Hi Liberty!
Ich möchte mich gleich mal kurz entschuldigen, dass ich mich da einmische, aber ich denke, ich habe da auch 'was interessantes beizutragen. Also, dann leg' ich mal los:
: Was hat anderen Rassen die "Champion-Zucht" im VDH eingebracht ?
Manchmal nichts, manchmal aber doch recht viel... das ist Ansichtssache: Aber es gilt ja immer noch: wer sich einen "normalen" Hund anschaffen möchte, der kann sich ja immer noch einen BBS (BERGER BLANC SUISSE; wie die Rasse übrigens richtig heisst) holen.
: Weil Amerika die Rasse wahrscheinlich weiterhin unter "Deutscher Schäferhund weiß" führen wird, ist es fraglich ob man in Zukunft von da noch Hunde nach Deutschland in den VDH importieren darf. Generell erkennen sich VDH und AKC zwar die Stammbäume untereinander an, aber wird man auch eine andere Rasse in Deutschland einkreuzen dürfen, so wie in UsA? Schließlich ist es bis heute in USA erlaubt farbige Schäferhunde mit Weißen Schäferhunden zu kreuzen, beide erhalten die selben Stammbäume mit der selben Beizeichnung German Shepherd.
Es ist bisher immer so gewesen, dass wenn eine neue Rasse anerkannt wurde, man bestrebt war einen möglichst grossen Genpool anzulegen. Die logische Folge, denkst du, ist, dass man am Anfang wohl Kraut & Rüben kreuzen darf und es auch tun wird. ABER: Die Rasse hat eine lange provisorische Anerkennungszeit hinter sich in der sie sich profilieren musste und geschaut wurde, wie sie sich entwickelt, ob die Zahlen auch schön steigen und ob somit also auch genügend Exemplare zur Weiterzucht vorhanden sind. Die ist offensichtlich der Fall. Ich weiss nicht, wo du wohnst, aber hier in der Schweiz gibt es enorm viele BBS, die allerdings noch zu "AC-Weissen Schäferhund"-Zeiten gekauft wurden. Persönlich kenne ich sieben Exemplare im näheren Umkreis! Falls du in Deutschland wohnst halte ich es nicht für verwunderlich, dass du findest, es gäbe weniger Tiere, denn da scheint die Rasse auch etwas weniger beliebt. (Das ist jetzt eine ganz persönliche Meinung! Mag sein, dass das so nicht stimmt! Nur dass ich das gesagt habe! Ich persönlich jedenfalls habe diese Meinung.) Das kommt davon, dass immer noch sehr viele DSH Halter und Züchter absolut und strikt dagegen sind, dass die beiden Rassen (?)/ Varietäten (?) gekreuzt werden. Ich bin der Meinung, dass der DSH sich mittlerweile schon ziemlich vom BBS unterscheidet: der BBS ist meistens weniger triebig, hat keine abgeschlagenen Kruppe usw. usw. Folglich bin ich der Meinung dass die Auswahl an Exemplaren genug gross ist um eine gute Zucht aufzubauen. Obwohl natürlich niemand bestreiten wird, dass es eine gewisse Anlaufzeit braucht... aber welche Rasse hat nicht mal "klein" angerufen?
: Aber jetzt kommts : " BEIDE RASSEN DÜRFEN NICHT UNTEREINANDER VERPAART WERDEN" weil sie auf dem Papier zwei verschiedene Rassenamen haben!
Nun, da wird sich die Niederlande etwas Neues ausdenken müssen. Aber das ist, sagen wir das mal böse, nicht unser Problem... Tatsache ist, dass die Schweiz das Patenland ist und die Kynologie jetzt EINE (und nicht zwei) neue Rasse hat, die weltweit anerkannt ist. Natürlich wird es eine zeit lang noch "chaoteln" bei dieser Rasse, aber bei welcher Rasse war von Anfang an alles perfekt?!
: Da in den neuen VDH Regsiterpapieren in Deutschland keinerlei Vorfahren mehr stehen, sehe ich in einigen Generationen ein wahres Durcheinander kommen. Hoffentlich wird nicht aus Unwissenheit allerengste Inzucht gemacht.
Inzucht an sich ist nicht schlecht. ABER: es kann (mit Betonung KANN) gefährlich sein, weil da eben alle negativen wie aber auch positiven (!) Krankheiten und Merkmale einer Linie hervortreten. So kann man sehen, was alles an gutem und schlechtem "Material" in einer Zucht liegt. Aber ich bin natürlich deiner Meinung, dass zu viel Inzucht äusserst schlecht herauskommen kann. Wie aber auch schon oben gesagt ist ja durch die "testzeit" vor der definitiven Anerkennung gesichert worden, dass genügend Zuchttiere vorhanden sind. Ausserdem ist es bei genügend Zuchttieren von BBS nicht nötig DSH einzukreuzen, denn das Weiss ist bei diesen Hunden ja bekanntlich (hoffentlich, wenigstens)rezessiv vererbbar. Also wäre es VÖLLIG sinnlos DSH eizukreuzen, denn die F1 Generation wäre demnach unbrauchbar, sowohl für die DSH, wie auch für die BBS, denn: Die F1 ist nach Mendel also DSH-gefärbt (also gelb-schwarz) und trägt aber das rezessive Weiss-Gen in sich. Jetzt hat die DSH-Zucht seit ungefähr hundert Jahren versucht die Weissen auszumerzen und jetzt kommt einer und züchtet heterozygote DSH... jetzt wo man dieses logischerweise latente, rezessive Weiss praktisch herausgezüchtet hat... verstehst du?
: Gregor, ich rege mich nicht über die Anerkennung an sich auf, wegen des Namen alleine auch nicht, sondern darüber das alles in 20 Jahren der Zucht für den VDH nicht existent ist. Wer glaubst Du hat mehr Erfahrung in der Rasse, die die sie schon so lange züchten, oder die, die die Rasse jetzt neu anerkannt haben ? Glaubst Du im Ernst, die VDH-Richter würden sich herablassen und mit den Richtern von außerhalb einmal zu reden, was die Schwerpunkte bei dieser Rasse sind ?
Nein, und da liegt ein riesiger Fehler! Da bin ich völlig einig mit Dir!
: Nein, auf Ausstellungen wird vielleicht genau der selbe Fehler vom VDH nochmal gemacht, den die Rassebegründer in Deutschland auch schon vor 20 Jahren machten, Selektion überwiegend auf rein weißes Fell und schwarzes Pigment. Ohne Berücksichtigung bleibt das Inzuchtproblem.
dito oben
: 20 Jahre sperrt man die Rasse aus und alles was vorher war ist UNGÜLTIG! Angefangen bei den Stammbäumen, weiter über die HD-Auswertungen bis hin zu den Zuchttauglichkeiten und Ausstellungen, die die Hunde alle schon vorher durchlaufen hatten. Entweder Du machst mit Deinen älteren Hunden alles nochmal neu oder Du bleibst mit ihnen eben draußen wo Du bist.
Das kann ich nachvollziehen, dass das so richtig verdammt ('tschuldiung) wütend macht. Würds mich als BBS-Züchter auch machen!
Lieber Gruss,
würd'mich freuen mich noch weiter mit dir darüber zu "disputieren"!
:-)
Christine