Hallo Jumia,
Obedience ist aus dem Amerikanischen und heißt wörtlich übersetzt "Gehorsam". Im Prinzip ist Obedience eine extreme Art der Unterordnung beim Hund. Extrem nicht, weil der Hund extrem unter Druck gesetzt wird, sondern weil von ihm extreme Leistungen gefordert werden. Jedes Land hat inzwischen ein eigenes Reglement, in dem erfasst wird, was bei den unterschiedlichen Prüfungen verlangt wird. Seit einigen Tagen hat Deutschland sogar eines! Der große Unterschied zur uns bekannten Unterordnung im Breitensport, bei der BH und im Schutzdienst ist die Individualität, denn es gibt kein bestimmtes Schema, das man mit dem Hund abläuft. Beim Obedience sagt der Richter kurz vor der gewünschten Übung dies an.
Ein Beispiel aus dem neuen Reglement: Der Hund wird in einem gekennzeichenten Quadrat (durch vier Kegel, Abstand jeweils 3m) abgelegt (Platz). Die Leine wird neben den Hund platziert. Der Hundeführer entfernt sich 30 Schritte vom Hund, ruft diesen auf Anweisung des Richters ab (Vorsitzen), weist ihn in die Grundstellung und schickt ihn schließlich zu der Leine mit Voraus zurück (der Hund soll zügig zur Leine zurückkehren). Dort muss der Hund sich wieder ins Platz begeben, vorzugsweise den Hundeführer anblickend. Nun, dies wird in der Klasse eins verlangt, es gibt insgesamt drei Klassen. Logischerweise wird es dann schwieriger. Es gibt auch Apportieren und Sprünge über Hürden.
Abgesehen davon muss der Hund teilweise im Slalom durch andere Hunde mit deren Haltern gehe und darf dabei keine Aggression zeigen. Eine Gruppe von Hunden wird auf einer Stelle abgelegt, die Hundeführer entfernen sich (Hund darf nicht aufstehen, robben, sich aggressiv verhalten oder weglaufen), nach zwei Minuten kehren sie zurück. Der Hund muss im Steh vom Richter abgetastet werden und sich ins Gebiss schauen lassen.
Obedience ist in Deutschland noch jung, doch gerade daher hocken noch keine alten Konventionen fest, die man nur schwer rausbekommt. Mir macht das Hoffnung, denn ich lebe in USA und wollte unbedingt Obedience machen, doch nicht um die Burg konnte ich einen Trainer finden, der ohne Zug-, Ketten- oder E-Schockhalsband arbeitet. Im Moment warte ich auf einen Termin bei Morgen Spector.
Mina