Hallo,
ich habe zwei Schäferhunde, die beide gesund und topfit sind. Schäferhunde haben mir schon immer gefallen. Der Rüde war mein zweiter Hund nach einem Mix, mit dem ich nicht gut zurecht kam, und wir verstanden uns auf Anhieb prächtig. Er hatte gar keine Erziehung, als ich ihn übernahm - da war er drei Jahre. Mittlerweile gehorcht er aufs Wort. Meine Kenntnisse über Hunde und Hundeerziehung habe ich ausschließlich aus Büchern, und bis jetzt hat alles gut geklappt, ohne Schläge, Stachel usw. Nun las ich natürlich in diesen Büchern auch überall, daß Schäferhunde Gebrauchshunde sind und eine fundierte Ausbildung brauchen. Also ging ich mit meinem Rüden voriges Jahr auf einen SV-Platz, um dort mit ihm zu trainieren. Der Ausbilder erklärte den Hund aber sofort für "zu alt", und ich hatte den Eindruck, daß er sich mit meinem Hund keine rechte Mühe gab. Der Hund mochte auch die Ausbildung nicht, wurde mit der Zeit immer langsamer und unlustiger, so daß ich nach ca. fünf Monaten nicht mehr hinging; es hatte mir dort auch überhaupt nicht gefallen.
Nun habe ich noch eine junge Hündin dazugekauft. Sie hat die BH und ist vorgarbeitet auf SchH I. Ich habe mich mit den Anforderungen für SchH I auseinandergesetzt und laufe mit ihr die gesamte Unterordnung, aber jetzt komme ich natürlich wieder ins Zweifeln: Reicht denn das? Ich spiele viel und gern mit den Hunden, beide apportieren und schwimmen mit Begeisterung, und auch Fährtegehen habe ich nach dem Buch von Manfred Müller mit ihnen angefangen. Es ist also immer "Action" angesagt. Nur Schutzdienst kann ich natürlich mit ihnen nicht machen, ich wüßte auch gar nicht, wie ich das anstellen sollte.
Ehrlich gesagt, ich mag Vereine nicht: weder Kleingartenvereine noch Skatvereine noch Hundesportvereine. Die Atmosphäre ist überall ähnlich, es sind ähnliche Leute, die das große Wort führen. Ob sie Experten sind, weiß ich nicht, in der SV-Ortgsgruppe hatte ich eher den Eindruck, daß sie eine feste Methode haben und die seit 30 Jahren durchziehen. Ich passe mich nicht gern an und füge mich nicht gern ein. Aber bin ich nicht der Hündin die SchH-Ausbildung schuldig? Gibt es nichts anderes, ebenso Intensives, das ich allein machen kann? Ist ein Gebrauchshund nur mit SchH-Ausbildung glücklich?
Viele Grüße, Nick