Welcher Hund für meine Eltern
24. Juni 2003 17:58

Meine Eltern sind in diesem Jahr beide Rentner geworden und möchten ihre neu gewonnene Freizeit mit einem Hund verbringen.

Rassevorstellungen haben sie noch keine, aber schon bestimmte Vorstellungen von ihrem Hund.

Es sollte ein kleiner, höchstens mittelgroßer Hund sein ,intelligent,

kein Kläffer (obwohl da wohl auch die Erziehung eine große Rolle spielt) .Er sollte wenig Jagdtrieb besitzen und vom Fell her pflegeleicht sein.
Alles in allem mehr ein Wohnungshund ,der sich mit Spaziergängen, Tricks erlernen und ganz viel Liebe zufriedengibt.

Über Rassevrschläge würde ich mich freuen,denn sie wollen die Sache langsam angehen und sich informieren ,damit dann auch ein Hund ins Haus kommt ,der zu meinen Eltern passt.

Ich selber habe einen Aussie und kann mir für mich und meine Familie keinen besseren Hund vorstellen. So ein Hund würde aber nun so gar nicht zu meinen Eltern passen, da sie ihn nicht auslasten könnten .

Liebe Grüße von Tina mit Astor


24. Juni 2003 19:27

Hallo!

Als erstes wieder mein Appell: Deine Eltern sollen sich erst einmal im Tierheim umsehen. Dort gibt es sowohl Rassehunde als auch sehr nette Mischlinge! Da finden sich bestimmt einige tiere, die die Erwartungen erfüllen können.

Ich würde deinen Eltern auch raten einen älteren Hund zu holen, keinen Welpen, da gerade ältere Menschen (soll jetzt nicht böse gemeint sein) oft mit der Erziehung eines jungen Hundes total überfordert sind.
Oftmals geben auch Züchter ältere, schon erzogene Hunde ab.

Wie wäre es denn mit einem Terrier??? Westie oder auch Cairn Terrier sind auch gut für ältere Menschen geeignet. Welche Terrier Rassen noch in Frage kämen, müsst ihr eben mal schauen.

Auch ein Beagle (da gibt es auch einige Vertreter, die keinen Jagdtrieb haben) wäre sicherlich eine Überlegung wert.

Wie wäre es mit einem Pudel? Diese Hunde müssen zwar öfters geschoren werden, gelten aber als sehr intelligent und geben sich (zumindest wenn sie schon älter sind) mit etwas weniger Auslauf zufrieden, bzw. sie müssen nicht unbedingt auf dem hundeplatz arbeiten.

Grundsätzlich würde ich also zu einem älteren Tier raten, weil diese in der Regel auch nicht mehr soooo viel Auslauf und Beschäftigung brauchen wie ein junges tier. Desweiteren will ich deinen Eltern gerne einen Mischling ans Herz legen (die oftmals die wunderbarsten Hunde sind).
Sucht einfach mal den Kontakt zu diversen Züchtern und auch zu Tierschutzorganisationen (z.b. Beagle in Not etc.) und auch den Ratschlag der tierheime.

Viele Grüße
Nora

24. Juni 2003 19:33

Hallo Tina,

ich kann da den Welsh Corgi Pembroke empfehlen. Auf ihn passt deine Beschreibung. Als Hütehund hat er zwar guten Jagdtrieb, der sich aber leicht umlenken lässt. Außerdem ist er gesund und robust.

Gruß
Susanne

24. Juni 2003 20:01

Hallo Tina.
Es ist nie einfach, sich für den passenden Hund zu entscheiden. Im Prinzip muß ich meiner Vorgängerin Recht geben, dass es im Tierheim viele gute Tiere gibt, die ein neues zu Hause suchen. Allerdings kann es auch dort Probleme geben. Wenn man sich einen älteren Hund aus dem Tierheim holt, kennt man leider nicht seine gesamte Vorgeschichte. Kleines beispiel: Ich habe mir damals eine siebenjährige Boxerhündin aus dem Tierheim geholt. Mir wurde gesagt, sie sei absolut kinderlieb und menschenfreundlich. Wurde aber bis dato leider nur im Zwinger gehalten. Da ich von "Queen" superlieb und überschwenglich begrüßt wurde, flog ihr mein Herz nur so zu. Sie lebte sich super ein, war innerhaöb von zwei Wochen stubenrein und benahm sich meinen beiden 4 und 5 Jahre alten Kindern gegenüber einfach vorbildlich. Also, mit kurzen Worten gesagt "Ein Traumhund".1/2 Jahr verging. Queen blieb ohne Probleme 1 bis 2 Std. allein zu Hause. Als wir dann eines Tages vom Einkaufen wieder kamen, traf uns der Schlag. Unser ganzes Wohnzimmer samt Flur waren zerstört. Wer die Beißkraft eines Boxers kennt, weiß was ich damit meine.Die hölzerne Gardinenstange war an einer Seite samt Dübel aus der Wand gerissen. Unsere Couch??? Federkern!!! Riesige Löcher im Polster, aus denen die Federn prangten. Alles voller zerfetztem Schaumstoff.Bücher im offenen Schrankfach??? Zerfetzt!
Teppichbrücke??? In tausend Stücke.
Wir standen mit offenem Mund in der Tür, während mir die Tränen nur so über die Wangen liefen. Und "Queen"? Sie stand da, als würde sie ein großes Lob erwarten. Von da an habe ich sie NIEMALS mehr mit meinen Kindern auch nur für zwei Minuten allein in einem Zimmer gelassen.
Wir standen vor einem Rätsel. Warum? Hatte sie Angst, wir würden nicht wieder kommen? Gab es während unserer Abwesenheit irgendeine Situation für sie, die schlimme Erinnerungen in ihr weckte? War sie vielleicht sogar krank und hatte Schmerzen? Keine Ahnung. ich mußte sie unter diesen Umständen leider, (aber wirklich in gute Hände) abgeben. Das Risiko für meine Kinder war mir zu groß. Ich habe bittere Tränen bei ihrem Abschied geweint.
Ich möchte damit nur sagen, dass es gerade für ältere Menschen noch schwieriger sein kann, mit den unbekannten Problemen eines Tierheimhundes klarzukommen. Zumal man dessen Ursachen fast nie erfährt.
Es kann aber auch eine wunderschöne Beziehung daraus entstehen.Aber leider ist das vorher ungewiß. Und, wie gesagt, für ältere Menschen noch schwieriger als für jüngere.
Übrigens: Ein Pudel ist wirklich sehr zu empfehlen. Gelehrig, haart nicht, verhältnismäßig ruhig vom Temperament her und im allgemeinen nicht so anspruchsvoll wie mancher andere Hund. Für ältere Menschen sehr zu empfehlen.
Ich habe zwar sehr viel geschrieben, finde aber, dass man sich auch über solche Vorfälle vor der Anschaffung Gedanken machen sollte.
Ganz liebe Grüße, Ines und Border Balu

24. Juni 2003 20:31

Hallo Nora,

vielen Dank für deinen netten Beitrag.Ich habe auch zuerst an einen Tierheimhund für meine Eltern gedacht.Aber da sie gern einen Welpen haben wollen und ihn auch selbst prägen wollen ist das schon schwierig.

Sie sind ja auch mit 60 Jahren noch nicht alt und gebrechlich, sodass ich ihnen die Mühe, die die Aufzucht eines Welpen bedeutet durchaus zutraue.

An einen Pudel haben wir auch schon gedacht.Den könnten sie auch mitnehmen, wenn sie mal verreisen. Wie sieht das eigentlich im Flugzeug aus? bis wieviel KG darf ein Hund im Passagierraum mitfliegen?

Tina mit dem nichtflugtauglichem Aussie Astor


25. Juni 2003 04:35

Terrier, ganz besonders Westis, halte ich in dem Fall für absolut ungeeignet.
Gerade die brauchen eine erfahrene Hand, die sich durchzusetzen weiß.
Ich kenne zahllose Fälle, wo besonders die niedliche Cesar-Westis ihre Besitzer voll im Griff haben, weil sie sich nicht unterwerfen. Sie erfordern mehr Erziehung und Durchsetzungsvermögen als mancher große.
Auf den Hundeplätzen sind es in erster Linie die kleinen Terrier, die Probleme machen, weil sie so stur und giftig sind.
Noch dazu für ältere Leute viel zu quirlig.

Ich würde da ebenfalls an den Pudel denken, nicht gerade mein persönlicher Favorit, aber gelehrig, freundlich, Haarpflege nicht zu aufwändig, eigentlich der ideale Renterhund :-)