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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Läufige Hündinnen auf Platz?
24. April 2000 09:59

Hallo an alle,

mich haben Eure Antworten etwas verwirrt und ich möchte deshalb noch einen kleinen Zusatz bringen:

Bei unseren Trainingsgruppen handelt es sich um kleine Gruppen(5-6 Hunde)die fast alle schon seit dem Welpen- und Junghundalter zusammen trainieren.Somit sind sie es von "klein" auf an gewohnt,mit den läufigen Hündinnen zusammenzuarbeiten.Deshalb gibt es bei uns vielleicht keine Probleme.HAt man grosse Gruppen,die sich vielleicht erst im Erwachsenenalter zusammen gefunden haben oder neue Hunde,die ständig hinzukommen,mag das ganze warscheinlich etwas anders aussehen.
Aber dennnoch halte ich es für sinnvoll,die Hunde daran zu gewöhnen und ich glaube,dass es zumindest reichen würde,wenn man die Hündinnen wärend der Standhitze rausnimmt und nicht wärend der ganzen 3-4 Wochen.

Grüsse Julia


24. April 2000 10:41

Hallo Birgit

Ich habe einen Rüden und trainiere mit ihm in einer kleinen Gruppe. Bei uns sind läufige Hündinnen nicht grundsätzlich vom Training ausgeschlossen. Bis jetzt war es aber meistens so, dass die Besitzer von läufigen Hündinnen aus eigenem Interesse nicht gekommen sind. Sei es, weil sie nicht wollten, dass die Rüden ständig die Hündin belästigen oder dass die Hündin während der Läufigkeit sowieso nicht ganz im Strumpf war und nicht recht arbeiten wollte.
Ich persönlich denke, dass Besitzer von Hündinnen Rücksicht nehmen sollten, das heisst, sie können am Übungsbetrieb teilnehmen, wenn die Rüden nicht völlig ausflippen. Jeder Rüde ist etwas anders. Sesto interessiert sich zum Beispiel generell für Hündinnen und macht zwischen läufigen oder nicht läufigen keinen grossen Unterschied.
Dass die Rüdenbesitzer ihre Hunde im Griff haben sollten, ist schon klar, aber wer mal einen Rüden gehabt hat, weiss, dass dies nicht immer sehr einfach ist. Die Trainingsqualität nimmt entscheidend ab, wenn man dauernd seinen Rüden mahnen muss, die Hündin in Ruhe zu lassen.
Schliesslich denke ich, dass es immer auf die Situation draufan kommt und dass die Hündinnenbesitzer in der betreffenden Zeit selber merken sollten, wenn sie den Übungsbetrieb massiv stören.
So, das ist mein Senf zu dieser Sache!
Grüsse von TRIX und Sesto


24. April 2000 12:33

Hey Birgit,

ich kenne es so, daß läufige Hündinnen am Übungsbetrieb teilnehmen dürfen, natürlich nicht beim Spiel.

Ich sehe es so, dass ein Hund in JEDER Situation gehorchen muss und ich kann es nicht begründen, wenn er überfahren wird, dass da gerade eine läufige Hündin gewesen ist. So argumentiert halt jeder für sich, weil da ein Hase, eine Katze, eine läufige Hündin oder sonst etwas war. Das muss ich als Halter aber ausschließen und daran arbeiten, auch wenn es schwerfällt.

Viele Grüße
Bianca

24. April 2000 13:08

Hallo Birgit,

bei uns auf dem Platz wird das so gehandhabt, daß läufige Hündinnen ganz normal üben, der Ausbildungswart aber über die Läufigkeit der Hündin informiert wird (um z.B. Übersprungshandlungen der Rüden richtig interpretieren zu können). Ausnahmen werden vor Vereinsprüfungen gemacht oder aber dann, wenn Vereinskollegen mit Rüden kurz vor einer Ausscheidungsprüfung stehen; dann wird die läufige Hündin in der Unterordnung nach den Rüden geführt, ebenso bei Prüfungen, hier kommt die läufige Hündin zum Schluß bzw. nach den Rüden. Im Schutzdienst nehmen wir keinerlei Rücksicht darauf, ob eine der teilnehmenden Hündinnen läufig ist, ein normal veranlagter Rüde wird bei richtigem Trainingsaufbau den Helfer immer der läufigen Hündin vorziehen. Wer läufige Hündinnen von der Teilnahme an Training und Prüfungen/Wettkämpfen ausschließt betrügt sich selbst im Hinblick auf den Ausbildungsstand seiner Hunde!

Viele Grüße

Antje

24. April 2000 16:33

Hallo,
auch bei uns sollen läufige Hündinnen nicht auf den Platz. Für mich etwas unverständlich, da ich ja auch den Fress-, Aggressions- oder Jagdtrieb möglichst unter Kontrolle bringen muss, beim Sexualtrieb ist dieses bei vielen Leuten anderes, entlockt er doch manchem Rüdenbesitzer ein zweideutiges Grinsen. In der Literatur findet man häufiger den Hinweis, das manche Deckrüden nicht gerne oder nur nach ausdrücklicher "Genehmigung" in Anwesenheit des Besitzers (=Rudelchef) decken, da in der Natur der Rudelführer dieses Privileg besitzt. Daher müsste doch jeder Rüdenbesitzer seinen Hund auf dem Platz kontrollieren können, oder???
Während des Vorbereitungskurses auf die BH-Prüfung wurde meine Hündin läufig, die Kursleiterin wurde informiert, die anderen Hundebesitzer nicht, ich hielt mit meiner Hündin in den 3 Wochen nur etwas mehr Abstand. Alle arbeiteten konzentriert weiter, niemand hatte merkliche Probleme, bis eine Bekannte am Zaun laut fragte, ob die anderen Hunde nicht zu stark durch die Läufigkeit abgelenkt würden. Von da an war jede Unkonzentriertheit eines Rüden die Schuld meiner Hündin.
Die Kursleiterin hatte schon wiederholt die Erfahrung gemacht, das sich das Problem mit der Läufigkeit einer Hündin nicht beim Rüden, sondern hauptsächlich im Kopf des Besitzers abspielt.
Gruss Dörte

24. April 2000 18:15

Hallo,

vielen Dank für Eure interessanten Antworten! Ich sehe auch hier im Forum gibt es unterschiedliche Methoden, wie das ganze gehandhabt wird.
Ich schreibe Euch auch mal meine Sicht der Dinge. Ich hatte beides schon Rüde wie Hündin.
Na klar ist es blöd, dass eine Hündin für ca 4 Wochen vom Übungsbetrieb ferngehalten werden soll. Ich habe vollstes Verständnis für diese Situation. Aber wenn die Hündinnenbesitzer sich mal in die Lage der Rüdenbesitzer versetzen, dann sieht die Sache vielleicht schon ganz anders aus.
In einem Verein von ca. 100 Mitgliedern ist fast zu jedem Zeitpunkt irgendeine Hündin läufig. Das heißt also, dass es für einen Rüden, fast nie die Möglichkeit zu einem entspannten Training geben würde, wenn jeder diese Hündin mitbringen würde. Natürlich hört mein Rüde, wenn ich ihn von der Hündin wegrufe und er befolgt auch noch alle Kommandos. Will ich ihm aber etwas neues beibringen (und dafür gehe ich ja zum Training) fehlt ihm oft die Konzentration weil er in Gedanken doch bei der Hündin ist. Die Gedanken kann ich nicht verbieten.
Mir wird also mehrere Monate die Möglichkeit genommen konzentriert zu arbeiten, auch wenn mein Hund noch so gut gehorcht. Oder anders ausgedrückt: Für viele Rüden wird das Training dann zum Stress und der Spass bleibt auf der Strecke.

Meine Argumentation bezieht sich primär auf das Agility-Training und auf die Gruppenarbeit. Bei der Einzel-Unterordnung sehe ich das Problem auch nicht so sehr, weil der Hund da kurze Zeit konzentriert arbeiten soll und dann den Platz wieder verlassen kann. Beim Agility ist die läufige Hündin aber auch in der "arbeitsfreien Zeit" in der Nähe. Wer schafft es schon seinen Hund über eine Stunde hinweg ununterbrochen abzulenken?

Wenn die läufigen Hündinnen nachher trainieren könnten wären die Probleme doch aus der Welt oder sehe ich das so blauäugig?
Es liegt nun einmal in der Natur der Dinge, dass eine läufige Hündin Aufsehen erregt und in jedem noch so gut geführten Wildhunderudel ist das die Zeit, in der es am meisten Stress gibt.

Die Rüdenbesitzer sollten die Rüden soweit im Griff haben, dass sie die Hündin nicht belästigen und die Hündinnenbesitzer sollten soviel Feingefühl haben, den Platz zu verlassen, wenn sie merken, das ihre läufige Dame Stress hervorruft. Ist das so schwer?

Liebe Grüße!

Birgit