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Beginn der Schutzhundausbildung

geschrieben von Yvonne & Hexe(YCH) 
Beginn der Schutzhundausbildung
29. Juni 2000 08:49

Hallo an alle Schutzhundler,

könnt Ihr mir sagen, ab welchem Alter man mit dem Schutzdienst beginnen kann?
Und vor allem, wie sollte man beginnen?

Sicherlich auf keinen Fall so, daß man sich den Ärmel anzieht, einen Stock greift, damit wild rumfuchtelt und sich von 4 jungen Hunden (alle ca. 6 Monate alt) ausbellen läßt, oder? So etwas habe ich neulich leider beobachten können. ;-((

Wie kann man solch einer Situation begegnen? Hat man bei Leuten, die so etwas machen, überhaupt eine Chance, das zu unterbinden?

Viele Grüße

Yvonne und Hexe

PS: Bin dankbar für alle Tips, da ich mich im Schutzhundebereich noch nicht so gut auskenne. Liegt daran, daß unsere Hündin nicht für diese Sportart geeignet ist.

29. Juni 2000 11:04

Hallo Yvonne,

ich bin selber SchH-Helfer und fange mit den Hunden schon sehr früh an. Eigentlich vom ersten moment an lernen sie mich kennen, auch außerhlab des Platzes. Zuerst über Futter, oder leichtes Spiel. Ziel ist, das die Hunde sich freuen sollen mich zu sehen und sich sagen: "Der Onkel spielt mit mir". Bis dahin ist bei der eigentlichen "Beißarbeit" noch nichts gelaufen. Es geht nur um Vertrauen, Vertrauen und nochmals Vertrauen. Die Hunde müssen mich kennenlernen und ich muß die Hunde jederzeit anfassen könne, also Kontakt in jeglicher Art aufbauen.

Die eigentliche Arbeit auf dem Platz fange ich nach der Zahnung, so ca. mit 7-8 Monaten an. Bis dahin sollten mich die Hunde schon sehr gut kennen. Ich fange an mit einem weichen Lederlappen oder Jutesack und spiele einfach mit ihnen ein reines Beutespiel. Der Hund sollte mir möglichst nachdem er "gewonnen" hat, also die Beute trägt, diese auch wieder zurückbringen und mich zum Weiterspielen auffordern. Das ist wichtig, schafft Vertrauen und der Hund gewinnt Selbstsicherheit.

Das ganze geht lange Zeit so weiter, wenn der Hund soweit ist wird der Lappen gegen eine Beißwurst, später dann den Arm getauscht. Noch später werden dann erwünsche Verhaltensweisen werden mit der Beute bestätigt, z. B. bellen oder Ablassen. Das ist das ganze Prinzip einmal im Schnelldurchlauf. Viele arbeiten so. Wenn die von Dir beschriebene Arbeit bei euch allerdings die gängige Praxis ist, dann würde ich mich schnellstens nach einem neuen Helfer oder einen neuen Verein umsehen... oder die Herren mal auf eine Schulung schicken wenn sie das mit sich machen lassen.

Viel Glück dabei und viel Spaß weiterhin

Sören

29. Juni 2000 11:06

Hallo Yvonne,
zunächst muß der Hund eine Begleithundeprüfung bestanden haben, bevor er mit der Schutzhundeausbildung beginnen kann.
Sein Wesen muß gefestigt sein, d. h. bei großen Rassen nicht vor dem Alter von 2 Jahren, erst dann sind große Hunde auch seelisch "fertig".
Hunde, die nicht zu den sogenannten Schutzhundrassen gehören werden auch geprüft ob sie das Nervenkostüm dafür haben.
Schutzhunde im privaten Bereich sollten generell über den Beutetrieb, nicht über den Wehrtrieb, ausgebildet werden. Der Wehrtrieb (sprich Selbstverteidigung) entwickelt sich bei großen Hunderassen etwa ab dem Alter von 1,5 bis 2 Jahren.
Hunde mit einem Alter von ca. 1/2 Jahr, wie Du beschrieben hast, sind dem auf keinen Fall gewachsen. Wahrscheinlich werden auf diese Art eher Ängste gezüchtet, als eine sinnvolle Ausbildung geleistet.
Hunde vor dem Erwachsenenalter erwarten, daß sie von Herrchen oder Frauchen beschützt werden, nicht umgekehrt!
Mit dem Schutzdienst begonnen wird, indem man dem Hund den Ärmel als Beute schmackhaft macht und darauf wird nach und nach aufgebaut, mal ganz abgesehen von den Unterordnungs- und Apportierübungen und der Fährtenarbeit.
Ein Hund, der die Unterordnung nicht beherrscht, wird niemals den Ärmel als Beute erhalten oder damit konfrontiert werden.
Nur nochmal für alle Schutzhundgegner: ein Hund, der nicht im Gehorsam steht (sprich: Unterordnung (Fuß, Sitz, Platz (bleib))kann keine Schutzhundausbildung machen.

Grüße Ina+Treija

07. Juli 2000 10:47

Hallo Ina,

wenn der Schutzdienst über den Beutetrieb aufgebaut wird, wieso kann ich dann erst mit einem ausgewachsenen Hund mit der Ausbildung beginnen? Beutespiele, z.B. mit der Beißwurst kann ich auch mit einem jungen Hund machen, der braucht dann auch niemanden, der ihn beschützt, denn er wird gar nicht erst bedroht.

Viele Grüße, Ingah

09. Juli 2000 23:57

: Hallo Ina,
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: wenn der Schutzdienst über den Beutetrieb aufgebaut wird, wieso kann ich dann erst mit einem ausgewachsenen Hund mit der Ausbildung beginnen? Beutespiele, z.B. mit der Beißwurst kann ich auch mit einem jungen Hund machen, der braucht dann auch niemanden, der ihn beschützt, denn er wird gar nicht erst bedroht.
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: Viele Grüße, Ingah


Ganz genau, jedes Ball- und Stöckchenspiel ist ein Beutespiel. Wenn der Hund gut sotialisiert ist und über Grundgehorsam verfügt, kann man spielerisch anfangen aufzubauen.

Wenn der Hund zu diesem Spiel keine Lust hat, Finger weg. Geht nach hinten los!!!