Fährte - Hund sucht mit zu schnell
27. Oktober 2000 10:07

Hallo Kerstin,

: ...im Moment lege ich in jeden 3-4 Schritt eins...

Ist für ihn ein Anreiz, sich zu "beeilen", wenn nix liegt, wird man schneller, dann findet man wieder was...


: ...und dann Arcon ohne Kommando ansetzen und ihm nur die Futterbröckchen zeigen....

Am besten ist es, wenn Du gar nicht aktiv irgend etwas tun mußt. Wenn der Hund bereits weiß, Asatz oder Fährtenschild = Suchen, dann sagst Du am besten gar nix zu ihm. Wenn er nicht weiß, was er am Ansatz soll, dann laß ihn beim Legen der Fährte zusehen (anbinden, Hilfsperson). Dabei kannst Du die Fährte für ihn richtig interessant machen und demonstrativ Futter auf den Ansatz legen, dann aber sofort suchen!


: ...Wenn er dann die Fährte verläßt nicht reagieren sondern nur stehenbleiben, ebenso wenn er zu schnell wird, soweit richtig verstanden?

Genau, und Du bist immer max. 1 m hinter dem Hund (sowohl beim Suchen als auch beim Stehen). "Learning by doing". Wenn er nix tut, passiert auch nix. Ihm wird das im Fall der Fälle langweilig werden, daß Du dort rumstehst wie eine Ölgötze, da geht er bestimmt lieber weiter seine Bröckchen suchen. Erst wenn er zielstrebig und vor allem konzentriert suchen kann, würde ich das Kommando "Such" einsetzen. Jetzt würde es noch keine so intensive Bedeutung damit verbinden.


: Soll ich ihn loben wenn er langsam sucht? Bisher hab ich immer gelobt mit "So ist´s fein".

Würde ich nicht machen. Laß ihn erst seinen (und auch Deinen) Rhytmus finden. Es gibt Hunde, die suchen zügig, aber konzentriert und gleichmäßig, andere wieder im Zeitlupentempo. Seinen Rhytmus muß Dein Hund erst einmal finden, dazu gehört auch Routine. Alles, was Du vor Dich hinquasselt, lenkt den Hund in seiner Aufbauphase nur von seiner Arbeti ab. Seine Bestätigung findet er doch Tritt für Tritt. Die Hunde gewöhnen sich an das "Gebrabbel", was die Hundeführer dauernd von sich geben. Entweder reagieren sie dann gar nicht mehr darauf, und dann ist es einfach schade um die Punkte in der Prüfung, wenn der HF zu viel brabbelt (ist er ja so gewohnt), oder aber er brabbelt während der Pürfung nicht, und dann ist der Hund evtl. verunsichert und macht an diesem Tag ohne das gewohnte Gebrabbel Fehler. Nutze das Lob (was Du sparsam auch während einer Prüfung verwenden darfst) besser intensiv, indem Du später gezielt nach einer schwierigen Stelle auf der Fährte lobst; optimal ist es, wenn Du schon beim Legen der Fährte diese Schwierigkeit erkennst und dann gezielt dahinter Futter legst. Dein Lob kommt dann mit dem Futter zusammen, und wenn das öfters passiert, bekommt Dein Lob für den Hund noch mehr Gewicht, dann kannst Du einen Hund, der z.B. auf einer schwierigen Fährte abbaut, während einer Prüfung durch Lob unheimlich motivieren.


: Zu Arcon ist noch zu sagen er ist zwar Vier aber manchmal hab ich das Gefühl er ware noch ein Welpe so verspielt ist er.

Ich wollte nur sicher gehen, daß der Hund nicht überfordert wird. Der Wurfbruder meiner jungen Hündin hat bereits mit 3 Monaten intensiv mit tiefer Nase gefährtet, meine Hündin hingegen beginnt erst jetzt, mit 7 Monaten, ruhiger zu fährten und in jeden Tritt zu gehen. Vorher hat sie, wenn man sie zurückgehalten hat, weil gerannt ist wie ein Hase, z.B. angefangen, vor Trieb in den Tritten zu buddeln. Von einem 4-jährigen Hund kannst Du aber schon erwarten, daß er sich konzentrieren kann, wenn er will.

Viele Grüße

Antje

27. Oktober 2000 10:51

Hallo Antje,

vielen Dank für die Tipps, ich werde es heute nachmittag probieren.
Arcon kann wenn er will sich sehr gut konzentrieren, es ist nur nachmal halt das will.

Ich melde mich und berichte wie es geklappt hat.

Bis bald
Kerstin


27. Oktober 2000 16:58

An alle Fährtenhundfreunde,

kleiner Tips zu einer super Seite!!

Viele Grüße
Karin + Hera


28. Oktober 2000 18:13

Hallo Kerstin,
so wie sich das alles anhört, hast du noch einen ziemlich jungen Hund.Ich würde es ganz anders machen, denn meine letzte Hündin hat die Fährte immer überflogen, d.h., sie hat nur so getan als wenn sie sucht und hat aber nur geguckt wo es lang geht und ist geradeaus gelaufen. Die ersten par male hab ich es gar nicht so mitbekommen, bis ich dem Hund was schweres reingesetzt hab, was sie natürlich nicht geschafft hat, da wir was am Ansatz verkehrt gemacht haben!
Zu allererst würde ich immer einen ca: 2m Durchmesser großen Abgang trampeln und an jeder Ecke und fast überall Futterstücke reinmachen! ( am besten kleingeschnittene Bockwurst ) Zum Anfang NUR den Ansatz ohne weiteren Fährtenverlauf. Normalerweise müsstest du die ersten par male merken, dass es nicht ganz funktioniert, da dein Hund natürlich den Fährtenverlauf sucht. Aber wir wollen doch einen gut genommen Ansatz und das ist auch A und O der langsamen ruhigen Fährte.
Wenn dein Hund dann mal alle Futterstücke aufnimmt, ohne dass du ihm die noch zeigst, dann kannst du langsam rüber gehen, eine kleine Fährte ( vielleicht 5 Schritte ) zu legen. In JEDEM Fußtapfen ( am Hacken ) kommt ein Futterstück! Wenn dein Hund dann wirklich JEDEN Futterstück nimmt, dann kannst du weiter machen, die Fährte länger zu legen und den Absatz kleiner zu machen!
Ach ja, ich würde nur auf Acker gehen, denn durch den Acker werden deine Fußabdrücke tief in den Boden gedrückt, und da du ja das Futterstück in den Hacken wirfst, ist der Hund gezwungen, tief mit der Nase in den Stapfen zu gehen, ohne den weiteren Fährtenverlauf zu sehen.
Vielleicht hilft es dir ja, wenn ja, dann würd ich mich freuen, wenn mal eine Antwort von dir kommt.
Bei mir hat´s geklappt!
Antje

PS: Ich hab am Ende der Fährte NIE eine Bestätigung hingelegt, denn das ist auch ein Grund, dass die Hunde schneller werden, die wissen nachher genau, das sie Fleisch/Ball kriegen und rennen regelrecht rüben um zu fressen/spielen. Keine Angst, der Hund kriegt durch die ganzen Futterstückchen genug Bestätigung auf der Fährte!
PSS: Lass den Hund nie auf der Fährte zurücklaufen, wenn du fertig bist!!!

30. Oktober 2000 08:50

vielleicht hat jemand eine Idee wie ich meinen Schäferhund dazubringe die Fährte nicht so schnell abzusuchen.

Hallo Kerstin

mit meinem Mali (8 Monate)fährte ich immer noch mit Wurststückchen auf jeden Schritt.
Das heisst beim Start lege ich 5 Stückchen, dann mit jedem Schritt ein weiteres. Am Schluss habe ich ein kleines Büchschen mit Fleisch drin und dort muss er dann Platz machen und ich öffne ihm das Büchsen mit geheimnisvoller Miene. Nach etwa dreimal leisem Platz ist es für ihn nun selbstverständlich Platz zu machen.
Noch was, das sehr wichtig ist. Fährte immer MIT DEM WIND, das heisst schau dass du den Wind im Rücken hast. Auch habe ich die besten Erfahrungen gemacht, wenn das Gras etwas hoch war und die Stückchen durch meine Schritte ziemlich versteckt waren.
An deiner Stelle würde ich keine Kommandos auf der Fährte geben.
Gruss
Robi

30. Oktober 2000 09:07

Hallo Antje,

zeimlich Junger Hund? Naja er ist schon ein bischen älter um genau zu sein Vier, aber er benimmt sich meistens wie ein Welpe, das heist nicht daß er nicht kann wenn er will.

Die Sache mit dem "Großen" Abtritt mache ich bereits und die klappt auch sehr gut, den sucht er konzentriert ab. Ich habe es am Wochenende so probiert wie es mir deine Namensvetterin geschrieben hat und was auch von deiner Beschreibung nicht groß abweicht und siehe da es klappt. Ich denke ganz einfach daß es zu schnell wurde weil ich zuwenig Futter für den Anfang gelegt hatte. Das Kommando geben habe ich ganz eingestellt und bleibe sofort stehen wenn er irgend etwas macht was nicht mit der Fährte zu tun hat, es scheint zu klappen, ich bleibe auf jeden Fall dran und bin für jeden Hinweis und Tipp dankbar. Ich lege am Ende der Fährte auch keine Großartige Bestätigung höchsten stadt einem mal drei vier Futterbröckchen, also ich denke daß das kein allzugroßer Anreitz ist schneller zu werden. Auch passe ich auf nicht auf der "Fährte" zurückzulaufen.

Vielen Dank für den Tipp
Kerstin und Arcon