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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundausbildung mit Schlägen?
06. September 2000 11:52

Hallo Attila,

: ... Man hat einfach zwei gesunde Hunde, die sich im "Dienst" (oder an der Herde) bewährt hatten, miteinander verpaart...

Naja, so gesund waren die leider auch nicht immer. Viele alte Hundeleute erzählen heute noch von wunderbaren Hunden, die aber leider im Alter von 6, 7 Jahren hinten plötzlich "nicht mehr hochkamen" )oder aber zeitlebens mehr oder weniger stark auf der Vorhand gelahmt haben). Die hatten schwere HD, nur wußte man es damals nicht. Bis sich das bemerkbar gemacht hat, hatte so manche Hündin schon einige Würfe gebracht und so mancher Rüde etliche Hündinnen belegt. Auch bei Mischlingen in Schäferhundgröße ist es ja so, daß die keineswegs immer pummperlgesund sind, sondern so mancher von denen eine katastrophale Hüfte hat. Jedoch werde sie, wenn keine klinischen Symptome vorliegen, nie geröngt und niemand weiß, daß der Hund HD hat. Und längst nicht bei jedem Hund, der lt. Röntgenbild HD hat, treten auch wirklich klinische Symptome auf, das weiß man ja von vielen vorgeröngten "HD-Hunden", die dann bis an ihr Lebensende fit und munter durch ihr Hundeleben springen.


: Heute wird schon aufgebrüllt, wenn ein einjähriger Familienhund mittlere HD hat, mit der er wahrscheinlich gut zurechtkommt, solange man ihm keine Turnierleistungen abverlangt.

S.o. Mich wundert es immer wieder, wie viele Hunde mit schwerer HD niemals oder aber erst sehr spät irgendwelche Beschwerden damit bekommen. Aber das Röntgenverfahren ist doch ein Segen für diese Hunde, denn man kann ihre Haltung frühzeitig auf ihre schlechte Hüfte abstimmen (kein Übergewicht, regelmäßige Bewegung, keine sportlichen Höchstleistungen wie viel Springen, Sprints neben dem Fahrrad usw.). Dann können viele von denen beschwerdefrei alt werden, auch leichte Arbeit verrichten und vor allem vollwertige Familienhunde sein.


: Aber ein Leistungshund darf keine HD haben, er darf auch nicht nervös, aggressiv oder so autonom sein, daß er sich nicht ausbilden läßt...

Das stimmt voll und ganz!


: Es ist ähnlich wie in der Humanmedizin, wo trotz angeblichen ständigen Fortschritts die Anzahl der Kranken und Lahmen so groß ist wie noch nie.

Es ist natürlich logisch, daß man, wenn sich die Diagnostik verbessert, auch mehr Krankheiten gefunden werden. Mein Opa hat immer gesagt, "Wer glaubt, richtig gesund zu sein, der hat sich nur noch nicht gründlich genug untersuchen lassen", und beim Hund ist das natürlich genauso. Je besser und gründlicher die Untersuchungen, desto "kränker" werden unsere Hunde, auch wenn das oft gar nicht so ist.


: Darf ich fragen, wo Du mit Deinem Zwinger beheimatet bist?

Im tiefen Hessenland. Hundebabys gibt es aber die nächste Zeit nicht, das nächste Jahr ist warscheinlich Babypause.

Viele Grüße

Antje

06. September 2000 15:23

Hallo Antje

Da muss ich Dich ein wenig enttäuschen. Malinois werden sehr wohl auch in Massen- und Schönheitszuchten vermehrt. Und die Leistungs-Liebhaber klagen auch schon längere Zeit über den Rückgang an "gutem" Material.

Es sind beileibe nicht alle Malinois im Ring 3 und es wird nicht nur mit "Champions du Travail" gezüchtet.

Und man wartet auch nicht, bis sich evtl. Schäden (durch den Hochleistungssport oder doch Disposition) zeigen, bis man züchtet. Zudem gilt in Frankreich öfters die Faustregel für die Wahl der Hündin: War der Wurfbruder im Ring erfolgreich, wird es die Hündin aus dem gleichen Wurf schon machen als Zuchthund. Es laufen beinahe keine Hündinnen im 3 oder im Ring überhaupt. Und die vererben ja auch mit.

Ich habe eine Malinois-Hündin in direkter Linie aus Belgischer "Leistungszucht" und sie dürfte nicht die einzige sein mit Compression der Cauda Equina und Spondylose. (Ist aber eine Annahme, kein Fakt.)

Es ist sicher nicht so schwarz wie bei den DSH, aber die steigende Beliebtheit der letzten 10 Jahre zeigt sich deutlich.

Ich kann teils nur nachsagen, was mir die Franzosen erzählten als ich mit ihnen trainierte, teils habe ich es auch miterlebt.

Andere-Info-Grüsse
Rosi

07. September 2000 05:29

Hallo Rosi,

in der franz. Zucht kenne ich mich nicht so gut aus, da haben wir nur einen Hund im Verein, der über diese Linien kommt. Und natürlich wird z.B. hier in Deutschland in der Mali-Zucht auch schon wieder einiges anders gemscht in Belgien, z.B. auch wieder mehr Wert auf das Exterieur gelegt. Trotzdem ist der Anteil an in Sport und Dienst führbaren Hunden, im Verhältnis zum DSH, um ein sehr Vielfaches größer. Hunde, die aus Gründen der Triebqualität z.B. in Belgien nicht im Ringsport geführt werden, hätten beim DSH noch gute Chancen, auf die LGA zu gehen, wir verwechseln hier in Bezug auf Ring- und SchH/IPO-Sport jetzt Äpfel mit Birnen. Natürlich gibt es auch Malis, denen für SchH/IPO die notwendigen Gebrauchshundequalitäten, sowohl trieblich als gesundheitlich, fehlen, ganz klar, aber doch im Verhältnis zur Welpenzahl viel weniger als bei allen anderen Rassen. Da machen sie uns schon was vor, die Belgier, Niederländer und Franzosen!

Viele Grüße

Antje


07. September 2000 19:57

Hallöchen Antje

Ich reagier immer nur auf die vorhergeganene Meldung. Deshalb auch keine andere Anmerkung als die auf "Zuchtauslese".

In Bezug von Welpenzahl/gute Leistungen hast Du allemal recht.

So, Hundezeit ist angesagt

Hunde-füttern-Gruss
Rosi

08. September 2000 00:24

Hallo Attila,

:Man hat einfach zwei gesunde Hunde, die sich im "Dienst" (oder an der Herde) bewährt hatten, miteinander verpaart. Die besten Welpen hat man dann wieder für die Zucht verwendet, die übrigen verkauft. So einfach ist das.

So einfach ist das auch heute noch - mit einem ganz entscheidenden Unterschied: jeder Hinz und Kunz, der einen Hund sein eigen nennt, meint irgendwann unbedingt auch mal einen Wurf haben zu müssen. Die von Dir erwähnten nicht für die Zucht geeigneten Hunde werden also verkauft und geraten in die Hände von Leuten, die plötzlich in sich den geborenen Züchter entdecken. Irgendwie werden die Hunde dann durch die benötigten LP's und Ausstellungen gebracht und schon kann's losgehen!

In der Beziehung stimme ich mit Antje total überein: es sollte viel weniger Wert auf unwichtige Exterieurabweichungen gelegt werden (verkleinert den Genpool völlig unnötig), dafür eine viel strengere Auslese in Bezug auf Fitness und Wesen erfolgen. Und das durchaus nicht nur bei den Gebrauchshundrassen, sondern aus Tierschutzgründen bei ALLEN Rassen!

Gruß Inge

08. September 2000 10:32

: Hallo Attila,
:
: :Man hat einfach zwei gesunde Hunde, die sich im "Dienst" (oder an der Herde) bewährt hatten, miteinander verpaart. Die besten Welpen hat man dann wieder für die Zucht verwendet, die übrigen verkauft. So einfach ist das.
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: So einfach ist das auch heute noch - mit einem ganz entscheidenden Unterschied: jeder Hinz und Kunz, der einen Hund sein eigen nennt, meint irgendwann unbedingt auch mal einen Wurf haben zu müssen. Die von Dir erwähnten nicht für die Zucht geeigneten Hunde werden also verkauft und geraten in die Hände von Leuten, die plötzlich in sich den geborenen Züchter entdecken. Irgendwie werden die Hunde dann durch die benötigten LP's und Ausstellungen gebracht und schon kann's losgehen!
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: In der Beziehung stimme ich mit Antje total überein: es sollte viel weniger Wert auf unwichtige Exterieurabweichungen gelegt werden (verkleinert den Genpool völlig unnötig), dafür eine viel strengere Auslese in Bezug auf Fitness und Wesen erfolgen. Und das durchaus nicht nur bei den Gebrauchshundrassen, sondern aus Tierschutzgründen bei ALLEN Rassen!
:
: Gruß Inge



Hallo Inge,

dem kann ich nur zustimmen. Wir haben doch heute eine ganze Fülle von Möglichkeiten zur Zuchtkontrolle (bzw. zur Bewertung der Tauglichkeit von Zuchttieren) in den Händen: neben der "althergebrachten" (aber zu wenig erst genommenen) Auslese durch "Bewährung" (in Dienst und Sport) eben auch jene aufwendigen gesundheitlichen Tests. Zusammengenommen dürften diese Maßstäbe doch hinreichende Sicherheit gewähren, aber worauf wird stattdessen geschaut? Auf die "Schönheit". Der Hund ist dann einige Jahre "schön", um schließlich sein halbes Leben die Hinterläufe hinter sich herzuschleifen.

Was übrigens an Mischlingen so "produziert" wird, einfach indem man die gute Anka, als sie heiß war, mal aus den Augen ließ, so daß Nachbars Harras sie beglücken konnte, ist schon nicht mehr feierlich. Die armen Welpen werden dann für DM 150,-- pro Stück in Anzeigenblättern verkauft oder auch verschenkt, wenn sie so gar niemand will. Und zur Not kann man sie immer noch in einer Holzkiste vor das Tierheim stellen...

Gruß, Attila