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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Weisser Schäferhund
30. Juni 2003 12:43

Vielen Dank für eure Antworten!

lg Christina

01. Juli 2003 00:21

Hallo Christina

der Weisse Schäferhund hat eine Odysee der Namen hinter sich. Anscheinend von je her ein ungeliebtes Kind der offiziellen Kynologie mit seiner FehlFehlfarbe ,nämlich aus der Rasse Deutsche Schäferhund (schwarz gelb).

Lange Jahre und bis heute wurde der Weiße in Deutschland als Fehlfarbe verbannt und verleugnet, er wurde in den USA und Kanada aber als rein weiße Rasse weitergezüchtet, dort heißt er übrigens noch heute in den offiziellen Ahnentafeln des AKC "GERMAN WHITE SHEPHERD", ebenso in England !!!! Er wird dort also unter dem Namen geführt, der ihm eigentlich zusteht.

Nach der einstigen Verbannung um 1930 aus Deutschland kam er erst 1981 aus Amerika hierher zurück. Der 1. Züchter hier war Martin Faustmann, er stellte die Rasse als das vor was sie ist, als "Deutscher weißer Schäferhund".

Durch diese Namensgebung (Deutscher Weißer Schäferhund) kamen viele Anfeindungen, nicht zuletzt von Deutschen Schäferhundezüchtern (farbigen), deren Meinung nach es keine Fehlfarbe weiß jemals beim Deutschen Schäferhund gegeben haben soll.

Herr Faustmann entschloss sich diese "junge" (uralte Rasse) schlichtweg in Anerkennung der Verdienste um die Zucht der Amerikaner und Canadier umzubenennen in "Amerikanisch Candadisch weißer Schäferhund".

Lange Jahre war das A.C. die Abkürzung und Rassebezeichnung überhaupt in Deutschland und Europa .Hier wurde die Rasse unter diesem Namen bekannt und beliebt und setzte ihren Siegeszug außerhalb der offiziellen Kynologie ungebremst bis heute fort unter der Bezeichnung A.C. weißer Schäferhund.

20 Jahre war der Weiße Schäferhund vom größten Verein in Deutschland, dem " Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)" als eigenständige Rasse ausgeschlossen worden,um nicht zu sagen "verstoßen" gewesen.
Der A.C. gehörte lt. dem VDH keiner Rasse an, er wurde als Mischling bei Leistungsprüfungen geführt, welche Demütigung für die Besitzer mit Abstammungsnachweisen über mehrere weiße Generationen !

Manche Menschen sollen sogar von "weißen Kakerlaken" oder gar von "Farbmutanten und Albinos" geredet haben, was der Rasse jedoch in ihrer Beliebtheit unter der Bevölkerung als Familienhund keinen Schaden zufügen konnte.

Weltverband ist die FCI, ihr gehört u.A. auch der VDH als nationaler Verein in Deutschland an. Erst in 2003 wurde die Rasse international durch die FCI vorläufig unter dem Namen "weißer Schweizer Schäferhund" anerkannt.
Durch die internationale (vorläufige) Anerkennung der Rasse durch die FCI mußte auch der VDH in Deutschland diese Rasse in seinen Reihen führen.

Ich wüßte nicht, daß eine andere Rasse jemals so lange (20Jahre) um eine offizielle Anerkennung gekämpft hat wie der Weiße Schäferhund? Die Verunstaltung seines Namens in Weisser Schweizer Schäferhund ist für mich unverständlich .

Manchmal kommt es mir so vor, als ob man es nicht ertragen kann, einst eine so wunderschöne Farbvariante aus seinem Rassestandard gestrichen und verbannt zu haben. Ist es der Grund weswegen diese Rasse nicht den Namen tragen darf, der ihr eigentlich zusteht , nämlich

WEIßER DEUTSCHER SCHÄFERHUND ?

Würde denn diese Rassebezeichnung eine Ableitung auf deren Ursprung zulassen und warum wäre dies manchen anscheinend solch ein Dorn im Auge?

Ob es etwas mit falschen Idealen zu tun hat, oder ob es lediglich um eine möglichst weite Abgrenzung zum "Deutschen Schäferhund" geht, lasse ich mal dahingestellt.

Stephanitz ( Der Begründer des ersten Deutschen farbigen Schäferhundes) sagte einaml so oder so ähnlich "Ein guter Hund könne keine schlechte Farbe haben". Offensichtlich hat er seine Meinung später geänder ?

Die jetzige Umbenennung der Rasse durch díe FCI / VDH-Anerkennung in Weißer Schweizer Schäferhund ist nicht nur geschichtlich gesehen falsch!

Die Beraubung aller Ahnen unserer Hunde in den jetzigen VDH-Registriernachweisen stellt für mich ein Absurdum dar.
(Trotz vorheriger vollständiger Ahnenreihen haben dort unsere Hunde plötzlich keine Eltern/Großeltern etc. mehr, was schon rein biologisch unmöglich ist) !!

Was sollte sich in der Zucht durch eine VDH/FCI Anerkennung plötzlich zum Positiven ändern ?

Die schweren Jahre der Anfänge ließ man die Rasse alleine, jetzt wo sie etabliert ist, erkennt man sie an, was soll das ?


Viele Grüße
Liberty




01. Juli 2003 07:41


: Was sollte sich in der Zucht durch eine VDH/FCI Anerkennung plötzlich zum Positiven ändern ?

Warum regst du dich so auf? Du sagst ja selber, dass sich durch die
(vorläufige) FCI Anerkennung in der Zucht wahrscheinlich nichts ändert.
Also mir ist es völlig egal, wie die Rasse nun bezeichnet wird und über Ursprungsländer und Rassebezeichnungen haben sich die Beteiligten seit jeher gestritten, das ist nichts Neues. Viele Rassen müssten eigentlich anders heissen und haben das "falsche" Ursprungsland.

Vielleicht hast du Glück, und es ändert sich noch etwas an der Rassebezeichnung, denn diese ist ja nur vorläufig.

Mir gefällt die Rasse sehr, ob sie nun Amerikanisch-Canadischer oder Deutscher oder Schweizer weisser Schäferhund heisst.

Gregor


01. Juli 2003 09:13

: Warum regst du dich so auf? Du sagst ja selber, dass sich durch die
: (vorläufige) FCI Anerkennung in der Zucht wahrscheinlich nichts ändert.

Hallo Gregor

doch es wird sich etwas ändern. Durch die Anerkennung ist unter den Züchtern ein großer Streit ausgebrochen. Zwischen denjenigen die in den VDH wollen und denen, die außerhalb bleiben möchten. Dann ist es nicht mehr möglich die Hunde untereinander zu kreuzen. Ich sehe ein Inzuchtprolem kommen, was diese Rasse schon einmal hatte.

Was hat anderen Rassen die "Champion-Zucht" im VDH eingebracht ?

Weil Amerika die Rasse wahrscheinlich weiterhin unter "Deutscher Schäferhund weiß" führen wird, ist es fraglich ob man in Zukunft von da noch Hunde nach Deutschland in den VDH importieren darf. Generell erkennen sich VDH und AKC zwar die Stammbäume untereinander an, aber wird man auch eine andere Rasse in Deutschland einkreuzen dürfen, so wie in UsA? Schließlich ist es bis heute in USA erlaubt farbige Schäferhunde mit Weißen Schäferhunden zu kreuzen, beide erhalten die selben Stammbäume mit der selben Beizeichnung German Shepherd.

In Holland unter dem Raad van Beheer gibt es ebenfalls 2 getrenne Rassenamen: Duitse Witte Herder und White Suisse Shepherd Dog.
Erstere bauen auf Importe von England und USA/Kanada auf. Zweitere auch!
Aber jetzt kommts : " BEIDE RASSEN DÜRFEN NICHT UNTEREINANDER VERPAART WERDEN" weil sie auf dem Papier zwei verschiedene Rassenamen haben!

Da in den neuen VDH Regsiterpapieren in Deutschland keinerlei Vorfahren mehr stehen, sehe ich in einigen Generationen ein wahres Durcheinander kommen. Hoffentlich wird nicht aus Unwissenheit allerengste Inzucht gemacht.

In vielen Ländern der FCI dürfen die Weißen Ihre Vorfahren in den Stammbäumen behalten, in Deutschland nicht! Da gibt es dann das nächste Durcheinander, wenn ein Deutscher Rüde mit leerem Stammbaum im Ausland deckt. Was steht dann bei den Welpen auf der Vaterseite ? Alles leer oder aber die vorherigen Ahnen, die ja angeblich nicht für den VDH nachvollziehbar waren?

Gregor, ich rege mich nicht über die Anerkennung an sich auf, wegen des Namen alleine auch nicht, sondern darüber das alles in 20 Jahren der Zucht für den VDH nicht existent ist. Wer glaubst Du hat mehr Erfahrung in der Rasse, die die sie schon so lange züchten, oder die, die die Rasse jetzt neu anerkannt haben ? Glaubst Du im Ernst, die VDH-Richter würden sich herablassen und mit den Richtern von außerhalb einmal zu reden, was die Schwerpunkte bei dieser Rasse sind ?

Nein, auf Ausstellungen wird vielleicht genau der selbe Fehler vom VDH nochmal gemacht, den die Rassebegründer in Deutschland auch schon vor 20 Jahren machten, Selektion überwiegend auf rein weißes Fell und schwarzes Pigment. Ohne Berücksichtigung bleibt das Inzuchtproblem.

20 Jahre sperrt man die Rasse aus und alles was vorher war ist UNGÜLTIG! Angefangen bei den Stammbäumen, weiter über die HD-Auswertungen bis hin zu den Zuchttauglichkeiten und Ausstellungen, die die Hunde alle schon vorher durchlaufen hatten. Entweder Du machst mit Deinen älteren Hunden alles nochmal neu oder Du bleibst mit ihnen eben draußen wo Du bist.

Ich rege mich über das Chaos auf, was der Rasse großen Schaden zufügen kann.

Viele Grüße
Liberty









01. Juli 2003 11:01

Hallo Liberty

Das alles tönt wirklich ziemlich chaotisch. So genau kenne ich den Sachverhalt natürlich nicht. Da kann ich leider nicht mehr mithalten.

Gregor



01. Juli 2003 13:13

Hi Liberty!

Ich möchte mich gleich mal kurz entschuldigen, dass ich mich da einmische, aber ich denke, ich habe da auch 'was interessantes beizutragen. Also, dann leg' ich mal los:

: Was hat anderen Rassen die "Champion-Zucht" im VDH eingebracht ?

Manchmal nichts, manchmal aber doch recht viel... das ist Ansichtssache: Aber es gilt ja immer noch: wer sich einen "normalen" Hund anschaffen möchte, der kann sich ja immer noch einen BBS (BERGER BLANC SUISSE; wie die Rasse übrigens richtig heisst) holen.

: Weil Amerika die Rasse wahrscheinlich weiterhin unter "Deutscher Schäferhund weiß" führen wird, ist es fraglich ob man in Zukunft von da noch Hunde nach Deutschland in den VDH importieren darf. Generell erkennen sich VDH und AKC zwar die Stammbäume untereinander an, aber wird man auch eine andere Rasse in Deutschland einkreuzen dürfen, so wie in UsA? Schließlich ist es bis heute in USA erlaubt farbige Schäferhunde mit Weißen Schäferhunden zu kreuzen, beide erhalten die selben Stammbäume mit der selben Beizeichnung German Shepherd.

Es ist bisher immer so gewesen, dass wenn eine neue Rasse anerkannt wurde, man bestrebt war einen möglichst grossen Genpool anzulegen. Die logische Folge, denkst du, ist, dass man am Anfang wohl Kraut & Rüben kreuzen darf und es auch tun wird. ABER: Die Rasse hat eine lange provisorische Anerkennungszeit hinter sich in der sie sich profilieren musste und geschaut wurde, wie sie sich entwickelt, ob die Zahlen auch schön steigen und ob somit also auch genügend Exemplare zur Weiterzucht vorhanden sind. Die ist offensichtlich der Fall. Ich weiss nicht, wo du wohnst, aber hier in der Schweiz gibt es enorm viele BBS, die allerdings noch zu "AC-Weissen Schäferhund"-Zeiten gekauft wurden. Persönlich kenne ich sieben Exemplare im näheren Umkreis! Falls du in Deutschland wohnst halte ich es nicht für verwunderlich, dass du findest, es gäbe weniger Tiere, denn da scheint die Rasse auch etwas weniger beliebt. (Das ist jetzt eine ganz persönliche Meinung! Mag sein, dass das so nicht stimmt! Nur dass ich das gesagt habe! Ich persönlich jedenfalls habe diese Meinung.) Das kommt davon, dass immer noch sehr viele DSH Halter und Züchter absolut und strikt dagegen sind, dass die beiden Rassen (?)/ Varietäten (?) gekreuzt werden. Ich bin der Meinung, dass der DSH sich mittlerweile schon ziemlich vom BBS unterscheidet: der BBS ist meistens weniger triebig, hat keine abgeschlagenen Kruppe usw. usw. Folglich bin ich der Meinung dass die Auswahl an Exemplaren genug gross ist um eine gute Zucht aufzubauen. Obwohl natürlich niemand bestreiten wird, dass es eine gewisse Anlaufzeit braucht... aber welche Rasse hat nicht mal "klein" angerufen?

: Aber jetzt kommts : " BEIDE RASSEN DÜRFEN NICHT UNTEREINANDER VERPAART WERDEN" weil sie auf dem Papier zwei verschiedene Rassenamen haben!

Nun, da wird sich die Niederlande etwas Neues ausdenken müssen. Aber das ist, sagen wir das mal böse, nicht unser Problem... Tatsache ist, dass die Schweiz das Patenland ist und die Kynologie jetzt EINE (und nicht zwei) neue Rasse hat, die weltweit anerkannt ist. Natürlich wird es eine zeit lang noch "chaoteln" bei dieser Rasse, aber bei welcher Rasse war von Anfang an alles perfekt?!

: Da in den neuen VDH Regsiterpapieren in Deutschland keinerlei Vorfahren mehr stehen, sehe ich in einigen Generationen ein wahres Durcheinander kommen. Hoffentlich wird nicht aus Unwissenheit allerengste Inzucht gemacht.

Inzucht an sich ist nicht schlecht. ABER: es kann (mit Betonung KANN) gefährlich sein, weil da eben alle negativen wie aber auch positiven (!) Krankheiten und Merkmale einer Linie hervortreten. So kann man sehen, was alles an gutem und schlechtem "Material" in einer Zucht liegt. Aber ich bin natürlich deiner Meinung, dass zu viel Inzucht äusserst schlecht herauskommen kann. Wie aber auch schon oben gesagt ist ja durch die "testzeit" vor der definitiven Anerkennung gesichert worden, dass genügend Zuchttiere vorhanden sind. Ausserdem ist es bei genügend Zuchttieren von BBS nicht nötig DSH einzukreuzen, denn das Weiss ist bei diesen Hunden ja bekanntlich (hoffentlich, wenigstens)rezessiv vererbbar. Also wäre es VÖLLIG sinnlos DSH eizukreuzen, denn die F1 Generation wäre demnach unbrauchbar, sowohl für die DSH, wie auch für die BBS, denn: Die F1 ist nach Mendel also DSH-gefärbt (also gelb-schwarz) und trägt aber das rezessive Weiss-Gen in sich. Jetzt hat die DSH-Zucht seit ungefähr hundert Jahren versucht die Weissen auszumerzen und jetzt kommt einer und züchtet heterozygote DSH... jetzt wo man dieses logischerweise latente, rezessive Weiss praktisch herausgezüchtet hat... verstehst du?

: Gregor, ich rege mich nicht über die Anerkennung an sich auf, wegen des Namen alleine auch nicht, sondern darüber das alles in 20 Jahren der Zucht für den VDH nicht existent ist. Wer glaubst Du hat mehr Erfahrung in der Rasse, die die sie schon so lange züchten, oder die, die die Rasse jetzt neu anerkannt haben ? Glaubst Du im Ernst, die VDH-Richter würden sich herablassen und mit den Richtern von außerhalb einmal zu reden, was die Schwerpunkte bei dieser Rasse sind ?

Nein, und da liegt ein riesiger Fehler! Da bin ich völlig einig mit Dir!

: Nein, auf Ausstellungen wird vielleicht genau der selbe Fehler vom VDH nochmal gemacht, den die Rassebegründer in Deutschland auch schon vor 20 Jahren machten, Selektion überwiegend auf rein weißes Fell und schwarzes Pigment. Ohne Berücksichtigung bleibt das Inzuchtproblem.

dito oben

: 20 Jahre sperrt man die Rasse aus und alles was vorher war ist UNGÜLTIG! Angefangen bei den Stammbäumen, weiter über die HD-Auswertungen bis hin zu den Zuchttauglichkeiten und Ausstellungen, die die Hunde alle schon vorher durchlaufen hatten. Entweder Du machst mit Deinen älteren Hunden alles nochmal neu oder Du bleibst mit ihnen eben draußen wo Du bist.

Das kann ich nachvollziehen, dass das so richtig verdammt ('tschuldiung) wütend macht. Würds mich als BBS-Züchter auch machen!

Lieber Gruss,
würd'mich freuen mich noch weiter mit dir darüber zu "disputieren"!
:-)
Christine