Border Collie Traum
29. Juni 2000 20:16

Ich bin erst zwölf. Im August werde ich 13. Ich wechsele wieder die Schule (und komme auf ein anderes Gymnasium). Und ich bin traurig, denn meinen größten Traum kann ich mir erst in vielen Jahren erfüllen. Und ich würde nicht in ein Hundeforum schreiben, wenn es nicht um einen Hund ginge. Und ich wette, ich weiß, was ihr tun werdet, wenn ihr den Satz im nächsten Abschnitt lest. Ihr werdet den Kopf schütteln, seufzen und im Kopf eine passende Antwort formulieren, die mir den Gedanken ausreden soll.
Ich wünsche mir einen Border Collie.
Ich weiß, dass es viel Arbeit macht, ihn zu beschäftigen. Ich weiß auch, dass ein Border Collie nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgelastet werden muss und man täglich Stunden damit verbringen muss, ihn zu fordern und zu fördern. Die Prägephase muss mehr als abwechslungsreich sein und er muss viel Kontakt mit freundlichen Artgenossen haben, damit er nicht zum Angstbeißer wird. Ich weiß, dass man eintönige Spiele vermeiden muss, damit er kein Ball- und Stöckchenjunkie wird. Ich weiß, wie groß die Verantwortung für einen Hund ist und wie teuer er werden kann.
Mein größter Traum ist es, mit einem Border Collie erfolgreich Agility zu machen. Zweimal die Woche würde ich mit ihm zur Hundeschule (wir haben eine in der Nähe) gehen und für Agility und Obedience trainieren. Ich würde Clickertraining anfangen.
Ich besitze mehrere Border Collie-Bücher, ganz zu schweigen von einem ganzem Regal voll allgemeinen Hundebüchern und verbrachte Stunden im Internet – auf Border Collie Websites. Keine Minute vergeht ohne einen Border Collie, der in meinem Kopf tobt und springt.
Aber ich darf keinen Border Collie halten. Vielleicht bin ich auch nicht alt und vernünftig genug dafür, mit so einem Hund umzugehen. Vielleicht bleibt es immer ein Traum. Es wird schon einen Sinn haben, dass meine Eltern ihn mir verbieten.
Könnt ihr mir eure Meinung zu der Idee sagen? Hier sind sicher ein paar Border Collie-Halter.

DANKE


29. Juni 2000 20:42

Hallo Moon!
Ich habe zwar keinen Border Collie, sondern eine Labrador-Mischlings-Hündin, aber ich möchte dir trotzdem antworten. Ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe mir auch schon immer einen Hund gewünscht, aber als Kind nie einen bekommen. Jetzt hab ich seit 1 1/2 Jahren meinen Hund und bin superglücklich. Ich glaube nicht, daß es so wichtig ist, wie alt man ist, wenn man einen Hund bekommt. Wichtig ist, daß man sich vorher damit beschäftigt hat, was das bedeutet. Und gerade ein Hund wie der Border Collie ist ja tatsächlich sehr anspruchsvoll. Aber das weißt du sicher besser als ich! Nachdem was du schreibst, hast du dich ja bereits sehr intensiv mit Hunden beschäftigt und ich könnte mir gut vorstellen, daß du das schaffen könntest. Trotzdem geht es natürlich nur, wenn deine Eltern einverstanden sind, schließlich kannst du nicht rund um die Uhr für den Hund da sein (Schule!). Außerdem mußt du bedenken, daß so ein Hund 10,12 oder 15 Jahre alt werden kann. Wer kümmert sich um den Hund, wenn du mal arbeiten gehst oder vielleicht möchtest du mal studieren? Aber vielleicht hast du daran auch schon gedacht?! Trotzdem glaube ich, daß du dir der Verantwortung sehr wohl bewußt bist und das ein Hund es bei dir sicher gut hätte. Vielleicht kannst du ja noch mal mit deinen Eltern reden. Ich bin Pädagogin, sag´ihnen von mir, daß es für Kinder fast nichts besseres gibt, als ein Haustier zu haben, vor allem einen Hund. Und sie sollen stolz darauf sein, daß du dich so verantwortungsvoll auf einen Hund vorbereitet hast. Vielleicht hilft´s? Voraussetzung ist allerdings, daß sie auch Hunde mögen. Und ihr solltet vorher genau absprechen, wer in der Familie sich um was kümmert. Ich drück dir auf jeden Fall beide Daumen! Falls es doch noch klappt mit dem Hund, schreib doch noch mal ´ne Nachricht!
Herzliche Grüße,
Anja + Aisha


29. Juni 2000 20:55

: Ich bin erst zwölf. Im August werde ich 13. Ich wechsele wieder die Schule (und komme auf ein anderes Gymnasium).
: Ich wünsche mir einen Border Collie.

Hallo Moon

vermutlich hätte ich meinem Sohn in deinem Alter auch keinen Hund bewilligt, weil ich mir vorstellen könnte, dass meine Frau und ich, doch alles selber machen müssen. Wir "erfahrenen" Alten wissen es ja immer besser. Es würde mich interessieren was für Argumente deine Eltern in die Waagschale werfen.
"Dein" Hund kann natürlich nur glücklich aufwachsen, wenn auch deine Eltern mitmachen. Du benötigst sie ja, um den Hund während deiner Schule zu umsorgen.
Falls du deine Eltern doch mal "rumkriegen" solltest achte darauf, dass du einen Hund zu Beginn deiner grossen Ferien ins Hause nimmst, denn dann hast du gute Startbedingungen.
Ansonsten geh doch ein paar mal in einen Hundesport wo es Jugendgruppen gibt. Die nehmen auch Junge auf, die keinen Hund haben und so kommst du in dieser Zeit mit Hunden in Kontakt und überbrückst so deine Border Collielose Zeit. Irgendwann wirst auch du auf den Hund kommen.
Viel Glück und Erfolg
Robi




30. Juni 2000 09:14

Hallo Moon
Ach, das kommt mir ja alles sooo bekannt vor. Mein Vater war auch STRIKTE dagegen. ABER, was ich hingekriegt habe, ist, dass ich jeweils den Dackel meiner Tante hueten durfte, wenn sie in Urlaub ging. Das war dann zwar nicht richtig mein Hund, aber fast, weil:...
Meine Tante war ja der Meinung, ein Dackel sei strohdumm, dem koenne man UEBERHAUPT nichts beibringen. So hat sie sich auch nichts dabei gedacht, dass er gar nicht horchte, wenn sie ihn rief. War er von der Leine ging's ab durch die Mitte. Er ging auf seinem eigenen Weg nach Hause. DAS alles hat meinen Ergeiz angestachelt. Ich habe mir Erziehungsbuecher aus der Bibliothek besorgt und habe begonnen, diesen Hund (ich war damals 14) auszubilden. Und es funktionierte und wie: Sitz, Platz, Bleib, Fuss und auch Kunststuecklein. Ich konnte ihn von der Leine lassen, er lief nicht mehr davon und kam, wenn ich ihm rief sofort zurueck. Was mich besonders aufgestellt hat: Der Hund hat sein Leben lang nur mir gehorcht. Hat meine Tante ihn losgelassen, ging's nach wie vor ab durch die Mitte.
Auf meinen eigenen Hund musste ich warten, bis ich erwachsen war. Dieser hat dann aber maechtig davon profitiert, dass ich schon mal einen Dackel trainiert habe.
Vielleicht gibt es in deiner Gegend ja HundehalterInnen, die mal einen Ferienplatz braeuchten? Dann koennten deine Eltern auch sehen wie du das so machen wuerdest mit einem Hund.
Ich habe uebrigends keinen Border Collie sondern einen Cairn Terrier (und mein erster eigener Hund war ein Mischling).
Liebe Gruesse
Gabrielle

02. Juli 2000 09:28

Hy Moon

Als ich zwölf war, besassen wir einen Westie und einen Flat coated retriver, der leider dann im Alter von 11 Jahren an Krebs starb. Die ganze Familie litt unter dem Tod unseres Freundes, besonders unser Westie. Er wurde lustlos und spielte nur noch selten. Darum fragte ich meinen Vater, ob wir nicht wieder einen zweiten Hund haben könnten. Er erwiderte dann, dass er und Mami keine Zeit hätten ihn auszubilden. Schliesslich konnte ich ihn überzeugen, dass ich ihn ausbilden werde und ich mit ihm viel beschäftigen werde. Es war mein Traum selbst einen Hund auszubilden. Mein Vater willigte ein.
Als nächstens ging es um die Rasse. Wir studierten unzählige Hundebücher. Zur Auswahl standen z.B. Neufundländer, Hovawart, Nova Scotia Duck Tolling retriver, Belgischer Schäfer etc. Auch über einen Border Collie dachten wir nach, und fast hätten wir einen vom Tierheim gekriegt, wenn diese einen gehabt hätten. Das Schicksal führte uns zu einem Agilityturnier, wo mir eine bislang unbekannte Rasse den Parcours absolwierte. Der Hund hatte ein grau-schwarz getschecktes Fell mit Abzeichnungen von weiss und kupfernfarben drin und mit hellblauen Augen! Mein Vater und ich dachten es wäre ein Mischling. Doch als wir nachfragten, stellte sich der mittelgrosse Hund als Australian Shepherd (Aussie) heraus. Wir waren fasziniert von der Rasse, die ähnlich wie Border Collies aussehen und wahrscheinlich einige gemeinsame Vorfahren hatten. Wir beschafften und Aussie-Bücher, Hundeheftchen und surften stundenlang im Web. Doch mein Vater musste mir sagen, dass so ein Hund fast wie ein Border Collie viel beschäftigt werden muss. Und so glaubte ich schon, dass die Rasse tabu währe. Es kam jedoch anders. Als meine Mutter in der Tierwelt ein Inserat fand, auf dem reinrassige Aussiewelpen zu verkaufen wäre, wollten wir sie uns anschauen. Das Ziel führte uns von der Schweiz nach Deutschland. Die Züchterin war eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnte. Den Welpen stand ein riesger Garten und ein eigenes Hundezimmer zur Verfügung. Mein Vater fragte mich nochmals, ob ich diese Verantwortung auf mich nehmen will. Natürlich, nicht lieber als dass. Wir entschieden uns für den ruhigsten Black-Tri Rüden. In drauffolgenden Wochen besuchten wir die Hundemeute mehrere Male. Der lange Weg scheute uns nicht. Schliesslich konnten wir ihn nach Hause nehmen. Ich ging mit ihm in die Hundeschule, absolvierte einen Vorkurs für die Unterordnung ab, und nächste Woche absolvieren wir Agility 1. dazwischen gehen wir täglich min.1-max.3h spazieren, manchmal zusätzlich noch Velotouren auf Waldwege, in den Sommermonaten gemeinsam schwimmen im Fluss (Reuss) und dass seine Hirn gefördert wird eine 1/2-1h Denksport (vor allem Unterordnung). Wenn ich viel Aufgaben habe, nütze ich mir die Zeit wenigstens für das Denktrainig und kurze Spiele.
Rate einmal wie alt Saiko (Hund) und ich jetzt sind?
Ich bin jetzt auch dreizehn und der Hund wird am 28 Juli jährig. Wie du siehst kann man alles erreichen wenn man es will und es macht auch einen riesigen Spass. Man muss es aber auch voll durchziehen und manchmal auch hart sein, damit er dich als sein Herrchen anerkennt, weil der Hund einen Erwachsenen eher als Herrchen anerkennen würde als ein Teenager. Versuche doch nochmals mit deinen Eltern zu reden und ihnen klarmachen, dass du von Herzen gern diese Aufgabe übernehmen und die viele Zeit dazu aufwenden wirst. Aber die Schule darf auch nicht zu knapp kommen. Ich bin wie du auf der, bei uns höchsten Schulstufe und habe immer noch genug Zeit.

mfG

Andreas & Saiko

PS: Mail mir sonst ein mal. Ich diskutiere gerne mit gleichaltrigen Hundefans.

06. Juli 2000 10:36

: Ich bin erst zwölf. Im August werde ich 13. Ich wechsele wieder die Schule (und komme auf ein anderes Gymnasium). Und ich bin traurig, denn meinen größten Traum kann ich mir erst in vielen Jahren erfüllen. Und ich würde nicht in ein Hundeforum schreiben, wenn es nicht um einen Hund ginge. Und ich wette, ich weiß, was ihr tun werdet, wenn ihr den Satz im nächsten Abschnitt lest. Ihr werdet den Kopf schütteln, seufzen und im Kopf eine passende Antwort formulieren, die mir den Gedanken ausreden soll.
: Ich wünsche mir einen Border Collie.
: Ich weiß, dass es viel Arbeit macht, ihn zu beschäftigen. Ich weiß auch, dass ein Border Collie nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgelastet werden muss und man täglich Stunden damit verbringen muss, ihn zu fordern und zu fördern. Die Prägephase muss mehr als abwechslungsreich sein und er muss viel Kontakt mit freundlichen Artgenossen haben, damit er nicht zum Angstbeißer wird. Ich weiß, dass man eintönige Spiele vermeiden muss, damit er kein Ball- und Stöckchenjunkie wird. Ich weiß, wie groß die Verantwortung für einen Hund ist und wie teuer er werden kann.
: Mein größter Traum ist es, mit einem Border Collie erfolgreich Agility zu machen. Zweimal die Woche würde ich mit ihm zur Hundeschule (wir haben eine in der Nähe) gehen und für Agility und Obedience trainieren. Ich würde Clickertraining anfangen.
: Ich besitze mehrere Border Collie-Bücher, ganz zu schweigen von einem ganzem Regal voll allgemeinen Hundebüchern und verbrachte Stunden im Internet – auf Border Collie Websites. Keine Minute vergeht ohne einen Border Collie, der in meinem Kopf tobt und springt.
: Aber ich darf keinen Border Collie halten. Vielleicht bin ich auch nicht alt und vernünftig genug dafür, mit so einem Hund umzugehen. Vielleicht bleibt es immer ein Traum. Es wird schon einen Sinn haben, dass meine Eltern ihn mir verbieten.
: Könnt ihr mir eure Meinung zu der Idee sagen? Hier sind sicher ein paar Border Collie-Halter.
:
: DANKE
: Hi Moon!
Ich kann Dich gut verstehen! So ähnlich hat es bei mir auch einmal angefangen...aber: no dog !!!
Ich hab dann kurzerhand mit 11 Jahren den Zwergschnauzer meiner Nachbarin auf den Hundeplatz geschleppt - sie war begeistert, daß dem kleinen Rüpel manieren beigebracht wurden und ich war überglücklich und auch nicht ganz erfolglos.Ein paar Jahre später nahm ich noch die Schäferhündin einer Gärtnerei mit und startete von nunan mit 2 Hunden auf Turnieren....bis...nun ja ich dann 15 war und die Schäferhündin einen Wurf erwartete.Da der Gärtner einen Welpen behalten wollte war das ganze wieder recht einfach...ich arbeitete mit 3 Hunden! ufff!!!stress!
Als "mein Welpe" dann 9 Monate alt war konnten sich meine Eltern entschliesen, daß ich bei diesem Zeitaufwand wohl doch einfacher einen eigenen Hund habe. Also kurz und gut: wir kauften dem Gärtner den Schäferhund ab.Leider wurde er nur 9 Jahre....doch er hat mir viel gelernt und vor allem viel gegeben.
Seit 6 1/2 Jahren habe ich jetzt einen Border Collie - und der ist echt ein Traumhund!
Warum schreibe ich Dir das alles?....mmmhhh
Arbeite auf Dein Ziel hin!....such Dir einen Hund, den Du ausbilden kannst. Du kannst nur davon profitieren - lerne von dem anderen Hund die grundlegenden Dinge, dann hast Du es bei Deinem eigenen um ein vielfaches einfacher! Erfahrung mit HUNDEN kann man nie genug haben.
Viel Glück...und träum weiter !!! irgendwann wirds schon was!

Übrigends: Schau Dir viele Züchter vorher an, bevor Du Dich entscheidest.Beim Border Collie meiner Meinung nach wichtiger als bei vielen anderen Rassen!