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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
SchH rein über Beute?
21. Mai 2001 07:35

Hallo Sarah,

ich kann dich gut verstehen, zum "Schutzdienst" muß nicht nur der Hund geboren sein sondern auch du. Wie gesagt hätte ich nicht unseren Helfer gefunden, dann hätte ich es auch niemals mit dem Schutzdienst angefangen und wie bereits geschrieben bis zu einer Prüfung werde ich es wohl auch nie bringen, da mir da wohl die letzte "Härte" fehlt. Ich denke für euch ist Agility keine schlechte Wahl. Ich wünsche euch viel Erfolg und Spaß bei der Ausbildung, aber denke daran auch ein gutgemachter Schutzdienst kann toll für den Hund sein. Nur muß ich sagen ich habe schon sehr viele Schutzdienstprüfungen gesehen aber sehr wenige wo ich gesagt hatte die waren in meinen Augen gut gemacht. Also viel Spaß beim Agility üben.

Gruß Kerstin

21. Mai 2001 23:20


Hallo Hike,

ich habe meinem Hund an einem Nachmittag fast alle Agilitygeräte beigebracht, selbst das selbstsändige Laufen der Wippe war gar kein Problem. Für das Erlernen der verschiedenen Anfoderungen für die Schutzhundeprüfungen, brauchte ich allerdings Jahre.
Jetzt frage ich mich ernsthaft, welche Hundesportart nun anspruchsvoller ist????
Die Agilitygeräte langweilten meinen Hund und mich relativ schnell, er lief sie nach kurzer Zeit wie im Schlaf. Anders ist das bei den drei Sparten der Schutzhundeausbildung, da ist mein Hund auch heute noch mit Feuereifer bei der Sache, weil er mitdenken muß. Unterschätze nicht die geistige Leistung deines Hundes, wenn er in äußerst hoher Trieblage im Schutzdienst, sich auch noch voll auf seinen Hundeführer konzentrieren muß.
Ich denke eine solche Aussage kannst Du auch nur als blutiger Schutzhundanfänger machen. Bring Deinen Hund ersteinmal bis zur Prüfung und zwar in allen drei Bereichen, dann wirst Du eine solche Aussage sicher nicht mehr wiederholen.
Agility ist ganz sicher eine anspruchsvolle Beschäftigung, bei der Dein Hund mitdenken muß, aber mit dem Schutzhundesport kannst Du diese Hundesportart nicht vergleichen.

Gruß Sibylle


22. Mai 2001 06:58

Hallo Attila,

: Teletakt gibt es leider fast überall auf Prüfungsebene.

Wußte gar nicht, dass sich das so sehr durchgesetzt hatte. Ich kannte es nur von den freimütige Äußerungen derer, die offen sagen, das sie sonst auf einer gewissen Wettlampfeben erst gar nicht starten müßten.

:Leider kann man mit ihnen nicht jedesmal eine Grundsatzdiskussion führen.

Nee, ist ein Kampf gegen Windmühlen.

.Ob nun Teletakt dem Hund größeren Schmerz zufügt als der Stachel, sei dahingestellt.

Ist eigentlich wurscht. TT assoziieren halt alle wegen des Stroms in bestimmter Weise.

Viele grüße,

andreas

22. Mai 2001 07:15

Hallo Attila,

:Insofern ist die fast Freudianische Formel "Läßt man den Hund seinen Aggressionstrieb nicht ausleben, wird er sich selbst geeignete Situationen schaffen" so nicht mehr anwendbar.

Das meinte ich. Wobei es mir dennoch noch zu viele "Triebe" gibt ;-)
Ich sehe das ein wenig anders: triebmässig geht es dem Lebenwesen um Selbsterhaltung und Fortpflanzung. Triebmässiges Beispiel für ersteres wäre die "zwangshafte" Aufnahme von wasser und Nahrung, die immer wieder erfolgen muß. Triebmässiges Beispiel für zweites ist natürlich Sexualität.

Im Rahmen dieser beiden umfassenderen Gruppen gibt es instinktmäßige Verhaltensweisen, die abgerufen werden, soweit benötigt. Zum Wehrverhalten würde das bedeuten: wenn erforderlich, dann vorhanden und abrufbar. Wo nicht, da nicht. Ohne dass sich da ein Bedürfnis aufstaut, das sich irgendwann zwingend entladen muß.

:Aber Spaß und Ernst liegen hier ganz dicht beeeinander, es ist fast unvermeidbar, daß der Wehrtrieb ins Spiel kommt,

Sehe ich auch so.

:Ein reines Wehrverhalten habe ich auf Sporthundeplätzen noch nicht gesehen.

Unser Riesenschnauzer hat seinerzeit zielgerichtet den Beissarm umgangen und sich in kreativer Weise ungeschützte Köperteile gesucht. Geht für mich schon in diese Richtung.
:
: Der Vergleich zum Kampfsport drängt sich geradezu auf.

Was Deine nachfolgenden Ausführungen betrifft, muß ich Dir uneinegschränkt zustimmen. Sie veranschaulichen den Unterschied in sehr plastischer Weise. Nach wie vor halte ich aber nichts davon, von einem Abreagieren angesammelten Aggressionspotentials zu sprechen-und davon dass man entspannter und ausgeglichener wird. Weder bei Mensch, noch bei Hund. Sonst müßten ja bei beiden die "Nicht-Sportler" den aggressiveren Teil der Population ausmachen. Habe ich auch zu oft anders gesehen-und auch an mir selbst bisweilen erlebt. Ich kam mir oft "unter Strom" vor.

Zum Hund: wenn ich ein triebgestautes Aggressionspotential durch die Arbeit mit ihm abreagieren lassen könnte, dann dürften Aggressionen unmittelbar danach nicht gezeigt werden. Da müßte der Dampfkessel dann ja leer sein. Sehe ich aber nicht so: wie anders ist es zu erklären, dass ein Großteil der soeben vom Platz kommenden Hunde es nicht schaffen, ohne grölend in der Leine zu hängen an anderen Hunden vorbeizugehen?

Mir geht die Beürfnisbefriedigung (so würde ich das statt Triebhaftigkeit nennen) eher in die Richtung, Frustrationen zu vermeiden, die sich dann ihrerseits wieder in aggressivem Verhalten äußern.
:
:Wenn ich mit einem meiner Schüler lockeres Sparring mache, das der Festigung von Techniken und Reflexen dient und harte Treffer ziemlich ausschließt, so ist das Spiel ("Spieltrieb" beim Menschen wäre beim Hund "Beutetrieb", wobei der Mensch eine emotionale Befriedigung erfährt, die der Hund so nicht kennen dürfte); beginne ich aber Tempo und Härte zu steigern und ihn mehr und mehr in die Enge zu treiben und ihm Schmerzen zuzufügen, glaubt er sich plötzlich verteidigen zu müssen, wird ängstlich, wütend, schlägt genauso hart zurück: Wehrtrieb.

Uneingeschänkt Applaus für dieses Beispiel.

: Grundsätzlich hätte ich gegen einen Schutzdienstaufbau über den Wehrtrieb (und auch in der Unterordnung ließe sich da einiges machen) nichts einzuwenden;

Damit kommen wir wieder zur Ausgangsfrage und dazu , was man denn möchte. Für einen wehrhaften Hund wirst Du wohl entsprechend arbeiten müssen, eben nicht alleine über Beutetrieb. Das macht sich heute aber nicht mehr so gut... und bezogen auf den einzelnen Halter auch keinen Sinn, wenn der Gebrauchszweck dies nicht erfordert.

:und der Mann mit dem Gipsarm wird sich schwerlich wie ein Schutzdiensthelfer gebärden.

Wen der Mann Angst vor Hunden hat und sich vermeintlich mit dem Gipsarm schützend entfernt...:

Gruß,

andreas

P.S. Nettes Sparring.


22. Mai 2001 11:16

Hallo Andreas,

jetzt haben wir uns richtig verstanden.

: Das meinte ich. Wobei es mir dennoch noch zu viele "Triebe" gibt ;-)
: Ich sehe das ein wenig anders: triebmässig geht es dem Lebenwesen um Selbsterhaltung und Fortpflanzung. Triebmässiges Beispiel für ersteres wäre die "zwangshafte" Aufnahme von wasser und Nahrung, die immer wieder erfolgen muß. Triebmässiges Beispiel für zweites ist natürlich Sexualität.

Nun, so etwas wie Spieltrieb, der nicht immer nur auf Imagination von Jagd und Kampf abzielt, sondern um der Freude am Spiel willen in Gang gesetzt wird, würde ich den Hunden auch zugestehen. Lind zeigt ja sehr schön die vielfältigen Spielmöglichkeiten. "Wehrtrieb" mag dem "Lebenstrieb" als solchem untergeordnet sein, "Beutetrieb" dem "Nahrungstrieb"; damit fahren wir das Triebmodell eben auf wenige grundsätzliche Richtungen zurück, von denen die (zu vielen) anderen dann nur abgeleitet wären. Einverstanden!

Die Konsequenz für die Beschäftigung mit unseren Hunden wäre dann, daß man die Vielfalt der Eigenschaften, die in freier Natur ihr Überleben garantieren würden, durch Spiel und Sport erhält. Dazu gehört sicher auch das Wehrverhalten, die Jagdfertigkeit, das Beuteschlagen, die Geschicklichkeit, die Nasenleistung. Das ist meines Erachtens der Hintergrund des Hundesports - er dient, im weitesten Sinne, der Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere. Deswegen ist mir ja auch der Einsatz von Teletakt und Stachel so suspekt. Es würde genügen, die Leistung des Hundes nur insoweit abzurufen, als er sie freudig erbringt: Motivation eben.

: Zum Hund: wenn ich ein triebgestautes Aggressionspotential durch die Arbeit mit ihm abreagieren lassen könnte, dann dürften Aggressionen unmittelbar danach nicht gezeigt werden. Da müßte der Dampfkessel dann ja leer sein. Sehe ich aber nicht so: wie anders ist es zu erklären, dass ein Großteil der soeben vom Platz kommenden Hunde es nicht schaffen, ohne grölend in der Leine zu hängen an anderen Hunden vorbeizugehen?

Ja, völlig richtig, sehe ich genauso.

: Damit kommen wir wieder zur Ausgangsfrage und dazu, was man denn möchte. Für einen wehrhaften Hund wirst Du wohl entsprechend arbeiten müssen, eben nicht alleine über Beutetrieb. Das macht sich heute aber nicht mehr so gut... und bezogen auf den einzelnen Halter auch keinen Sinn, wenn der Gebrauchszweck dies nicht erfordert.

Schon klar. Ein (gezielt trainierter) wehrhafter Hund ist in der Enge, in der wir hier leben, nicht zu verantworten, auch um des Hundes willen. Klar sollte auch sein, daß eine Schutzhundausbildung, wenn sie denn über den Beutetrieb initiiert wird, nur mit solchen Hunden ausgeführt werden sollte, die von sich aus entsprechende "Beutegeilheit" mitbringen (z. B. meine Hündin). Andere Hunde eignen sich dann eben nicht und müßten über den Wehrtrieb gearbeitet werden, um die Prüfungsleistungen zu erbringen (so müßte ich das bei meinem Rüden machen, mache ich aber nicht). Dies ist vermutlich bei neun von zehn Hunden die Praxis.

Mit Grüßen, Attila

22. Mai 2001 14:57

Hi Andreas !
:
: : genau aus dem gleichen Grund, wie andere Sportarten ein ritualisiertes Weiterführen von ursprünglich anderen Verrhaltensweisen sind.
:
: Das Stellen von Menschen und Verbeissen in Körperteile ist aber keine ursprüngliche Verhaltensweise eines Hundes, da Mensch nicht in dessen Beuteschema gehört.

Ich nehme an, dass Charly den Beutetrieb als ursprüngliche Verhaltensweise , die nur etwas kanalisiert wird , meinte !
:
Viele Grüße,
:
von einem blutigem SchH - Anfänger