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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Was ist Zwangsapport"?"
17. Juni 2000 05:56

Hallo!

: ..Tja das alte Lied alte Lied der verschiedenen Ausbildungsmethoden...

Sorry, aber da geht es nicht einfach nur um verschiedene Methoden, sondern um Tierquälerei.

: Man bedenkt immer, das Endprodukt sollte stimmen.

Für mich rechtfertigt das Ergebnis nicht immer die Mittel....

: Man verlangt heute, dass der Hund und Hundeführer einen "Einheit" bilden sollen. Eine Harmonie und Zusammenspiel der verschiedenn Arbeiten. Ich denke das diese "?Hundesportler?" nie für Ihre Arbeit belohnt werden, die Ihre Hunde stetig "zwingen" was zu tun.

Hoffentlich!

Grüße
Petra

17. Juni 2000 09:17

Hallo Petra,
:
: Natürlich gibt es Vereine, die ganz anders sind und nach modernen Methoden arbeiten. Leider höre ich von all meinen Kunden, die in einem normalen Verein waren, daß es anders lief, nämlich wie oben. Einer Kundin wurde sogar gesagt, sie müssen "dem Hund fürs Platz hinten auf den Kopf hauen, dann geht das direkt ins Gehirn rein".

Es passieren nicht nur in Einzelfällen und nicht nur beim Training die unglaublichsten Sachen. Vor kurzem sah ich auf einer BH-Prüfung, daß einer Schäferhündin, die nicht gleich vom Sitz in Platz ging (Straßenteil), die Vorderbeine weggetreten wurden. Der Prüfer beließ es bei der Ermahnung "daß er sowas nicht sehen" wollte. ZUM KOTZEN!!!

Ich hab noch viel mehr "Ausbildungsmethoden" anzubieten, aber ich glaube, das sparen wir uns.

Dazu zu sagen ist noch, daß z. B. Clickern auch bei fast allen "fortschrittlichen" Vereinen, zumindest bei uns im Ruhrgebiet, verlacht bis verboten sind. (Natürlich, ohne es jemals gesehen zu haben!)

: Aber nur, weil es einige gute Vereine gibt, muß ich die anderen ja nicht totschweigen.

Im Gegenteil, solange reden und plastisch schildern, was dort abgeht, bis es dort keinen Zulauf von unbedarften Leuten mehr gibt, die sich vertrauensvoll an die "Fachleute" wenden.

Mit dickem Hals

trotzdem liebe Grüße

Heike & Terrierbande

18. Juni 2000 07:34

Hallo Heike
Vor kurzem sah ich auf einer BH-Prüfung, daß einer Schäferhündin, die nicht gleich vom Sitz in Platz ging (Straßenteil), die Vorderbeine weggetreten wurden. Der Prüfer beließ es bei der Ermahnung "daß er sowas nicht sehen" wollte. ZUM KOTZEN!!!
Nun verstehe ich endlich, warum Obedience als Sport in D ( und vielleicht ja auch CH und A) noch nicht angeboten wird. Dort wird naemlich jede Korrektur des HF mit heftigem Punkteabzug bestraft, jegliche Zurechtweisung ( und darunter wuerde obiges Verhalten fallen, wenn es nicht gar Grund genug zur Disqualifikation ist)des Hundes ist absolut verboten und hat einen so hohen Punkteabzug zur Folge, dass es nicht mehr moeglich ist, dass einem diese Pruefung zu einem "Leg" in Richtung Titel (CD,CDX,UD) verhilft. Ja sogar einschuechternde oder beleidigende KOMMANDOS sind verboten und werden mit ebenso grossem Punkteabzug bestraft.
Liebe Gruesse
Gabrielle

18. Juni 2000 08:26

Hallo Gabrielle,

ich hab ja schon gesagt, ich ziehe um ;-))

: Nun verstehe ich endlich, warum Obedience als Sport in D ( und vielleicht ja auch CH und A) noch nicht angeboten wird.

Ich kenne Hundeplätze, die haben es ein paarmal versucht, bis sie gemerkt haben, daß der Hund sie nicht mit einemmal glücklich anschaut. Dann haben sie es auch wieder sein gelassen.

: Ja sogar einschuechternde oder beleidigende KOMMANDOS sind verboten und werden mit ebenso grossem Punkteabzug bestraft.

Hier sollen die Kommandos hörbar gegeben werden, was dazu führt, daß einige der gestandenen "Sportler" brüllen, daß die Erde bebt.

Liebe Grüße

Heike & Terrierbande

18. Juni 2000 09:27

Hallo Heike

: Hier sollen die Kommandos hörbar gegeben werden, was dazu führt, daß einige der gestandenen "Sportler" brüllen, daß die Erde bebt.

Das waere bereits einschuechternd und gaebe Punkteabzug. Als Steward stehe ich meist ausserhalb des Rings (ausser bei der figure of eight): Ich kann die Kommandos der HF kaum, meist gar nicht, hoeren.
Liebe Gruesse
Gabrielle

18. Juni 2000 20:08

Hallo Petra,

ich habe jetzt nicht alles gelesen, was hier schon zu dem Thema geschrieben wurde, vielleicht wiederhole ich jemanden.

Zuerst einaml die Frage: Was ist "Zwang" eigentlich? Deinen Ausführungen nach perverse Brutalität (die es, zugegebenermaßen, beim "Zwangsapport" wie überall in jeglicher Hundeausbildung, manchmal gibt). "Zwang" kann aber schon das Festhalten eines Hundes am Halsband sein. "Zwangsapport" bedeutet, daß ich, nach Vorarbeit über den Trieb, mich bei jedem Hund an eine gewisse Grenze heranarbeite, den Hund soweit provoziere, daß er versucht, mich zu provozieren (dazu ist ein bestimmter Status der Vorarbeit über den Trieb notwendig, d.h. der Hund muß wissen, was er zu tun und zu lassen hat). Dabei muß man sehr feinfühlig sein, und ich halte z.B. das Stachelhalsband (genauer gesagt: das Korallenhalsband) für diesen Zweck für denkbar ungeeignet. Ich habe es in den vergangenen 10 Jahren, und in diesen habe ich mit einigen sehr dominanten Hunden, u.a. einem Deutschen Meister, apportiert, nur ein einziges Mal angewendet. Viel häufiger setze ich Zwang auf den Hund, indem ich ihn mit einem normalen Lederhalsband ca. einen halben Meter weit vor dem Holz mit dem gleichzeitigen Bring-Kommando abblocke. Für einen sensibelen Hund ist diese Komination von technischem Zwang (durch die gestraffte Leine, obwohl er ja ans Holz will) und psychischem Zwang (durch ein mehr oder minder hartes Kommando) viel viel schlimmer als ein Ruck am Stachelhalsband bei einem triebstarken; harten Hund; für Außenstahende sieht die Sache aber wohl nicht nach Zwang aus, sondern nach Spiel! Für meine Schäferhündin ist es Zwang, wenn ich nach dem Werfen des Holzes einen Schritt rückwärts gehe (den sie natürlich mitgehen muß), bevor ich sie zum Apportieren schicke. Eine andere Hündin hat vor Panik gequitscht, wenn man sie am Lederhalsband nur ein Stückchen nach oben gezogen hat.

Wie gesagt, es kommt ganz auf den Hund an, welche Art von Zwang beim Zwangsapport angewendet wird. Daß Zwangsapport à la Konrad Most überholt ist, zeigt schon die Prüfungsordnung. Heute wird der freudig arbeitende Hund gefordert; einer, der, und sei es nur beim Apportieren, "unter der Grasnarbe" geht, hat zum Bestehen einer SchH-Prüfung kaum noch Chancen, denn die Apportierübungen machen bei der Punktevergabe bereits 30% aus.

Meiner Meiung nach geht es ganz ohne Zwang beim PO-mäßigen Apportieren nicht. Ich kenne viele Hunde, die das Apportieren nur über den Trieb ("im Spiel"winking smiley gelernt haben. Alle diese Hunde knautschen z.B. mehr oder weniger starkt, anfangs weniger, wenn sie älter werden mehr. Alle ihre Hundeführer nörgenl zeitlebens an diesem Knautschen herum, anstatt es einmal mit "Zwang" abzustellen. Im Laufe der Zeit zeigen diese Hunde oft in Prüfungen (fast niemals in den Übungsstunden!) vor dem Apportieren Übersprungshandlungen oder sogar Meideverhalten, da sie den psychischen Druck der Apportierübungen auf die gesamte Unterordnung übertragen. Viel wohler fühlen sich die Hunde (vor allem die Sensibeleren), wenn ihnen einmal mit angemessenem Zwang gezeigt wird, was im grünen und was im roten Bereich liegt.

Ich weiß, daß es auch Hundeführer gibt, die ohne Sinn und Verstand auf ihren Hunden herumprügeln genau wie es Reiter gibt, die nach einem verpatzen Umlauf vom Pferd steigen und dieses zusammentreten. Das ist aber nicht die Regel und zumindest im Leistungssport die Ausnahme. Bei einem richtigen "Zwangsapport" darf niemals so viel Zwang gegeben werden, daß der Hund in Panik verfällt, er kommt dann aus dem Funktionsbereich und ist nicht mehr lernfähig. Vielmehr beten die Hunde nach sachkundiger Ausbildung den Ausbilder regelrecht an (wozu sie ja keinen Grund hätten wenn sie von ihm mit unverhältnismäßig viel Zwang "gebrochen" worden wären); ich wundere mich immer wieder, wie ein besonders harter und dominanter Rüde, mit dem ich vor drei Jahren zugegebenermaßen große Mühe hatte (er hielt mich schlichtweg für frech und wollte mich verhackstücken), heute noch jedesmal seine Besitzerin fast von den Socken reißt, um mich zu begrüßen. Und dieses Verhalten habe ich schon sehr oft erlebt, und immer bei Hunden, bei denen nur so viel Zwang wie nötig gegeben wurde.

Viele grüße

Antje