Hallo Tina.
Es ist nie einfach, sich für den passenden Hund zu entscheiden. Im Prinzip muß ich meiner Vorgängerin Recht geben, dass es im Tierheim viele gute Tiere gibt, die ein neues zu Hause suchen. Allerdings kann es auch dort Probleme geben. Wenn man sich einen älteren Hund aus dem Tierheim holt, kennt man leider nicht seine gesamte Vorgeschichte. Kleines beispiel: Ich habe mir damals eine siebenjährige Boxerhündin aus dem Tierheim geholt. Mir wurde gesagt, sie sei absolut kinderlieb und menschenfreundlich. Wurde aber bis dato leider nur im Zwinger gehalten. Da ich von "Queen" superlieb und überschwenglich begrüßt wurde, flog ihr mein Herz nur so zu. Sie lebte sich super ein, war innerhaöb von zwei Wochen stubenrein und benahm sich meinen beiden 4 und 5 Jahre alten Kindern gegenüber einfach vorbildlich. Also, mit kurzen Worten gesagt "Ein Traumhund".1/2 Jahr verging. Queen blieb ohne Probleme 1 bis 2 Std. allein zu Hause. Als wir dann eines Tages vom Einkaufen wieder kamen, traf uns der Schlag. Unser ganzes Wohnzimmer samt Flur waren zerstört. Wer die Beißkraft eines Boxers kennt, weiß was ich damit meine.Die hölzerne Gardinenstange war an einer Seite samt Dübel aus der Wand gerissen. Unsere Couch??? Federkern!!! Riesige Löcher im Polster, aus denen die Federn prangten. Alles voller zerfetztem Schaumstoff.Bücher im offenen Schrankfach??? Zerfetzt!
Teppichbrücke??? In tausend Stücke.
Wir standen mit offenem Mund in der Tür, während mir die Tränen nur so über die Wangen liefen. Und "Queen"? Sie stand da, als würde sie ein großes Lob erwarten. Von da an habe ich sie NIEMALS mehr mit meinen Kindern auch nur für zwei Minuten allein in einem Zimmer gelassen.
Wir standen vor einem Rätsel. Warum? Hatte sie Angst, wir würden nicht wieder kommen? Gab es während unserer Abwesenheit irgendeine Situation für sie, die schlimme Erinnerungen in ihr weckte? War sie vielleicht sogar krank und hatte Schmerzen? Keine Ahnung. ich mußte sie unter diesen Umständen leider, (aber wirklich in gute Hände) abgeben. Das Risiko für meine Kinder war mir zu groß. Ich habe bittere Tränen bei ihrem Abschied geweint.
Ich möchte damit nur sagen, dass es gerade für ältere Menschen noch schwieriger sein kann, mit den unbekannten Problemen eines Tierheimhundes klarzukommen. Zumal man dessen Ursachen fast nie erfährt.
Es kann aber auch eine wunderschöne Beziehung daraus entstehen.Aber leider ist das vorher ungewiß. Und, wie gesagt, für ältere Menschen noch schwieriger als für jüngere.
Übrigens: Ein Pudel ist wirklich sehr zu empfehlen. Gelehrig, haart nicht, verhältnismäßig ruhig vom Temperament her und im allgemeinen nicht so anspruchsvoll wie mancher andere Hund. Für ältere Menschen sehr zu empfehlen.
Ich habe zwar sehr viel geschrieben, finde aber, dass man sich auch über solche Vorfälle vor der Anschaffung Gedanken machen sollte.
Ganz liebe Grüße, Ines und Border Balu