: Ich hatte mit ihr als Welpe ein paar Fährten gelegt, aber damals nicht in jeden Schritt, sondern fast nur ans Ende der Fährte Futter gelegt.
Ich würde jetzt das Futter am Ende ganz fort lassen. Durch das Futter am Ende, wird der Hund bei der eigendlichen Fährte unsauber und zu schnell. Die Futterbestätigung muß dort erfolgen wo der Hund eine gute Leistung zeigen soll. Und dies ist auf der Fährte selbst.
: Jetzt habe ich, nachdem ich hier die diversen Tipps gelesen habe noch einmal eine Fährte gelegt, mit Futterbrocken in jedem Schritt.
Das ist schon gut so. Aber die man kann auch noch was mit der Schrittlänge und der Schrittbreite machen.
Um dies jetzt genau zu erklären würde hier den Rahmen sprengen. Ich kann Dich aber mal auf meine Fährtenhunde-Hompepage verweisen. Dort habe ich diese Probleme genaui beschrieben (Seitenfüllend).
www.t-online.de/home/L-Schmidt/
: Aber schon auf dem Weg zum Fährtenansatz konnte ich sie kaum mehr halten.
Auch dort kann man Tricksen. Gehe dazu einige Schritte ins Feld. Lege jetzt schon in 5-6 Schritten vor dem Fährtenschild einige Futterbrocken. Dadurch erwartet der Hund die Brocken schon vor dem Schild und sucht langsam zum Fährtenschild hin.
: Als ich ihr die ersten Futterbrocken zeigte wurden diese verschlungen, aber sofort zog sie wieder nach vorne ohne den nächsten Futterbrocken zu beachten (Das Spiel wiederhohlte fast bis zum Ende der Fährte).
Das kann man mit der Schrittlänge korigieren. Der Hund ist noch am fressen wenn er den nächsten Futterbrocken erreicht. Dieser wird dann liegen gelassen.
Benutzt Du Weichfutter? Trockenfutter muß zu lange gekaut werden.
: Jetzt habe ich gelesen, das man den Hund auch per Leinenruck vom Ziehen abhalten könnte.
Man kann durch den Leinenruck wirklich die Geschwindigkeit steuern. Aber dazu gehört schon einige Erfahrung, weil man sonst mehr kaputt macht.
: Was würdet ihr tun? Größere Futterbrocken, und den Hund so lange an einer Stelle halten bis er diese gefunden hat?
Das Festhalten des Hunde kann ebenfalls schädlich sein. Stell Dir mal vor, daß Du einen Esel von der Stelle bewegen mußt. Du probierst jetzt den Esel fortzuziehen. Aber der Esel drückt dagegen. Jetzt versucht Du den Esel fortzudrücken. Aber der Esel stempt sich wieder dagegen.
Man nennt dies den Oppositionsreflex. In der Tierwelt ist dieser sehr stark ausgeprägt. Auch in der Hundewelt. Je mehr der Hund festgehalten wird, je mehr wird er sich in die Leine legen.
Trick Nr. 2: So wie der Hund die ersten Brocken vor dem Fährtenschild aufnimmt, mußt Du die Leine locker lassen.
Bei straffer Leine wird der Oppositionsrefelx angesprochen. Deshalb gibt es auch soviele Leinenzieher.
: Vorher füttern will ich auch nicht, da ich nicht mit einem satten Hund nach ausen gehen will und sie prinzipiell nicht so Futtergierig ist.
Dies kann aber schon sinnvoll sein. Du mußt den Hund ja nicht gleich satt machen. Gib dem Hund eben eine viertel der Tagesration vorher.
Der Futtertrieb ist geleichzusetzen mit dem Lautstärkeregler meiner Stereoanlage. Ist die Anlage zu laut(Futtertrieb zu hoch), muß ich die Anlage eben leiser stellen bevor ich mir das lied anhören kann. Und genau so umgekehrt :-)
: Was auch komisch ist: einen Tag später sind wir wieder an der Stelle vorbeigekommen und da ist sie die ganze Fährte alleine abgelaufen. Sie hat die ganze Zeit ihre Nase am Boden gehabt und hat die Fährte sauber und gründlich (ohne Hast) abgesucht.
Dies ist auch schlecht. Bitte niemals die Fährte zweimal absuchen lassen. Das Geruchsfeld wird zu groß und der Hund wird immer mehr stöbern können.
Gruß Lothar