: Hallo Antje!
Nachdem das Ganze hier so langsam zu einem überdimensionierten Missverständnis auszuarten scheint, weil Du mich offensichtlich nicht verstehen kannst/willst und mir Deine Gedankengänge und Absichten so auch nicht nachvollziehbar sind, möchte ich eigentlich nicht mehr gross "weitermachen". Zumal sich mir immer mehr der Eindruck aufdrängt, dass man dieses komplexe Thema entweder so ausführlich bearbeitet, dass ich zu sonst nicht mehr viel komme oder wir uns einmal einen Abend (und die folgende Nacht...) beim Diskutieren "live" um die Ohren hauen sollten ;-)
: Ich weiß, was Christiane eigentlich meint,
ich leider nicht
: und sie hat es etwas krass rübergebracht. Aber ich weiß wirklich nicht, was diese Meldung mit "Hundesportler contra Ottonormal-Hundehalter" zu tun hat. So eine Diskussion ist unnötig und soll überhaupt nicht angezettelt werden (außer von Dir vielleicht).
Für mich sah es leider so aus. ICH WILL diese Diskussion ganz sicher nicht anzetteln, da ich sie schon öfter habe führen müssen, als mir lieb war ud ich finde es ermüdend, da hier einfach "Welten aufeinanderprallen" - ohne Aussicht auf Annäherung. Aber ich habe diese Meldung als Provokation empfunden, v.a. im Hinblick auf die Diskussion "Zwangsapport" und wollte mir deshalb Luft machen.
: Allerdings gibt es den Spruch "der getroffene Hund bellt"...
Nein, der jault im allgemeinen. Und wenn man versucht, das Ganze aus einer gewissen Distanz zu betrachten - und wenn man über seine Mitdiskutierer etwas mehr weiss (wie das bei Dir und Christiane gegeben zu sein scheint, bei Dir und mir aber nicht der Fall ist), musst Du zugeben, dass Deine Zugeständnisse an die "Nicht-Hundesportler" nicht allzu gross sind und Du Dich auch gerne in die Ecke der armen, unverstandenen und von der breiten Masse der Hundehalter diskrminierten SH-Sportler stellst. Das mag nun ein bisschen fies klingen (soll es aber nicht sein!), ist aber das Bild, das Du mir von Dir gibst.
: WO habe ich das gesagt?????
In Deiner Meldung auf Christianes Antwort, folgend auf ihren Satz mit dem "Himpi-Limpi-Kram" bestätigtest Du: " Das stimmt, diese Ausbildungsarten beschäftigen zwar Hundeführer und Hund (durchaus sehr wichtige Aspekte), aber sie stellen keinen Anforderungen in Bezug auf die Selektion von Gebrauchshundeeigenschaften" - und wenn Du einen Satz, wie den von Christiane erst einmal mit "das stimmt" kommentierst, läufst Du eben Gefahr, dass man Deine Zustimmung SO interpretiert. Sollte das eine Fehlinterpretation meinerseits gewesen sein, tut es mir leid - aber auch das ist für mich ein Zeichen dafür, dass dieses Thema ZU komplex ist, als dass man hier im Forum mit "Meldung - Antwort-schreiben" irgendwie zu Potte kommen könnte.
: ... Tatsache ist aber auch, daß diese Sportarten die
natürliche Triebveranlagungen
hast Du Dich nicht schon einmal beim Thema Clickern mit jemandem über die Definition und Sinn und Unsinn dieses Begriffs ausgetauscht oder verwechsele ich Dich da? Sorry, weiss es nicht mehr.
eines "Gebrauchshundes" (auch wenn Du den Begriff nicht magst, aber jeder weiß dann, um welche Rassen es sich handelt)
Deshalb hatte ich ihn verwendet.
weder ansprechen noch abfragen.
s.o.
: Was glaubst Du, wie unsympatisch mir die Breitensportler sind, die immer über den SchH-Sport meckern....
Ich bin kein Breitensportler und ich will auch nicht über den Schutzdienst pauschal meckern - auch wenn ich persönlich DAZU wieder einiges zu sagen hätte ;-) - aber dass der SH-Sport als das allein seligmachende für bestimmte Hunde hingestellt wird, zeugt auch nicht davon, dass man sich schon ausführlicher in der Praxis mit anderen Sportarten beschäftigt hätte. Es ist wohl eher eine Weltanschauungs-Diskussion, denn eine pro- und contra-Argumentation.
: Wenn Du mit eine SchH-Hund 1 Stunde wöchentlich trainierst, dann machst Du SchH1, wenn der Hund 12 Jahre ist...
So alt werden die meisten Hunde leider nicht, also ist das ein echtes Argument... Nein, Scherz beiseite, das meinte ich auch nicht damit. Mir ging es darum, dass man, will man seinem Hund zur Beschäftigung und körperlichen und geistigen Ertüchtigung etwas bieten, nicht mit ein bis zwei Stunden Training (welcher Art auch immer) auf dem Platz auskommt. Und dass v.a. die Beschäftigung im Alltag gefragt ist, denn: Hundeplatz allein macht nicht glücklich.
:
: Abgesehen davon: Wieviele Leute, auch hier im Forum, posaunen offen raus, daß sie z.B. Schäferhunde nicht mögen oder "Gebrauchshunde" generell?
Finde ich auch sehr schwach, aber - jedem sein Vorurteil. Toleranz auf allen Seiten wäre auch zu schön, um wahr zu sein...
: Ode rdie Leute, die wirklich nur einen Cocker, Labrador oder sonstwas haben wollen. Bist Du gegen die auch so negativ eingestellt?
Nein, gar nicht, wie kommst Du denn darauf?. Aber wieso "nur"? Und wieseo "auch"? Ich besitze übrigens eine graue Schäferhündin aus einer Leistungslinie - ist aber wohl eher das "schwarze Schaf der Familie" gewesen...
: In drei jahren Erziehungskurs auf unserem Platz war die Rasse, die von den Teilnehmer am häufigsten regelrecht beschimpft wurde, der DSH, ohne daß diese Leute eigentlich je persönlich irgendeinen bösen Zwischenfall mit einem DSH hatten!
s.o. - es lebe das Vorurteil. Mit diesem habe ich selbst auch oft genug zu kämpfen :-(
: Einen Hund ... nicht auszulasten, halte ich für Tierquälerei, egal ob es sich um einen Border Collie oder Schäferhund handelt.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu.
: Das muß bei einem Gebrauchshund nicht unbedingt im SchH-Sport geschehen, aber irgendeine Beschäftigung sollte der Hund schon haben, das kann auch Agility oder Turnierhundsport sein.
UUUPS - ganz genau das - dachte ich - sei so verpönt! Da habe ich Dich dann die ganze Zeit völlig falsch verstanden. Noch einmal zu Deiner Antwort auf Christianes Meldung:
Sie schrieb: "Alle Anderen - Turnierhundesport oder Agility - und was es sonst noch alles gibt, beschäftigen Ihren Hund absolut einseitig. .... Ich habe allerdings schon sehr gut veranlagte Gebrauchshunde in diesen Reihen gesehen, und denke das es wirklich schlimm ist, das solche Hunde so einen Himpi-Limpi Kram machen."
Und ich hatte Dich so verstanden, dass Du ihr dabei Recht gegeben hast. Also, sollte das so nicht der Fall sein, muss ich mich entschuldigen!
: ... unterbeschäftigen Arbeitshunde, egal welcher Rassen, verursachen oft Probleme, um die sich dann die Tierschützer kümmern müssen ,weil die Hudne früher oder später im Tierheim landen.
Da landen leider auch die Hunde, die für den Sport (aus welchen Gründen auch immer) nicht (mehr) taugen. Dazu könnte ich fast ein Buch schreiben - auch meine Hündin stammt von einem "Verbraucher".
: Die können auchhervorragende Familienhunde sein, genau wie jeder Arbeitshund bzw. "Gebrauchshund", wenn er entsprechend ausgelastet wird.
Da widersprichst Du Dir entweder selbst, oder ich habe Dich schon wieder falsch verstanden.
: Fachleute wie Herrn Wachtel
Wer ist das? (sorry, Bildungslücke Nr. 462)
: ... was sich auch darauf auswirkt, daß es wenig "Tierschutzfälle" (= Tierheim-Malis) gibt.
Der Mali ist - zum grossen Glück - nicht so bekannt bei uns und hat auch noch keine Fernsehkarriere gemacht. Ausserdem ist er ein "Ausländer" (NEIN, ich bin kein...!!!), um den kein solcher Kult betrieben wird, wie beim DSH. Der DSH ist nunmal immernoch Exportschlager, Statussymbol und goldenes Kalb vieler Deutschen - und dafür muss er seit Jahrzehnten leiden. Nun profitiert der Mali auch davon, nicht NUR von den hohen Anforderungen, die an ihn gestellt werden.
: : Dass es längst Zeit ist, Hunde nach Gesundheit UND Wesensfestigkeit zu züchten und nicht nach rein äusserlichen Merkmalen, bestreitet ganz sicher niemand (hier?), aber dass diese Voraussetzungen nur von den von Euch angepeilten Idealhunden erfüllt werden können und sollen, halte ich für völlig am Leben vorbeigedacht und - entschuldigt bitte - reichlich anmassend!
:
: Nenne mir eine etablierte Rasse, bei der die Selektion über Gesundheit und Wesensfestigkeit erfolgt, nicht über Champion-Titel; mir fällt nämlich keine ein, alle schwafeln nur davon, aber die Krönung der Zucht sind immer diese riesigen Pokale.
Da hast Du recht, das ist zu K... aber ein Anfang sind für mich schonmal Wesenstests, wie sie z.B. beim Briard vorgeschrieben sind (ich kenne mich da leider nicht gut aus und die Tests kenne ich auch nur aus Erzählungen einer Bekannten, die Briards gezüchtet hat).
: Aber daß Du es anmaßend findest, wenn Züchter sagen, sie wollen ausschließlich Hunde züchten, die für das Zuchtziel (Dienst-, Schutz-, Rettungshund) zu 100% geeignet sind, also so gut wie keine Ausfälle in Wesen und Gesundheit haben, dann kann ich Dein Denken nicht verstehen.
Missverständnis Nr.X! Ich finde es nicht anmassend, gesunde Hunde züchten zu wollen (ich bin ja schliesslich nicht jeck!), sondern ich finde den Anspruch, gesunde Hunde nur für den Gebrauchshundesport züchten zu wollen und der Rest der Welt kann sehen, wo er einen gesunden Hunde herbekommt, anmassend. Denn es steht zu befürchten, dass diese Hunde in Händen von "Normalhundehaltern" nicht ausgelastet sind (mit allen hier schon besprochenen oder angedeuteten Folgen) oder dass man als "NHH" gar keinen solchen Hund bekommen kann. Was aus Sicht der Züchter, die ja eine Idealauslastung ihrer Hunde - hoffentlich - anstreben, wiederum verständlich wäre. Und da kommen wir zu meiner nächsten Befürchtung: sie sind DANN eben doch zu speziell. (s.u.)
: magst Du lieber Züchter, die bewußt "Ausschuß" züchten wollen???
Danke nein! Ich weiss, wie schlimm es ist, einen "Ausschuss" zu besitzen, der trotz stark verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit volles Programm haben will... :-(
: ... Un dje mehr die Hunde ihrem Zuchtziel entsprechen, desto besser für Mensch und Hund, denn dann gibt es weniger Fehlkäufe usw.
Da rechnest Du meiner Ansicht nach mit zuviel Verständnis der (künftigen) Hundebesitzer. So wie jetzt schon teilweise katastrophale Bedingungen für "Spezialisten" (BorderCollies und Herdenschutzhunde z.B.) in den falschen Händen entstanden sind, wird es dem "Sportcrack in spe" auch blühen - ausser man regeltZucht und Verkauf und dann kann eben nicht mehr jeder, der WILL, einen solchen Hund haben.
: Und was verstehst Du unter einem "Allrounder"?
s.u. (Ansprüche Service-Dog)
: Wenn Du das meinst, was ich darunter verstehe, dann meinst Du einen Hund, der für alles ein bischen geeignet ist, aber überall keine Spitzenleistungen erzielen kann.
Den brauchen Hundehalter, die keinen hochanspruchsvollen Sport betreiben ja auch gar nicht. Aber man kann doch trotzdem einen gesunden Hund züchten?!
: Und wieso soll ein trieblich ausgeglichener Hund nicht alltagstauglich sein? Gerade die sind es!
s.o. (angesprochene Problematik der nicht ausgelasteten Spezialisten)
: Du hast da etwas mißverstanden:
Offensichtlich. Aber das scheint irgendwie unser Problem zu sein...;o)
: Zuchtziel ist nicht eine Knalltütew von Sporthund (von denen gibt es genug, sondern ein verläßlicher Arbeitshund. Und als Service-Dogs gibt es bestimmt geeignete Rassen
- die zwar gezüchtet werden, aber eben nicht explizit auf diese Eigenschaften hin. Hunde mit diesen beschriebenen Eigenschaften sind wiederum nicht für jeden zu haben - Bsp.: einen Golden Retriever kann sich wirklich jeder kaufen, aber einen, der die Ansprüche eines SD erfüllt, nicht. Die werden ja anderweitig wirklich "gebraucht", aber sie werden allgemein nicht darafhin gezüchtet.
: Ein führerweicher Hund ist einer...
Danke für die Erklärung.
So, ich hoffe, die Missverständnisse sind nun geklärt. Es wird langsam ein bisschen viel...
Nochmal nix für ungut und viele Grüsse - Heidrun