Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundausbildung mit Schlägen?
05. September 2000 17:25

Hallo Antje,

ich kann die SchH-Gegner schon etwas verstehen. Ging mir ja vor Jahren selber so. Mein erster Verein war einer dieser Klopp- und Drill-Institute, der einen enormen Ausstoß an seelisch und körperlich kaputten Hunden hatte (wurden praktischerweise an die Grenze verscheuert- da konnten die durchgedrehtesten noch dem Klassenfeind außen und dem Republikflüchtling innen die Hölle heiß machen bis zu ihrem frühen Tod). Ich habe dann dem Hundesport abgeschworen und meine Meinung erst geändert, als ich ein neues "Heim" fand.

Leider mußte ich übrigens vor 2 Jahren feststellen, daß der Verein von früher mit der gleichen sadistisch-gleichgültigen Einstellung weiter "ausbildet". Wer mal miterleben durfte, wie ein Jugendlicher im Gebrauch des Stachelhalsbandes an einem verängstigen Hund eingewiesen wurde, der wird wahrscheinlich dem Schh-Sport nicht mehr abnehmen, auf tiergerechte Methoden zu setzen. Und solange nur Leistung zählt, egal mit welchen Mitteln sie erzwungen wird, findet bei solchen Typen auch kein Umdenken statt.

Ich habe für mich das Fazit gezogen, daß der Weg das Ziel ist und die Zufriedenheit meines Hundes an erster Stelle kommt. Mein Rüde ist ein kleiner Pazifist und Sensibelchen, also steht Motivation an erster und letzter Stelle. Pfeif auf Prüfungserfolge (auch wenn der Züchter trauert)!

Grüße von Susanne aus Thüringen
mit Wolf im Schafspelz und Schaf im Wolfspelz


05. September 2000 17:51

Die Belgier züchten auf diese Weise hervorragende Leistungshunde, im Schnitt super gesund, trieblich und nervlich belastbar. Und obwohl weniger Humbuk betrieben wird um deren Exterieur sehen sich die Malinois trotzdem doch irgendwie alle ähnlich, oder?


Hallo Antje
Leider kenne ich mitlerweile eine ganze Menge schlechter Malinois. Er lanciert immer mehr zum Modehund und hat auch massive Probleme mit den Nerven.Leider gibt es immer mehr Leute die meinen man muss nur einen Mali kaufen und kann dann an der Spitze mitmischen.
In der Schweiz ist der DSH immer noch Diensthund Nr.1.
Viele Grüsse
erika



06. September 2000 05:24

Hallo Erika,

natürlich gibt es auch Malinois, die nicht für Dienst oder SchH-Sport geeignet sind. Aber wenn man, so wie ich, DSH züchtet, dann darf man die Augen nicht davor verschließen, daß es im Mittel beim DSH viel mehr Spitzenhunde gibt, viel mehr Hunde, die für Dienst und Sport geeignet sind, prozentual auf die Population berechnet. Auch kommt man mit einem Durchschnitts-Malinois in Sport und Dienst bedeutend weiter als mit einem Durchschnitts-DSH. Wenn ich realisiere, daß in Deutschland pro Jahr 25.000 bis 27.000 DSH-Welpen gezogen werden, aber unter 1000 Malinois-Welpen, und dann auf den LM's und DM's sehen, daß ca. 45% DSH, 45% Malinois und 10% aller anderen Rassen geführt werden, und dann die Malinois teilweise mit 9 Jahren noch im Spitzensport gehen oder mit 10 Jahren im Dienst, sollte man sich wirklich Gedanken machen, woher das kommt. Das kann für jede anderen Rasse, nicht nur den DSH, nützlich sein. Und der gravierendste Unterschied zwischen der Malinois-Zucht und der Zucht aller anderen Gebrauchshunderassen ist der, daß weder Exterieur-Zucht noch Pedigree-Fetischismus betreiben wird und gesundheitliche Faktoren (Hüfte, Ellbogen, Wirbelsäule etc.) nicht über Röntgenbilder und Fachärzte, sondern über die leistung abgetestet werden. Ein Hund mit HD kommt halt einfach nicht über eine Steilwand mit 2,5 m und mehr rüber und somit nicht in die Zucht. Einfach, billig, wirkungsvoll, oder?

Viele Grüße

Antje

06. September 2000 05:26

Weia, sollte natürlich nicht heißen

: dann darf man die Augen nicht davor verschließen, daß es im Mittel beim DSH viel mehr Spitzenhunde gibt...

sondern "... daß es im Mittel beim Malinois viel mehr Spitzenhunde gibt..."


Viele Grüße

Antje

06. September 2000 07:15


Hallo Antje
Da hast Du völlig recht. Ich hoffe einfach, dass die Malizüchter es gescheiter angehen und nicht in das gleiche Fahrwasser geraten wie einige DSH Züchter. Ich habe viele Kollegen die einen Mali haben und die haben mir auch schon bestätigt, dass die Malizucht unter der grossen Nachfrage gelitten hat. Es muss halt überall sorgfälltig ausgewählt werden wenn man einen Welpen kauft. Ich habe mich schon oft gefragt warum beim DSH diesre Graben (Schönheit / Leistung) besteht. Aber wie Du schon sagst es ist erschreckend wie manche Züchter nur noch auf Schau stehen. Ich habe das Glück mir eine junge DSH Hündin angelacht zu haben auf die einige meiner Malikollegen ganz schön neidisch sind. Du kannst Dir vorstellen, es ist ein "grauer Sack" :-)
Ich bin froh, dass sich in der Schweiz wieder recht viele Züchter auf die Leistung der Hunde besinnen. Aber bei diesen muss man sich im Klaren sein, wenn man mit den Hunden nicht arbeitet sind sie nicht glücklich.
Viele Grüsse
erika und die Workaholiker
Lars und Eika


06. September 2000 11:25

: Hallo Erika,
:
: natürlich gibt es auch Malinois, die nicht für Dienst oder SchH-Sport geeignet sind. Aber wenn man, so wie ich, DSH züchtet, dann darf man die Augen nicht davor verschließen, daß es im Mittel beim DSH viel mehr Spitzenhunde gibt, viel mehr Hunde, die für Dienst und Sport geeignet sind, prozentual auf die Population berechnet. Auch kommt man mit einem Durchschnitts-Malinois in Sport und Dienst bedeutend weiter als mit einem Durchschnitts-DSH. Wenn ich realisiere, daß in Deutschland pro Jahr 25.000 bis 27.000 DSH-Welpen gezogen werden, aber unter 1000 Malinois-Welpen, und dann auf den LM's und DM's sehen, daß ca. 45% DSH, 45% Malinois und 10% aller anderen Rassen geführt werden, und dann die Malinois teilweise mit 9 Jahren noch im Spitzensport gehen oder mit 10 Jahren im Dienst, sollte man sich wirklich Gedanken machen, woher das kommt. Das kann für jede anderen Rasse, nicht nur den DSH, nützlich sein. Und der gravierendste Unterschied zwischen der Malinois-Zucht und der Zucht aller anderen Gebrauchshunderassen ist der, daß weder Exterieur-Zucht noch Pedigree-Fetischismus betreiben wird und gesundheitliche Faktoren (Hüfte, Ellbogen, Wirbelsäule etc.) nicht über Röntgenbilder und Fachärzte, sondern über die leistung abgetestet werden. Ein Hund mit HD kommt halt einfach nicht über eine Steilwand mit 2,5 m und mehr rüber und somit nicht in die Zucht. Einfach, billig, wirkungsvoll, oder?
:
: Viele Grüße
:
: Antje


Hallo Antje,

das hast Du sehr gut dargestellt. Wie mag man wohl früher gezüchtet haben, als es noch nicht die Möglichkeit zur überregionalen Abgleichung von Blutlinien, Inzest usw. gab und noch keine Röntgenaufnahmen und hochkomplizierten Untersuchungen zur Verfügung standen? Man hat einfach zwei gesunde Hunde, die sich im "Dienst" (oder an der Herde) bewährt hatten, miteinander verpaart. Die besten Welpen hat man dann wieder für die Zucht verwendet, die übrigen verkauft. So einfach ist das.

Heute wird schon aufgebrüllt, wenn ein einjähriger Familienhund mittlere HD hat, mit der er wahrscheinlich gut zurechtkommt, solange man ihm keine Turnierleistungen abverlangt. Aber ein Leistungshund darf keine HD haben, er darf auch nicht nervös, aggressiv oder so autonom sein, daß er sich nicht ausbilden läßt (mein erster DSH-Rüde, ein ansonsten toller und superfitter Hund, war so).

Ich habe den Eindruck: je mehr Aufwand getrieben wird, um so dürftiger die Ergebnisse. Es ist ähnlich wie in der Humanmedizin, wo trotz angeblichen ständigen Fortschritts die Anzahl der Kranken und Lahmen so groß ist wie noch nie.

Darf ich fragen, wo Du mit Deinem Zwinger beheimatet bist?

Gruß, Attila