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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundeausbildungconfused smileyinn oder Unsinn?
18. April 2001 05:40

Hallo Marion,

: Welchen Sinn hat es einen Hund so auszubilden, wenn er doch nicht als
: Schutzhund eingesetzt wird?

Hier mußt Du anders fragen! Welchen Sinn hat der SchH-Sport
a) für den Hund?
b) für den Menschen?
c) für die Zucht?

a) Für den Hund ist der SchH-Sport in sofern sinnvoll, als daß er fast sein gesamtes angeborenes Triebpotential ausleben kann (die Ausnahme ist eigentlich nur der Sexualtrieb), etwas, was ihm ansonsten in unserer modernen Umwelt kaum noch geboten werden kann. Wo kann er sonst noch Spür-, Beute-, Bewegungs-, Meutetrieb usw. so gebündelt ausleben?

Jedes Lebewesen besitzt ein natürliches Aggressionspotential, ohne dieses wäre ein Zusammenleben in einer sozialen Struktur unmöglich (Und deswegen dürfen wir auch nicht versuchen, es unseren Hunden "abzuzüchten"! Die Folge davon wären assoziale Hunde...). Wir Menschen können dieses in sehr vielen aggressionsbetonten Sportarten ausleben, z.B. Tennis oder Fußball. Wo kann der Hund heute noch lernen, mit seinem natürlichen Aggressionspotential umzugehen und es auszuleben? Der Hund betrachtet den Schutzdiensthelfer ja nicht als einen Feind oder als Beute, die getötet oder schwer verwundet werden soll. Der Schutzdiensthelfer ist für ihn ein gleichstarker, ebenbürtiger Sozialpartner, mit welchem um die "Beute Schutzarm" fair und nach ganz bestimmten Regeln gerungen wird, die übrigens denen in einem Wolfs-/Hunderudel weitgehend entsprechen (auch dort wird Agrression ritualisiert, genau wie im Schutzdienst, da ein Sozialpartner niemals ernsthaft verletzt werden soll). Ein ordentlich durchgeführter Schutzdienstaufbau fördert also keine Aggression, sondern kanalisiert sie, wie es bei uns Zweibeinern im Sport geschieht.

b) Für den Menschen ist es eine ganz besondere Herausforderung, einen Hund im SchH-Sport auszubilden. Dieser Sport besteht aus drei ebenbürtigen Sparten (Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst), und erfahrungsgemäß hat jeder Hund und jeder Hundeführer naturgemäß eine "schwache" Sparte. Du mußt sehr sehr viel Zeit und Arbeit investieren, um einen Hund über BH (jeder Hund, der im SchH-Sport geführt wird, muß zuvor erfolgreich eine Begleithundeprüfung ablegen), SchH1, SchH2 und SchH3 bis hin zu evtl. Teilnahem an Wettkämpfen und Meisterschaften auszubilden. Wir reden hier jetzt von Jahren, nicht Wochen und Monaten, in denen Du Dich mit den Schwächen Deines Hundes (jeder Hund hat Schwächen) und vor allem Deinen eigenen Schwächen (und jeder Hundeführer hat Schwächen) auseinandersetzen mußt, jeden Sonntagmorgen, auch bei Wind und Wetter, den inneren Schweinehund überwinden mußt, damit Du um 6 oder spätestens 7 Uhr aus den Federn kommst, um Fährte suchen zu gehen, bei Minusgraden auf dem Platz stehst, um Kollegen in der Unterordnung und dem Schutzdienst zu unterstützen (das tun sie bei Dir schließlich auch) usw. Eine hohe Punktzahl in einer großen Prüfung ist hier gar nicht so wichtig, es sind vielmehr die "kleinen Erfolge", welche diese Art der Beschäftigung mit dem Hund so interessant manchen, z.B. wenn Du mit einem "Handicap-Hund" ein bestimmtes, für Außenstehende kleines, für Dich ein sehr großes, Ziel erreichst, wenn Du mit einem Hund, der z.B. immer bestimmte Probleme in der Fährte hatte, zum ersten mal, ganz ohne Zuschauer und Brimborium, eine schwierige Fährte, vielleicht noch im störmenden regen, korrekt abgesucht hast usw. Das sind dann Hummeln im Bauch, wenn Du merkst, daß sich monate- oder gar jahrelange Arbeit, ein ganz bestimmter Weg, den Du selbst gewählt hast (oftmals gegen alle möglichen Unkenrufe von anderen "Experten"winking smiley, sich ausgezahlt haben. Das Verhältnis zu Deinem Hund ändert sich grundlegend, wird sehr viel tiefer, auch wenn man sich das nicht so ohne weiteres vorstellen kann. Das ist nicht nur mein Gefühl, sehr viele Anfänger in dieser Sportart, die vorher auch schon diesen oder auch andere Hunde gehalten haben, haben es mir bestätigt. Du wirst ein eingeschweißtes Team mit Deinem Hund, ihr habt zusammen "Jagderfolge", die der Verständigung bedürfen und über das simpele Stöckchenwerfen weit hinausgehen.

c) Für die Zucht der sog. "Gebrauchshunderasen" ist eine Selektion über Leistung und Gesundheit unerläßlich, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten; hierzu ist der SchH-Sport unerläßlich. Zwar sollte nicht jeder Hund, der eine SchH-Prüfung mehr oder weniger erfolgreich abgelegt hat, in die Zucht gehen, aber der Verlauf der Ausbildung eines Hundes, seine mentale und körperliche Belastbarkeit, sein Beutetrieb, sein Wechsel in den einzelnen Triebbereichen, seine Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen usw., das alles sagt mir sehr viel aus über den einzelnen Hund, seine Vorzüge und Nachteile in der Zucht und vor allem, worauf ich bei der Wahl eines Zuchtpartners unbedingt achten muß, damit wertvolle Gebrauchshundeeigenschaften erhalten bleiben.

SchH-Sport ist eine sehr anspruchsvolle Hundesportart und hat gar nix damit zu tun, einen Hund unkontrolliert einen wattierten Watschenmann beißen zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der von Dir beschriebene Dobermann ein wirklich guter Schutzhund ist. Ggf. sind seine Triebveranlanungen vielversprechend, das ist etwas ganz anderes, aber zum SchH-Sport gehört viel mehr als einen talentierten Hund ander Leine zu haben, das sagt noch rein gar nix aus über die Eigung seines Hundeführers. Ein Ferrari hat auch super Eigenschaften, wenn er irgendwo auf dem Parkplatz steht, aber wenn Du nicht Autofahren kannst, kommst Du damit nicht heil um die nächste Kurve...

Viele Grüße

Antje

18. April 2001 05:55

hei
ich versuche,dem schutzh.sport dieeselbe toleranz wlaten zu lassen wie allen anderen beschäftigungen mit hund,die übrigens auch triebe nutzen,aber das nur am rande :-))
was mir leider nicht gelingt,uind ich spreche jetzt nicht von global,sondern kann ja nur von dem ausgehen,was ich um mich herum so sehe,ist die toleranz den vielen haltern gegenüber,die ihre profilneurose über den sch.h.sport ausleben.
Beispiele?gerne.
hf kauft rottweiler,netter welpe,völlig falsch gehalten.dann auf platz,schutzhundesport,aber null ahnung.reiner befehlsempfänger,nicht einmal fähig,seinen hund ordentlich zu ernähren,zu anstrengend.
im alter von 2 j knurrt der hund eins der kinder an,zu recht,denn was die mit dem angestellt haben......
eingeschläfert.der hund war ein klasse tier,doch leider chancenlos.
dazu kam,daß er nicht beissen wollte,war mit ein grund,denn mit dem konnte man auf platz keinen staat machen.
hf kauft dsh aus leistungszucht,null ahnung.lässt sich ne 1,5 jährige auafschwatzen,die ist gut,sagt züchter.klar .-))
war sie nicht,zwar hochtreibig,aber krank,also wird sie der schwiegermama geschenkt "du wolltest doch immer hund".die frau ist körperlich nicht fit,kann hund nicht halten und ncihts mit ihm anfangen,aber egal???? flugs neue hunde gekauft,gleich 2,die gabs billiger,weil es braucht ja männlein und weiblein eigenen hund,damit man nicht streiten muss,"nein,das machst du so und so".nun geht der eine auf platz,beisst auch schon schön,der andere hockt im zwinger,weil frauli irgendwie keine lust hat.wann der jemanden anknurrt?
ich könnte noch ein weilchen weitererzählen.
solchen leuten gehört der sport verboten,denn die sind unfähig,ne zecke zu entfernen,und noch viel unfähiger,nen triebigen hund zu halten und ihn"auszubilden".dass es nicht klappt,sieht ein blinder mit krückstock,denn die tiere gehen zwar über den platz,unter druck,doch draussen,wenn leinenlos,ist es aus mit gehorsam,sie sind jedoch gleichzeitig frustriert und angeheizt,meiden in situationen den hf,und stellen eindeutig eine gefahr da.
urz gesagt:es ist mir zu einfach mit dem sch.h.sport.wirre köpfe,denen ich noch nciht mal nen dackel anvertrauen würde,die mir erzählen,sie müssen sich vor dem ganzen "gesocks" schützen usw.
und wer schützt uns vor denen?

gruss pat

18. April 2001 06:41

Hallo Pat,

glaubst Du, es ist hilfreich, so zu pauschalisieren? Solche Torfnasen hast Du überall im Leben, also auch unter Hundesportlern, wäre ja auch unlogisch, wenn es nicht so wäre. Ich könnte Dir jetzt sehr sehr viele Hundehalter aufzählen, die ich kenne und die NICHT SchH-Sport betreiben, trotzdem aber unfähig und/oder nicht willens sind, eine Hund einigermaßen artgerecht zu halten und auszubilden. Ich ziehe aber deswegen nicht den Vergleich, daß alle Nicht-SchH-Sportler unfähig sind, und benötige auch niemanden, der mich und meine Hunde tagtäglich vor der Oma mit ihrem Kaukasen beschützt, zwei absolut unfähigen Damen mit Dogge bzw. Terrier und vielen anderen, Leuten, denen ich in Bezug auf Hundehaltung etc. nicht die Bohne zutraue, obwohl das Leben meiner größeren Hunde aufgrund der aktuellen Gesetzeslage inzwischen ja sehr gefährdet ist, wenn sie sich gegenüber einem frechen Hundezwerg wehren würden. Glaubst Du, der von Dir beschriebene Hundehalter wäre ein Musterbeispiel in Bezug auf Zuverlässigkeit, Hundeerfahrung usw., wenn er mit seinem Hund nicht auf einem Hundeplatz herumspringen würde, wenn er anstelle seines DSHs oder Rottweilers einen Border- , Jagdhund- oder Pitbullmix hätte und mit diesem die Landschaft unsicher machen würde...?

Fragende Grüße

Antje

18. April 2001 06:50

Hallo Antje,

Kompliment zu Deiner tollen Darstellung des Schutzhundesports!
Ich selbst mache mit meiner Hündin keinen Schutzdienst, arbeite mit ihr aber auf einem Platz, wo SchH so betrieben wird, wie Du es beschreibst und komme manchmal richtig in Versuchung....;-)
Mich fasziniert die überschäumende Freude, mit der die Hunde auf den Platz ziehen und die Begeisterung, mit der sie sogar die UO laufen!

Allerdings tummeln sich gerade in der SchH-Szene noch viele ewig Gestrige, die ihren Hund als Sportgerät und als Krücke für ihr eigenes mangelndes Ego mißbrauchen, so nach dem Motto: "Beiß oder ich schlag' dich tot!"

Von den Kritikern des SchH-Sportes wird auch oft vergessen, daß der zuverlässige Gehorsam unter extremer Triebablenkung ein wesentliches Element des SchH-Sportes ist.
Da könnte sich so mancher Sofa-Hund-Halter, der hinter seinem ach so braven Fifi hinterherhechelt, eine Scheibe abschneiden.

Ich hoffe, daß die alte Garde auf den Hundeplätzen bald ausstirbt und sich eine artgerechte Auffassung des Schutzhundesportes durchsetzt.
Vielleicht probiere ich es auch irgendwann mal....

Grüße von Sabine S.

18. April 2001 07:05

Hi Mina!
Ist es aber doch nicht sinnvoller,mit einem Hund,der schon eine Neigung zur Aggressivität und ein gestörtes Sozialverhalten hat,lieber Agility oder nur Unterordnung zu machen?Man sollte Hunde,die nicht wesensfest sind nicht derartig ausbilden.Es sollte auch nicht erlaubt sein,daß jeder sich einen Schutzhund ausbilden kann,denn ich denke,wenn unter 100"guten" Schutzhundführern auch nur einer so denkt wie der Dobi-Besitzer,kann das,was der Hund gelernt hat verdammten Schaden anrichten.
Sollten wir nicht in Zeiten von Gewalt und der ganzen (mediengeschürten) Angst auf Sportarten ausweichen,die das fordern,was alle unsere Hunde für uns sein sollen:Familienhund,Spielgefährte,liebenswerter Kamerad und Sportpartner?

18. April 2001 07:17

Hi Dogman!
Was Kunststückchen anbelangt,Wippen oder Fährtensuche.Was man dem Hund beibringt ist egal:alles fördert die Intelligenz,die Lernfähigkeit und die soziale Bindung zum Ausbilder.Es beschäftigt den Hund,hält ihn körperlich fit und geistig wach.Mein Hund beherrscht fast 40 Sicht- und Hörzeichen,die alle seinen natürlichen Trieben nicht widersprechen.Nur warum muß ein Hund,der Sozialpartner und Kumpel sein soll in der heutgen Zeit noch lernen,wie man einen Menschen angreift?Viele Hunde können zwischen verschiedenen Antrieben nicht klar differenzieren,wenn der Hund vom unwissendem Halter nicht gelenkt wird gibts da Probleme