Servus Birgit,
ich war in München einem Verein "verschworen"! Die Bunten Hunde aus Grasbrunn. Sie haben sich auf Agility spezialisiert, doch machten auch Vorbereitung auf die BH, Flyball und einmal sogar Breitensport. Ein flüchtig zusammengewürfelte Gruppe musste mal eben umlernen und hat dann im Team den ersten Platz gemacht, das war sehr amüsant. Einige der Damen aus den Verein gehen auch noch nach Hallbergmoos zum Obedience, einem in Deutschland sehr jungen Hundesport. Was mir an dem Verein so gut gefallen hat, das war der Zusammenhalt, der hündische Gedanken und vor allem der Aufbau auf positive Verstärkung und dauernde Weiterbildung.
Zu deinem Posting mit der Stubenreinheit, das ist wie mit kleinen Kindern und der Trotzphase. Wenn man selber nicht drin steckt, kann man immer sehr gute theoretische Tipps geben. Betrifft einem das selber und es klappt nicht so, wie erhofft, glaubt man aus dem Pfützenwischen nicht mehr rauszukommen. Je nach Hund und Veranlagung sowie Örtlichkeit kann das zu einem Nervenspiel werden. Mein erster Border Collie Duke brachte mich fast zur Verzweiflung. Nach dem Fressen, nach dem Spielen, nach dem Schlafen ... wie eine Verzweifelte bin ich mit ihm rausgegangen, doch fünf Minuten nach dem Spaziergang wartete schon die nächste Pfütze. Doch: es war Winter und wir lebten im ersten Stock! Habe ich ihn bei einer Pfütze erwischt, war schnell genug, um sofort mit Nein dazwischenzugehen, dauerte es eine Weile, bis Schuhe und Jacke an waren und der richtige Pfützenort aufgesucht wurde. Duke war dauernd aktiv, hat viel getrunken und musste daher auch ständig pieseln. Achte bitte dringend darauf, dass, wenn du mit deinem Welpen draußen bist, er sich auch WIRKLICH ausleert. Warte lieber etwas mit dem Lob, um ihn damit nicht vom Pinkeln abzuhalten. Versuche weiterhin dein Schema einzuhalten, nach dem .... du weißt schon. Ansonsten beobachte ihn genau, versuche zu erkennen, wann er bevorzugt außerhalb der üblichen Zeiten muss. Und vor allem: verzweifle nicht! Selbst wenn es schwer ist, auch dein Hund wird es schaffen. Auch ich habe diese Geschichten gehört, dass Welpen innerhalb einer Woche stubenrein waren und insgesamt höchstens fünfmal in die Wohnung machten. Und stell dir vor, bei meinem zweiten Border Collie war das dann auch so. Vielleicht hat Seven einfach eine bessere Kontrolle über seinen Schließmuskel, wer weiß. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir hier eigenen Garten haben und durch das schöne Wetter immer die Türe offen steht. Die Verknüpfung ist viel einfacher, der Weg eher geebnet.
Also, nur weil du das Gefühl hast, aus dem Wischen nicht mehr rauszukommen, heißt das noch lange nicht, dass deine Überlegungen "vermenschlicht" sind und dass du zu viel in deinen Hund interpretierst.
Viele Grüße
Mina