Tschau Mike
Obwohl ich eigentlich keine Zeit mehr habe schreibe ich Dir ein paar Wörter.
Ich machte nie ein Geheimnis, dass ich mit einem dosiertem Zwang arbeite. Aber Zwang heisst nicht durchdrehen, im Gegenteil da muss man emotionslos und ruhig sein. Deine Einwirkung kann der Hund nicht ordnen und somit war sie überflüssig, für das Sitz sogar schädlich.
Ich machte auch schon Prüfungen und aus dem Sitz aus der Bewegung wurde ein Platz. Den Fehler suchte ich aber immer bei mir, das Kommando zu laut gegeben, zu fest unter Anspannung gestanden usw.
Im Training hebe ich den Hund einfach wieder hoch wenn ich Sitz sage und er Platz machen sollte. Dein Hund führt das Kommando ja aus, aber er macht ein Platz, weil er Angst hat vor Dir und mit deiner Einwirkung die Du gemacht hast, obwohl er sich gegenüber von Dir schon ergeben hat mit seinem Platz, wird er das nächste mal noch schneller in ein Platz gehen und sich dort noch kleiner machen. Wenn Du so weiter fährst, dann wird er einmal bei einem Sitz sich auf den Boden werfen und Dir die Brust zeigen.
Ich schlage Dir vor, eine Zeitlang nichts zu machen, nur zu spazieren und zu einem späteren Zeitpunkt, fängst Du wieder an zu trainieren mit deinem Hund. Dir würde ich vorschlagen über positive Motivation zu trainieren. Kong oder Wurst, was besser geht mit deinem Hund. Am Anfang machst Du vielleicht nur eine kleine Übung, zum Beispiel 1x Hier, dann bestätigen und dann den ganzen Abend spielen. Oder 10 Schritte Fuss, dann Bestätigen und dann spielen. Zu einem späteren Zeitpunkt machst Du zwei Übungen, 10m Fuss, langes Spielen, den Hund ins Auto, den anderen zuschauen, den Hund holen ein Hier und dann wieder spielen, fertig.
Du musst dich deinem Hund anpassen und nicht dem Stand, wie weit die anderen sind. Du darfst dich von dem nicht unter Druck setzen lassen. Zudem muss nicht nur der Hund lernen, dass es positiv ist mit Dir zu arbeiten, sondern auch Du musst das lernen. Das mit ganz kleinen Schritten immer mit Freude.
Du musst schauen, dass Du positiver gestimmt bist, wenn Du den Hund aus dem Auto holst, dann setzt Du ein lächeln auf, sagst im Hallo und Du bist freudig. Ich steure das nicht, aber ich habe immer ein lächeln drauf bei der Unterordnung, sehr wahrscheinlich weil ich es so gerne mache. Wenn der Hund das nicht macht was Du erwartest, dann ist es besser Du machst einfach nichts, als dann eine solche Reaktion.
Probiere es mit solch kleinen Schritten aus. Ein Verein kann positiv oder negativ sein und wenn Du dich mit den anderen vergleichst und dann dadurch so gefrustet bist, dass Du so reagierst, dann ist es negativ. Spätestens da hätte der Übungsleiter mit Dir reden sollen.
Eine BH-Prüfung ist keine Hexerei, wenn man es richtig macht. Aber Du entwickelst dich von der Prüfung weg, anstatt zur Prüfung hin. Mach einen Schlussstrich, einen Monat eine Pause und dann fange so wie beschrieben mit ganz kleinen Schritten wieder an, dafür mit viel Freude.
Hundesport macht nur Sinn, wenn es Dir und deinem Hund Freude macht. Vielleicht nicht immer, aber überwiegend. Deinem Hund machte diese Einwirkung aber keine Freude und Du hattest ja ein schlechtes Gewissen. Also Du hast es in der Hand das zu ändern.
Gruss P.H