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Ethik des Vereins

geschrieben von Imke(YCH) 
Ethik des Vereins
01. September 2000 15:40

Hallo Leute!
Ich habe mir gestern mal wieder einen Agilityverein angesehen und bin etwas überrascht. Wir hatten da angerufen und man sagte uns, wir könnten uns den Verein ansehen, in der Anfängergruppe. Als wir dann da waren, wollte man uns erstmal in die "Krabbelgruppe" nenne ich es mal verweisen. Dort würden wir lernen, unseren Hund richtig zu motivieren und man würde sich ansehen, wie die Beziehung zwischen uns und dem Hund sei, man würde sehen, ob wir in den Verein passen und man würde dann entscheiden, wann unser Hund in welcher Sparte weitermachen könne. Das mag ja gut sein fürLeute, die noch nie mit Hunden gearbeitet hätten, aber da wir mit unseren Hunden schon Agility gemacht haben, und sie außerdem in der Rettungshundestaffel ausbilden, glaube ich, dass wir schon wissen, wie man einen Hund belohnt etc. All das sagte man vor allem, ohne uns mit dem Hund überhaupt arbeiten gesehen zu haben. Weiterhin kam der Spruch , man wolle, das wir dieVereinsmoral kennenlernen. Ich fand das etwas eigenartig. Alles schön und gut, aber dann fiel uns auf, das nur drei Hunde des Vereins bis in die Anfängergruppe gekommen waren, sehr sehr triebige und supergehorsame Hunde. Also haben Leute, die nicht so einen superhund haben, der vielleicht mal alle Turniere gewinnt wohl gar keine Chance. Das Programm war auch sehr einseitig, die Hunde mußten erst eine Hürde springen, dann zwei. Dann einmal durch den tunnel und das wars für den Abend. Ist das normal? Muß ich tatsächlich davon abweichen, wie ich meinen Hund 1,5 Jahre mit Erfolg erzogen habe, damit ich in eine Anfängergruppe für Agility darf? mich würde sehr interessieren, wie das in euren Vereinen so läuft.
Ach ja, in einem anderen Verein wurde ich auch schon angemotzt, entweder ich würde es so m,achen, wie die Ausbilderin, oder sie würde nicht mit mir arbeiten. ( Ich hatte meinem Hund Nein gesagt, als er aus dem Sitz aufstzand ohne mein Kommando, sie hält das für falsch.) Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen. Imke

01. September 2000 20:15

: Hallo Imke!

: Ich habe mir gestern mal wieder einen Agilityverein angesehen und bin etwas überrascht. Wir hatten da angerufen und man sagte uns, wir könnten uns den Verein ansehen, in der Anfängergruppe. Als wir dann da waren, wollte man uns erstmal in die "Krabbelgruppe" nenne ich es mal verweisen. Dort würden wir lernen, unseren Hund richtig zu motivieren und man würde sich ansehen, wie die Beziehung zwischen uns und dem Hund sei, man würde sehen, ob wir in den Verein passen und man würde dann entscheiden, wann unser Hund in welcher Sparte weitermachen könne. Das mag ja gut sein fürLeute, die noch nie mit Hunden gearbeitet hätten, aber da wir mit unseren Hunden schon Agility gemacht haben, und sie außerdem in der Rettungshundestaffel ausbilden, glaube ich, dass wir schon wissen, wie man einen Hund belohnt etc.

... Sicher hast Du Recht. Aber es kommen viele Leute zu Vereinen, von nichts eine Ahnung, aber meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Prinzipiell wünsche ich mir diesen Ansatz auch für unseren Verein.

All das sagte man vor allem, ohne uns mit dem Hund überhaupt arbeiten gesehen zu haben. Weiterhin kam der Spruch , man wolle, das wir dieVereinsmoral kennenlernen. Ich fand das etwas eigenartig.

...klingt ja schon nach Sekte :-(

Alles schön und gut, aber dann fiel uns auf, das nur drei Hunde des Vereins bis in die Anfängergruppe gekommen waren, sehr sehr triebige und supergehorsame Hunde. Also haben Leute, die nicht so einen superhund haben, der vielleicht mal alle Turniere gewinnt wohl gar keine Chance.

...typischer Fall von Cliquenwirtschaft...

Das Programm war auch sehr einseitig, die Hunde mußten erst eine Hürde springen, dann zwei. Dann einmal durch den tunnel und das wars für den Abend. Ist das normal? Muß ich tatsächlich davon abweichen, wie ich meinen Hund 1,5 Jahre mit Erfolg erzogen habe, damit ich in eine Anfängergruppe für Agility darf? mich würde sehr interessieren, wie das in euren Vereinen so läuft.

...muss ich passen. Im THS macht der Hund von Tag zu Tag etwas mehr, aber irgendwann muss er auch mal das ganze Programm ablegen, spätestens, wenn er alle Hindernisse beherrscht.

: Ach ja, in einem anderen Verein wurde ich auch schon angemotzt, entweder ich würde es so m,achen, wie die Ausbilderin, oder sie würde nicht mit mir arbeiten. ( Ich hatte meinem Hund Nein gesagt, als er aus dem Sitz aufstzand ohne mein Kommando, sie hält das für falsch.)

...Du solltest schon das eigentliche Kommando wiederholen, aber das passiert selbst alten Hasen, dass sie irgendetwas sagen (machmal sogar mit Absicht, weil "nein" oder "pfui" als Strafe wirken). Nur man kann es auf eine unter zivilisierten Menschen übliche freundliche Weise ausdrücken. Solche Schleifer frage einmal, ob sie das Fach "Menschenführung" beim Ausbildungswartekurs verschlafen haben!

Lasse Dich nicht entmutigen, es gibt sehr viele gute Vereine!

tina

02. September 2000 10:33

Hallo Imke
Ich bin auch in der Anfänger Gruppe zwar für Teenies,aber trotzdem.
Wir habe noch viele andere Geräte nicht nur Sprünge und Tunnel die wir machen.
Wir haben auch den Schlupfsack,Bändertisch,Slalom und noch viel viel mehr.
Dass es nur drei Hunde in die Anfänger Gruppe geschafft haben wundert mich auch sehr.
Ich verstehe das jedenfalls nicht und wenn ich dich wäre würde ich mich noch in ein paar anderen Vereinen umsehen.

Viel Spass mit deinem Hund im Hundesport wünschen dir

Salome und Dixie


03. September 2000 14:34

Hallo Imke!

Ich zwar nicht wo du Rettungshundearbeit machst, aber erstens verträgt sich Agility und REttungshundearbeit nicht sonderlich, zweitens, (so ist es zumindest in meiner Staffel) haben die Leute die ernsthaft Rettungshundearbeit betreiben, gar nicht mehr die Zeit, aber auch nicht die Notwendigkeit noch was anderes mit dem Hund zumachen, da die Hunde wirklich voll ausgelastet sind ( 3mal Training die Woche plus ca. ca. 2 einsätze Wöchtentlich)und oft erlebe ich es daß mit den hunden bei aller liebe einfach viel zu viel gemacht wird.

gruß doreen

Gruß doreen

04. September 2000 15:53

Hallo Doreen,

welcher Arbeitgeber macht das eigentlich mit? 2 x die Woche einen Einsatz? Imke ist in meiner Staffel (THW) mit einem sehr tallentierten Hund únd ich wüßte nicht warum Agility schädlich für die RH-Arbeit sein sollte. Das THW geht übrigens nur auf Anforderung in den Einsatz, nicht wie andere Staffeln die Funk abhören und überall ungefragt auftauchen. Wenn ich manche RH'ler so höre habe ich das Gefühl, daß sie sich ein bischen sehr wichtig nehmen.

Viele Grüße
Sabine, die nebenbei auch Schutzdienst macht.

04. September 2000 20:33

Hallo Sabine!

Da du ja auch beim THW bist, weißt du das es eine Bundesanstalt ist, daher haben wir mit den Arbeitgebern keine Probleme, und du weißt auch, daß Fachgruppe biologische Ortung aus 6 Hundeführern plus 6 Hunde besteht, wir haben derzeit 18 Hundeführer also genügend Potential zum Wechseln nur ich muß immer raus, da ich der Big Boss bin :-)
Also über das THW müssen wir uns nicht unterhalten. wir haben das Glück (oder auch nicht) das wir hier im Leipziger Land die einzige einsatzfähige Staffel sind und zudem eine SEEBA Einheit sind. Auch entgegen des üblichen THWs decken wir hier regional die Flächeneinsätze ab und werden auch von der Polizeit so angefordert (es muß schließlich alles seine Ordnung haben).
Zu zweitens muuß ich sagen, wir bringen unseren Hunden bei (ihr sicherlich auch) langsam!!! aber sicher über die Geräte zu gehen, beim Agitlity kommt es auf das Tempo an! Wir haben so bei Leuten (leider nicht nur bei diesen), daß die Hunde anfangen über die Geräte su "donnern". Ich denke du verstehst was ich meine. Auch möchte ich anmerken, dass bei uns das Training, gerade für unsere SEEBA Einheiten sehr zeitintensiv sind, und ich jede zusätzliche Belastung der Hunde ausserhalb der Staffel ablehne. Denn viele hundeführer verlangen von ihren Hunden viel zu viele und machen auch viel zu viel (vor allem Border Collie Besitzer neigen dazu viel zu viel zu machen)und wundern sich wenn die Hunde überfordert oder gar nervlich nicht belastbar sind.
Ich hoffe ich konnte dir meine Ansichten mitteilen, denn ich denke Rettungshundearbeit ist kein Sport (wie es leider mittlerweile viele sehen) sondern eine sehr ernste Aufgabe zu der Hunde und hundeführer optimal ausgebildet sein müssen, um Profimässige Arbeit zu leisten.

Gruß
Doreen
THW-Leipzig-Grimma