Hallo Martin,
: Was aber ist denn das Endziel bei der Fährtenarbeit? Und wo liegt dann da der sinnvolle Einsatz. Futter suchen ist ja nicht wirklich sinnvoll, weil sie das ja täglich von mir bekommt.
mit der Fährtenarbeit kannst Du einen Hund auf wundervolle Weise beschäftigen, einen Teil seiner natürlichen Triebe ansprechen und befriedigen. Auch wenn Du Deinen Hund tagtäglich füterst, für den Hund ist es bestimmt lustvoller und befriedigender, sich sein Futter zu erarbeiten als einfach innerhalb kürzester Zeit einen vollen Napf leerzufressen. Und das alleine ist für mich schon ein Anreiz, meine Hunde in der Fährtenarbeit auszubilden.
Wichtig ist die Fährtenarbeit im Bereich der Zucht; da in der SchH-Prüfung neben Unterordnung und Schutzdienst auch diese Disziplin geprüft wird, wird die hervorragende Nasenleistung des Hundes, auch für alle anderen Bereiche (Rettungshunde-, Diensthundewesen) sichergestellt. Hunde, die nicht suchen können oder wollen, bestehen die SchH-Prüfung nicht und können somit nicht zur Zucht verwendet werden. In Belgien gibt es diese Art der Überprüfung der Nasenleistung nicht, hier muß der Hund aber im Verlauf der Ringprüfung Gegenstände, die von seinem Besitzer berührt wurden, identifizieren; auch eine Möglichkeit zur Überprüfung der Leistung des Hundes in diesem Bereich.
Einen wirklich realen Einsatz wirst Du mit einem gemäß PO ausgebildeten Fährtenhund nicht haben, auch bei der Polizei gibt es nur ganz wenigge Hunde, die in der Lage sind, einer Verbrecherspur kilometerweit zu folgen. Diese Art von Einsatz ist auch gar nicht mehr gefragt, welcher Bankräuber flüchtet heute noch kilomaterweit zu Fuß über Äcker und Felder.
In erster Linie nützt diese Ausbildung erst einmal Dir und Deinem Hund; falls Du mit Deinem Hund züchten willst, gibt Dir die Art und Weise, wie Dein Hund lernt und arbeitet, Konflikte bewältigt, Aussagen darüber, was Du bei der Auswahl des Zuchtpartners beachten solltest.
Andererseits besteht heute flächendeckend fast überall die Möglichkeit (bei eigener Eignung und Eignung des Hundes), Mitglied einer Rettungshundestaffel zu werden. Es sind ja nicht nur Lawinenopfer, die gefunden werden müssen. Und es steht einer Ausbildung zum Rettungshund nicht entgegen, dem Hund erst das PO-gemäße Fährtensuchen beizubringen und ihn dann später auf die Stöberarbeit eines Flächen- oder Trümmersuchhundes umzustellen. Da würdest Du auf jeden Fall eine der Allgemeinheit nützende Aufgabe mit Deinem Hund übernehmen.
Viele grüße
Antje