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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Bei Fuss!- ab welchem Alter?
01. August 2001 11:13

...Im zweiten Fall soll der Hund nicht nur reagieren (auf Dich und Deine Bewegungen), sondern agieren, Dich "treiben". Das muß er erst lernen, dafür muß er auch eine entsprechende Dominanz haben (die ein Welpe noch nicht haben kann).

Was meinst Du mit "treiben"? Habe schon diverse Bücher und Diskussionsforen "gewälzt", aber von "treiben" habe ich noch nie gehört! Wie funktioniert das, was ist damit gemeint? Erweitere mal meinen Horizont, denn mein Hund findet "bei Fuß gehen" sichtlich absolut ätzend und langweilig, gerade weil er dabei nicht agieren kann(dachte ich zumindest).

neugierige Grüße, Silke

01. August 2001 12:10

Hallo Silke,

mit "treiben" meine ich, daß der Hund versucht, durch sein Verhalten den Hundeführer zu einer gewünschten Handlung zu bringen. Der Hund "treibt" also, um seinen Ball oder seine Leckerchen zu bekommen. Für ihn spielt sich diese Lektion so ab, daß er denkt, er könne den Hundeführer aktiv durch sein Verhalten beeinflussen.

Ich arbeite mit Futter und fange an, mit einem Hund zu arbeiten, wenn dieser mich für das Futter "treibt. Dazu füttere ich ihn erst aus der Hand an, dann muß er mich im Vorsitzen bedrängen, um an das Futter zu gelangen. Erst wenn er richtig fordert, beginne ich, ihn an die linke Seite zu nehmen. Bestätigung gibt es nur, wenn er wirklich von sich aus fordert. Mit einem jungen Hund kann man das nur sehr kurze Zeit machen, der kann noch gar nicht längere Zeit energisch fordern oder treiben. Hier lege ich aber den Grundstein für die spätere Ausbildung, eigentlich ist das anfangs nur ein Motivations-Training, auf dem dann die spätere Unterordnung aufbaut.

Ist ein Hund erst einmal reaktiv, ist es sehr schwer, diese positive Grundhaltung zu erzeugen. Ich selbst habe mit meiner Hündin dieses Problem, ihr wurde vorher das Fuß-Gehen beigebracht ohne treiben. Aber das heißt nicht, daß man nicht auch hier etwas verbessern kann, in dieser Zeit würde ich aber für einge Wochen die Unterordnung ansonsten komplett ausfallen lassen.

Viele Grüße

Antje




01. August 2001 14:10

Hallo Birgit,
ein Gehen an lockerer Leine (Spaziergang) sollte vom ersten Tag im neuen Heim geübt werden. Das begreift der Welpe sehr schnell, wenn Du einfach, wenn sich die Leine strafft, stehenbleibst ("to be a tree"winking smiley und wenn der Welpe die Leine wieder locker (also etwas zurückgeht, sich absetzt, sich umschaut zu dir usw.) wieder weitergehst. Vom ersten Tag an konsequent durchgeführt, wird es nie mehr ein Problem mit Leinenzerren geben.
Im sportlichen Zusammenhang - dahin wird deine Frage wohl gerichtet sein - kommt es auf die Methode an, mit welcher Du Deinem Kleinen die Fussarbeit beibringen willst. Außerdem das Ausbildungsziel. Gehen wir mal vom "Extremfall", Fussarbeit für Obedience, aus. Im Gegensatz zur SchH-Fussarbeit- bei welcher die HF meist sehr dynamisch, mit viel Körpereinsatz gehen - läuft der Obedience-HF mit sehr wenig Körpereinsatz, sehr aufrecht und im Tempo gemässigt. Mein Hund wird über Clickertraining für Obedience gearbeitet und mit dieser Ausbildungsarbeit kannst Du ein exaktes Fussgehen (z.B. Obedience) durchaus schon im Alter von 4 oder 5 Monaten beginnen. Das hat bei mir so ausgesehen: Welpe wird bei Blickkontakt geclickt. Kann er längere Zeit (20 Sekunden) diesen Blickkontakt halten, dann Grundstellung clicken (mit Blickkontakt). Hat er die exakt gerade Grundstellung gut verinnerlicht, aus dieser Grundstellung einen Schritt nach vorne und während dieses Schrittes Click. Und dann einfach längere Zeit nur wirklich kurze Fuss-Sequenzen üben, immer mal wieder wirklich den ersten Schritt (sofern er korrekt ausgeführt war) clicken usw. Ich denke, ein Hauptfehler für fehlerhafte Fussarbeit liegt darin begründet, dass zu früh zu lange Passagen gegangen werden. Ein Hund im ersten Lebensjahr (der eine wirklich präzise Fussarbeit lernen soll) kann sich wirklich im Bereich zwischen 1 und 8 Schritten bewegen, welche vielfach bestärkt werden. So festigt sich das exakte Fussgehen und die Gefahr von Fehlern (Wegschauen, Schräggehen, schräges Absetzen usw.) wird fast ausgeschlossen. Mit diesem Lernweg habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, sowohl bei Welpen/Junghunden als auch bei erwachsenen Hunden, die ein Durchschnitts-Fussgehen konnten und umgestellt werden sollten (für Obedience). Beim Welpen aber wirklich nur ganz kurze, und sehr lustbetonte Trainingssequenzen durchführen, seinen Drang zur Umwelterforschung muss er in den Pausen intensiv ausleben dürfen. Aber dieses o.beschriebene Fusstraining kannst Du ja z.B. im Wohnzimmer durchführen, wo die Ablenkung sehr gering ist.
Wenn Du kein Clickertraining durchführen möchtest, sondern über Motivation/Trieb bzw. Einwirkung mit dem Kleinen trainieren möchtest, kann ich Dir keinen Tipp dazu geben, weil mir persönlich in diesen beiden Methoden viel zu viele Fehlerquellen stecken.
Berichte doch mal, wozu Du Dich entschlossen hast und wie der Kleine mitmacht.
Grüße,
Dorothee


01. August 2001 14:11

Hallo Antje,

: Ich arbeite mit Futter und fange an, mit einem Hund zu arbeiten, wenn dieser mich für das Futter "treibt. Dazu füttere ich ihn erst aus der Hand an, dann muß er mich im Vorsitzen bedrängen, um an das Futter zu gelangen. Erst wenn er richtig fordert, beginne ich, ihn an die linke Seite zu nehmen. Bestätigung gibt es nur, wenn er wirklich von sich aus fordert.

Heißt das, du bestätigst das Bedrängen, Anspringen, Mit-der-Nase-in-der Tasche-bohren oder habe ich da was falsch verstanden??

Ich arbeite mit meiner Hündin auch sehr viel über Futter, versuche aber immer punktgenau erwünschtes Verhalten (also Kleben am linken Knie, freudig wedelndes Anhimmeln) punktgenau mit Futter zu bestätigen, und zwar in für den Hund nicht berechenbaren Abständen.

Ich habe schon HF erlebt, die ihrem Hund statt des "Fuß"-Laufens das Anspringen und Bedrängen an der liniken Seite beigebracht haben...weil sie das Futter eben zum genau falschen Zeitpunkt rausgerückt haben.
Die schimpften dann über die Futter-Methode...:-((

Gruß
Sabine



01. August 2001 14:47

: Ich habe schon HF erlebt, die ihrem Hund statt des "Fuß"-Laufens das Anspringen und Bedrängen an der liniken Seite beigebracht haben...weil sie das Futter eben zum genau falschen Zeitpunkt rausgerückt haben.
: Die schimpften dann über die Futter-Methode...:-((

Oh ja, das kenne ich auch... bei meiner Hündin ist das immer so eine Gratwanderung - halte ich das Futter / Spielzeug zu weit weg, macht sie desinteressiert einen "langen Schuh", ist es zu nah daran, hüpft sie neben oder vor mir her, wie ein Gummiball und achtet gar nicht so recht drauf, WAS sie eigentlich macht, weil sie viel zu sehr auf das Leckerli / Spielzeug fixiert ist. Da kann ich lange "Fuß!" sagen...

Es dauert - glaube ich - unglaublich lange, bis dieses Verhalten (das ja im Gegensatz zum eher statischen "Sitz" und "Platz" eine fließende Bewegung ist) mit einem Befehl verknüpft wird (der ja punktuell gegeben wird). So ganz hat meine "Kleine" (8 Monate) das auch noch nicht raus... aber es wird schon. Naja, das ist fast schon wieder ein anderes Thema, aber ich denke schon, daß man das Komando frühzeitig, im richtigen Moment natürlich, schon mal mit einfließen lassen sollte, damit er sich beim Hund rechtzeitig einprägt.

Gruß, Silke

02. August 2001 06:34

Hallo Sabine,

: Heißt das, du bestätigst das Bedrängen, Anspringen, Mit-der-Nase-in-der Tasche-bohren oder habe ich da was falsch verstanden??

Nein, ich bestätige die korrekte Position des Hundes. Aber er muß dabei energisch fordern, glauben, durch sein Handeln mich beeinflussen zu können. Ich arbeite deswegen mit Futter, weil ich gerade dadurch den Hund auf seiner korrekten Position bestätigen kann. Mit einem Beuteobjekt gelingt mir persönlich das nicht. Dieses müßte ich ja außerhalb der korrekten Position des Hundes halten (Beißwurst, Ball) und dann den Hund mit Zwang in der korrekten Position halten. Das Futter habe ich in der geschlossenen Hand, er kommt nicht dran, ich öffne sie erst dann, wenn mir das "Treiben" meines Hundes gefällt.


: Ich habe schon HF erlebt, die ihrem Hund statt des "Fuß"-Laufens das Anspringen und Bedrängen an der liniken Seite beigebracht haben...weil sie das Futter eben zum genau falschen Zeitpunkt rausgerückt haben.
: Die schimpften dann über die Futter-Methode...:-((

Dieses Gehampel kenne ich eigentlich eher von der Beutearbeit...


Viele Grüße

Antje