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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Hundesport und Alltagsleben
30. April 2001 13:04

Hallo Matthias,

es geht aber auch anders.

Wenn Dein Hund wunderbar gerade mit anderen Hunden spielt und die Leute Dir die Ohren über die ach so schlimme "Scharfmacherei" vollsabbeln, einfach mit Unschuldsmiene sagen: "Wieso? Mein Hund hat auch die Schutzhund III (oder II oder I)", während dieser sich gerade vor einem Yorkie auf dem Rücken wirft und von einem Cairn als Sparringspartner "mißbraucht" wird....;-))

So kam ich des öfteren in den Genuß reichlich perplexer Gesichter...;-))

Grüße, Gaby

01. Mai 2001 10:40

Hallo Rolf,

da ist für mich etwas entscheidendes:

Eine Möglichkeit wäre z.B. , dass wir alle, die in Hundesportverbänden aktiv sind, an der Basis eine andere Arbeit machen. Das wir mit den Leuten weggehen vom Platz - raus in die Wirklichkeit. In den Hundekursen (und zwar ab der Welpengruppe) ein großer Anteil des Trainings in einer normalen Spziergangssituation stattfindet, mit einer freilaufenden Hundegruppe. Mit Joggern und Autos, die des Weges kommen, Treckern, Pferden. Dort lernen Hund und Mensch das wahre Leben kennen.
:
Wir gehen mit unserer Agility-Gruppe vor jeder Übungsstunde erst mal eine halbe bis dreiviertel Stunde spazieren. Nach geraumer Zeit kommen die alle wunderbar klar miteinander es läßt sich dann auch auf dem Platz besser arbeiten. Auch jene, die sich anfangs wütend an die Grugel gehen wollen, sind nach relativ kurzer Zeit miteinander verträglich geworden.

Im Anschluß an das Training findet ein gemeinsamen Kaffeetrinken statt. Die Hunden liegen dabei alle zwei Meter entfernt ab (sofern im Freien) oder liegen im Vereinsheim um die Tsiche herum (so im Winter).
Wenn alle brav liegengeblieben sind, gibts dann auch für die Hunde was.

Für den Außenstehenden und auch dei anderen Fraktionen im Verein sieht das natürlich alles nicht nach Training aus. Die wundern sich lediglich, dass die größten Raufbolde auf einmal miteinander umgehen können, was im üblichen Unterordnungstraining und Schutzdienst (hoppla, heisst ja nicht mehr so...) nicht mal ansatzweise klappt.

Das ist alles eine Frage der Prioritäten, und solange die nur darauf gerichtet sind, dem Hund ein maximales Leistungsvermögen im Rahmen einer exakt vorgegebenen Prüfungsfolge abzuverlangen, solange wird das auch so bleiben. Ich hege da wenig Hoffnung, kommt doch immer wieder der menschlische Ehrgeiz durch, der sich mehr an exakt meßbarem orientiert.

"Was ihr nicht faßt, das fehlt Euch ganz und gar,
was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr,
was ihr nicht wägt, hat für Euch kein Gewicht;
was Ihr nicht münzt, das, glaubt Ihr gelte nicht.

Goethe

Viele Grüße,

andreas

01. Mai 2001 10:51

Hallo Antje,

was wir doch immer wieder für unterschiedliche Wahrnehmungen haben.
Ich kannte in meinem alten Verein kaum einen der Hunde, die nach üblichem langem Aufenthalt in der Box oder im Anhänger auf dem Weg zu ihren 10 Minuten Übung auf dem Gelände an unseren anderen dort befindlichen Hunden ohne Getöse (von Hund und Halter) vorbeigekommen wäre.

Und an anderen gar keifenden oder aggressiven Hund vorbeizukommen, ohne dass der eigene sich ebenso aufführt, ich dachte gerade das bemühen wir uns mit unseren Hunden zu üben. Ich habe für meine Teil jedenfalls keine Lust, allen fremden Hunden nur aus dem Weg zu gehen, Gesetzeslage hin oder her. Ich werde mich auch weiter bemühen, je nach Hund in kleineren oder größeren Schritten diesen all jene Extremsituationen meistern zu lassen. Bis sie mit oder ohne Leine mitmarschieren, ohne aus der Role zu fallen. Ich lebe doch nicht auf dem Hundeplatz und habe auch keine Lust, nur noch einsam durch den Wald zu stapfen. Unddeshalb bleibt jeder sich nähernde eine willkommene Übungssituation, auch wenn ich diese Übung unterschiedlich gestalten muß.

Viele Grüße,

andreas



01. Mai 2001 10:58

Hallo Antje,

: Is nich? Dachte, wäre jetzt besser...

Nee... BH-Straßenteil bei uns: Feldweg neben dem Vereinsgelände, Alle Hunde und Halter dem jeweiligen Prüfungshund bekannt...

Kannst Du mir mal mailen, wo ich was brauchbares zum dhv finde. Bin gerade in -noch vagen- Gedanken über künftige geänderte Vereinsaktivitäten, die unabhängig von Rassezuchtverbänden sind.

Viele Grüße,

andreas

01. Mai 2001 22:15

Hallo Sabine,

Du schreibst:

: Ich bilde jetzt den 4. Hund aus. Und jeden habe ich anders ausgebildet. Irgendwas habe ich immer geändert. Ich hatte auch die Phase "alles über rein Motivation" machen zu wollen. Manche Sachen klappen "scheinbar" auch ganz gut. Aber inzwischen sichere ich alles auch in der UO über Zwang ab.

Wie sieht dieser Zwang aus? Stachelhalsband? Leinenruck? Oder was für Mittel stehen sonst zur Verfügung zum "Absichern"? Das würde mich interessieren, denn mit der Antwort gibst Du gleichzeitig Deine Beweggründe für die "Ausbildung" des Hundes preis. Und das meint folgendes: Wer keinen Diensthund führt, wer also nicht Diensthundeführer bei Polizei, Militär, BGS oder meinethalben noch Wachdiensten ist, was hat der für eine Motivation, seinen Hund über den reinen Grundgehorsam hinaus auszubilden? Die einzig Sinnvolle, die ich kenne, ist: dem Hund Beschäftigung im Gefolge seiner normalen Triebanlagen geben, damit er diese ausleben und seiner eigenen Natur nachstreben kann, und die Verbindung zum Hund dadurch zu stärken, daß man all diese Dinge gemeinsam mit ihm erarbeitet. Kurzum, die Ausbildung geschieht zugunsten des Hundes und nicht im Sinne einer doch fragwürdigen Ästhetik oder gar einer Profilierungssucht des Hundeführers. Wenn dies aber so ist, WAS rechtfertigt es dann, einem Tier Schmerzen zuzufügen? Man kann mir schließlich nicht erzählen, daß der Hund mehr befriedigt ist, wenn er zwei Zentimeter näher am Knie seines Herrn läuft. Und wenn es tatsächlich so wäre, daß Spitzenplätze in hundesportlichen Wettkämpfen (oder gar, wie Du schreibst, nur der Abschluß einer durchschnittlichen Schutzhundausbildung) nur mit Hilfe des Teletaktgeräts erreicht werden könnten, müßten wir dann nicht über die Zielsetzungen und über die Prüfungsordnungen nachdenken?

WENN ich also Zwang anwenden muß, dann sollte ich die Relation zwischen den Zielen (geht es um die Sicherheit des Hundes und des Hundeführers im Straßenverkehr, ist Zwang sicherlich gerechtfertigt; geht es um ein sauberes "steh" im Rahmen einer Prüfung, eher nicht) und den erforderlichen Methoden nicht aus den Augen verlieren. Ich habe auf Übungsplätzen genug gesehen, um zu wissen, daß Hunden viel Leid erspart werden könnte, wenn diese Relation häufiger erwogen würde, als es augenscheinlich der Fall ist. Und das mit den Hunden, die immer mehr nachließen, weil sie über Motivation aufgebaut wurden (ihr Spieltrieb war anscheinend befriedigt, und somit wär ich's zufrieden), möchte ich hier nicht kommentieren.

Mit Grüßen, Attila



01. Mai 2001 23:37

Tschau Attila

Wieso beutetet Zwang immer Teletakt oder Stachel und wenn beim Menschen die Ethik schon schwer zu definieren ist, wie schwer ist es dann beim Hund. Denn ich behaupte es ist ethisch nicht vertretbar den Hund vergammeln zu lassen, weil das in der Natur auch nicht so gemacht wird und weil die Menschen und andere Tiere auch geschützt werden sollten. Zudem finde ich es gegenüber dem Hund ethisch nicht vertretbar, wenn man nicht mit seinen Trieben arbeitet, weil er das nämlich so möchte, damit er ausgelastet ist. Dann hast Du bloss einen 50% Hund, der schon halb Tod ist, bevor er zur Welt kam.

Zum Zwang, ein Beispiel das Abortieren.

Jeder weiss, wenn der Hund beim abgeben des Holzes einen Konflikt hat, dann Knautscht er. Nun habe ich schon ein paar Hundeführer gesehen, die bauten das Abortieren über Motivation auf. Am Schluss beim Aus tauschten sie dann das Abortierholz mit dem Kong ein. Das Resultat war, dass der Hund dann immer knautschte. Diese Hundeführer verstanden die Welt nicht mehr und fragten mich um Rat. Sie sagten mir, dass sie dass Abortieren komplett ohne Zwang aufbauten und trotzdem Knautscht der Hund.

Ich erklärte ihnen dann, dass ihr Hund einen Konflikt hat. Der Konflikt sei: Der Hund sitzt vor dem Hundeführer und hat das Abortierholz im Fang, er möchte aber lieber den Kong als das Abortierholz und deshalb hat er einen Konflikt, er reagiert sich in dem ab, in dem er das Holz knautscht.

In dem Sinn ist das vorenthalten der Beute schon Zwang und der Hund kann im Konflikt stehen zur Situation. Zudem passiert genau das was ich schon immer sagte, das ewige Spielen vernebelt den Kopf des Hundes, er kann nicht mehr klar denken und hat nur noch seine Beute im Kopf. Nimmt man ihm die Beute weg, dann fällt der ganze Hund zusammen.

Natürlich kann man die PO ändern, aber ich kann mir nicht vorstellen dass wir die PO einem Hundeführer anpassen, der mit seinem Hund den Rank nicht findet. Es gibt genügend Sachen die man machen kann, es muss ja nicht für jeden IPO oder SCH sein.

Gruss P.H