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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundeausbildungconfused smileyinn oder Unsinn?
19. April 2001 22:48

Hallo Mina,

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

Kanalisieren, jawoll!

Man nehme nur mal einen Hund, der seit Generationen als Arbeitshund gehalten wird, wie den DSH, die Labrador oder Retriever-Rassen, die Jagdhunde, Malis, Schnauzer, Bouviers usw.

Das sind alles temperamentvolle, arbeitsfreudige Hunde, die auch intelligent sind und auch "Kopfarbeit" wollen.

Wenn nun solche Hunde einfach nur spazierengehen oder auf der Couch liegen, sind sie, zumindest wenn sie aus leistungsorientierter Zucht kommen, unterfordert.

Es kann gut möglich sein, das diese unterforderten Hunde dann irgendwann "der Hafer sticht", sprich, das sie ihre eigene Beschäftigung suchen.
Das kann das Jagen sein, das "Stänkern" anderer Hunde gegenüber, der Border Collie hütet vielleicht die eigenen Kinder usw.

Wenn Du diesen Hunden aber die Gelegenheit gibst, zu lernen, zu arbeiten, ihre Triebe zu befriedigen und zu kanalisieren, wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit einen ausgeglicheneren Hund haben als nur mit täglichen Spaziergängen.

Das kann Agility sein, Obedience, THS, Rettungshundearbeit - oder halt Schutzhundesport.


Wenn ich bei uns im Verein die alten Hunde sehe, die in Rente sind, nicht mehr arbeiten - wenn diese Hunde sehnsüchtig am Zaun dem Figuranten hinterherstarren, kläffen, sich freuen - dann sagt mir das, das diese Hunde gerne noch arbeiten würden. Und das sagt mir auch, das diese Hunde sehr viel Spaß an der Arbeit hatten.


Ein Hund, der von sich aus sehr temperamentvoll ist, sehr beutebezogen, Zerrspiele um Handtücher o.ä. liebt, gerne apportiert, ist durchaus geeignet für den schutzhundesport.
Bei einigen, sonst unverträglichen "Stänkerköppen" unter Hunden habe ich durchaus die Beobachtung machen können, das sie durch die regelmäßige Arbeit im Schutzhundesport ausgeglichener wurden.

Das waren vorher vielleicht Hunde, die jede "Kriegserklärung" durch andere Hunde ihrerseits mit wüstem gekläffe und Drohgebärden beantwortet haben - und nun haben sie es gar nicht mehr nötig, auf so etwas zu reagieren.

Aber eines ist ganz wichtig - es muß richtig gemacht werden.
Dazu gehört auch, das der Figurant immer seine Schutzkleidung anhat und immer mit Ärmel, Beißwurst, Lappen usw. arbeitet.
Die meisten Hunde werden rein über den Beutetrieb an den Schutzhundesport herangeführt - und jeder, der keinen Ärmel dabeihat, ist für solche Hunde einfach schlicht uninteressant.

Grüße, Gaby

19. April 2001 23:03

Hallo charly,

in unserem Verein gibt es auch zwei Polizisten, die ihre Diensthunde mit gutem Erfolg im schutzhundeSPORT führen.

Meistens hapert es aber lustigerweise an der Fährte - der Diensthund muß mit hoher Nase suchen, weil er auch stöbern können muß und gleichzeitig die Umgebung absichern muß - der Sporthund sucht mit tiefer Nase, einige würden dabei wahrscheinlich glatt vor ´ne Laterne rennen...;-))

Die Richter honorieren das Suchen mit hoher Nase natürlich mit Punktabzug.

Im Schutzdienst ist aber kaum ein Unterschied zu bemerken.

Die Hunde, insgesamt vier, werden aber erst nach der soundsovielten Prüfung zum Diensthund im Sport eingesetzt. Die Arbeit in der Ringhetze, mit Lappen oder Beißwurst, fand mit allen Hunden nicht bei uns statt.
Alle Hunde wurden direkt am Ärmel gearbeitet.

Grüße, gaby

19. April 2001 23:13

Hi Pat,

an Deiner Argumentation sehe ich persönlich ein Problem:
Wie willst Du differenzieren, wer Schutzhundesport machen darf und wer nicht?
Wie will man unterscheiden, wer sich dafür eignet oder nicht, welche Kriterien sollte man dazu ansetzen?

ich kenne Teenies, die sich mit dem Hund der Familie so ernst und sinnvoll beschäftigen, das sie im Schutzhundesport erfolgreicher sind als so manche alte Hasen.

Damit will ich einfach nur sagen: Jeder von uns hatte irgendwann mal den ersten Hund. Jeder von uns war in "seinem" Sport mal ein blutiger Anfänger.

Welche Kriterien soll man aber ansetzen, um zu unterscheiden, wer ein talentierter Ausbilder ist und wer nicht?

Sollte man nicht lieber die Kriterien dort ansetzen, zu entscheiden, wer einen Hund halten darf und wer nicht? So etwas wie eine theoretische Führerscheinprüfung?

Und selbst das schützt nicht vor Mißbrauch: Die Formel-1-Fahrer haben schließlich auch alle mal den Führerschein gemacht und die Prüfung bestanden - was sie jetzt wieder daraus machen, ist eine andere Sache.

grüße, Gaby

20. April 2001 05:11

Hallo marion,

: Die Polizeihunde werden aber auch zu einem ganz großen Teil von der
: Polizei selbst gezüchtet.

Nur NRW kann einen Teil seines Bedarfes durch eigene Zucht decken, NS besitzt eine (!) Hündin, die zur Zucht genutzt wird und nebenbei auch noch Rauschgift sucht. (Damit kann ein Bestand von ca. 200 Diensthunden bestimmt nicht gehalten werden.) Ansonsten werden die Diensthunde im In- und Ausland (oft Belgien, Niederlande, Tschechei) angekauft, wo in der Zucht, genau wie bei uns, über Sportprüfungen selektiert wird.

Viele Grüße

Antje

20. April 2001 05:16

Hallo Marion,

wo wohnst Du denn her?

Fragende Grüße

Antje

20. April 2001 05:41

Hallo Gaby,

: Wie willst Du differenzieren, wer Schutzhundesport machen darf und wer
: nicht?

Ich würde ein System mit "Leistungsklassen", ähnlich wie im Reitsport, nicht schlecht finden. Hundehalter, die ernsthaftes Interesse am SchH-Sport haben, würde das nicht abschrecken, und Leute, die schlicht und ergreifend das Beißen der Hunde cool finden, sich aber andererseits keine Arbeit machen möchten, wären abgeblockt. Das könnte ja so aussehen, daß Du nach erfolgreich bestandener BH die SchH1 erst machen darfst, wenn Du zusätzlich eine theoretische Prüfung abgelegt hast, deren Aufgabenstellung gewährleistet, daß Du Dich theoretisch mal mit ausbildungsrelevanten Dingen (z.B. Begriffen wie "Aggression", "Triebveranlagung" usw.; für Viele wäre so etwas ja auch wirklich hilfreich) beschäftigst hast. Selbst für's Angeln brauchst Du heute so eine Prüfung, warum nicht im Hundesport?

Fragende Grüße

Antje