Trainingspause?
20. April 2001 06:27

Hallo Mina,

Du schreibst:

: Pausen sind immer so eine Sache. Schaden kann es sicher nicht, oft führt es dazu, dass der gelangweilte Hund plötzlich zum begeisterten wird. Doch meist ist das nur kurzfristig.:

Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob Aiko gelangweilt ist oder überfordert. Aiko ist nicht unbedingt ein Hund, der mit Begeisterung jedes Kommando ausführen möchte, er ist zudem eher ängstlich und läßt sich z.B. durch Jugendliche, die beim Hundeplatz vorbeigehen schnell ablenken. Er registriert jede minimale Veränderung, daß macht es manchmal so schwierig. Ich glaube, ich habe meinen Schwerpunkt zu sehr auf das Bestehen der Begleithundeprüfung gelegt. Ich hätte ganz anders dafür üben müssen.

: Ich würde dir raten, nicht an einem Gesamtbild zu arbeiten, sondern in kurzen Sequenzen dich nur auf bestimmte Dinge zu konzentrieren. Also nahes Fußgehen, schnelle Sitzposition, rasches Kehrt oder was auch immer. Nur fünf Minuten, viel Belohnung durch Spiel. Achte darauf, dass du mit einem Erfolg endest. Wenn nötig, viel Hilfen geben.:

So habe ich eigentlich auch geübt, bevor ich die BH-Prüfung machen wollte. Wahrscheinlich wollte ich zu schnell zu viel.

: Mach also einfach mal eine Hundeplatzpause, trainiere deine fünf Minuten in völlig unterschiedlichen Umgebungen, mach es zum Spiel. Alle zwei Wochen gehst du mit ihm auf den Platz, nimmst dir Zeit für deinen Hund, lässt ihn mit den anderen Hunden spielen und gehst dann wieder nach Hause. :

So kann ich mir eine Pause auch gut vorstellen.

: Vielleicht fordert dann dein Hund irgendwann wieder seine Übungen in gewohnter Umgebung, in gewohnter Länge. Ich kenne leider deinen Hund zu wenig, um spekulieren zu können, ob das zutreffen wird. :

Ja, es ist natürlich immer schwierig, Tips für Hunde zu geben, die man nicht kennt. Bei den Antworten suche ich mir für mich immer das Passende heraus und meistens ist es auch schon ein Stück "Problembewältigung", wenn man seine Gedanken in Worte fasst und mal alles aufschreibt und im Yorkie-Forum kann man es dann auch noch anderen Hundehaltern erzählen, denn welche Nichthundebesitzer mögen schon stundenlang Hundeprobleme wälzen ;-) .

: Vielleicht bringen diese Kurzübungen euch beiden die nötige Entspannung.:

Bestimmt!

Viele Grüße


Anna und Aiko

20. April 2001 06:55

Grüß dich Anna,
ja, die BH. Das ist auch so eine Hürde. Die BH selber ist nur so eine Art Sprungbrett für alles, was man danach machen möchte. Somit wird die BH zur lästigen Pflicht. Alle meine Hunde hatten vier Wochen vor der BH ein Tief, nichts schien zu klappen. Die BH selber haben wir erstaunlich gut geschafft, für die vielen Tiefs in den Wochen davor. Doch bei allen meinen Hunden konnte ich vier Wochen nach der BH feststellen, dass ganz plötzlich das eigentliche Ziel eintrat. Ein freudiges, schönes Fuß, superaufmerksame Winkel und Wendungen. Bei allen meinen Hunden? Nun, die armen Hunde, was die alles mit mir durchmachen mussten. Denn ich wurde mit Blick auf den Termin immer nervöser. Klappte was nicht, rechnete ich mir schon aus, wie lange ich noch bis zur Prüfung habe ... in Tagen. Zum Schluss hin wurde dann natürlich auch mehr geübt. Logische Folge, wo bleibt der Spaß.
Aber wir stehen nicht ganz alleine da. Es ist auch nicht nur reine Prüfungsangst, es ist dieses blöde Muss. Mein Rat (Besserwisser, die es auch nicht besser machen ... also ich), geh weg vom Termin, bau dir die BH als Spiel auf (kurze Sequenzen mit viel Spiel als Belohnung) und mach erst einen Termin, wenn das Team sitzt und auch die Motivation.
Übrigens, Durchfallen ist keine Katastrophe, Wiederholungstäter gibt es sehr viele.
Mina

20. April 2001 07:35

Hallo Mina,

danke für Deinen Zuspruch, gut zu wissen, daß man nicht alleine dasteht.

:Mein Rat (Besserwisser, die es auch nicht besser machen ... also ich), geh weg vom Termin, bau dir die BH als Spiel auf (kurze Sequenzen mit viel Spiel als Belohnung) und mach erst einen Termin, wenn das Team sitzt und auch die Motivation.:

Werde ich wohl auch so machen, ich spreche heute allerdings nochmal mit dem Ausbilder.

: Übrigens, Durchfallen ist keine Katastrophe, Wiederholungstäter gibt es sehr viele.:

Durchfallen sehe ich auch nicht als dramatisch an, es sollte bloß nicht zu peinlich werden ;-).

Entspannte Grüße

Anna und Aiko

20. April 2001 09:07

Hallo Anna !

Bei uns wird auch immer erst eine Gruppenarbeit gemacht, irgendwie "latscht" mein Hunde immer nur neben mir her. Deswegen mache ich diese Gruppenarbeit auch nicht mehr. Schließlich ist mein Hund gut sozialisiert. Es ist viel effektiver wenn ich mit Ihm alleine Übe.
Dann kann ich viel mehr auf Ihn eingehen, und vor allem zwischendurch auflockerungs Spiele machen. Was man in der Gruppe garnicht kann.

Allerdings sind Weimaraner voller Power, Sie wollen ständig beschäftigt sein ( zumindestens meine beiden ). Aber das habe ich vorher gewußt,und es macht auch viel Spaß mit einem Workaholic zu arbeiten.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit deiner BH. Wir haben unsere vor 3 Wochen gemacht, auch bestanden, aber es hätte wesenlich besser laufen können, wenn ich nicht so einen Druck in mir gehabt hätte. Also lass dir
Ruhig Zeit !

Viele Grüße

Sandra und Weimi`s

25. April 2001 20:14

Hallo,

ja ich habe auch schon Trainingspausen hinter mir. Einerseits zwangsweise andererseits aber auch bewusst.

Ersteres aufgrund von Verletzungen des Hundes oder aufgrund einer starken Belastung meinerseits. Ich bin dann gestresst, habe etwas weniger Geduld, bin müde etc. Dann arbeite ich lieber nicht, sondern gehe nur spazieren, spiele oder mache irgendwelche "unwichtigen" Tricks. Alles andere ist bei mir Quatsch. Und es hat uns nicht geschadet!

Zweiteres:
Wenn ich merke, ich und/oder der Hund kriegen irgendwo den Knopf und ich kann mir nicht einfach so helfen resp. wir drehen uns im Kreis. Da finde ich es sehr hilfreich mal die Übungen etwas ruhen zu lassen und dann wieder einen Schritt zurückgehen. Im Endeffekt ist das schneller, weils funktioniert als rumzumurksen und es funktioniert nichts mehr.
Oder
wenn ich merke, dass der Hund noch nicht "reif" für die Übung ist. Beispiel: Apportieren mit meiner spielunfreudigen Hündin (wurde ihr früher abgewöhnt). ich habe zwar mit clicker geübt, das spielen geübt, aber sie brauchte doch fast ein Jahr um etwas aus sich herauszukommen. Und das obwohl die Konzentration gut und das Vertrauen da war.

Manchmal braucht es einfach mehr Zeit. Und von deinen Beschreibungen her, kann es gut sein, dass genau das dein Hund braucht: zeit. Vielleicht ist es sinnvoller mehr an der Bindung und dem Vertrauen zu arbeiten und dann wieder langsam die "ernsten" Übungen einzuflechten.

Viele Grüsse
Jenny