch Charaktereigenschaften wieder "normalisieren".

Nein, daß ist mir noch nicht aufgefallen. Ein Beispiel, Dackelmischlinge. Da noemalisiert sich nix, die haben fast alle verkrüppelte Läufe. Zweites Beispiel, bestimmte Mischungen (z.B. Bulldog-DSH) haben nicht nur mit den schweren rassetypischen Krankheiten zu kämpfen wie Hund A, sondern auch noch mit denen von Hund B. Drittes Beispiel, Wesen (z.B. Deutsch Kurzhaar-DSH) Jeder Hund alleine wäre nicht so "schlimm" wie der Mischling aus beiden Rassen.
Was ich damit sagen will, es besteht die Möglichkeit der Dopplung der Probleme. Das soll durch strenge Selektion eines guten Züchters vermieden werden. Und viele Züchter tun das sehr erfolgreich und mit großem Einsatz, nämlich die Rasse zu verbessern. Und nur die Leute sollten sich Züchter nennen dürfen. Alles andere ist für mich mehr oder minder Vermehrerei. Das klingt jetzt ziemlich hart, meines erachtens ist es aber so.

: Warum sollte das bei gesundheitlichen Aspekten nicht genauso sein? Auch in der Viehzucht kreuzt man ab und zu verschiedene Rassen, um hinterher gesündere, leistungsfähigere Tiere zu erhalten.
Man nutzt den Heterosiseffekt aus.

Das Problem daran ist, daß bei oben genannten Effekt nur in der ersten Generation eine Leistungsverbesserung auftritt, untereinander verpaart ist alles wieder beim alten. Und wird auch vorrausgesetzt, daß es sich um positive Merkmale handeln muß, wo es lohnt sie zu doppeln.

: Es ist ja auch so, daß umso einheitlicher eine Rasse im Aussehen und im Charakter ist, umso ähnlicher sind die Gene (etwas ungeschickt ausgedrückt ;o)). Das wiederum geht dann immer mehr in Richtung Inzucht (die Gendefekte bei Inzucht kommen ja auch nur dadurch zustande, daß durch die Verwandtschaft die Gene so ähnlich sind...schonwieder ungeschickt ausgedrückt), und daß das nicht gut sein kann, kann wohl kaum jemand bestreiten.

Das ist bei Mischlingen auch nicht anders. Sie tragen auch dieselben, event. kranken Gene in sich, die von mindestens zwei Rassen kommen. Und wenn man diese dann auch noch verpaart, kann es zu immer vielfäligeren Belastungen kommen. Wenn sich nur ausschließlich gesunde Hunde verpaaren würden, die artgerecht leben würden (also ohne Menschen) würde wohl eine gesunde Linie Pariahunde nach vielen, vielen Jahren entstehen. Aber es gibt keine natürliche Auslese.

Viele Grüße

Susi