Kontaktzonen

Viele Agilityaner/innen mit Mini-Hunden behaupten, dass ihr Hund viel schneller ist,
wenn er die Kontaktzonen durchlaufen darf. Was meint ihr dazu?

Gruss

Corinne

Hallo Corinne,
prinzipiell stimmt die Aussage, egal wie du sie eigentlich meinst. Natürlich verliert der Hund Zeit, wenn er untern an der Kontaktzone gebremst wird. Das ist das eine. LÄuft er einfach durch, gewinnt er Zeit.
Zum anderen haben viele Hunde ein Motivationsproblem, wenn sie im Lauf immer wieder gestoppt werden. Bzw. wenn der Besitzer stehen bleibt. Gerade bei kleinen Hunden habe ich festgestellt, dass sie schneller laufen, wenn der Besitzer in Bewegung bleibt. Ich versuche das mal an einem Beispiel zu erklären. Stell dir zwei Hürden vor, die in Reihe stehen (Stangen in einer Linie). Der Hund soll die erste Hürde nehmen, einen Halbkreis nach rechts laufen und dann die zweite Hürde springen. Meinen Border führe ich dazu links, lass in die erste Hürde springen, bleibe zwischen den beiden Hürden stehen, drehe mich um 180 Grad und führe ihn so rund um mich rum über die zweite Hürde. Mein Border hat ausreichend Speed, ihn stört es nicht, dass ich stehen bleibe, während er um mich rum läuft. Mein Pudel hingegen wird langsamer, wenn ich stehen bleibe und ihm um mich rum lotse. Bei ihr würde ich die erste Hürde linksgeführt (Hund ist links) nehmen, im Halbkreis um die zweite Hürde laufen, dabei einen Blind Cross (fanzösischer Wechsel) ausführen und die zweite Hürde rechtsgeführt (Hund ist rechts) nehmen. Das hat den Vorteil, dass ich in Bewegung bleibe und somit mein Pudel schnell bleibt. Ebenso ist es bei den Kontaktzonen. Ich bremse hier meinen Pudel nicht, sondern laufe ans Ende der Kontaktzone, bleibe dort kurz stehen und lehne mich sichtbar zurück (Schultern nach hinten). Diese kurze Geste reicht bei meinem Pudel aus, damit sie nicht abspringt.
Sie ist ein schneller Hund, doch jede Unterbrechung macht sie langsamer.
Mina

Ciao Mina

Danke für deine ausführliche Antwort. Mir geht es jedoch wirklich nur um die Kontaktzonen.
Das von dir beschriebene "ziehen" durch vermehrtes Rennen des Hundeführers ist klar.

Auch, dass ein Hund schneller ist, wenn er nicht gebremst wird :-) Was ich ansprechen wollte geht
auch weit über die Körperbewegung (zurücklehnen) hinaus: Eine der weltbesten Minihundeführerinnen
ist der Meinung, dass ein Hund, der beim Herunterkommen auf der Kontaktzone langsamer wird, weil es
im absolut zuwider ist, unten anzuhalten, einfach nicht genügend motiviert wird. Das heisst, stinkt es dem
Hund, hat ihm die oder der HF das Anhalten einfach nicht "schmackhaft" genug gemacht.

Dies leuchtet mir absolut ein, denn alle HF, die dieses Problem mit ihren Hunden haben (dass er eben am liebsten
gar nicht runterkommen würde), loben den Hund nicht, geben ihm kein Leckerchen oder drücken ihn sogar noch.
Kein Wunder also. Das gilt übrigens auch für Standard-Hunde.

Dies habe ich versucht anzusprechen.

Liebe Grüsse

Corinne

Hallo Corinne,
welche "Weltbeste" oder eine der "Weltbesten" Minihundeführerinnen
meinst Du ?
Gruß Robert

Hallo Robert

Welchen Einfluss hat das denn auf eine Antwort???

Corinne

Hallo Corinne,
wahrscheinlich keinen ! Da ich aber doch einige Teams kenne, hätte
mich interessiert, wer diese Aussage getätigt hat. Da trieb mich halt die Neugier !!!
Gruß Robert