Schutzdienst unverzichtbar"" :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Schutzdienst unverzichtbar""

von Gaby(YCH) am 19. November 2000 13:32

Hi Tharin
:
: : Ein Hund mit Schutzhundeprüfung wurde auf Gehorsam, Springvermögen,
: : Fährtenarbeit, Unerschrockenheit, Schußfestigkeit, Belastbarkeit,
: : Griffverhalten und Aggressionsverhalten getestet.
:
: Nö. An dem Hund wurde lediglich getestet, wie effektiv seine Ausbildung
: ist.
:
Ja, und was meinst Du, kann man ausbilden? Wo nix ist, kann auch nichts ausgebildet werden, also müssen schon Anlagen da sein, aus denen man was machen kann.


: : Es gibt genug ehemalige Leistungshunderassen, die inzwischen einfach
: : nur noch schön sind und das hat den entsprechenden Rassen gar nicht
: : gut getan - oder welcher Pudel kann heute noch als Jagdhund eingesetzt
: : werden?
:
: Hier irgendwo auf Yorkies hat auch mal jemand geschrieben, dass in den
: USA noch öfter einige schwarze Pudellinien zur Jagd eingesetzt werden.
: Aonsonstens frage ich mich, wieso eine Rasse an Qualität verliert, wenn
: sie nicht mehr zur Jagd eingesetzt wird. Ich halte es für eine
: "Qualitätsverschiebung".
:
Nein, Tharin, da hast Du mich falsch verstanden. Der Pudel als ehemaliger Jagdhund ist nur ein Beispiel für Hunderassen, die nur auf Schönheit gezüchtet wurden ohn Rücksicht auf die Wesensmerkmale oder Arbeitsanlagen oder wie Du es nennen willst.
Es gibt viele Hunderassen, die ursprünglich für eine Aufgabe gezüchtet wurden, was fast alle Herdenschutzhunde, Hütehunde, Schäferhunde und Jagdhunde betrifft. Sogar der Golden Retriever, der Neufundländer wurde arbeitstechnisch eingesetzt. Bei diesen Rassen gibt es aber leider keine Leistungsprüfung, so das diese Anlagen mehr oder weniger verloren gehen. Der DSH soll immer noch ein Gebrauchshund sein, aus einem Wurf kann ein Polizeihund, ein Rettungshund, ein Familienhund kommen.
Wenn Du aber auf jegliche Leistungsprüfung in der Zucht verzichtest, kommen da bald nur noch Familienhunde raus. Der Schutzhundesport ist immer noch eine wichtige Prüfung, in der viele Anlagen vorhanden sein müssen, um derart ausgebildet zu werden. Natürlich kannst Du statt der Schutzhundeprüfung auch den Herdengebrauchshund als Zuchtzulassung einsetzen, aber da werden wieder andere Qualitäten verlangt.

Setzt ruhig die Schutzhundeprüfung als Leistungsprüfung ab und wir haben noch eine nur dekorative Hunderasse.

Damit Du mich nicht falsch verstehst: Ich rede hier vom beuteorientiertem Schutzdienst und nicht von Hinterwäldlermethoden, auch nicht vom sinnlosen Scharfmachen.
Übrigens habe ich selber einen Schäferhund mit Schutzhundeprüfung und habe diesen von kleinauf selbst ausgebildet - wenn Du ein bißchen Ahnung hast und den Hundeplatz kritisch aussuchst, ist diese Ausbilderei eine Bereicherung für Dich und Deinen Hund. Scharf ist mein Hund in keinster Weise. Und ich war auch mal ein Anfänger in diesem Sport.

Gruß, Gaby

von Bea(YCH) am 19. November 2000 15:09

: Hi Gabi,
: :
: : : Ein Hund mit Schutzhundeprüfung wurde auf Gehorsam, Springvermögen,
: : : Fährtenarbeit, Unerschrockenheit, Schußfestigkeit, Belastbarkeit,
: : : Griffverhalten und Aggressionsverhalten getestet.

Ich verstehe nicht, warum Du der Schutzhundeprüfung soviel Bedeutung schenkst.
Das "testen" des Sprungvermögens kommt noch aus einer Zeit wo es kein HD-Röntgen gab. Es hieß in Züchterkreisen das kranke Hunde nicht springen können. Die Schußfestigkeit kann antrainiert werden, denn der Schuß kommt immer an der gleichen Stelle des Schemas.
Die "Unerschrockenheit" zeigt lediglich das Verhältnis zum Hundeführer, was mir bei einem Welpen auch nichts nützt.
Am trügerischsten ist allerdings das Griff- und Aggressionsverhalten,
es handelt sich hier lediglich um ein gut einstudiertes Programm das der Hund auf Kommando abspult. Die Ausbildung zum Schutzhund besagt also nur: Der Gehorsam stimmt.
Ach, und die Fährtenarbeit: Jede SchH Fährte kann mit etwas training von jedem Familienhund ohne Probleme bestanden werden.
Gute Anlagen vereinfachen das ganze zwar, müssen aber nicht sein.
Das wichtigste ist das Verhältnis zum Hundeführer, wenn das stimmt, wird auch aus einem mittelmäßigen "Pudel" ein hervorragender Schutzhund.

Bei einer guten Ausbildung werden keine "Anlagen" in die richtige Bahn gebracht sondern der Hund "lernt".

Ach, noch etwas zur Aggression: wenn Dein Hund kein Programm auf dem Hundeplatz abspielen würde(Spiel um die Beute), dann hättest Du mit Sicherheit keinben lieben Hund zu Hause, dann würdest Du nämlich Deinen Hund mit Hinterwäldlermethoden ausbilden.

Gruß
Bea

von Gaby(YCH) am 19. November 2000 15:38

Hi Bea,
:
: Ich verstehe nicht, warum Du der Schutzhundeprüfung soviel Bedeutung schenkst.

Ganz einfach, weil sie nicht von jedem Hund gemacht werden kann. Was ist an der Prüfung denn nun negativ?

: Das "testen" des Sprungvermögens kommt noch aus einer Zeit wo es kein HD-Röntgen gab. Es hieß in Züchterkreisen das kranke Hunde nicht springen können. Die Schußfestigkeit kann antrainiert werden, denn der Schuß kommt immer an der gleichen Stelle des Schemas.
: Die "Unerschrockenheit" zeigt lediglich das Verhältnis zum Hundeführer, was mir bei einem Welpen auch nichts nützt.

Ist gar nicht wahr. In der Schutzhundprüfung III ist der Hund bei einigen Teilen des Schutzdienstes ziemlich weit weg von seinem FÜhrer, kann sich also nicht "beschützt" fühlen. Außerdem meine ich die Unerschrockenheit ein wenig anders als Du sie interpretierst.

: Am trügerischsten ist allerdings das Griff- und Aggressionsverhalten,
: es handelt sich hier lediglich um ein gut einstudiertes Programm das der Hund auf Kommando abspult. Die Ausbildung zum Schutzhund besagt also nur: Der Gehorsam stimmt.

Stimmt auch nicht. Aus purem Gehorsam beißt kein Hund in einem Ärmel.


: Ach, und die Fährtenarbeit: Jede SchH Fährte kann mit etwas training von jedem Familienhund ohne Probleme bestanden werden.

Mag ja sein - aber die ganze Prüfung? Siehste. Ich sehe die Schutzhundearbeit als Ganzes und das beeinhaltet doch einiges.

: Gute Anlagen vereinfachen das ganze zwar, müssen aber nicht sein.

Ach ja? Dann mach doch mal mit einem Hund eine Schutzhund III Prüfung, der weder Spieltrieb noch Beutetrieb hat, ganz abgesehen von der Arbeitsbereitschaft, dem Apportieren, dem VOraussenden, dem Fährten, der Unterordnung allgemein.

: Das wichtigste ist das Verhältnis zum Hundeführer, wenn das stimmt, wird auch aus einem mittelmäßigen "Pudel" ein hervorragender Schutzhund.

Stimmt auch nicht. Das Verhältnis ist das absolut wichtigste, aber der Rest muß auch stimmen. Ein Angstbeißer gehört nicht auf eine Schutzhundeprüfung und wenn er mich noch so anhimmelt.

: Bei einer guten Ausbildung werden keine "Anlagen" in die richtige Bahn gebracht sondern der Hund "lernt".

Was denn? Dann erkläre mir doch mal, wie Du dem Hund das Suchen einer Fährte beibringst ohne Anlagen. Machst Du es vor?

: Ach, noch etwas zur Aggression: wenn Dein Hund kein Programm auf dem Hundeplatz abspielen würde(Spiel um die Beute), dann hättest Du mit Sicherheit keinben lieben Hund zu Hause, dann würdest Du nämlich Deinen Hund mit Hinterwäldlermethoden ausbilden.

HÄ? Was soll mir das denn schon wieder sagen? Also, mein Hund spult kein Programm ab. Jede Übungsstunde ist anders, mal kommt der Schutzdienst vor der UO, mal mal werden alle Verstecke abreviert, mal geht es nur in die Ringhetze, mal wird nur der Transport geübt usw.

Außerdem ist die Lernfähigkeit eines Hundes ja wohl absolute Voraussetzung für jegliche Ausbildung. DAS alleine rechtfertigt ja wohl eine Prüfung als Leistungsnachweis für die Zucht, egal welche.

Gruß, Gaby

von Gaby(YCH) am 19. November 2000 15:45

Hallo Bea,

Du vergißt leider, das Schäferhunde nicht immer nur Familienhunde sind. Für diese magst DU recht haben, aber wie bitteschön soll bei einer Gebrauchshundezucht, aus der viele Rettungshunde, Polizei- und Blindenhunde stammen, selektiert werden?

Angstbeißer und wesensschwache Hunde bestehen keine Schutzhundeprüfung, diese gehen dann auch nicht in die Zucht. So soll es zumindest sein, das viele Züchter auf dem Papier tolle Prüfungen haben, weiß ich selbst.

Aber Polizisten nehmen bestimmt keine Schäferhunde, wenn Pudel die Aufgaben genausogut erfüllen könnten. Würde bei der Pudelzucht, wenn wir schon bei diesem Beispiel sind, die SchH-Prüfung als Zuchtzulassung aufgenommen werden, würden einige hochdotierte Champions mit Sicherheit ganz schnell von der Bildfläche verschwinden.

Gruß, Gaby

von Karin(YCH) am 19. November 2000 16:01

: meiner Meinung nach kann jeder auf den Schutzdienst bei der
Zuchtauslese verzichten.

Die Grifffestigkeit ist für den normalen Familienhund uninteressant,
will ich einen normalen Familienhund, hole ich mir keinen Gebrauchshund,es gibt genug andere Rassen, die dafür besser geeignet sind.

die Belastbarkeit bei Stresssituationen kann man auch in Alltagssituationen testen und der Gehorsam kann in jeder Situation geprüft werden.
Die Belastbarkeit, oder den Gehorsam in Alltagssituationen zu testen, ist nicht vergleichbar, denn im Schutzdienst "steht der Hund wesentlich höher im Trieb".

Der Schutzdienst der Eltern ist auch nicht aussagekräftig für die Entwicklung der Welpen.
Das ist richtig.

Karin

von Bea(YCH) am 19. November 2000 16:07

: Hallo Gaby,

Es gibt auch Mischlinge, Labradors usw. bei der Polizei, die kommen mit Sicherheit nicht aus einer Gebrauchshundezucht. Die besten Rettungs- und Blindenhunde sind z.B keine Schäferhunde.

Das Problem besteht leider aus den "tollen" Prüfungen. Jeder Hund ist so gut wie sein Hundeführer, es ist kein Problem einen Angstbeißer so auf eine Prüfung vorzubereiten, das er hervorragend aussieht.
Auch die Wesensschwäche kann ein erfahrener Hundeführer bei einer Prüfung "überspielen".

Um bei dem Beispiel Pudel zu bleiben: Vom Wesen her liegt es an der Aufzucht, und nur daran, ob der Hund eine SchH Prüfung besteht oder nicht.
Die Polizei hat keine Pudel, weil das Fell nicht dem eines Gebrauchshundes entspricht. (Unterwolle u.s.w.)
Auch werden immer mehr Labradors und Riesenschnauzer sowie Airdales bei der Polizei eingesetzt, weil der Deutsche Schäferhund schon lange nicht mehr das ist was er mal war,bzw. was man aus ihm gemacht hat.
Ich wollte aber eigentlich nur sagen, das eine SchH Prüfung keine Garantie für einen guten, gesunden Hund darstellt, da es alles von jedem Hund erlernbar ist.

Gruß
Bea

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