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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Noch einmal Innotek
21. Juni 2001 06:53

Hallo Sören,

ich komme im Moment zeitlich nicht ganz nach:

: Doch, natürlich hat er was richtig gemacht... er hat sich gesetzt. Ist doch egal, aus welcher ausgangssituation er sich setzt...

Das ist wohl der entscheidende Unterschied in unserer beider Denkweise. Mir ist das "warum" nicht egal. Ganz pragmatisch auch deshalb nicht, weil ich dann ja bei jeder neuen Übung wieder anfangen muß, nachzuhelfen. Nicht zuletzt deshalb möchte ich, dass der Hund lernt, das richtige Verhalten auszuwählen. Einmal das Prinzip gelernt, kannst Du es auf jede beliebige Übung übertragen.

Um zu Deinem Beispiel zurückzukommen:

:Wenn der Hund also gelernt hat sich auf Kommando "Sitz" gerade zu setzen und aufmerksam den Hundeführer zu "bannen", rufe ich zur Verstärkung, also zur Absicherung, dieses Verhalten zusätzlich mit einer LEICHTEN Einwirkung (=technischen Zwang) am Stachel ab und bringe dadurch Geschwindigkeit hinein.

Ob die Einwirkugn leicht ist bzw. nur ein "wenig unangenehm" und nicht schmerzhaft, bestimmt sich zunächst aus der Sicht des Betroffenen, das ist der Hund. Mir ist noch immer nicht ganz klar, weshalb man ein Verhalten zugunsten eines anderen ändern sollte, wenn etwas nur ein bisschen unangenehm ist. Und außer der körperlichen Einwirkung muß man wohl das psychsiche Empfinden des Hundes dabei berücksichtigen, ich denke hier liegt die wesentliche Komponenten. Hund verspürt eine Verstimmtheit/Unzufriedenheit des Halters und bemüht sich, bei diesem wieder eine zustimmende und freundliche Haltung hervorzurufen. Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.

Wir gehen also davon aus, Hund kann "sitz" als Grundbewegung. Damit er es schneller macht, würdest Du nun mittels Stachel einwirken. Ich würde hingehen und fortan nur noch jene Ausführung bestärken, die einen Schritt schneller ist als bisher. Gerade Sachen wie Sitz bietet der Hund uns doch täglich bei jeder passenden Gegelegenheit an, das ist doch simpel auszunutzen.
Ich gebe Dir recht damit, dass diese Vorgehensweise ganz am Anfang etwas länger dauern mag. Auf Dauer sehe ich das nicht so. Wenn der Hund mal das Prinzip kapiert hat, dann wird er sehr schnell und "kreativ" damit, sofort etwas anderes zu probieren, wenn die erste Ausführung nicht zum Erfolg geführt hat. Ganz wichtig dabei: ich vermeide das Risiko, dass Hund gar nichts mehr tut, weil er befürchtet, im Falle falscher Ausführung einer unangenhemen Auswirkung ausgesetzt zu sein. Von mir aus brauche ich auf diese Weise bei der ersten Übung drei Tage länger als Du. Wenn ich dann aber anschließend z.B. dem Hund das Apportieren des Bringholzes oder jedes beliebigen anderen Apportels über Hürden und A-Wand hinweg binnen 5-10 Minuten vermittle, dann scheint sich dieser anfangs zusätzliche Zeitaufwand zu lohnen.

:ich kann den Hund auf einer Wiese laufen lassen, und immer wenn er sich selbsständig setzt kann ich ihn mit Futter bestätigen..

So würde ich erst gar nicht anfangen. Sondern, das ist dann mein "Zwang" bzw. der Zwang, den das Leben auferlegt, ganz simpoel bei dem Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung des Hundes anfangen. heisst: Hund hat Hunger und will fressen. Setzt er sich hin, dann gibts die Futterschüssel. Wenn nicht, dann verschwindet sie wieder. Im weiteren: setzt Hund sich schnell hin, dann gibts die Futterschüssel-wenn nicht, dann eben nicht. Schrittweise unter verschiednene Umweltbedingungen aufgebaut, geht das dann auch locker draußen auf der Wiese auf 50 Meter Distanz. Ein Clickerkollege bringt seinen Hund hinter hinter flüchtenden Hasen ins Sitz-ohne hn dazu jemals angefaßt zu haben.

Ich rufe meine -früher alles hetzende- Hündin von flüchtenden Hasen oder Rehen zuverlässig ab. (bzw. mittlerweile orientiert sie sich vopr dem Losstarten an mir, ob es erlaubt ist). Ich habe während der diesbezüglichen Übung auf den Hund ihn gar keiner Weise körperlich eingewirkt und auch keinerlei Hilfsmittel benötigt, auch keinen Clicker. Zeitdauer bis zum 95 % igen Erfolg in solchen Situationen: 3 Wochen.

Ich sehe nun wirklich keine Veranlassung mehr, bei Sachen wie Sitz oder Platz den Hund mittels Stachel oder in sonstiger Weise zu führen.

:Ergebnis: Er wird das sitz irgendwann lernen, es dauert nur länger und der Hund wird öfter Mißerfolge haben, da er immer die Wahl aus mehreren Möglichkeiten hat.

Richtig. Er wird auch Mißerfolge haben. So ist das Leben. Wenn der Hund als Beutegreifer am Leben bleiben will, muß er lernen, wie man richtig jagd. Lernt er das nicht, bleibt der Erfolg (satt werden) aus.
Und zum Länger dauern bleibe ich bei meinen obigen Ausführungen.

:Außerdem will ich ein gespanntes Sitz, also eine Lauerstellung für die Bestätigung, keine gelangweilte, "hingeklatschte" Sitzübung bei der der Hund in die Gegend schaut und sich auf alles Mögliche, nur nicht auf den Hundeführer konzentriert...

Sieh mal: wenn mein Hund sich beispielsweise 50 Meter entfernt von mir setzt oder hinlegt oder ins down geht, dann macht er das indem er sich dabei umdreht und Blickkontakt zu mir aufnimmt. Er sitzt oder liegt also immer in Blickrichtung zu mir. (Kann man jetzt überflüssig finden oder -je nach Anforderung- nicht prüfungsgerecht). Der Hund hat gelernt, sich an mir zu orientieren, aber er ist zu seiner Erwartungshaltung nicht dadruch gekommen, indem ich ihm bei dieser Drehbewegung während des setzens oder liegens irgendwie geführt habe. Wie denn auch auf der Distanz?

Aber vielleicht wird es mir klarer, was Du meinst, wenn wir ein andere Beispiel nehmen:

Ich lasse einen Hund durch eien Slalom laufen. Ich möchte dann, dass er dabei immer schneller wird und schließlich zweiseitige Abstoßbewegungen macht. Mit welcher "ein wenig unangenehmen Einwirkung" bekomme ich das Tempo rein?

Viele Grüße,

andreas

21. Juni 2001 08:21

Hallo Sören,

bei Reitgerten kenne ich mich nicht aus, kann aber nur Sagen, daß Antje schrieb, daß sie auch immer noch zur Schmerzvermittlung verwendet werden.

: Ein Messer wurde auch ursprünglich zum Verletzen von Menschen
: erschaffen, heute benutzen wir es zum Essen.

Beim messer verhält es sich ähnlich, daher sind bestimmte Messer in vielen Ländern z.B. Italien div. Bundesstaaten der USA oder aber auch in Deutschland verboten.

: Es ist also nicht wichtig, wozu ein Gerät oder Hilfsmittel gedacht
: wurde, entscheidend ist wie man damit arbeitet...

Streitet keiner ab, aber es kann eben auch Schmerzen oder gar Verletzungen bereiten. Und das wurde oft genug beobachtet, daher sind die Bestrebungen diese Dinge zu verbieten oder zu tabuisieren sehr hoch. Da nützt es wenig zu sagen: ;ich doch nicht, ich führe dem Hund nur unangenehme Reize zu."

Es ist liegt also an den Anwendern aus den Reihen der von Dir genannten modernen Hundeausbildung dafür zu sorgen, daß keine Idioten an den Dingern rum reißen, wenn ihr sie weiter verwenden wollt.

Gruß

Robert


25. Juni 2001 06:53

: Hallo
ich denke halt es kommt ganz und gar darauf an, wie man diese Mittel einsetzt. Ich kann es wie z. B. bei einer Kandare als Hilfsmittel zu feineren Hilfen benutzen, oder aber auch als Marterwerkzeug einsetzen wo ich das Tier quäle. Damit erreiche ich aber dann nicht, daß das Pferd auf kleinste Hilfen reagiert, sondern nur daß es sich immer mehr wehrt.
Sicherlich gehört ein Teletak oder anderes E-Reizgerät nicht in die Hände eines Laien. Und es kann genaus großen Schaden anrichten, wie aber richtig angewendet gut nützen.
Nur leider wird es oft schon verwendet, wenn der Hund nicht richtig sitzt oder so (gesehen, sogar bei einem "erfahrenem" Hundeführer im Landshuter Schäferhundeverein)
Aber bei einem wildernden Hund der eventl. auch vom Jäger erschoßen werden würde, würde ich so ein Hilfsmittel schon in betracht ziehen.
Jedoch würde ich mir es nicht zutrauen es selbst zu betätigen, sondern nur mit einem wirklich guten Hundeführer.
Ich möchte auch noch erwähnen, daß ich noch nie und habe auch noch nie so etwas benutzt habe, auch kein Stachelhalsband. Ich knalle auch meinen Hund nicht mit Leinenruck zusammen, wenn er mal in den Wendungen nicht gleich mitgeht. Da arbeite ich lieber wie Joanna Plump (ein kleiner Ruck an der Leine und er bekommt den Ball oder ein Leckerli)
Aber ich würde zum Beispiel schon von einem Teletak gebrauch machen, wenn der Hund zum Beispiel jemanden verletzen könnte oder größeren Schaden anrichten würde.

Viele Grüße
Erika und Ricky
der soetwas noch nie bekommen hat.
Erika und Ricky