Hallo Attila,
ich finde, Du sprichst da ein sehr wichtiges Thema an ...
: Der Grund ist sicherlich darin zu suchen,
: daß diese Hunde ein Zwingerdasein führen,
: gelegentlich mit dem Auto ausgefahren und
: irgendwo im Grünen unangeleint losgelassen
: werden [..]
Naja, derlei Hunde sind so schlecht sozialisiert, dass das mit der Umwelt nun mal nicht so klappt :-( Ich denke aber, dass das mit dem "Sport", um es mal so zu nennen :-) , nix zu tun hat. Vielmehr sind das ganz normale Sozialisierungsmängel, die je nach Haltungsbedingung vorhersagbar sind.
: ob sich nicht der Hundesport in einer Weise
: verselbständigt hat,
Obwohl ich zugebe, dass ich aus grundsätzlichen Überlegungen kein Freund des Schutzhundesports bin, denke ich doch, dass Du hier falsch liegst. Der Hundesport hat sich nicht verselbständigt. Die Menschen, die in solcher Weise mit den ihnen anvertrauten Tieren umgehen (insb. die nicht dafür sorgen, dass ihre Hunde gescheit sozialisiert sind), handeln schlicht verantwortungslos und dumm.
Hier hilft nur Fortbildung der Trainer und Hundesportler. Vor allem aber würde eine gescheite PO helfen - und nicht dieser gespielte Witz von BH, wie sie heute abläuft. Dann werden die Leute sozusagen gezwungen, umzudenken.
: die erste Eigenschaft eines Gebrauchshundes
: sind doch jedenfalls Gehorsam und Ausgeglichenheit
: unter verschiedenartigsten Bedingungen,
Das ist eine Frage des Trainings, der Hund bringt das nicht von selber mit :-)
: Nicht von ungefähr ist die "Begleithundeprüfung"
: das Eingangstor zum Hundesport.
Das finde ich prima, dass Du das Wort "Begleithundprüfung" in Anführungszeichen setzt *grins*
: Sie hat aber die BH absolviert und ist auf SchH 1
: vorbereitet!
So lange die PO´s es gestatten, dass eine BH i.w. auf dem Platz stattfindet, die Hunde im Alltagsteil größtenteils angeleint herumlaufen, Hörzeichen satt Sichtzeichen verlangt werden (dass muss sich mal einer vorstellen - das ist der Gipfel der Dämlichkeit), das Gruppenverhalten des einzelnen Hundes in einer Freilaufgruppe nicht beurteilt wird und 100.000 andere Punkte ....
Es ist an der Zeit, dass sich da etwas ändert ! Eine Möglichkeit wäre z.B. , dass wir alle, die in Hundesportverbänden aktiv sind, an der Basis eine andere Arbeit machen. Das wir mit den Leuten weggehen vom Platz - raus in die Wirklichkeit. In den Hundekursen (und zwar ab der Welpengruppe) ein großer Anteil des Trainings in einer normalen Spziergangssituation stattfindet, mit einer freilaufenden Hundegruppe. Mit Joggern und Autos, die des Weges kommen, Treckern, Pferden. Dort lernen Hund und Mensch das wahre Leben kennen.
So lange es aber noch Vereine gibt, die meinen es wäre in Ordnung, wenn man sich auf den "Sport" konzentriert und sich darüber definieren - so lange wird es weiterhin idiotische PO´s geben und unfähige LR´s die glauben, es würde genügen wenn ein Hund eng am Bein gehen kann :-(
Ciao
Rolf & Barney