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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Warum BH nur mit Kette?
03. August 2001 16:15

Hallo Sandra,

es scheint als ob der Ton hier immer härter wird, obwohl die ursprüngliche Frage sachlich gestellt worden ist..... Alle einmal tief Luftholen bitte! ;-)


: : Und hast Du es einfach mal mit Ignorieren probiert? So, wie sich die Sache für mich anhört, verstärkst Du warscheinlich das meiden.
:
: Wie sollte ich das Meiden denn verstärken? Ich nehme ihr einfach die Kette ab und wir bleiben zu Hause. Sollte ich sie besser hinter mir herschleifen?
:

Das Meiden läßt sich ziemlich schnell und noch dazu ziemlich unbewußt verstärken. In deinem Fall würde ich sagen, daß alleine das erste Abnehmen des Halsbandes nach dem offensichtlichem Zeigen deines Hundes das er das "nicht gerne hat", dieses Verhalten schon verstärkt hat. Logische Konsequenz: Das nächste Mal bleibt er ebenfalls stehen und wartet bis du es ihm abnimmst. Ich will jetzt nicht "oberlehrerhaft" daherkommen, aber viele HF, auch Erfahrene, machen in Problemsituationen den Fehler zu viel in zu kurzer Zeit vom Hund zu erwarten.

Ein Beispiel von uns: Angie hatte wahnsinnige Probleme mit der Wippe (erstemal was falsch gemacht, über ein Jahr "Spass" gehabt!) und wir haben alles probiert: tonnenweise Leckerchen, mit Halsband versucht drüber zu führen, mit Geschirr versucht,... nichts half! Wir haben es wirklich nur noch schlimmer gemacht. Dann haben wir mit dem Clicker und einer kleinen Wippe fast(!) mit Erfolg gearbeitet. Sie ging drüber, aber nur wenn die Wippe wirklich nur 1cm kippen konnte. Alles was steiler wurde hat sie immer noch gemieden. Der Damm wurde gebrochen als wir sie dann mit der Leine "über die Wippe geführt haben". Und jetzt kommt der ganz wichtige Punkt: Wir haben sie in keinster Weise gezogen! Wir haben ihr nur konsequent die Möglichkeit genommen, etwas anderes zu tun als gerade drüber zu laufen. Nach dem ersten Mal(!), war alles kein Problem mehr! Sie liebt die Wippe heute heiß und innig.

Was wollte ich damit sagen? Ach ja! Nach dem ersten Verweigern der Wippe, haben wir folgende Fehler gemacht:
- sie "bedauert": "Ach Maus, was ist denn los?" = erste Verstärkung
- mit der orignal hohen Wippe weitergearbeitet = zu hohe Anforderung
- wir haben sie abspringen oder zurücklaufen lassen, weil wir sie nicht zwingen wollten = Verstärkung des Meidens, denn sie war ja weg von dem "schlimmen" Gerät

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich kenne deinen Hund natürlich nicht so gut wie du, aber aus der Ferne betrachtet würde ich ungefähr 10 Schritte zurück gehen und gaaanz langsam neu anfangen. Vielleicht: Kette zeigen, Leckerchen, wiederholen bis kein Meiden/Scheu mehr gezeigt wird. Dann Kette um, Leckerchen, Kette sofort wieder abnehmen. Und dann langsam steigern. Ebenfalls ganz wichtig: DU musst dich sorgfältig darauf vorbereiten, damit du nicht unterschwellig Zweifel oder Unsicherheit vermittelst. Hunde merken das sofort. Also positiv an die Sache rangehen (ich weiss, es hört sich leichter an als es ist)!

Viel Glück!

Uwe & Pico



04. August 2001 05:57

Hallo Sandra,

ich denke auch, das der Hauptgrund für das Tragen eines Kettenhalsbandes darin liegt, das man nichts verstecken kann. Übrigens darf die Kette bei der Prüfung nicht auf Zug eingehakt werden. Aber es kommt auch sehr auf den Richter an. Ich hatte bei meiner letzten BH-Prüfung mit meiner Collie-Hündin die Kette vor Aufregung glatt vergessen. Die Richterin hat das auch angesprochen, ich mußte meiner Hündin das Nylon-Halsband ausziehen, die Richterin hat es inspiziert, das es in Ordnung ist und ich durfte die Prüfung mitmachen. Wir haben auch bestanden ;-)))
Trotzdem werde ich künftig bei Prüfungen den Hunden die Kette anziehen, denn ein Richter hätte viel zu tun, wenn er alle Halsbänder kontrollieren wollte. Dem Hund macht es bestimmt nichts aus.

Liebe Grüße
Birgit + Collies

05. August 2001 06:14

: Hi Antje,
: Ist es denn so schwierig, das vorab zu kontrollieren? Ich denke eher, das kommt aus der "Das haben wir doch schon immer so gemacht."-Ecke.
:
: Geschirr-tragende Grüße - Jana, Liza & Plastic

Bin absolut Deiner Meinung...

auch Geschirr-tragende Grüße - Margit+Boxers


05. August 2001 13:55

Habe mir jetzt alle Beiträge sorgfältig durchgelesen und kann auch nur sagen (meine Erfahrungswerte), dass meinem Dino es Sch...egal ist, was er um den Hals trägt - und wenn es ein Halstuch ist oder neuerdings einen quiekenden Welpen.

Irgendwie habe ich mich zwischendurch beim Lesen öfter gefragt, ob da nicht die Vertrauensbasis ein wenig fehlt. Wenn ich ein gutes Team bin bzw. ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter besteht, dürfte es meinem Hund fast (so lange der Überlebenstrieb nicht stärker ist) schnurz sein, was ich von ihm "verlange". Wenn er weiss, das was wir zusammen machen ist immer positiv und ich bin als HF sicher in meinem Wesen, dann ist es der Hund auch.

Drum habe ich bisher mit solchen "Marginalien" noch keine Probleme gehabt. Dino rast immer mit Kette durch die Weltgeschichte. Oder jetzt unser Nachwuchs mit 9 Wochen ist innerhalb von kürzester Zeit durch den Spieltunnel gesaust: Ich auf der anderen Seite und schwupps war sie da, weil sie weiss: Fraule wird mir keine Dinge zumuten, vor denen ich Angst habe. In einem Rudel müssen ja auch alle mithalten, egal wohin der Rudelführer sie zieht.

An einer Stelle las ich noch, dass das Meiden viel zu häufig belohnt wird. Auch meine Meinung. Es fängt doch schon häfig damit an, dass man sich entschuldigt, wenn man dem Hund auf die Pfote oder die Rute trampelt. Bei unseren beiden kann ich immer wieder sehen: Dino steigt der Kleinen wo drauf, sie quiekt, er kümmert sich nicht drum. Basta.

Grüßle

Moni mit Dino und Usha-Welpi

06. August 2001 05:22

Hallo Sandra,

: Wie sollte ich das Meiden denn verstärken? Ich nehme ihr einfach die Kette ab und wir bleiben zu Hause. Sollte ich sie besser hinter mir herschleifen?

Ich denke, nicht nur Dein Hund meidet die Kette, sondern auch Du.... *grins* Uwe hat ausführlich beschrieben, wie man Meiden verstärkt. Beim Hund kannst Du das Meiden abbauen, bei Dir, naja, ich weiß nicht, ich glaube, das wäre das größere Problem. Obwohl ich Dich verstehen kann, ich stehe auch manchmal auf dem Standpunkt, daß ich etwas ganz bestimmtes so nicht will wie es alle andern tun, ich persönlich keinen Nutzen in etwas sehe, wenn es auch anders geht. So wollte ich um's Verrecken keinen Zwingernamen, der dem Hundenamen hinten angestellt ist, dadurch mußte ich mit dem Züchten warten, bis die deutsch-deutsche Grenze offen war und Zwingernamen aus der ehemaligen DDR, die teilweise vor dem Hundenamen stehen und Bestandsschutz hatten, beim SV eingetragen wurden. Erst da hatte ich die Chance, einen Zwingernamen als Präfix zu verwenden...


: : Anscheinend betrifft das aber nur eine winzigen Prozentsatz von Hunden und warum ein bewährtes System dann ändern deswegen?
:
: Ich halte es eben nicht für bewährt, aber das ist eine andere Sache.....

Für mich bewährt es sich, wenn Manipulationen damit so gut wie unmöglich gemacht werden.


: Außerdem müsste es auch für einen winzigen Prozentsatz eine lösung geben.

Aber dann gibt es noch den niedrigen Prozentsatz der Hunde, die bei naßem oder kaltem Wetter nur mit Deckchen abliegen, und für den niedrigen Prozentsatz an Hunden, die keine blauen Fahrräder mögen, wird im Verkehrsteil dann ein rotes genommen, und mag ein Hund keine Dackel, dann wird im verkehrsteil halt ein Pudel an ihm vorbeigeführt usw. ...? Wo beginnen wir mit Ausnahmen und wo hören wir damit auf?


: Ich kann nur von meinem Hund sprechen (und wer ihn kennt, der wird nicht bestreiten was ich hier schreibe) und der ist ausgesprochen selbstsicher und zwar in jeder Lebenslage. Nur hasst er eben Ketten...
...
: Ich habe die erste BH für Agility gebraucht und die zweite für meine Fährtenprüfung. Mein Hund hat Nerven wie Drahtseile!

Da verstehe ich Dich jetzt nicht! Dein Hund ist in jeder Lebenslage selbstsicher und belastbar, hat Nerven wie Drahtseile, aber er ist zu sensibel, mal ein anderes Halsband zu tragen???

Verwirrte Grüße

Antje

06. August 2001 06:17

Hallo Antje,


: Für mich bewährt es sich, wenn Manipulationen damit so gut wie unmöglich gemacht werden.

Das werden sie ja gerade nicht, aber das hatten wir ja schon.....


: Aber dann gibt es noch den niedrigen Prozentsatz der Hunde, die bei naßem oder kaltem Wetter nur mit Deckchen abliegen, und für den niedrigen Prozentsatz an Hunden, die keine blauen Fahrräder mögen, wird im Verkehrsteil dann ein rotes genommen, und mag ein Hund keine Dackel, dann wird im verkehrsteil halt ein Pudel an ihm vorbeigeführt usw. ...? Wo beginnen wir mit Ausnahmen und wo hören wir damit auf?


Ich spreche einzig und allein von der Kette, den Rest bezweifele ich nicht. Aber es ist auch Fakt, das selbst Hunde, die "nicht wesensfest" sind, eine BH bestehen auch ohne Ausnahmen, da die Richter schlicht unfähig sind. Als weiteres Beispiel können die meisten Richter auch ein freudiges nicht von einem unsicheren schwänzeln unterscheiden.....

Das mein Hund sensibel ist habe ich nicht gesagt, sie boykottiert nur die Kette. Sie ist außerordentlich selbstsicher, daher auch ihr außerordentlich eigener Kopf.
Aber das können Außenstehende nicht verstehen, da man dazu die Persönlichkeit meines Hundes kennen müsste.

Mfg

Sandra und Fips