Agility is Fun, aber nicht mit Teletakt!
15. August 2000 11:12

hallo, Sören!

es ist nicht einfach, ideale TEAMS zu finden und die Fluktuation ist überall sehr, sehr hoch! da geb ich dir Recht. ich selber geh nach Klasse statt Masse. und es gibt einige Staffeln, die mit ihren über 30 Mitgliedern protzen, aber trotzdem nur 3 geprüfte Hunde haben.

:besitzen, der alle von Dir gestellten Anforderungen erfüllt (Leicht zu führen, hoher Trieb, guter Gehorsam, Selbstsicher, Nervenstark, nicht zu beeindrucken, wenig Aggressionspotential, Verträglich mit allem und jedem)??? Natürlich gibt es solche Hunde und auch solche Menschen. Aber beides in Kombination??? Halte ich für vergleichbar mit 6 Richtigen im Lotto...

etwas häufiger ist diese Kombination schon. und nach wie vor sind es Hunde mit all ihren Macken. nicht alle kleinen Macken müssen unbedingt korrigiert werden.

:
: Was also tun?? Ich denke, um gute Rettungshundeausbildung machen zu können hängt es in erster Linie von den Hundeführern ab. Was nützt einem ein guter Hund, wenn der Hundeführer keine Zeit oder keine Lust hat??? Und einen geeigneten Hundeführer wegschicken, weil es beim Hund Probleme gibt (z.B. starke Belästigung des Opfers, Ungehorsam wegen Jadgtrieb, Verlassen des Opfers nach längerer Zeit wegen Ungehorsam oder Unruhe), die lösbar sind, aber nur mit teilweise starker Korrekturerziehung???

all die Beispiele kenne ich, und bisher haben wir die auch ohne TT unterbinden können. aber das ist natürlich anstrengender und zeitaufweniger. ich persönlich lehne halt das TT in der RH-Arbeit ab, weil es bei geeigneten Hunden immer einen anderen Ausweg gibt.
ich lehne TT nicht generell ab, es gibt Ausnahmen dafür, z.B. in der Resozialisation.

:Aber ich denke nicht das geeignete Hundeführer so breit gesät sind, das man sie leichtfertig nach Hause schicken sollte... Mag bei Dir ja anders sein, dann kann ich nur sagen das Du da großes Glück hast. Bei der Staffel die ich kenne werden 90% der Hundeführer nach 4 Wochen nach Hause geschickt, nicht weil der Hund, sondern der Mensch nicht geeignet ist. Sollte dann mal ein geeigneter Hundführer auftauchen, dann wird erst in 2. Linie auf den Hund geschaut, und bei kleineren Problemen auch dran gearbeitet. Ich weiß allerdings nicht ob die da mit TT arbeiten. Ich meine eher nicht...

auch die Probleme eines Hundes sind dann meistens nicht das Problem, sondern der HF: sei es, weil er Anweisungen nicht annehmen kann oder will. da sind wir wieder bei der Eignung des Menschen :-)
:
: Ich sage ja auch nicht das ein TT zu der Rettungshundeausbildung gehört wie Spielzeug oder Leckerlie. Es sollte ein Hilfsmittel sein, um Probleme zu lösen, die anders nicht zu beheben sind. Das natürlich 95% oder mehr Hunde im Rettungshundewesen nie mit Strom gearbeitet werden sollten und werden ist in Ordnung und auch richtig. Aber es kategorisch abzulehen halte ich für genauso verkehrt wie es bedenkenlos einzusetzen...


ich kenne bisher nichts, was wir mit TT so in den Griff bekommen hätten, nachdem andere Methoden versagt hätten.


kein Hund sollte unter der Bequemlichkezt seines Halters unangemessen leiden...

Gruß
Merlino

15. August 2000 11:54

Hallo Merlino,

: all die Beispiele kenne ich, und bisher haben wir die auch ohne TT unterbinden können. aber das ist natürlich anstrengender und zeitaufweniger. ich persönlich lehne halt das TT in der RH-Arbeit ab, weil es bei geeigneten Hunden immer einen anderen Ausweg gibt.
: ich lehne TT nicht generell ab, es gibt Ausnahmen dafür, z.B. in der Resozialisation.

Ich denke, daß Sören bei dem Einsatz des E-Gerätes in der Rettungshundeausbildung nicht unbedingt an die klassischen Strafreize gedacht hat. Der Einsatz Marke "Knopf drücken = Hund springt in den nächsten Baum" ist wohl gerade im Rettungshundebereich der falsche. Es besteht die Möglichkeit, mit dem E-Gerät (ich meine hier die Geräte neueren Datums, die im Reizstrombereich arbeiten) z.B. einen Hund in Situationen, in denen er "nervlich schwimmt", abzusichern, im Vertrauen zu geben. Das bedarf einer Konditionierung z.B. auf eine Handberührung (die ja schon ein u.U. gewünschtes Meideverhalten erzeugt, welches aber nicht mit einer "Bestrafung" gleichzusetzen ist), später auf Handberührung, und ganz zum Schluß kann man mit Kribbeln und der Stimme auch einen Hund absichern oder aufmuntern, der z.B. 5 m über einem arbeitet.

Auch der Einsatz im Agility-Bereich ist mir bekannt (wurde mir hier bei der letzten E-Gerät-Diskussion aber wohl nicht so richtig geglaubt), wobei ich dabei bisher lediglich auch das Arbeiten im "Kribbel-Bereich" kenne. Ich glaube, wenn der Durchschnitts-Agilityhund eine "Geschallert" bekäme, nur weil er in einen falschen Tunnel läuft, würde er nie wieder durch diesen Tunnel laufen... Konflikte, die hier bei unsachgemäßer Anwendung unweigerlich erzeugt werden, würden ein Team in seinen Leistungen ganz schön nach hinten werfen.

Wie gesagt, E-Gerät-Anwendung gibt es überall, egal in welchem Sport und auch im "Hausgebraucht", das können wir nicht wegdiskutieren, dazu gibt es viel zu viele Geräte in unserem Land. Ich würde mir halt wünschen, daß jeder, der so ein Gerät benutzt, egal ob Dienst- oder Rettungshundeführer oder sonstwer auch wirklich damit umgehen kann und es so geringfügig wie möglich einsetzt.

Viele Grüße

Antje

15. August 2000 11:58

: ... bedarf einer Konditionierung z.B. auf eine Handberührung ..., später auf Handberührung, und ganz zum Schluß kann man mit Kribbeln und der Stimme auch einen Hund absichern oder aufmuntern, der z.B. 5 m über einem arbeitet.

Pfft, habe hier was vergessen. Sollte heißen:

... bedarf einer Konditionierung z.B. auf eine Handberührung ..., später auf Handberührung UND KRIBBELN, und ganz zum Schluß kann man mit Kribbeln und der Stimme auch einen Hund absichern oder aufmuntern, der z.B. 5 m über einem arbeitet.

Sorry,

Antje



15. August 2000 14:22

Hallo!

Ich habe auch zum Glück noch nie von Teletakt bei Agility und Rettungshundeausbildung gehört. Dass es im Gebrauchshundesport verwendet wird das weiß ich und habe ich auch schon gesehen. Ich finde es nur schrecklich dass man ein Teletkt Gerät verwendet. Agility soll doch Spaß machen und nicht mit so etwas gearbeitet werden. Da sind die Hunde arm wenn sie bei Agility als Gerät verwendet werden. Einfach arm !!!!

15. August 2000 14:23

Sorry Rechtschreibfehler!! Man sollte es nicht für Hunde verwenden ich würde das nieee tun..

15. August 2000 15:06

: Hallo!


Ich lehne diese Gerät grundsätzlich ab.

Und, daß es sogar im Agility verwendet wird, zeigt gerade, wie leicht dieses Gerät fürs EGO des Menschen (!) mißbraucht wird.

Das Gutheißen oder Rechtfertigen dieses Gerätes auf Grund von Resozialisationsmaßnahmen bei versauten Hunden, kann die enormen Risiken und den überaus häufigen Mißbrauch (siehe Agility!!!)nicht aufwiegen!!!

Dieses Gerät gehört meiner Meinung nach sofort verboten!

Ein Kommentar unserer Agilitytrainerin:
Ohne den Einsatz dieses Gerätes kann man um die DM wohl kaum mehr mitlaufen!
Hoffentlich entspricht diese Vermutung nicht der Wirklichkeit...
Ich kann mir jedenfalls die Läufe der WM-Teilnehmer nicht mehr so unbeschwert anschauen..

Matthias