Hi Gabie,
die Prüfer sind da sehr verschieden.
Aber es wäre sehr gut, wenn Du es auf alle Fälle mit Deinem Hund übst. Meiner war mal schwer verunfallt - keine Chance ihn die ersten Tage zu Hause zu pflegen - mußte in der Klinik bleiben. Da sah ich einige Hunde, die sich nicht anfassen lassen wollten - Du glaubst nicht, was das für eine Qual war: meiner hat jede Pflegemaßnahme als Zuwendung genossen, die hatten zu ihrer schweren Krankheit dann noch alle paar Stunden oder öfter (je nach Intensität der Behandlung) richtig Angst. Ein paar schnappten dann auch und wurden je nach Geduld des Arztes oder Pflegers nur beruhigt oder aber recht ruppig zurückgewiesen und angefaßt (was noch mehr Angst bewirkte). Also, tu es dem Hund zuliebe!
Übrigens: meiner ist trotzdem ein guter Aufpasser: der spürt durchaus den Unterschied, wer was will und wer nicht ;-)
Aber übe das nicht auf dem Platz! Bis Dein Hund die Berührungen problemlos dulden kann, würde ich alles vermeiden, was sie mit der Arbeit auf dem Platz verbindet, um diese nicht zu beeinträchtigen. Also: anderes Halsband (vielleicht Geschirr), anderes Spielzeug zum Auflockern, andere Leckerli (zum Ablenken), keine Kommandos... Wenn Du möchtest, geh mal ins Clickerforum - das wäre ein hervorragendes Übungsfeld für Clickertraining.
Wenn der Hund das Anfassen dann gut toleriert, dann übst Du es mit Kommando "Sitz" - wenn der Hund dabei öfter aufspringt: nicht durchsetzen, sondern Kommando weglassen und nochmal so üben, daß die Hilfsperson so ruhig herantritt, daß der Hund es aushält. Nach und nach Anforderungen steigern. Wenig Übungen auf einmal, dafür regelmäßig. Wenn man zuviel am Stück macht, überstrapaziert man die Nerven des Hundes und er wird eher nervöser (weil er sich beim nächsten Mal erinnert, daß ihm das unangenehm war). Anfangs im Extremfall: Leckerli geben, kleine Berührung an angenehmer Stelle während des Fressens (Fressen und Angst verträgt sich nämlich glücklicherweise nicht), Auflockerungsspiel, Schluß.
Ein Hund, der sich ohne Angst anfassen läßt, wird selbstsicherer und dadurch auch ein souveränerer Hund im Schutzdienst. Er verbellt nicht mehr nervös, sondern, weil er sich getraut, die Forderung nach dem Arm lautstark vorzubringen. Er knautscht weniger im Arm, weil er nicht mehr in den Zwiespalt kommt, Angst vor der körperlichen Nähe zum Helfer zu bekommen etc.
Also: vielleicht kannst Du der Übung doch was abgewinnen!
Viele Grüße
Heidrun