Hallo,
vielen Dank für Eure interessanten Antworten! Ich sehe auch hier im Forum gibt es unterschiedliche Methoden, wie das ganze gehandhabt wird.
Ich schreibe Euch auch mal meine Sicht der Dinge. Ich hatte beides schon Rüde wie Hündin.
Na klar ist es blöd, dass eine Hündin für ca 4 Wochen vom Übungsbetrieb ferngehalten werden soll. Ich habe vollstes Verständnis für diese Situation. Aber wenn die Hündinnenbesitzer sich mal in die Lage der Rüdenbesitzer versetzen, dann sieht die Sache vielleicht schon ganz anders aus.
In einem Verein von ca. 100 Mitgliedern ist fast zu jedem Zeitpunkt irgendeine Hündin läufig. Das heißt also, dass es für einen Rüden, fast nie die Möglichkeit zu einem entspannten Training geben würde, wenn jeder diese Hündin mitbringen würde. Natürlich hört mein Rüde, wenn ich ihn von der Hündin wegrufe und er befolgt auch noch alle Kommandos. Will ich ihm aber etwas neues beibringen (und dafür gehe ich ja zum Training) fehlt ihm oft die Konzentration weil er in Gedanken doch bei der Hündin ist. Die Gedanken kann ich nicht verbieten.
Mir wird also mehrere Monate die Möglichkeit genommen konzentriert zu arbeiten, auch wenn mein Hund noch so gut gehorcht. Oder anders ausgedrückt: Für viele Rüden wird das Training dann zum Stress und der Spass bleibt auf der Strecke.
Meine Argumentation bezieht sich primär auf das Agility-Training und auf die Gruppenarbeit. Bei der Einzel-Unterordnung sehe ich das Problem auch nicht so sehr, weil der Hund da kurze Zeit konzentriert arbeiten soll und dann den Platz wieder verlassen kann. Beim Agility ist die läufige Hündin aber auch in der "arbeitsfreien Zeit" in der Nähe. Wer schafft es schon seinen Hund über eine Stunde hinweg ununterbrochen abzulenken?
Wenn die läufigen Hündinnen nachher trainieren könnten wären die Probleme doch aus der Welt oder sehe ich das so blauäugig?
Es liegt nun einmal in der Natur der Dinge, dass eine läufige Hündin Aufsehen erregt und in jedem noch so gut geführten Wildhunderudel ist das die Zeit, in der es am meisten Stress gibt.
Die Rüdenbesitzer sollten die Rüden soweit im Griff haben, dass sie die Hündin nicht belästigen und die Hündinnenbesitzer sollten soviel Feingefühl haben, den Platz zu verlassen, wenn sie merken, das ihre läufige Dame Stress hervorruft. Ist das so schwer?
Liebe Grüße!
Birgit