Hi Rudi,

es stimmt schon, daß die Diskussion irgendwie persönlich wurde - allerdings gehört die Persönlichkeit eines Trainers und seine Art des Umgangs mit den Hunden, seine persönliche Teamfähigkeit mit seinen eigenen Hunden, wenn man so viel von Ethik spricht wie Herr Lind, dann auch der Umgang im Detail durchaus zur Frage seiner Qualität und Glaubwürdigkeit. Und wenn Leute hier z.B. enttäuscht sind etc., dann frage ich mich, wo die Leute sind, die ihm wiedersprechen. Sicher wäre eine mehr sachorientierte Diskussion zusätzlich wünschenswert, aber ein Trainer, der so mit einer Methode identifiziert wird und sich auch alle Rechte hieran schützen läßt (Du darfst ja nicht mal auf dem Hundeplatz sagen, daß Du jetzt mal was nach Lind arbeitest, da Du dabei sofort die geschützte Marke mißbrauchst), steht nun mal mehr im Mittelpunkt der Diskussion, als ein Trainer der bescheiden hinter seiner Methode zurücktritt.

Und wenn Du die Sache mit den verstorbenen Hunden schon erwähnst - ich könnte schreien vor Wut. Ich kenne die Umstände nicht, aber ich persönlich hätte, wenn ich merke, daß da was unter meinen Augen nicht stimmt, den Teilnehmer ausgeschlossen. Aber auch der Veranstalter eines Seminars, zu dem man mit Hund und Auto anreist, hat Verantwortung und da habe ich auch Bauchgrimmen. Denn auch ich war im Sommer bei ihm auf einem Seminar (es ist einige Jahre her) - und es gab im Umkreis von Kilometern nur Felder und ein paar Häuser, deren Schattenwurf aber nur in den Hof ging, wo man nicht parken kann. Eine Möglichkeit das Auto im Schatten zu parken war vollkommen ausgeschlossen. Boxen gab es nicht. Wir leinten die Hunde im Auto an (nur außerhalb ans Auto binden war ausdrücklich unerwünscht, wegen möglicher Störungen der gerade übenden Hunde) und öffneten die Hintertür des Autos, deckten es mit Tüchern ab, so gut es ging, aber ein Hund (2 Jahre alt und schon oft - auch ohne Leine in Autos mit geöffneten Fenstern, ohne Probleme zu machen) sprang aus dem Seitenfenster - zum Glück war die Leine langgenung - als es ihm zu warm wurde. Es tut mir leid, für mich war das damals bereits ein Punkt, der mir zu denken gab, denn Herr Lind selbst hatte diesen Platz ausgewählt und kannte ihn, da es eines seiner privaten Trainingsgebiete war.

Auf der anderen Seite habe auch ich ihm wirklich sehr viel zu verdanken, weswegen mich diese Dinge, die ich da so höre auch wieder sehr beschäftigen. Für mich wiedersprechen sie den ethischen Grundlagen, für deren Eintreten ich Herrn Lind seinerzeit auch sehr respektiert habe. Und jetzt weiß ich eben nicht, ob da Wort und Tat zusammenpassen. Ich möchte nämlich wissen, ob ich z.B. neue Anfänger, die Impulse haben wollen, lieber zu ihm schicke oder zu jemandem, der ihn nachmacht, aber vielleicht nicht so originalgetreu...

Und daher werde ich diese und andere Diskussionen weiterverfolgen und - ohne mir auf dieser Basis eine feste Meinung zu bilden - versuchen, vielleicht auch mal wieder bei einem erneuten Seminarbesuch die Wahrheit zu erfahren.

Irrelevant finde ich das alles jedenfalls nicht.

Beste Grüße
Heidrun

Hi Steffi,

bist Du Dir sicher, daß Du das richtig beobachtet hast. Ich verwende auch manchmal Gerten, allerdings der Mißverständnisse wegen nicht mehr in der Öffentlichkeit. Man kann eine Gerte auch nehmen, um einen Hund damit auf Distanz Sicherheit zu geben, indem man ihn damit abstreicht - z.B. auf einem wackeligen Hindernis. Die Gerte lädt nicht zum Anlehnen ein wie die Hand aber der Hund bekommt durch das Abstreichen Körpergefühl (mehr bei Linda Tellington-Jones TTouch für Hunde und andere Bücher).

Da mich aber jeder böse anguckt, wenn er mich mit Gerte und Hund sieht, hab ich es aufgegeben...

Beste Grüße
Heidrun

Hallo Heidrun,
ich habe noch keinen Hund gesehen, der bei dem von Dir vermuteten Abstreichen den Kopf einzieht, die Ohren anlegt und über das anschliessende Bällchen aus der Meidephase herausgeholt wird. Und eins auf die "Birne hauen", damit der Hund das Holz abgibt bezeichne ich auch nicht als "abstreichen". Ich kenne einige, die sehr wohl auch in der Öffentlichkeit mit Gerte arbeiten. man nuss den Umstehenden nur den Sinn der Übung erläutern
Beste Grüße
Steffi

Hi Steffi!

Danke für Deine Antwort, dann würde das aber nicht ausschließen, daß der Hund bei Lind zwar extrem hektisch wurde und durch das Wohnen auf dem Land auch nur wenig mit lauten Geräuschen etc. sozialisiert wurde, daß er aber nicht unbedingt überängstlich war, sondern dies durch die Trainingsmaßnahmen beim neuen Besitzer (ich meine, das hat man in einem Tag, daß ein junger Mali ängstlich reagiert, wenn man ihm mit der Gerte was überzieht) bedingt war.
Mir geht es im Augenblick darum, so weit dies hier möglich ist, zu differenzieren, ob Herr Lind wirklich so weit von seinen eigenen Ansprüchen weg ist (Fehler machen kann jeder, aber einen Hund völlig zu verderben, wäre was anderes), wie hier behauptet wird. Ich folge Lind nicht in allem (längst nicht), arbeite viel mehr mit Ruhe, habe ihm aber auch eine Menge zu verdanken und viel Respekt, vor dem, was er auch an ethischem Hintergrund aufbaut.
Daher habe ich großes Interesse herauszufinden, wieviel an den Kritiken dran ist und wenn sich da einige mehr beteiligen, relativieren sich die Vorwürfe schon wieder gewaltig.
Letztlich muß man sich selbst einen Eindruck verschaffen, aber das ist nicht immer kurzfristig möglich.

Beste Grüße
Heidrun

Hallo Heidrun,

endlich jemand in diesem Forum der auch versucht sachlich zu bleiben und zu sondieren. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und versucht alles zum Thema Ekard Lind in diesem Forum zu lesen. Leider muss ich feststellen, dass überwiegend gestritten wird und hier fast immer von den gleichen Leuten. Konkrete Hinweise auf Ausbildungsmöglichkeiten oder auch sachliche Hinweise auf Schwachstellen (die ja wohl jede Ausbildungsart hat) findet man leider nur sehr sehr selten. Vielleicht trauen sich viele aber auch schon gar nicht mehr, Äußerungen oder Fragen konkret zum Thema zu stellen, da sie vermeiden wollen in diese persönlichen Streitereien hineingezogen zu werden.

Gruß
Steffi

Hallo,

ich möchte mich den Worten von Steffi anschließen. Ich verfolge mit großem Interesse diese Diskussion.

Ich arbeite mit Pina auf einem relativ kleinen Retriever-Platz und von den eh schon sehr wenigen Ausbildern haben in diesem Monat zwei den Ausbilder-Schein bei Lind gemacht.

Ich selber habe auch ein Seminar bei ihm gemacht, alle Bücher gelesen und die Videos gesehen und würde eigentlich auch lieber über die Ausbildungsmethode ansich diskutieren oder lesen, als ausschließlich über die Person Lind, obwohl mich das auch interessiert hat, weil dieser Mann auf unserem Platz als "Lieber Gott" und "Heiliger Franziskus" in einer Person dargestellt wird.

Grüsse
Elli & Pina






: endlich jemand in diesem Forum der auch versucht sachlich zu bleiben und zu sondieren. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und versucht alles zum Thema Ekard Lind in diesem Forum zu lesen. Leider muss ich feststellen, dass überwiegend gestritten wird und hier fast immer von den gleichen Leuten. Konkrete Hinweise auf Ausbildungsmöglichkeiten oder auch sachliche Hinweise auf Schwachstellen (die ja wohl jede Ausbildungsart hat) findet man leider nur sehr sehr selten. Vielleicht trauen sich viele aber auch schon gar nicht mehr, Äußerungen oder Fragen konkret zum Thema zu stellen, da sie vermeiden wollen in diese persönlichen Streitereien hineingezogen zu werden.
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: Gruß
: Steffi