Fährte - Hund sucht mit zu schnell
27. Oktober 2000 07:19

Hallo Ihr,

vielleicht hat jemand eine Idee wie ich meinen Schäferhund dazubringe die Fährte nicht so schnell abzusuchen.

Wir sind noch ganz am Anfang der Fährtenarbeit und machen jetzt Fährten von ca. 50 Metern. Die Arcon auch mit der Nase unten absucht, er stöbert auch nicht sehr und wenn er es dochmal macht dann kann ich ihn gut mit einem "NEIN" zur Ordnung rufen. Aber mein Hauptproblem ist, wenn ich ihn am Abtritt ansetzte und ihm "SUCH" sage dann fängt er an zu suchen und sobald er die Fährte hat, lauft er mit gesenkter Nase der Spur entlang, das allerding in einem Tempo, daß ich Angst habe, daß er mir mal die Gegenstände oder Winkel einfach überlauft, deshalb meine Frage:
Wie kriege ich Arcon dazu, die Fährte ruhiger abzusuchen?

Ratlos Grüße
Kerstin u. Arcon


27. Oktober 2000 07:46

Hallo Kerstin,
in "Die erfolgreiche Fährtenarbeit" von Ernst Stuchly steht folgendes:
"Ein wirksames Einbremsen wird durch längere Stehzeiten, mehr Gegenstände, öfteres Fährten bis zu 2x täglich und abgestimmte Fütterung erreicht werden."
Was mit der abgestimmten Fütterung gemeint ist, weiß ich selber leider nicht so genau.
Hoffe, Dir ein bisschen geholfen zu haben.
Gruß, Ira

27. Oktober 2000 08:00

Hallo Kerstin,

es erscheint mir viel zu früh, Deinen Hund mit irgendwelchen Kommandos auf der Fährte zur Ordnung zu rufen, er weiß ja anscheinend noch gar nicht, was von ihm verlangt wird. Solange würde ich auch noch gar kein Kommando "Such" geben, es verliert so für ihn an Bedeutung.

Beginne noch einmal ganz von Vorne. 10 m Fährte, in jeden Tritt ein Bröckchen (etwas, was wirklich "zieht"winking smiley, hinten etwas mehr, am Ansatz ein paar kleinere Bröckchen verteilt. Dann bringst Du den Hund, ohne etwas zu sagen oder ihn irgendwie "heiß" zu machen, zum Ansatz, machst ihn auf die Bröchcken aufmerksam (aber ohne andauernd und jedesmal mit der Hand vor seiner Nase am Boden rumzufuchteln) und läßt den Dingen ihren Lauf, d.h. Dein Arcon wird selbst herausfinden, in welcher Reihenfolge er die Bröckchen findet. Jetzt liegt es an Dir, jegliche Fehler des Hundes NICHT zu bestäigen. Wird er zu schnell (dabei überläuft er die Bröckchen, weil er beim nächsten das erste noch nicht geschluckt hat), bleibst Du einfach stehen. Springt er dann an Dir hoch oder betrachtet sich die Welt, unternimmst Du gar nix, sondern wartest eisern ab, ohne auf den Hund anderweitig als durch Festhalten einzuwirken, was er tut (ganz klar solltest Du die nächsten Fährten erst einmal mit möglichst wenig Ablenkung suchen). Nimmt er dann irgendwann die Nase herunter und sucht den nächsten Tritt ab (wobei Du dann natürlich sofort in der Leine nachgibst), hat er mehr gelernt als wenn Du ihm auf 10 Fährten zeigen würdest wo's langgeht. Das gleiche, wenn er die Nase hochnimmt oder aus den Tritten herausgeht: sofort stehenbleiben! Dein Hund wird schnell lernen, sofern Du konsquent bist, daß er nur zum Triebziel kommt, wenn er 1. In der Spur bleibt, 2. die Nas eunten bahält und 3. nicht zu schnell wird. Der Trick dabei ist, überlaufene Bröckchen (auch wenn der Hund in jeden Tritt geht wird er das eine oder andere liegenlassen) entweder einzusammeln, ohne in der Aufmerksamkeit auf den Hund nachzulassen, oder mit der Schuhspitze zuzuschieben (geht nur auf Acker), damit der Hund, sollte er mal zurücksuchen (was vorkommen wird, wenn man ihn festhält), nicht bestätigt wird. So lernt er nebenbei noch, daß es immer vorwärst geht, und wird bei einer Prüfung später seltener, wenn er mal von der Fährte herunterkommt, beim Wieder-Einsuchen in die Fährte in Deine Richtung weitersuchen.

Wie alt ist Arcon eigentlich? Bei manchen jungen Hunden ist es manchmal besser, länger mit dem Fährten zu warten. Wo andere Junghunde schon Fährten in SchH3-Länge absuchen haben sie einfach noch keinen Nerv dafür (ist ja auch nicht jedes Kind mit 6 Jahren schulreif).

Viele Grüße

Antje

27. Oktober 2000 08:06

HallO Ira,

: Was mit der abgestimmten Fütterung gemeint ist, weiß ich selber leider nicht so genau.

Manche Hunde mußt Du vor der Fährte sattfüttern, andere eher hungern lassen, je nach Triebintensität des Hundes und dem jeweiligen Ausbildungsstand. Ein Hund, der das Fährten über den Futtertrieb erlernen soll, wird im satten Zustand schlechter lernen als wenn er hungrig ist. Mancher Hund sucht aber konzentrierter, wenn er nicht andauernd mit den Gedanken bereits am Ende der Fährte beim Futter ist, ich kenne einige Hunde, die vor der FH ein ausgiebiges Frühstück bekommen.

Viele Grüße

Antje

27. Oktober 2000 08:14

Hallo Antja,

: Manche Hunde mußt Du vor der Fährte sattfüttern, andere eher hungern lassen, je nach Triebintensität des Hundes und dem jeweiligen Ausbildungsstand. Ein Hund, der das Fährten über den Futtertrieb erlernen soll, wird im satten Zustand schlechter lernen als wenn er hungrig ist. Mancher Hund sucht aber konzentrierter, wenn er nicht andauernd mit den Gedanken bereits am Ende der Fährte beim Futter ist, ich kenne einige Hunde, die vor der FH ein ausgiebiges Frühstück bekommen.

Klingt einleuchtend - ist ja wie bei anderen Ausbildungsformen auch.
Vielen Dank für die Info.
Gruß, Ira

27. Oktober 2000 09:09

Hallo Antje,

Arcon ist bereits vier, aber er scheint Spaß an den fährten zu haben.

Also nochmal,ob ich dich richtig verstanden habe.

Eine Fährte legen ca 10m in den Abtritt Futterbröckchen(mache ich jetzt auch) dann in jeden Schritt eins (im Moment lege ich in jeden 3-4 Schritt eins)und dann Arcon ohne Kommando ansetzen und ihm nur die Futterbröckchen zeigen. Wenn er dann die Fährte verläßt nicht reagieren sondern nur stehenbleiben, ebenso wenn er zu schnell wird, soweit richtig verstanden?

Soll ich ihn loben wenn er langsam sucht? Bisher hab ich immer gelobt mit "So ist´s fein".

Zu Arcon ist noch zu sagen er ist zwar Vier aber manchmal hab ich das Gefühl er ware noch ein Welpe so verspielt ist er.

Ich werde es auf jeden Fall mal so probieren.

Gespannte Grüße
Kerstin