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Fährtenarbeit / für Martin

geschrieben von Antje(YCH) 
Fährtenarbeit / für Martin
04. August 2000 09:00

Hallo Martin,

: Was aber ist denn das Endziel bei der Fährtenarbeit? Und wo liegt dann da der sinnvolle Einsatz. Futter suchen ist ja nicht wirklich sinnvoll, weil sie das ja täglich von mir bekommt.

mit der Fährtenarbeit kannst Du einen Hund auf wundervolle Weise beschäftigen, einen Teil seiner natürlichen Triebe ansprechen und befriedigen. Auch wenn Du Deinen Hund tagtäglich füterst, für den Hund ist es bestimmt lustvoller und befriedigender, sich sein Futter zu erarbeiten als einfach innerhalb kürzester Zeit einen vollen Napf leerzufressen. Und das alleine ist für mich schon ein Anreiz, meine Hunde in der Fährtenarbeit auszubilden.

Wichtig ist die Fährtenarbeit im Bereich der Zucht; da in der SchH-Prüfung neben Unterordnung und Schutzdienst auch diese Disziplin geprüft wird, wird die hervorragende Nasenleistung des Hundes, auch für alle anderen Bereiche (Rettungshunde-, Diensthundewesen) sichergestellt. Hunde, die nicht suchen können oder wollen, bestehen die SchH-Prüfung nicht und können somit nicht zur Zucht verwendet werden. In Belgien gibt es diese Art der Überprüfung der Nasenleistung nicht, hier muß der Hund aber im Verlauf der Ringprüfung Gegenstände, die von seinem Besitzer berührt wurden, identifizieren; auch eine Möglichkeit zur Überprüfung der Leistung des Hundes in diesem Bereich.

Einen wirklich realen Einsatz wirst Du mit einem gemäß PO ausgebildeten Fährtenhund nicht haben, auch bei der Polizei gibt es nur ganz wenigge Hunde, die in der Lage sind, einer Verbrecherspur kilometerweit zu folgen. Diese Art von Einsatz ist auch gar nicht mehr gefragt, welcher Bankräuber flüchtet heute noch kilomaterweit zu Fuß über Äcker und Felder.

In erster Linie nützt diese Ausbildung erst einmal Dir und Deinem Hund; falls Du mit Deinem Hund züchten willst, gibt Dir die Art und Weise, wie Dein Hund lernt und arbeitet, Konflikte bewältigt, Aussagen darüber, was Du bei der Auswahl des Zuchtpartners beachten solltest.

Andererseits besteht heute flächendeckend fast überall die Möglichkeit (bei eigener Eignung und Eignung des Hundes), Mitglied einer Rettungshundestaffel zu werden. Es sind ja nicht nur Lawinenopfer, die gefunden werden müssen. Und es steht einer Ausbildung zum Rettungshund nicht entgegen, dem Hund erst das PO-gemäße Fährtensuchen beizubringen und ihn dann später auf die Stöberarbeit eines Flächen- oder Trümmersuchhundes umzustellen. Da würdest Du auf jeden Fall eine der Allgemeinheit nützende Aufgabe mit Deinem Hund übernehmen.

Viele grüße

Antje

04. August 2000 09:17

Danke für Deine Antwort...
ok, soweit habe ich das, glaub ich, begriffen... Der Zweck der ganzen Übund wir auf jeden Fall nicht die Zucht sein, weil ich Shira mehr oder weniger gerettet habe. Sie hat eine Fehlstellung im Gebiß (damit also nicht zuchttauglich) und ich konnte sie für ein paar Mark mitnehmen, weil die Züchterin so wohl die "Entsorgung" gespart hat.
hast du noch einen Tip bezügl. Literatur zum Thema Fährte?


04. August 2000 09:50

Hallo Martin,

es gibt einen Videofilm von Gottfried Dildei über die Fährtenarbeit; ich selbst war vor ca. 10 jahren auf einem Dildei-Lehrgang und "sein" System ist recht gut (er hat allerdings auch nicht das Rad neu erfunden). Infos darüber bei Jürgen Rixen Videoservice, Tel & Fax 02151 / 47 10 06.

In der Literatur findest Du den Klassiker "Der leistungsstarke Fährtenhund" von Manfred Müller. Teilweise etwas trocken, aber recht gut erklärt.

Was für ein Hund ist Shira denn udn wie alt ist sie?

Viele Grüße

Antje

04. August 2000 10:02

: Was für ein Hund ist Shira denn udn wie alt ist sie?

Shira ist ein Beauceron, (Berger de Beauce, in NRW Klasse B!) sehr lieb, und 5 Monate alt. Eigentlich war Shira nur als Ersatz für meinen 2 1/2 jährigen DSH gedacht gewesen, den ich vor 9 Wochen "verloren" habe, und eigentlich wollte ich sie auch garnicht so richtig wirklich, aber die ist dermassen clever und lernt so schnell, dass ich unbedingt was mit ihr machen sollte, auch meiner Wohnung zuliebe, denn sie langweilt sich ziemlich schnell. Dem schafft sie dann Abhilfe, in dem sie sich die nötigen Spielsachen dazu "besorgt". Und inzwischen will ich sie doch so richtig wirklich.
und jetzt fleigen wir wohl gleich raus wg. persönlichem Gespräch :-))
Gruß Martin
P.S. Schick mir doch mal Deine Mail-Adresse, wenn Du magst, zwecks weiterem Erfahrungsaustausch.
Martin.Oppermann@bse-mail.de

04. August 2000 16:26

: Hallo Martin, sorry wenn ich mich hier einmische, aber ich habe gelesen, dass du einen Beauci hast.Was ist das denn für eine "Zuchtstätte" wo die Hunde quasi für ein Trinkgeld verscherbelt werden?
Ich wünsche dir viel Freude mit deinem Beaucimädchen.Ich habe seit ca 16 Jahren Beauceron und zuzeit ein 8monate alter Rüde, der mir viel Freude bereitet aber einem auch sehr fordert (auch mit seiner Cleverness)
Grüessli Rägi

06. August 2000 20:48

Hallo Martin,

ich denke, daß die Fährtenarbeit nicht nur für die Zucht gedacht ist. Die Fährtearbeit ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Hund und Hundeführer. Durch dieses Hobby kommt man sich ein ganzes Stück näher. Die Bindung zwischen Hund und Hundeführer wird enger.

: hast du noch einen Tip bezügl. Literatur zum Thema Fährte?

Schaue doch mal auf meiner Homepage nach. Dort findest Du alles über die Fährtenhundarbeit. Es wird auch darüber gesprochen warum man das alles macht.

Hier die Homepage: www.t-online.de/home/L-Schmidt/

Gruß Lothar
PS: Wenn Du dich dort durchgeackert hast, dürften keine Fragen mehr offen bleiben.