Agility Kritik
07. August 2000 20:17

Hallo Daniela,

sad smileyallerdings finde ich das andere extrem wie es bei manchen Vereinen praktiziert wird, daß der Hund lange auf der Kontaktzone stehen bleiben muß auch nicht i.o.).

Das kann aber nur für Übungszwecke sein, damit der Hund eben lernt, die Kontaktzonen auch zu berühren. Denn im Turnier geht's ja nach Schnelligkeit, da zählt jede Zehntelsekunde, und ein Hund, der dann ewig auf der Kontaktzone stehenbleibt, hätte logischerweise Null Chancen. Also dieses "Extrem", wie Du es beschreibst, ist höchstens bei Anfängern zur Übung üblich.

Gruß Inge

08. August 2000 06:46

Hallo Inge,

leider ist dieses "Extrem" in manchen Vereinen nicht nur bei den Anfängern üblich. Wir üben öfters mal auf anderen Plätzen (um die Hunde daran zu gewöhnen) und leider gibt es darunter genug Vereine (bei denen ich allerdings nicht mehr mittrainiere) wo die Hunde sogar auf der auf normal (Maxi) gestellten A-Wand warten müssen :-(((.

Daniela (die ansonsten Kontaktzonen schon o.k. findet) + Winni


08. August 2000 16:04

Hi Daniela,

: leider ist dieses "Extrem" in manchen Vereinen nicht nur bei den Anfängern üblich. Wir üben öfters mal auf anderen Plätzen (um die Hunde daran zu gewöhnen) und leider gibt es darunter genug Vereine (bei denen ich allerdings nicht mehr mittrainiere) wo die Hunde sogar auf der auf normal (Maxi) gestellten A-Wand warten müssen :-(((.
:
Aber im Turnier ist ja wohl trotzdem Schnelligkeit angesagt! Auch wir üben immer wieder das Anhalten der Hunde - oben auf dem Steg, auf den Auf- und Abgängen der Kontaktzonenhindernisse und auch auf dem Scheitelpunkt der A-Wand. Warum? Die Geschwindigkeit des Hundes muß jederzeit steuerbar bleiben, damit er nicht plötzlich "durchgeht", was bei übereifrigen Hunden immer wieder vorkommt und zu vielen Fehlern führt. Daher müssen die Hunde lernen, sich JEDERZEIT stoppen zu lassen. Schnell ist ein Hund ganz von alleine, wenn ihm Agility Spaß macht. Aber schnell UND fehlerlos - daß ist die wahre Kunst! Deshalb muß weniger auf Schnelligkeit, als vielmehr auf Exaktheit und Führigkeit des Hundes hingearbeitet werden, und genau dazu dient das Anhalten des Hundes auf den Hindernissen.

Außerdem: warum macht Agility weniger Spaß, wenn der Hund dabei auch mal auf dem Hindernis verharren muß? Unterordnungsübungen machen doch auch Spaß, selbst wenn der Hund dabei auch mal längere Zeit im "Platz" verweilen muß... Das gehört doch alles dazu. IRGENDWIE über die Hindernissen sausen, kann eigentlich jeder Hund, auch ohne große Übung. Nimm einen gesunden, wesensfesten Hund und zeige ihm die Agility-Hindernisse zwei-, dreimal: er ist sicherlich in der Lage, sie zu bewältigen. Aber garantiert nicht korrekt und gleichzeitig schnell. Dafür braucht's schon einige Übung.

Grüße Inge

08. August 2000 21:45

Hallo Julia!

: Ich habe mir schon vor der Anschaffung meines Hundes einen Agility Verein angesehen. Dort wurde mir allerdings nahegelegt, mir auf jeden Fall einen Rassehund, möglichst eben oben genannte Rassen anzuschaffen. Sonst würde ich nie bis zur Deutschen Meisterschaft kommen. Ich dachte, ich höre nicht richtig.

Ja, leider hat man Dich dort richtig beraten, was die Sache mit dem Rassehund angeht. Denn auf internationaler Ebene sind ausschließlich FCI-anerkannte Rassehunde zugelassen. Aber ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, daß sich dies endlich ändert. Es gibt mittlerweile so viele Mixe im Agility-Sport - und unzählige davon sind ganz hervorragende Agility-Hunde - daß diese Regelung sicher bald fallen wird. Ich persönlich hoffe das jedenfalls sehr!

: Ich habe jetzt einen recht schlauen, aber etwas übermütigen Dalmimix. Als er ein halbes Jahr alt war, ollte ich mal wieder zu diesem Verein, um ihn an die Geräte heranzuführen, die man als Welpe schon so machen darf. Kommentar: Ne,Du machst erstmal Unterordnung mit, wenn dein Hund ein Jahr alt ist, dann kannst du mal an die Geräte.

Auch das ist im Prinzip richtig so. Sichere Beherrschung der Grundkommandos ist unbedingt notwendig für JEDE Hundesportart, also auch für Agility. Ein Hund, der nicht sicher in der Hand des Führers steht, hat auf dem Agility-Platz nichts zu suchen! Und viele Geräte sollte man tatsächlich erst nach Abschluß des Wachstums, also etwa mit einem Jahr, beginnen, weil sonst die Gelenke leiden können.

: Ich also zur Unterordnung am anderen Ende des Platzes. Da kriegte ich dann Ärger, als ich nach 15 Minuten eine Pause für meinen kleinen haben wollte, er wäre dumm und ich solle nächstes mal mit Kettenhalsband kommen, sonst hätte das mit ihm keinen Zweck.

Zur Pause: ja, da muß man sich in manchen Vereinen schon mal durchsetzen. Ein 6 Monate alter Hund kann nicht eine Stunde durcharbeiten. Pausen sind sogar immens wichtig, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Ausbilder, die dies nicht einsehen wollen, gehören für mich zur Kategorie "grottenschlecht"! Wenn der Ausbilder Dich dumm anmacht, weil Du mit Deinem Kleinen eine Pause einlegen möchtest - wechsel den Verein!

Zum Kettenhalsband: das ist immer wieder so ein Streitpunkt. Grundsätzlich ist bei Prüfungen immer ein Kettenhalsband vorgeschrieben. Begründung: bei einem normalen (Leder- oder Textilhalsband) könnte man etwas nicht sichtbares anbringen, um den Hund zu manipulieren (man kennt solche unschönen Sachen ja von den Bandagen im Pferdesport). Das Kettenhalsband bietet diese Möglichkeit nicht, die Vorschrift dient also dem Schutz der Hunde vor tierquälerischer Manipulation. Andererseits kann ein Kettenhalsband, vor allem ein schmales, an sich schon sehr unangenehm für den Hund sein. Ich bevorzuge für meine Dalmis die breitesten Textilbänder, die ich bekommen kann. Als sie Welpen waren, benutzte ich die extrem breiten Windhund-Halsungen, die es zusätzlich noch mit weicher Polsterung gibt. So wird jeder Zug am Halsband breitflächig verteilt und schnürt nicht ein.

: Für den Spaß mußte ich noch sechs Mark bezahlen und nachdem Training dürfen die Hunde nicht spielen ( " Auf dem Platz wird gearbeitet"winking smiley

Das ist auch richtig so! Zum einen müssen auch die Hunde lernen, wo es "ernst" wird (Du wirst ja an Deinem Arbeitsplatz auch nicht gerade Fußball spielen...), zum anderen ist gerade auf einem Agility-Platz die Verletzungsgefahr beim Herumtollen riesengroß. Was meinst Du, was passiert, wenn ein unbedachter Junghund beim Nachlaufenspielen über die Wippe saust und wie vom Katapult abgeschossen wird, oder vom Steg runterknallt.

: und wurden ins Auto gesperrt, damit Herrchenund Frauchen was trinken konnten

Das wiederum ist ein Zeichen eines schlechten Vereins! NATÜRLICH sollen die Hunde nach der Arbeit auch zusammen toben, das ist sogar für die Entwicklung einer guten Sozialverträglichkeit unerläßlich! Nur eben nicht auf dem Platz, sondern abseits davon. Und das mit dem Wegsperren spricht sehr dafür, daß Du an einen Gebrauchshunde-Verein geraten bist, wo noch der alte Geist "Nur Schutzhunde sind wahre Hunde" herrscht. Moderne Vereine, die im Hund den Partner sehen, erlauben Hunde auch im Vereinsheim (gibt's aber leider erst sehr wenige).

Ich wünsche Dir, daß Du doch noch einen passenden Verein findest. Von wo kommst Du denn? "Unser" Hundeplatz liegt in der Nähe von Hannover und wir nehmen 1 Stunde Fahrt in Kauf, weil er mit Abstand das beste ist, was wir in den letzten Jahren kennengelernt haben. Falls Du auch aus dieser Ecke kommst, sag Bescheid, dann geb ich Dir die Adresse.

Gruß Inge

11. August 2000 08:04

Hi Inge,
:
: Außerdem: warum macht Agility weniger Spaß, wenn der Hund dabei auch mal auf dem Hindernis verharren muß? Unterordnungsübungen machen doch auch Spaß, selbst wenn der Hund dabei auch mal längere Zeit im "Platz" verweilen muß... Das gehört doch alles dazu. IRGENDWIE über die Hindernissen sausen, kann eigentlich jeder Hund, auch ohne große Übung. Nimm einen gesunden, wesensfesten Hund und zeige ihm die Agility-Hindernisse zwei-, dreimal: er ist sicherlich in der Lage, sie zu bewältigen. Aber garantiert nicht korrekt und gleichzeitig schnell. Dafür braucht's schon einige Übung.

Ich glaube Du hast mich falsch verstanden. Ich habe auch kein Problem damit, daß mein Hund die Kontaktzonen richtig nimmt und auch jederzeit zu stoppen ist, wir üben auch das Anhalten auf den Kontaktzonen (auch mit Verweilen einige Zeit, dies mache ich nur nicht auf der A-Wand). Wir haben einmal in einem Verein trainiert, dort wurde darauf bestanden, daß der Hund sehr lange, auch auf der A-Wand (Abgang), stehen muß und zudem wurden während des ganzen Trainings auch sämtliche Hindernisse in voller Höhe genommen. Wir üben pro Training ein- höchstens zweimal auf 60cm und dann etwas niedriger, es sei denn, der Hund wirft zu häufig (ist bei uns aber nicht der Fall) ab.
Auf alle Fälle hatte mein Hund nach dem Training in diesem Verein, wochenlang Probleme in den Schultern aufgrund von Überlastung.

Aber wie gesagt Kontaktzonen müssen schon sein, bloß muß ein vernünftiges Maß beim Training gefunden werden, schließlich möchte ich nicht, daß mein Hund in einigen Jahren gesundheitliche Probleme bekommt, weil er endweder zu lange auf der steilen Kontaktzone ausharren mußte oder weil er zu früh abgesprungen ist.

Daniela