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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Hundesport und Alltagsleben
23. April 2001 05:26

Hallo Attila,

kenne keinen Hund bei uns auf dem Platz, der sich außerhalb des Übungsplatzes wie von Dir beschrieben benimmt. Auch gibt es bis auf wenige Ausnahmen (Allergie von Familenmitglieders etc.) bei uns keine reinen Zwingerhunde, die meisten Hunde werden "kombiniert gehalten" (in Zwinger und Wohnung, so wie z.B. meine, die sind nur tagsüber im Zwinger) oder ausschließlich in der Wohnung, sind trotzdem sehr gute Arbeitshunde (bis hin zur DM) und würden Dir warscheinlich gar nicht auffallen (im Hinblick darauf, daß sie SchH-Hunde sind), wenn Du ihnen in der Stadt, im Bus etc. begegnen würdest. Ich bin schon kilometerlang mit meine Hündin und einer Frau mit Pudelmix gelaufen, die Hunde spielten und die Frau laberte mir die ganze Zeit die Ohren voll, wie toll doch meine Hündin wäre, so "natürlich", den anderen DSHs würde doch durch "diese Ausbildung" "der Charakter verbogen" usw. Mir war das dann zu dämlich, ich habe ihr nicht gesagt, daß meine Hündin gerade auf der LM gewesen war, wollte ihr ja nicht ihr Weltbild ruinieren...

Im Hinblick auf unsere aktuelle Gesetzeslage laufe ich heute nicht mehr mit anderen Hundehaltern, deren Hunde ich nicht kenne, vorsichtshalber, man weiß ja nie, ob so ein kleiner Hund sich nicht plötzlich zum Kamikazeflieger verwandelt, und mein Großer hat dann gelitten, wenn er sich wehrt. Das erweckt warscheinlich den Eindruck, daß meine DSHs nicht verträglich sind und/oder daß wir mit anderen nix zu tun haben wollen, aber das ist mit egal, nur ein einziger Zwischenfall, bei dem der andere Hundehalter später behauptet, mein Hund habe damit begonnen, und schon hätten meine Hunde und ich gelitten, nein danke...

Viele Grüße

Antje

23. April 2001 06:12

Hallo Antje,

Soweit ich informiert bin, gibt es die PO mit den diesbezüglichen Vorschriften schon länger, nur hat sich kaum ein Richter dran gehalten.

Was hat sich denn nun offiziell geändert und was waren die Beweggründe dafür? (Ich habe die SV-Zeitung nicht).

Grüße von Sabine S.

23. April 2001 06:37

Hallo Sabine,

: Soweit ich informiert bin, gibt es die PO mit den diesbezüglichen
: Vorschriften schon länger, nur hat sich kaum ein Richter dran gehalten.

Ich bin schon bei meiner ersten BH beim SV in den 80ern Samstags am Bahnhof und auf dem Aldi-Parkplatz rumgelatscht... Bei unserem dhv-Verein war das auch nie nie ein Thema, der Platz lag bis vor kurzem mitten in der Stadt.

Es kommt wohl immer ganz auf den einzelnen Richter an. Es gibt da welche, die machen auf dem Parkplatz des Vereinsgeländes einen härteren Verkehrsteil als andere in der Stadt (in welcher Kleinstadt ist denn Sonntags morgens was los, vielleicht irgendwo an einer Tankstelle, wo es frische Brötchen gibt, aber das war's ja wohl schon). Wichtig finde ich einfach, daß man als Hundeführer nicht genau weiß, was wo kommt. Ich kenne nur wenige, die einen "laxen" Verkehrsteil durchgezogen haben, bei der großen Mehrzahl der LRs mußt Du den Hund schon im Griff haben im Verkehrsteil. Und da man sich in unserem Verband (dhv) die Richter nicht aussuchen kann, es wird mal der und dann wieder der geschickt (beim SV ist das leider anders, da "bucht" man sich die LRs selbst und kann dementsprechend aussuchen), ist es nicht ratsam, mit einem "Wackelkandidaten" in die Prüfung zu gehen...

Viele Grüße

Antje

23. April 2001 06:55

: Ich kann Dir sagen, daß die Zwinger-Hundeplatz-Hunde dabei gar nicht gut aussahen! Mein "Familiensporthund", der von klein auf überallhin mitgenommen wurde, aber eine sehr gute Figur machte.
: Die trotz einer auf dem Platz gezeigten guten UO schlecht abschneidenden "Hundesportler" waren ziemlich sauer! :-)))


Das erinnert mich an eine BH-Prüfung vor Jahren, die ich mit einer geliehenen Irish-Setter-Hündin, Familienhund, 6 Jahre, gemacht hatte. Da ich mit ihr "nur" Agility machen wollte, haben wir auf die Unterordnung nach Vorschrift nicht ganz so viel Wert gelegt und es auf einen spontanen Versuch ankommen lassen. Am Prüfungstag war "Madam" aufgrund des frühen Aufstehens und des Regens eingeschnappt, so daß sie die ganze Unterordnung mit aufreizender Langsamkeit und immer zwei Schritte hinter mir gemacht hat. Der Richter hat gemeint, er will sich den Hund erst im Verkehrsteil anschauen, bevor er sie bestehen läßt...
In der Gruppe bei freien Ablegen ist ihr dann jemand wirklich außerversehen auf den Schwanz getreten und "Madam" war so eingeschnappt, daß sie nur den Kopf zur Seite gedreht und hochmütig beleidigt weggeschaut hat. Der Richter hat die Szene beobachtet und "Madam" hat jetzt auch die "offizielle" Bescheinigung "verkehrssicher" zu sein... (grins)

23. April 2001 07:25

Hallo Attila,

ich finde, Du sprichst da ein sehr wichtiges Thema an ...

: Der Grund ist sicherlich darin zu suchen,
: daß diese Hunde ein Zwingerdasein führen,
: gelegentlich mit dem Auto ausgefahren und
: irgendwo im Grünen unangeleint losgelassen
: werden [..]

Naja, derlei Hunde sind so schlecht sozialisiert, dass das mit der Umwelt nun mal nicht so klappt :-( Ich denke aber, dass das mit dem "Sport", um es mal so zu nennen :-) , nix zu tun hat. Vielmehr sind das ganz normale Sozialisierungsmängel, die je nach Haltungsbedingung vorhersagbar sind.

: ob sich nicht der Hundesport in einer Weise
: verselbständigt hat,

Obwohl ich zugebe, dass ich aus grundsätzlichen Überlegungen kein Freund des Schutzhundesports bin, denke ich doch, dass Du hier falsch liegst. Der Hundesport hat sich nicht verselbständigt. Die Menschen, die in solcher Weise mit den ihnen anvertrauten Tieren umgehen (insb. die nicht dafür sorgen, dass ihre Hunde gescheit sozialisiert sind), handeln schlicht verantwortungslos und dumm.

Hier hilft nur Fortbildung der Trainer und Hundesportler. Vor allem aber würde eine gescheite PO helfen - und nicht dieser gespielte Witz von BH, wie sie heute abläuft. Dann werden die Leute sozusagen gezwungen, umzudenken.

: die erste Eigenschaft eines Gebrauchshundes
: sind doch jedenfalls Gehorsam und Ausgeglichenheit
: unter verschiedenartigsten Bedingungen,

Das ist eine Frage des Trainings, der Hund bringt das nicht von selber mit :-)

: Nicht von ungefähr ist die "Begleithundeprüfung"
: das Eingangstor zum Hundesport.

Das finde ich prima, dass Du das Wort "Begleithundprüfung" in Anführungszeichen setzt *grins*

: Sie hat aber die BH absolviert und ist auf SchH 1
: vorbereitet!

So lange die PO´s es gestatten, dass eine BH i.w. auf dem Platz stattfindet, die Hunde im Alltagsteil größtenteils angeleint herumlaufen, Hörzeichen satt Sichtzeichen verlangt werden (dass muss sich mal einer vorstellen - das ist der Gipfel der Dämlichkeit), das Gruppenverhalten des einzelnen Hundes in einer Freilaufgruppe nicht beurteilt wird und 100.000 andere Punkte ....

Es ist an der Zeit, dass sich da etwas ändert ! Eine Möglichkeit wäre z.B. , dass wir alle, die in Hundesportverbänden aktiv sind, an der Basis eine andere Arbeit machen. Das wir mit den Leuten weggehen vom Platz - raus in die Wirklichkeit. In den Hundekursen (und zwar ab der Welpengruppe) ein großer Anteil des Trainings in einer normalen Spziergangssituation stattfindet, mit einer freilaufenden Hundegruppe. Mit Joggern und Autos, die des Weges kommen, Treckern, Pferden. Dort lernen Hund und Mensch das wahre Leben kennen.

So lange es aber noch Vereine gibt, die meinen es wäre in Ordnung, wenn man sich auf den "Sport" konzentriert und sich darüber definieren - so lange wird es weiterhin idiotische PO´s geben und unfähige LR´s die glauben, es würde genügen wenn ein Hund eng am Bein gehen kann :-(

Ciao

Rolf & Barney

24. April 2001 08:19

....ach Antje, ich werde immer wieder ganz neidisch, wenn ich von Euren Verhältnissen lese, wäre schön, wenn das überall so wäre......

traurig-hoffnungsvolle Grüße
Tanja