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Schutzdienst unverzichtbar""

geschrieben von Ico(YCH) 
Schutzdienst unverzichtbar""
18. November 2000 14:34


Hallo!

Im neuen SV-Heft steht folgende Überschrift:
"Schutzdienst unverzichtbar für Zuchtauswahl" von Dr. Dorit Feddersen-Petersen.
Der ganze Artikel ist zu lange, um ihn hier zu wiederholen. Ich möchte drei Sätze daraus zitieren:
..."Zusammenfassend ist bislang festzustellen, dass eine Zuchtauslese, die Hunde mit vielseitigem, ausgewogenem Sozialverhalten fördert, deren Aggressionsverhalten als Regulativ wirksam ist, gut sein muß." ...
"Einseitige Zuchtauswahl nach (zweifelhaften) Schönheitskriterien unter Vernachlässigung des Verhaltens haben Tiere hervorgebracht, die nach dem § 11 des Tierschutzgesetzes i.d. Fassung von 1998, als "Qualzuchten" bezeichnet werden.
Als Kriterium der Zuchtauswahl halte ich den "Schutzdienst" (streng nach der Prüfungsordnung im spielerischen Sinne durchgeführt) für unverzichtbar." (Ende des Artikels)

Dieser Artikel steht zwischen Seiten, die sich mit der Kampfhundeverordnung befassen.

In mir kommen die unterschiedlichsten Gedanken hoch, in alle Richtungen. Ich will hier nicht werten, sondern bin gespannt auf eure Meinungen!
Ico

18. November 2000 17:03

:
: Hallo Ico,

meiner Meinung nach kann jeder auf den Schutzdienst bei der Zuchtauslese verzichten. Die Grifffestigkeit ist für den normalen Familienhund uninteressant, die Belastbarkeit bei Stresssituationen kann man auch in Alltagssituationen testen und der Gehorsam kann in jeder Situation geprüft werden. Der Schutzdienst der Eltern ist auch nicht aussagekräftig für die Entwicklung der Welpen.
Das wichtigste ist immer noch eine vernünftige Erziehung.

Gruß
Bea


18. November 2000 17:30

HALLO ICO,
also mir erscheint die Argumentation sehr einseitig. Als gäbe es nur die Alternative - Zuchtauswahl durch Schutzdienst, oder nach Schönheit und das führt dann zwangsläufig zur Qualzucht. Ich habe aber nicht den ganzen Artikel gelesen, sondern nur die von dir hier veröffentlichten Sätze.
Grundsätzlich halte ich eine geeignete Form der Zuchtauswahl VOR ALLEM nach Kriterien des Verhaltens und je nach Rasse evtl. auch der Veranlagung für bestimmte Ursprungszwecke für sinnvoll. Ich kenne speziell die Wesenstests des Deutschen Retriever Clubs (DRC) und des Golden Retriever Clubs (GRC). Diese finde ich natürlich in Verbindung mit ausreichenden Untersuchungen des Gesundheitszustand für die wichtigste Voraussetzung für eine Zuchtzulassung!
Gruß ALEX

18. November 2000 17:57

Hallo Ico,

: Im neuen SV-Heft steht folgende Überschrift:
: "Schutzdienst unverzichtbar für Zuchtauswahl" von Dr. Dorit Feddersen-Petersen.

Hmm, erstaunlich. Frau F-P ist nicht gerade das, was man einen Fan vom SchH nennt und läßt meistens keine Gelegenheit aus, das auch kund zu tun.

Deine Zitate aus dem Artikel sind natürlich nur ein Ausriß, darum kann man schnell einen falschen Eindruck bekommen. Ich denke mal, daß es einiges mehr an Kriterien gibt als nur Schönheit oder Anbisse, wenn es um Hundezucht geht. Im SV wie auch in einigen anderen Vereinen von Gebrauchshunderassen soll die SchH als Zuchtmerkmal wohl vor allem für das Diensthundewesen als Mindestanforderung gelten. Allerdings meine ich, daß eine bestandene Prüfung keineswegs als potentielles Erbgut gilt. ;-) Bestenfalls kann man daran Tendenzen sehen, mehr nicht. Als "unverzichtbar" würde ich eine SchH als Zuchtkriterium darum nicht ansehen.

Tschüß
Stefan

18. November 2000 18:00

Hi Ico,

also: der Schäferhund ist ein Arbeitshund und soll als solcher auch erhalten bleiben. Da aber nicht jeder die Möglichkeit hat, seinen Hund z.B. als Hütehund oder Rettungshund auszubilden, wurde die Schutzhundeprüfung auf Beutetrieb als Standard für die Zuchtauslese gesetzt.

Ein Hund mit Schutzhundeprüfung wurde auf Gehorsam, Springvermögen, Fährtenarbeit, Unerschrockenheit, Schußfestigkeit, Belastbarkeit, Griffverhalten und Aggressionsverhalten getestet.
Wie Du vielleicht weißt, fallen Hunde mit übertriebener Aggressivität durch, genauso wie ängstliche Hunde.

All diese Eigenschaften werden bei den verschiedensten Einsatzmöglichkeiten eines Schäferhundes benötigt, so bei der Hütearbeit, Rettungsarbeit, Zollsucharbeit, Polizeiarbeit usw.

Man wollte im SV immer einen Arbeitshund haben, viele Züchter sind aber dazu übergegangen, schöne Hunde zu züchten, die eine Prüfung nur bestehen, wenn der Richter BEIDE Augen fest zudrückt.

Im Artikel steht auch ganz klar: nach der Prüfungsordnung im spielerischen Sinne durchgeführt - also nicht so, wie es auf einigen hinterwäldlerischen Hundeplätzen stattfindet.

Welche Leistungskriterien willst Du denn sonst in der Zucht einsetzen, die für alle Hunde, die in die Zucht gehen sollen, verbindlich sind?
Nicht jeder Züchter kann an einer Schafherde trainieren und nicht alle Hunde können als Rettungshund ausgebildet werden, um nur mal zwei Möglichkeiten zu sehen.

Es gibt genug ehemalige Leistungshunderassen, die inzwischen einfach nur noch schön sind und das hat den entsprechenden Rassen gar nicht gut getan - oder welcher Pudel kann heute noch als Jagdhund eingesetzt werden?
Das Problem ist nicht die Schutzhundeprüfung an sich, sondern der Schmuh, der in der Ausbildung damit getrieben wird. Der läßt sich aber auch nicht verhindern, wenn Du die SCHh-Prüfungen als Auswahlkriterium abschaffst. Das Einzige, was damit erreicht wird, ist, das noch mehr Schäferhunde mit Macke gezogen werden - oder mit Erbkrankheiten am Bewegungsapparat - oder hypernervöse Hunde....Hauptsache, die sehen wenigstens noch aus wie Schäferhunde....

Gruß, Gaby

19. November 2000 13:11

Hi!

: Ein Hund mit Schutzhundeprüfung wurde auf Gehorsam, Springvermögen,
: Fährtenarbeit, Unerschrockenheit, Schußfestigkeit, Belastbarkeit,
: Griffverhalten und Aggressionsverhalten getestet.

Nö. An dem Hund wurde lediglich getestet, wie effektiv seine Ausbildung
ist.

: Es gibt genug ehemalige Leistungshunderassen, die inzwischen einfach
: nur noch schön sind und das hat den entsprechenden Rassen gar nicht
: gut getan - oder welcher Pudel kann heute noch als Jagdhund eingesetzt
: werden?

Hier irgendwo auf Yorkies hat auch mal jemand geschrieben, dass in den
USA noch öfter einige schwarze Pudellinien zur Jagd eingesetzt werden.
Aonsonstens frage ich mich, wieso eine Rasse an Qualität verliert, wenn
sie nicht mehr zur Jagd eingesetzt wird. Ich halte es für eine
"Qualitätsverschiebung".

Tharin