Hallo Andrea,
freudiges Fußgehen is eigentlich eine Übung, die Du über Motivation sehr gut erreichen kannst. Wahrscheinlich hast Du bisher über den Punkt hinübergearbeitet, an welchem man die Arbeit über Motivation abbrechen sollte ("Verwehren steigert das Begehren", d.h. der Hund muß noch etwas von Dir fordern, wenn Du die Übungs beendest). Häufig passiert das, wenn man mit einem zu jungen Hund arbeitet, weil dessen 100%ige Konzentrationsfähigkeit nur sehr kurz ist.
Ich baue die Übung anfangs ausschließlich über Futter auf. Dazu füttere ich den Hund aus der Hand an, so lange, bis er das Futter von mir "fordert" (mich anschubst). Dann bringe ich den Hund mit dem Futter auf meine linke Seite und baue die Vorwärtsbewegung mit ein, wobei ich auf einem Kreisel in Rechtsrichtung laufe, also immer "vom Hund weg". Wichtig ist für mich anfangs, daß der Hund immer "fordert", mich "treibt". Futter gibt es bei jedem Schritt, und zwar in einer Form, daß der Hund es nicht zu kauen braucht, also seine Aufmerksamkeit nicht von mir auf das Kauen ablenkt. Diese Übung dauert nie lange, anfangs 30 Sekunden, dann eine Minute, nach längerer Zeit ca. 3 Minuten maximal. Erst wenn mein Hund vor Motivation faßt platzt, wenn es auf den Platz geht, er mich regelrecht auf den Platz treibt, reicht mir seine Motivation, um z.B. die Grundstellung einzubauen und die Übungs auszubauen. Wobei ich auch später selten eine komplette Fußübung mit dem Hund mache, der weiß sonst bereits in der Grundstellung "Jetzt geht's erst mal hoch und runter, da kommt lange lange Zeit nix für mich".
Das Allerwichtigste ist für mich anfangs nicht das korrekte Auführen einer Übung, sondern die Stimmung, mit welcher der Hund an die Arbeit geht, in allen drei Sparten. Lege ich da einen positiven Grundstein, kann ich das ganze Hundeleben lang davon zehren.
Viele Grüße
Antje