zusätzliche Bewegung
15. Januar 2007 14:24
Liebe Yorkies

Nach einem Zwischenfall beim heutigen Spaziergang habe ich beschlossen, meinen Hund von nun an nicht mehr frei laufen zu lassen sad smiley Obwohl ich zweimal wöchentlich mit ihr ins BH-Training gehe und schon monatelanges Schleppleinentraining durchgeführt habe, bringe ich ihren Gehorsam nicht genügend gut hin. Manchmal gibt es Tage, an denen sie super gehorcht, an anderen scheint sie völlig taub zu sein. Dann jagt sie Katzen und Krähen, rennt über die Felder davon, wenn sie irgendwo einen anderen Hund oder Menschen sieht. Sie ist ein äussert freundlicher Hund und tut niemandem etwas, aber so geht es einfach nicht weiter...

Ich überlege mir nun, wie ich ihr trotzdem genügend Bewegung verschaffen kann. Sie darf sich tagsüber frei im Garten aufhalten. Mein Mann nimmt sie oft mit zum Joggen, das wird er in Zukunft wohl noch öfter tun müssen. Ich denke nun darüber nach, ob ich sie ans Velo (Springer) gewöhnen soll. Hat jemand noch eine andere Idee?

Gruss Sitscha

15. Januar 2007 17:07
Hallo Sitscha,

viel wichtiger als das reine "Lauftraining", halte ich die Kopfarbeit. Sehr gut geeignet sind hierfür auch Suchspiele aller Art. Du wirst sehen, gib Deinem Hund eine Aufgabe, dann werden andere Menschen, Vögel oder Hunde nicht mehr so interessant sein. Beim reinen Lauftraining wird der Hund nur zum Marathonläufer (samt Mensch ;-) mutieren und trotzdem nicht ausgelastet sein.

Gruß
Celina

16. Januar 2007 05:22
Ciao Celina

Danke für die Antwort. Ich werde es mir zu Herzen nehmen und den Spaziergang interessanter zu gestalten versuchen. Das ist aber bei meinem Hund nicht so einfach, denn Apportierspiele findet sie nach 1 mal blöd. Suchspiele wede ich versuchen, vielleicht hat sie Spass daran. Spuren tut sie ja gut...

Gruss Sitscha

16. Januar 2007 10:26
hallo du schreibst du machst 2 x pro Woche BH. Warum ? denn gemäss Deiner Erkenntnis konditionierst du deinen Hund zwar auf Befehle - aber im täglichen leben ist deinem Hund das relativ egalt und er hat andere interessen wie du. Vögel, Katzen, andere Hunde usw. d.h. im Grunde genommen Dein Hund hat keine oder eine lückenhafte Kommunikation zu Dir. Er ist zwar auf Befehle geschult und konditioniert aber sie machen für ihn keinen Sinn.

du schreibst auch Apportierspiele sind für Deinen Hund uninteressant . Frage welche Rasse ist dein Hund oder Mix ? Jeder Hund kann apportieren - aber die Frage ist - lohnt es sich für ihn etwas zu apportieren oder ist es einfach eine "tote" langweilige angelegenheit wenn möglich durch das BH-Training noch negativ konditioniert, der Hund muss ja Frontal (= Konfrontation) auf einem zukommen - mensch fixiert den Hund - und dieser Gegenstand ist absolut blöd - langweilig und doof.

Auch wenn nun wieder gehustet wird - ich würde mal über die Bücher was ihr zusammen ändern könnt, dass Spaziergänge interessanter werden, für den Hund erfolgreich und gleichzeitig Hierarchie und Kommunikation gefördert werden und ohne Druck und ncihts - Du in die Position des Ressourcenverwalters kommst, dass Dein Hund Dich wichtiger findet wie Vögel, Katzen und andere Hunde.

die Idee heisst Natural Dogmanship - aber jeder kann diese Idee soweit anwenden wie er will und kann, aber sie ist grundsätzlich nicht verkehrt. ND ist überall, jederzeit und mit jedem Hund praktikabel. es braucht aber einiges an Umdenken. hat aber auch den Vorteil, dass man sehr viel über die Kommunikation und evtl. rassespezifischen Bedürfnisse des eigenen Hundes lernt und auch fremde Hunde und deren Probleme in der Kommunikation leider sehr rasch dann erkennen kann.

auch die apportiermüdesten Hunde werden apportieren - ich habe das selbst erlebt mit meinem vergraulten Hund. Sie bringt heute die Beute absolut freudig und problemlos, sie ist begeistert dabei wenn es auf Beutensuche geht und andere Objekte sind heute absolut unwichtig daneben. denn sie hat begriffen - ihr Beutel = Food - Ressource die ich verwalte. somit ist das für sie ganz wichtig - denn wann gibt es das nächste mal food ?

Beobachte mal auf eurem Spaziergang wann Dein Hund geht - und was du gerade gemacht oder nciht gemacht hast und wie der Hund sich voraus verhalten hat - extremes umherschnüffeln (Territorium absuchen, Zeitung lesen, absichern) und wie evtl. unwichtig du bei einem Spaziergang für den Hund bist - ausser als Leinenträger und Guttiautomat. so ist doch klar, dass er abhaut und kommandos dann nicht hören will - für was auch ? (bist ja nicht auf dem Hundplatz).

16. Januar 2007 10:51
Hallo Cathy

Zuerst einmal: ich habe einen Irischen Wolfshund. Ich wollte eigentlich nicht sagen, dass er gar nicht apportiert. Ich kann ihr einen Gegenstand interessant machen, und dann spielt sie damit und ist recht begeistert. Richtig apportieren tun wir noch nicht, sind noch an den Tragübungen, es ist etwas knifflig bei einer Rasse, die fast keinen Beutetrieb zeigt, und eben, es verleidet ihr sehr schnell, doch wir machen Vortschritte...

Nun, ich habe mich wohl auch ein wenig zu stark geärgert gestern, muss aber auch eingestehen, dass ich selber einen dummen Fehler gemacht habe und die Situation (Katze jagen) hätte vermeiden können. Hinzu kommt, dass mein Hund an Borreliose erkrankt war und es ihr nun nach einer schwierigen Zeit endlich wieder besser geht. Und nun dreht sie total auf. Dies soll keine Ausrede sein, ich werde auf jeden Fall am Gehorsam (der vor der Erkrankung viel besser war) arbeiten. Und einfach auch die Augen noch besser offenhalten.

Danke für den Tip mit dem Natural Dogmanship. Werde mich mal schlau machen. Uebrigens: Im Training arbeiten wir nicht mit Druck (wäre bei meinem Hund auch absolut kontraproduktiv) und sie hat sehr viel Spass dabei.

Gruss Sitscha

16. Januar 2007 11:06
hallo sitscha, wow eine Irish Wolfshound - toller und spzieller Hund. nun dass Dein Hund nicht gerne apportiert ist ja klar - es muss leben die Beute - darum sind ja auch Katzen so interessant.... da kannst aber mit der Beute super arbeiten mit Hetzspielen und was super leckeres in den Beutel machen. ich erlebte in einem Kurs einen jungen Afghanen, auch der fand "apportieren" bärgs.... aber Hetzspiele - wow - am Ende des Kurses, nachdem der Hund konsequent aus der Beute gefuttert wurde - war aber sein Beutel voll wichtig und er nahm ihn sogar ins Maul und trug ihn ein Stück....

nun grad wenn Dein Hund so krank war - würde ich meine Zeit nicht mehr auf dem Hundeplatz vertrödeln mit BH sondern meinen Hund auf den Spaziergängen sinnvoll beschäftigen und die Zeit einfach geniessen.

ist eine gute Idee das ND mal etwas anzuschauen. aber achtung - in Büchern ist sehr viel Theorie - die einerseits etwas zu "hart" wirkt und unverständlich für einen Laien. es ist besser man erlebt ND mal in einem Kurs oder Seminar - dann sieht man an den anderen Hunden auch die Zusammenhänge der "Theorie". es ist alles in allem recht anspruchsvoll.

Viel Spass mit Deinem Edlen und schönen Hund.