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Was ist Zwangsapport"?"

geschrieben von Heidrun(YCH) 
Was ist Zwangsapport"?"
16. Juni 2000 13:55

Hallo zusammen!
Nachdem bei einer Diskussion im Bereich "Clicker-Training" immer wieder der Begriff ZWANGSAPPORT aufgetaucht ist, möchte ich (als Nicht-Hundesportlerin) doch jetzt gerne genauer wissen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Danke für die Antwort(en)!
Liebe Grüsse - Heidrun


16. Juni 2000 14:49

Hallo!

Ich war so ungefähr vor 10 Jahren Mitglied in einem Schäferhundeverein (grusel) und habe mir dort erfahren (gottlob nie gesehen), wie Zwangsapport funktioniert:

Der Hund bekommt ein (vorzugsweise angespitztes) Stachelhalsband um, das Bringholz in Maul geschoben und sobald er losläßt, den Hals mit den Stacheln zugeschnürt. Sobald er aufnimmt und/oder trägt, ist das Halsband locker, sobald er losläßt oder knautscht, wird eben wieder kräftig gezogen.

Damit das funktioniert, muß man richtig brutal werden. Es ist absolut widerlich und wird heute noch regelmäßig praktiziert (bekomme ich zumindest immer wieder erzählt - zuletzt von einer Schäferhundebesitzerin, die sich von mir erklären ließ, wie man denn einen Apportier"geschädigten" Hund wieder zum Apportieren bekäme). Nachdem sie sich von mir einen Clicker und Spielbring-Vortrag angehört hat, meinte sie, daß sie dann doch lieber Zwangsapport machen würde, das müßte sie nicht selber machen - erledigen die lieben Vereinskollegen - und schneller ginge es auch).

Seufz.

Ach ja, es gibt noch Zwangsfährte....

Liebe Grüße
Petra


16. Juni 2000 15:30

Hallo Petra!
Dass "Zwangsapport" etwas mit "zwingen" zu tun hat, sagt einem ja nun
schon der Begriff an sich, aber DAS... - ist ja wirklich wiederlich!

: ...daß sie dann doch lieber Zwangsapport machen würde, das müßte sie nicht selber machen - erledigen die lieben Vereinskollegen - und schneller ginge es auch).

Und das die "Krönung"!

: Seufz.
Dito. Womit hat der Mensch den Hund verdient? Oder ein Hund einen SOLCHEN Menschen? (rein rhetorische/philosophische Fragen...)

: Ach ja, es gibt noch Zwangsfährte....

Weitere technische Details brauch' ich nimmer...:-( Es ist unglaublich, wozu sich ein Hund vergewaltigen lässt. Und immer wieder erstaunlich, wie wenig gebissene Hunde"sportler" es gibt...
Trotzdem und gerade deshalb vielen Dank für die Antwort!
Liebe Grüsse - Heidrun

16. Juni 2000 15:37

Hi!

: Weitere technische Details brauch' ich nimmer...:-( Es ist

Eigentlich möchte ich die auch nicht schreiben... (würg)

:unglaublich, wozu sich ein Hund vergewaltigen lässt. Und immer wieder erstaunlich, wie wenig gebissene Hunde"sportler" es gibt...

Hm. Die gebissenen "Sportler" gehen damit nicht gerade hausieren.... Leider hocken die meisten ihrer "Sportgeräte" rund um die Uhr im Zwinger und sind dankbar, daß sie wenigstens auf dem Hundeplatz "arbeiten dürfen". Bevor jetzt alle schreien, ich weiß natürlich, daß es auch vernünftige Hundesportler gibt, aber leider viel zu wenige.

Ich war ca. 2 Jahre in dem Verein, bis es nicht mehr mit ansehen konnte (die ersten Monate erfährt man auch nicht alles....) und die richtig heftigen Sachen werden nicht auf dem Platz gemacht (und schon gar nicht mit Zuschauern), schließlich soll der Hund da ja "freudig" arbeiten.

Liebe Grüße
Petra

16. Juni 2000 16:08

: Hi!
: Leider hocken die meisten ihrer "Sportgeräte" rund um die Uhr im Zwinger und sind dankbar, daß sie wenigstens auf dem Hundeplatz "arbeiten dürfen".

DAS ist eins der Phänomene, die ich immernoch nicht verstanden habe: dass der Frust bei diesen Hunden nicht so gross wird, dass sie gar nicht mehr mitmachen. Oder völlig "ausflippen". Passiert sicher auch, aber viel zu selten. Und dann "taugt" der Hund eben nix :-(

: Ich war ca. 2 Jahre in dem Verein, bis es nicht mehr mit ansehen konnte (die ersten Monate erfährt man auch nicht alles....)

Naja, ich hatte durch Zufall nach wenigen Wochen SV-Platz-Besuchs ein angespitztes Stachelhalsband in der Hand (im wahrsten Sinne des Wortes), das jemand gereicht bekommen wollte... Da hiess es dann: das braucht man, damit der Hund schneller wird für die Prüfung. Das war's dann mit Vereinsleben, eine Mitgliedschaft (und weitere Besuche) blieben mir so erspart...

: und die richtig heftigen Sachen werden nicht auf dem Platz gemacht (und schon gar nicht mit Zuschauern), schließlich soll der Hund da ja "freudig" arbeiten.

Aber sie sehen ja (leider oder gottseidank?) oft tatsächlich "freudig" aus...?! Und untermauern so die Theorien ihrer ehrgeizigen "Herrchen" (passt in diesem Fall schön ;o)) wie: "Der braucht Druck. Der muss im Zwinger sitzen, sonst arbeitet er nicht mit, - sonst wird er lahm. Der ist ohne Stachel zu triebig/nicht schnell genug." etc. :-( WARUM?
Liebe Grüsse - Heidrun

16. Juni 2000 16:35

Hallo!

: DAS ist eins der Phänomene, die ich immernoch nicht verstanden habe: dass der Frust bei diesen Hunden nicht so gross wird, dass sie gar nicht mehr mitmachen.

Das funktioniert halt nicht mit allen Hunden/Rassen. Ich habe Schäferhunde kennengelernt, die kannst Du mit dem angespitzten Stachelhalsband in Grund und Boden rucken, 10 Sekunden später ziehst Du ein Bällchen aus der Tasche und der ist wieder voll da. Natürlich sind nicht alle Schäferhunde so, aber halt die meisten aus den sog. Leistungslinien.

:-( WARUM?

Ich verstehs leider auch nicht. Vor allen Dingen verstehe ich die Leute nicht, die so was machen. Selbst wenn ein Hund da aushält, heißt das ja noch lange nicht, daß ich auch so mit ihm umgehen darf.

Liebe Grüße
Petra