Hallo Birgit,
ein Gehen an lockerer Leine (Spaziergang) sollte vom ersten Tag im neuen Heim geübt werden. Das begreift der Welpe sehr schnell, wenn Du einfach, wenn sich die Leine strafft, stehenbleibst ("to be a tree"
und wenn der Welpe die Leine wieder locker (also etwas zurückgeht, sich absetzt, sich umschaut zu dir usw.) wieder weitergehst. Vom ersten Tag an konsequent durchgeführt, wird es nie mehr ein Problem mit Leinenzerren geben.
Im sportlichen Zusammenhang - dahin wird deine Frage wohl gerichtet sein - kommt es auf die Methode an, mit welcher Du Deinem Kleinen die Fussarbeit beibringen willst. Außerdem das Ausbildungsziel. Gehen wir mal vom "Extremfall", Fussarbeit für Obedience, aus. Im Gegensatz zur SchH-Fussarbeit- bei welcher die HF meist sehr dynamisch, mit viel Körpereinsatz gehen - läuft der Obedience-HF mit sehr wenig Körpereinsatz, sehr aufrecht und im Tempo gemässigt. Mein Hund wird über Clickertraining für Obedience gearbeitet und mit dieser Ausbildungsarbeit kannst Du ein exaktes Fussgehen (z.B. Obedience) durchaus schon im Alter von 4 oder 5 Monaten beginnen. Das hat bei mir so ausgesehen: Welpe wird bei Blickkontakt geclickt. Kann er längere Zeit (20 Sekunden) diesen Blickkontakt halten, dann Grundstellung clicken (mit Blickkontakt). Hat er die exakt gerade Grundstellung gut verinnerlicht, aus dieser Grundstellung einen Schritt nach vorne und während dieses Schrittes Click. Und dann einfach längere Zeit nur wirklich kurze Fuss-Sequenzen üben, immer mal wieder wirklich den ersten Schritt (sofern er korrekt ausgeführt war) clicken usw. Ich denke, ein Hauptfehler für fehlerhafte Fussarbeit liegt darin begründet, dass zu früh zu lange Passagen gegangen werden. Ein Hund im ersten Lebensjahr (der eine wirklich präzise Fussarbeit lernen soll) kann sich wirklich im Bereich zwischen 1 und 8 Schritten bewegen, welche vielfach bestärkt werden. So festigt sich das exakte Fussgehen und die Gefahr von Fehlern (Wegschauen, Schräggehen, schräges Absetzen usw.) wird fast ausgeschlossen. Mit diesem Lernweg habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, sowohl bei Welpen/Junghunden als auch bei erwachsenen Hunden, die ein Durchschnitts-Fussgehen konnten und umgestellt werden sollten (für Obedience). Beim Welpen aber wirklich nur ganz kurze, und sehr lustbetonte Trainingssequenzen durchführen, seinen Drang zur Umwelterforschung muss er in den Pausen intensiv ausleben dürfen. Aber dieses o.beschriebene Fusstraining kannst Du ja z.B. im Wohnzimmer durchführen, wo die Ablenkung sehr gering ist.
Wenn Du kein Clickertraining durchführen möchtest, sondern über Motivation/Trieb bzw. Einwirkung mit dem Kleinen trainieren möchtest, kann ich Dir keinen Tipp dazu geben, weil mir persönlich in diesen beiden Methoden viel zu viele Fehlerquellen stecken.
Berichte doch mal, wozu Du Dich entschlossen hast und wie der Kleine mitmacht.
Grüße,
Dorothee