Hallo Ralf,
kommt mir seeeehr bekannt vor. Mein Aiko reagiert genauso auf dem Hundeplatz und ich erzähle dort schon gar nicht mehr, wie und was Aiko tatsächlich kann, glaubt mir sowieso keiner. Eigentlich ist es so ja auch besser, als wenn die Hunde "draußen" nicht reagieren. Ich möchte aber auch, dass es auf dem Platz zu einem besseren Zusammenspiel zwischen mir und Aiko kommt, kann Dich daher gut verstehen.
Was immer hilft: tief durchatmen, manche Sachen mit Humor nehmen und sich auf keinen Fall unter Druck sezten lassen(oft leichter gesagt als getan).
Ich habe mir jetzt folgendes vorgenommen:
Ich werde auf dem Platz zunächst mit etwas Abstand zur Gruppe üben und die Anforderungen sehr niedrig halten. Bei Aiko denke ich nämlich, dass er den Hundeplatz eher mit "Ich treffe meine Hundefreunde" und noch nicht mit "Arbeit" verbunden hat. Vielleicht muss er z.B. das Platz aus der Bewegung hier ganz neu lernen.
Wenn ich dann in der Gruppe mitmache, werde ich zunächst ebenfalls in "abgespeckter" Form mitmachen, sprich, die Anforderungen runterschrauben, überwiegend Aufmerksamkeitsübungen machen und bei einzelnen Übungen dort ansezten, wo Aiko noch gerne und gut mitmacht. Wenn er z.B. kein Platz aus der Bewegung macht (um mal dabei zu bleiben), übe ich zunächst einmal das schnelle Hinlegen und bleibe dabei neben ihm stehen.
Vielleicht sind die Gruppenstunden auch einfach zu langweilig für Deine Hündin? Mit etwas Action während des Unterrichtes, z.B. Übungen an Geräten oder eine kleine Hindernisbahn einbauen können Hunde zwischendurch ganz anders motiviert werden.
Achte doch auch einmal darauf, ob Du mit Deiner Hündin genauso sprichst und sie auch so bestätigst wie außerhalb des Platzes. Wenn das nicht so ist, kann das auch ein Grund für Ihre Verunsicherung sein.
Aiko kann ich beim Gruppentraining noch motivieren, indem ich zwischendurch kurze und schnelle Läufe einlege. Wirkte erst etwas komisch auf die anderen, aber ist ja letztendlich egal.
Dann würde ich noch, wenn es dann mal gut klappt, eine Spiel- oder Knuddelpause machen. Ja nicht zu lange an einem Stück üben, das wird oft beim Gruppenunterricht übertrieben, die Arbeitsabschnitte sind häufig viel zu eintönig und lang.
Vielleicht konnte ich Dir ja ein paar Anregungen geben, aber auf jeden Fall hast Du eine "Leidensgenossin".
Tschüss
Anna, die auch mal über ihren Schneckenhund grinsen kann und Aiko, der auf dem Platz plötzlich ganz schnell wird, wenn er mit einem Kumpel herumtoben darf.