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Hütehunde, Hüteverhalten

geschrieben von Silke und Meggie(YCH) 
Hütehunde, Hüteverhalten
22. Juli 2003 11:34

Hallo Yorkies!

Angeregt durch einen anderen Thread würde mich mal interessieren, wie sich das Hüteverhalten bei Euren Hütehunden so zeigt. Bei meiner Aussiehündin sieht das folgendermaßen aus:

Als sie noch "klein" war, hat sie alles verfolgt, was sich schnell bewegte, und es nach Möglichkeit bellend und wedelnd umkreist. Allerdings hatten wir den Vorteil, daß sie nur Leute /Radfahrer, Motorroller u.ä. wieder "einfangen" wollte, die sich in die gleiche Richtung bewegten wie wir. Aus diesem Grund brauchten wir uns nur umzudrehen und in die andere Richtung gehen (haben sie dann aber auch gelobt, wenn sie direkt mit umdrehte) und das Thema war erledigt.

Wenn sie "auf sich gestellt ist", also z.B. bei uns im Reitstall frei herumläuft und weiß, wo ich bin, macht sie das immer noch - allerdings nur dann, wenn jemand rennt oder auf dem Hof Fahrrad fährt - sich also in irgendeiner Form schnell und ungewöhnlich bewegt. Ich habe manchmal den Eindruck, als würde sie versuchen, die Leute anzuhalten (stellt sich grundsätzlich davor, nachdem sie sie überholt hat), damit sie nicht auf die Nase fallen *g*. Meist fallen sie dann allerdings erst recht auf die Nase ;-)

Pferden läuft sie auch nur nach, um sie zu überholen und dann vor ihrer Nase herumzuhüpfen - sie ist noch nie (!) ein Pferd von hinten angegangen! Inzwischen tut sie das wohl nur noch, wenn sie den Eindruck hat, daß sie außer Kontrolle sind (meistens hat sie damit dann auch recht, erstaunlicherweise).

Auf der Koppel läuft sie völlig desinteressiert zwischen den Pferden umher, solange diese sich normal bewegen. Streiten sich 2 Pferde, geht sie dazwischen - auch wieder von vorne (da wird mir manchmal echt Angst und Bange, weil die Pferde sie komplett ignorieren). Ist die ganze Herde in Bewegung, läuft sie auch wieder VOR den Tieren her, hüpft ihnen an die Nase und stupst. Sie hat noch nie ein Pferd gezwickt (nicht mal, wenn SIE gezwickt wurde) - im Gegenteil: sie versucht dauernd aktiv, sich bei allen Pferden "einzuschleimen", zeigt CS ohne Ende, legt sich ggf. sogar vor dem interessierten Pferd auf den Rücken.

Andere Tiere, die nicht vor ihr weglaufen, interessieren sie nicht die Bohne. Läuft ein Tier weg, rennt sie ihm nach, überholt es (wenn möglich *g*), hält es an und umkreist es bellend. Nach Sekunden wird ihr das dann aber zu langweilig.

Was habt Ihr bei Euren Hütehunden so für Beobachtungen gemacht? Sind diese Verhaltensweisen für einen Aussie typisch? Was unterscheidet andere Hütehunde im Verhalten von einem Aussie?

Neugierige Grüßle, Silke mit Aussie Meggie

22. Juli 2003 11:49

Hallo Silke,

meine Collie-DSH-Hündin, die ich mit 3,5 Jahren übernommen hatte, hat anfangs versucht meine Katzen zu hüten. Fanden die überhaupt nicht komisch und deshalb gab es erstmal hin und wieder ein paar Krallen auf die Nase; es floß dabei auch schon mal etwas Blut.
Sie ist den Katzen nach, hat sie umkreist, in die Ecke gedrängt und dann aufgepaßt, daß sie nicht wieder ausbüchsen.
War anfangs deshalb etwas anstrengend mit ihr. Dauernd gab es deshalb Zoff zwischen den Katzen und ihr.
Mittlerweile läßt sie es; hat inzwischen kapiert das Katzenhüten nicht erwünscht ist.
Hüten darf sie dafür im Auslauf. Mein Hundesitter schickt sie los, um die anderen Hunde zurückzuholen.

Der BC einer Freundin muß bei Dunkelheit immer an die Leine, weil sie leider Autos und S-Bahnen hüten will. Das ist auch nicht so toll. Dabei hat diese Hündin wirklich viel Auslauf. Frauchen macht nämlich Hundesitting tgl.

LG Anne


22. Juli 2003 13:03

Hi!

: meine Collie-DSH-Hündin, die ich mit 3,5 Jahren übernommen hatte, hat anfangs versucht meine Katzen zu hüten. Fanden die überhaupt nicht komisch und deshalb gab es erstmal hin und wieder ein paar Krallen auf die Nase; es floß dabei auch schon mal etwas Blut.

Und sie hat sich nicht "gewehrt"? Meggie hatte letzt eine Begegnung mit einem Katzenkind (auf dem Arm). Das Kätzchen hat richtig geknurrt und gefaucht = Meggie hat gefiept und gewedelt, beim Näher-Ranhalten ging sie sogar rückwärts (war ihr wohl nicht so geheuer *g*). Aber als das Kätzchen plötzlich richtig "lossprotzte" (weiß nicht, wie ich das beschreiben soll - kannste damit was anfangen *g*?), hat sie ziemlich böse geknurrt... ich bin mir nicht sicher, ob sie sich bei einem richtigen Angriff nicht doch wehren würde... *grübel*. Verständlich wär´s ja.

: Sie ist den Katzen nach, hat sie umkreist, in die Ecke gedrängt und dann aufgepaßt, daß sie nicht wieder ausbüchsen.

Nee, das macht Meggie nicht *g* - wer in der Ecke sitzt und sich nicht mehr bewegt ist soooo laaangweilig ;-) Sie ist eh nicht der Typ, der sich auf etwas Langweiliges (wie z.B. auch Platz-Bleib *g*) konzentrieren kann. Ich hoffe unsere Katzenkinder im Stall finden das möglichst schnell raus...

: Hüten darf sie dafür im Auslauf. Mein Hundesitter schickt sie los, um die anderen Hunde zurückzuholen.

Und das klappt? Meggie nimmt irgendwie keiner ernst, weder die Pferde, noch andere Hunde oder sonstiges Getier - vielleicht macht sie was falsch? ;-) Naja, an sich bin ich da ja ganz froh drüber.

: Der BC einer Freundin muß bei Dunkelheit immer an die Leine, weil sie leider Autos und S-Bahnen hüten will. Das ist auch nicht so toll. Dabei hat diese Hündin wirklich viel Auslauf. Frauchen macht nämlich Hundesitting tgl.

Vielleicht ist sie nachtblind? Aber Meggie ist in der Dämmerung / Dunkelheit auch ganz anders drauf, als tagsüber. Sie fängt dann plötzlich an, wachsam zu sein *kläff*.

: LG Anne

Dito, Silke


22. Juli 2003 13:28

Hallo,

alles was Dein Hund da so praktiziert ist genau das, was wir bei einem Hütehund nicht sehen wollen. Motorroller, Radfahrer bellend zu umkreisen und zu Fall zu bringen ist Jagdspaß und einfach eine Unart die andere Rassen auch gerne täten (wenn man sie ließe).

Was ein Hütehund zwischen? den Pferden zu suchen hat ist mir völlig unklar (und ich hoffe, dass es alles Deine eigenen Pferde sind).

Wenn überhaupt einen Hütehund an den Pferden, dann wird er die Herde als
'Ganzes' betrachten und die Herde außen flankieren und wird auch die ruhige Herde genau beobachten, sollte einer der Pferde versuchen sich von der Herde zu entfernen oder über oder unter dem Zaun zu fressen, dann wird der Hütehund eingreifen - genauso wenn das Tor offen ist, wird er jeden davon abhalten die Weide zu verlassen - und dieses auch mit einem angeborenem schadlosen Griff durchsetzen. Aber Streitigkeiten innerhalb der Herde haben einen Hütehund nicht zu interessieren.
Ein Hütehund hat sich nicht bei seiner Herde einzuschleimen, sondern er muss sich zum Teil schon recht druckvoll Respekt verschaffen.

Meine Hütehunde verhalten ausdauern aber ruhig und mit Überblick an der Herde.

Bei Deinem Hund sehe ich einfach nur den Spaß an der Action - (den ich allerdings nicht gerne sehe)

mfg
Dagmar

P.S. am liebsten sind mir die Hütehundebesitzer die ernsthaft behaupten ihr Hund würde nicht jagen -- nein - er versucht nur die Rehe zu Frauchen zu hüten.




22. Juli 2003 13:26

Hallo Silke,

vieles, was Du schilderst, kommt mir bekannt vor. Unser Tervueren, gehört ja auch zu den Hütehundrassen, springt auch VOR den sich entfernenden Personen herum, ohne zu zwacken. Ist er nicht schnell genug, um DAVOR zu kommen, (nicht weil er eine Schnecke ist, sondern z.B. beim Schlittenfahren unseres Sohnes) versucht er es mit Festhalten nach Hütehundmanier, also sanftes Zupacken am Ärmel oder Hose, wobei es meist bei der Andeutung bleibt, ohne die Person also zu berühren.
(Natürlich lasse ich das normalerweise nicht zu, nur wenn ich nicht aufpasse, passiert es leider oder aber bei Leuten, die wir kennen bzw. wenn hier bei uns im Garten die Kinder spielen und mit Unique vertraut sind.)
Bewegt sich die Person nicht mehr, ist sie uninteressant, höchstens für Streicheleinheiten ist er noch zu begeistern, das aber dann massiv. Er liebt Menschen.

Auch weglaufende Hunde werden sofort verfolgt. Und auch sie, wenn zu schnell, an den "Hosen", also dem Behang am Hinterlauf, festgehalten. Auch das passiert nur kontrolliert, da ich weiß, dass mein Hund gern mobbt, also nur mit Hunden, die wir kennen.

Gehen wir als Familie geschlossen los, umkreist er uns oft. Aber wehe, wir trennen uns, dann versteht er die Welt nicht mehr und weiß dann nicht so recht, was er nun machen soll. Erst rennt er noch der anderen Gruppe ein Stück nach, manchmal auch noch ein zweites Mal, aber dann kommt er mit mir mit und schaut mich anfangs noch ständig an. Seine "Herde" ist auseinander gebrochen, das ist wohl schlimm für ihn. Umso größer die Freude, wenn wieder alle zusammen sind.

Im Dunkeln verhält er sich auch anders. Er wird noch sehr viel wachsamer, meldet mir entgegenkommende Personen, sträubt auch schon mal das Fell. Auch von drinnen wird nach draußen geknurrt, was er tagsüber nicht macht. Klaro, früher wurden nachts die Schafe noch mehr bewacht, da dann ja die Spitzbuben und Wölfe kamen...

Ich denke aber, dass dieses Verhalten viele Hunde haben, unabhängig von der Rasse.

Gruß
Claudia mit Unique


22. Juli 2003 13:30


: Der BC einer Freundin muß bei Dunkelheit immer an die Leine, weil sie leider Autos und S-Bahnen hüten will. Das ist auch nicht so toll. Dabei hat diese Hündin wirklich viel Auslauf. Frauchen macht nämlich Hundesitting tgl.
:

Viel Auslauf nützt einem Border aber leider nix... Arbeit passt da schon besser ...
Macht der BC das nur im Dunkeln?

LG Julia