Hallo Sarah,
Martina hat Dir ja schon sehr gut erklärt, wie sich die Punkte zusammensetzen. Wie sie sagte, 42 Punkte müssen erreicht werden, nicht 40.
Genau kann man nicht sagen, wie der einzelne Richter bewertet.
Generell würde ich sagen, Wackelkandidaten haben bei einer BH nichts zu suchen. Manche Richter sind toleranter als andere, aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Vor allem sollte man eines nicht vergessen. Man selbst steht unter Stress, ist nervös, und dann noch im Hinterkopf das Wissen, dass der Hund evlt. nicht so läuft ....
Vor allem, die Anspannung des Hundeführers überträgt sich auf den Hund, und der reagiert dann schon wieder ganz anders als "normal".
Wenn der Hund beim Ablegen aufsteht, z.B. dann kann der Richter je nachdem Punkte abziehen. Genau weiss ich nicht, wieviel, aber ich denke mal, je nach dem kann er alle Punkte abziehen. Abhängig davon, was weiter geschieht. Bleibt der Hund im Kreis, oder rennt er davon. Lässt sich sofort wieder abrufen, etc. Allerdings würde ich nicht mit einem Hund in die Prüfung gehen, der bereits während der Übungsstunden sich nicht ablegen lässt.
Meine Hündin hat sich z.B. während der Prüfung in der Sitzübung hingelegt. Das war uns vorher nie passiert. Aber ich selbst hatte das Sitzkommando im "platz"ton gesagt, und peng, sie lag. 10 Punkte futsch.
War zumindest das Kommentar des Richters. Dann noch ein paar Kleinigkeiten, wie zu weiter Abstand um die Gruppe (HF-Fehler), zwischendurch kurzes Nachhängen, etc. Ende war 46 Punkte.
Wenn da jetzt noch "bekannte" Fehler auftreten, dann war's das.
Eine andere aus unserem Verein wurde vom Richter daraufhingewiesen, dass er ihr einen Punkt abgezogen hätte, weil sie zu breitbeinig hingestanden wäre beim Abrufen. Das wäre Führerhilfe. Sprich, man verliert auch schnell mal Punkte für Sachen, auf die man gar nicht kommt.
Deswegen wäre es mir zu gefährlich, mit einem Wackelkandidaten in die Prüfung zu gehen. Denn da muss dann alles andere stimmen.
Allerdings habe ich auch schon Prüfungen gesehen, da wären einem fast die Tränen runtergelaufen. Und die haben trotzdem bestanden. Kommentar war dann hinterher, als sie bestanden hatten "na bitte, was stellt ihr euch so an! wir haben doch bestanden". Der Richter hatte zwei Augen zugedrückt. Die HFin musste ihren Hund bei der Freifolge mehrmals mit der Hand zurückholen, von HF-Hilfe durch locken, rufen etc ganz zu schweigen.
Ein kleiner Tip am Rande. Wenn Du die Prüfung machst, zieh dich ganz normal an. Also typische Übungsplatzklamotten. Nichts neues, für den Hund unbekanntes. Denn das ist noch ein zusätzlicher "STressfaktor". Sprich, wenn er seine bekannten Kleider sieht, heisst das für ihn automatisch "Übungsplatz". Während eine neue Jeans, neues T-Shirt, neue Jacke erst mal mit was verknüpft werden müssen. Das war der Ratschlag von unseren Ausbildern, und ich denke, das ist auch wirklich gut. Zumindest höre ich das überall. :-)
Viel Glück bei der Prüfung
Gruss Cindy