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Bedrohung mit einem Gewehr

geschrieben von Heike Kahl(YCH) 
Bedrohung mit einem Gewehr
13. September 2000 09:22

Hallo,

ich hatte gestern eine Begegnung der unheimlichen Art.
Um es erklären zu können, muß ich etwas weiter ausholen: Für die Ausbildung meiner Hunde benötige ich auch Fährtengelände. Ich habe mich mit einer Jagdpachtgesellschaft in Verbindung gesetzt und mir ein Gelände zuweisen lassen. Dieses ist allerdings sehr klein, so daß ich gezwungen bin, ab und zu auf andere Gelände auszuweichen. Selbstverständlich achte ich dabei auf die Bodenbeschaffenheit, Wildwechsel usw. Auch habe ich mit einem Jagdpächter in meiner näheren Umgebung gesprochen, welches Gelände denn noch zu nutzen sei. Er sagte mir, daß ich an einer stark frequentierten Straße noch fährten könne, da dort eh kein starker Wildwechsel sei. Genau das habe ich gestern gemacht und das war ein Fehler.
Mein Mann und ich sind im Legen der Fährten, als plötzlich jemand "He" rief. Ich schaute mich um, antwortete mit "Hallo?", bekam aber keine Antwort. Wir waren kaum mit dem Legen fertig, als ein Jeep angedüst kam und der Pächter, der mir sagte, daß ich dort Fährten könne, aus dem Auto sprang. Ich begrüßte ihn freundlich. Er kam auf mich zu und brüllte mich an, daß ich gegen Gesetze verstoßen würde. Ich versuchte ihm zu sagen, daß er es mir doch erlaubt hätte, kam aber gegen sein Brüllen nicht an. Auch mein späterer Einwand, daß Jagdpächter die geringen Beeinträchtigungen einer Fährte hinnehmen müßten, wurde übertönt. Langsam eskalierte die Situation. Er wollte uns dann fotografieren, mein Mann sagte ihm, daß er zwar das Auto aber nicht ihn fotografieren dürfe, ohne vorher zu fragen. Daraufhin schlug er mit der Kamera und der Faust zu. Sein weiterer Kommentar war: "Wenn ich euch mit euren Tüffen sehe, knalle ich sie ab!"
Ich muß dazu sagen, daß die Hunde die ganze Zeit im Hänger waren und er sie nicht einmal gesehen hat. Auch suche ich mit Suchgeschirr und Leine, halte mich also an die Leinenpflicht.
Wir sind dann völlig verstört nach Hause gefahren.
Das war mein unheimliches gestriges Erlebnis.

Viele Grüße Heike


13. September 2000 09:48

Hallo Heike
Ich hoffe Du hast Dich wieder erholt von der Sache. Der ist ja wirklich nicht mehr ganz bei Trost, der hat wohl auch nicht gerade die beste Kinderstube hinter sich, aber da kann man wohl nicht viel machen...

Frag doch mal einen Bauern, ob Du auf eine abgemähte Wiese gehen darfst (oder ist das bei Euch alles "Wild"-Gebiet). So macht das mein Schwiegervater nämlich immer.

Grüsschen aus der Schweiz
Susan & Urex

13. September 2000 10:07

: Hallo Heike,
:
habe gerade vor kurzem erst ein längeres Gespräch mit einem Förster gehabt, der zufällig Zeuge wurde, als ich von einem Jagdpächter "zur Sau gemacht" wurde, dessen freilaufender Jagdterrier einem meiner beiden Hunde an die Kehle gesprungen ist (meine Hunde waren übrigens beide angeleint). Meine Hunde haben sich natürlich zur Wehr gesetzt (es ist nix passiert, nur das übliche Kampfgeschrei), woraufhin der Typ meinte, mich anbrüllen zu können, ich hätte meine Hunde nicht im Griff etc.

Ich war natürlich stinksauer und fluchte noch vor mich hin, als er schon wieder in seinen Jeep gestiegen und verschwunden war.
Ich wurde dann von einem Reiter angesprochen, der die ganze Szene mitbekommen hatte und mir anbot, als Zeuge zur Verfügung zu stehen, wenn ich mich bei der Jagdbehörde über diesen Menschen beschweren wolle.
Er war der Meinung, dass man jeden Vorfall bei der Jagdbehörde zur Anzeige bringen solle, da es in letzter Zeit immer mehr Beschwerden über das völlig unangemessene Verhalten von Jagdpächtern gäbe und man diesen ruhig mal ihre Grenzen aufzeigen sollte.
Die Jagdbehörden würden solche Anzeigen sehr ernst nehmen (müssen ja auch ein bisschen auf ihren Ruf in der Öffentlichkeit achten) und die betroffenen Pächter müssten mit erheblichen Schwierikeiten rechnen.

Ich hab dann drauf verzichtet, weil ich am nächsten Tag eine sehr schöne Nachricht bekommen habe und daraufhin für alle meine "Feinde" eine General-Amnestie erlassen habe (ich habe nämlich erfahren, dass mein Hund doch nicht an Krebs erkrankt war, wie befürchtet wurde ...)

Aber beim nächsten Vorfall werde ich auf jeden Fall die Jagdbehörde einschalten.

Man muss sich wirklich nicht alles gefallen lassen ...

Gruss
Miriam K.



13. September 2000 11:12

ja,und nun????
wenn das erst gestern war,würde ich den menschen anrufen "lassen",
nicht selbst telefonieren,
zb deine mutter etc,die sich erkundigt,warum die tochter so verstört ist,zumal sie vorher noch zuhaus erzählt hat,er wäre einverstanden
blablabla
je nach reaktion dann die entscheidung,selbst mit ihm sprechen oder konsequenzen ziehen.
also ich würd es nicht einfach so im raum stehen lassen.

gruß pat

13. September 2000 13:46

Hallo Heike,

wenn er Dich bedroht oder Deinen Mann sogar geschlagen hat, SOFORT ANZIEGEN!!! Er ist Jagdpächter, hat also dafür zu sorgen, das Hund während der Brut und Setzzeit an der Leine zu führen sind. Da sie das auch bei der Fährtenarbeit sind, kann er selbst da nichts machen (nirgends steht wie lang die Leine sein muß). Ob ihr nun auf ein Acker oder eine Wiese gehen dürft, obliegt einzig und allein der Entscheidung des Besitzers, also des Bauern dem dieses LAnd gehört. Der Jagdpächter hat in dieser Hinsicht gar nichts zu sagen...

Ich fährte immer bei einem befreundeten Landwirt, der über riesige Ländereien verfügt, die glaube ich an insgesamt 10 verschiedene Jagdpächter aufgeteilt sind. Ich habe vom Besitzer die Erlaubnis auf einzelnes Gelände zu gehen, um Streit zu vermeiden gehe ich nicht bei Dämmerung an die am Wald angrenzenden Gebiete. Mich hat auch schon öfter mal einer von den diversen Pächtern angesprochen (zwar wesentlich höflicher, aber immerhin). Ich habe ganz klar durchblicken lassen das ich mein Tun mit dem Besitzer abgesprochen habe und er erst einschreiten darf wenn ich meinen Hund ableine... was ich aber natürlich nicht mache...

Ich versuche natürlich jegliche Art von Streit zu vermeiden, was mir bisher auch immer gelungen ist, aber wenn mir einer so dämlich kommen würde wie Dein "Freund" dort, dann würde ich mich aber schleunigst an die Polizei und die Jagdaufsichtsbehörde wenden, denn dieses Kerlchen sollte mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Er kann Dir nämlich gar nichts. Wenn der Eigentümer des Landes zur selben Zeit den kompletten Acker umgepflügt hätte (was ja wohl wesentlich mehr Schaden verursacht), dann wäre der freundliche Jägersmann mit Sicherheit ganz ruhig in seinem Auto sitzengeblieben... würde ihm auch nichts anderes übrigbleiben..

Also, nur nicht einschüchtern lassen... ich würde das nicht so im Raum stehen lassen...

Viel Glück

Sören


14. September 2000 14:57

: Hallo,

Wie Sören schon schreibt: Anzeige erstatten. WEnn Du solch ein Verhalten inwidersprochen hinnimmst, dann ist das wie genehmigt. Du hast Dir nichts zu Schulden kommen lassen, aber der Jagdpächter hat Euch tätlich angegriffen. Ja hoppla! Und außerdem ward Ihr ja zu zweit, könnt also bezeugen, wie es war. Dem Kerl würde ich seine Manieren aber über eine Anzeige aufbügeln lassen. Und die Jagdbehörde sollte auch wissen, was für einen Rüpel sie da in ihren eigenen Reihen hat. Die Jägerschaft ist sehr um ein gutes Image bemüht, da kommt so ein Kerl gar nicht gut!

Viel Glück!

Ciao, Franziska und die Hunde