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Welpe und Reiten

geschrieben von Tanja(YCH) 
Welpe und Reiten
19. August 2001 15:34

Wer kann mir ein paar gute Tipps geben, wie ich von vornherein einen Hund so ausbilden kann, dass er am Pferd mitläuft, ohne dem Pferd unter die Hufe zu geraten und ohne fremden Pferden zu nahe zu kommen?
Es muss doch eine Möglichkeit geben, ohne erstmal eine schmerzhafte Erfahrung zu machen?!!
ER kennt jetzt schon Pferde und ist auch schon einmal mitgelaufen, aber Pferd und Reiter mussten ausweichen und dann kommt ja auch noch das Problem mit den Traktoren. Wie bring ich ihm bei , dass er zwar immer auf Abstand , aber im Strassenverkehr ganz nah am Pferd laufen soll?


19. August 2001 16:34

: Wer kann mir ein paar gute Tipps geben, wie ich von vornherein einen Hund so ausbilden kann, dass er am Pferd mitläuft, ohne dem Pferd unter die Hufe zu geraten und ohne fremden Pferden zu nahe zu kommen?
: Es muss doch eine Möglichkeit geben, ohne erstmal eine schmerzhafte Erfahrung zu machen?!!
: ER kennt jetzt schon Pferde und ist auch schon einmal mitgelaufen, aber Pferd und Reiter mussten ausweichen und dann kommt ja auch noch das Problem mit den Traktoren. Wie bring ich ihm bei , dass er zwar immer auf Abstand , aber im Strassenverkehr ganz nah am Pferd laufen soll?
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Hallo Tanja

Wie alt ist denn Dein Welpe?
Ich kann Dir nur raten, Deinen Welpen erst zum Reiten mitzunehmen, wenn dieser absolut zuverlässig! gehorcht, da alles andere viel zu gefährlich und für einnen Welpen auch viel zu anstrengend ist. Das heisst, er muss korrekt bei Fuss laufen können und jederzeit von überall her abrufbar sein. Ich habe meinen (jetzt 1 Jahr alt) erst mit ca. 6-7 Monaten für eine 3/4 Stunde auf einen Ausritt mitgenommen. Das Problem ist vor allem zu Pferd, dass man einen sehr schlechten Zugriff hat auf den Hund und von oben herab keinen Hund erziehen kann. Ich rate Dir, alles was der Hund können muss zuerst mit dem Velo gründlich zu üben, das Velo kann notfalls einfach fallen gelassen werden das Pferd nicht. Meinen Welpen habe ich von Anfang an Pferde gewöhnt (unter Aufsicht!) im Stall und auch draussen jedoch nicht beim Reiten. Ein falscher Tritt oder ein Erschrecken des Pferdes kann dem Welpen das Leben oder einen Fuss kosten. Ein Welpe ist noch viel zu wenig flink und total unerfahren um diese Gefahr einschätzen zu können und zu reagieren. Bitte habe Geduld und setz ihn nicht dieser Gefahr aus. Meiner ist heute ein absolut zuverlässiger Begleiter zu Pferd und hat auch den nötigen Respekt.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas helfen konnte.
Viele Grüsse
Regula



19. August 2001 16:39

Hallo Tanja

Als erstes würde ich den Welpen gar nicht zum "Reiten" mitnehmen, sondern ihn einfach mit Pferden bekannt machen, so dass er sie als völlig normal ansieht. Die Ausbildung beginnt am Boden.

In Kürze:

Er soll sich vom Boden aus abrufen lassen, von allen Pferden, Menschen und anderen Tieren egal ob eigenes oder fremdes. Immer ganz toll bestätigen, wenn es klappt und evtl. auch mit Schleppleine arbeiten. Er soll auch schon auf Kommando neben dir laufen können und die Seite wechseln, anhalten und warten, Sitz und Platz aus Distanz. Vorher musst du gar nicht ans Reiten denken.

Dann geht es am besten, wenn man den Umweg über das Fahrrad macht. von dort machst du nun alle diese Übungen. (Vorteil: WEnn was ist kannst du auch einfach mal das Fahrrad stehen lassen.) Hier kannst du auch gut, das Tempohalten und nebenher laufen, Seitewechseln etc. üben. Erst dann gehst du aufs Pferd.

Am besten du fängst in der Bahn oder auf einem umzäunten Platz an. Da musst du dich auch nicht so doll aufs Pferd konzentrieren, es kann nichts passieren. Die lieben Tierchen merken ganz schnell, wenn man mit etwas anderem beschäftigt ist. ;-) Wieder das gleiche Spiel. Auf Kommando an die Seite kommen, nebenherlaufen, Sitz, Platz, Seitewechseln etc. Erst wenn es einwandfrei klappt solltest du ins GElände.

Du musst dir bewusst sein, dass mit jedem Schritt weiter du die Schwierigkeit erhöhst und der Hund mit der Aufgabe überfordert sein kann. Es ist ein ziemlicher Unterschied, ob du stehst oder auf dem Fahrrad sitzt oder sogar auf dem Pferd bist! Also lieber kleine Schritte und notfalls zurück zum Kindergarten.

Es lohnt sich die Zeit zu investieren, und die hast du auf jede Fälle, denn vor dem ersten Geburtstag solltest du ja sowieso keine langen Fahrradtouren oder Ausritte mit ihm machen. Also alles langsam angehen. Aber das weisst du ja sicher. :-)

LG,
Jenny+N+L



19. August 2001 17:29

Danke für Deine Antwort, aber all die Dinge sind mir eigentlich klar, das sind ja , sagen wir mal, logische Grundvorrausetzungen. Ich hätte gerne speziell auf meine Fragen auch ein paar Antworten, also z.B. wie bringe ich ihm bei, auf Distanz zu bleiben, andererseits aber, im strassenverkehr doch nahe an die Hufe zu kommen und sowas. Wreil das gegensätzliche Lernverhalten sind.. Na, ich weiss auch nicht, wie genau ich das sagen soll. Schreib mir doch bitte dazu noch ein paar Tipps.
Bei uns gibt es nämlich viele Reiter mit Hund und es bieten sich da grauenvolle Szenen, daher versuche ich möglichst vorher keine Fehler zu machen.

19. August 2001 18:22

Hallo!

: Danke für Deine Antwort, aber all die Dinge sind mir eigentlich klar, das sind ja , sagen wir mal, logische Grundvorrausetzungen.

Bitte bitte. Sorry, war mir nicht ganz klar ob dir das klar war, aber jetzt ist ja alles klar. ;-)

:Ich hätte gerne speziell auf meine Fragen auch ein paar Antworten, also z.B. wie bringe ich ihm bei, auf Distanz zu bleiben, andererseits aber, im strassenverkehr doch nahe an die Hufe zu kommen und sowas. Wreil das gegensätzliche Lernverhalten sind.

Im Prinzip ist es einfach: zwei verschiedene Kommandi dafür brauchen. Aber besser nicht gleichzeitig lernen. Sitz und Platz sind auch gegensätzlich, aber man kann trotzdem beides lernen.
Ich würde einfach wirklich erst damit beginnen, wenn der Welpe schon ein Junghund mit sehr guter Koordination und etwas mehr Erfahrung ist. Mit der Ausbildung zum Reitbegleithund haben wir erst mit ca. 7-8 Monaten angefangen. Vorher kam er einfach mit und durfte angeleint beim Longieren zusehen. Dann durfte er beim longieren angeleint bei mir in der Mitte sein, dann durfte er beim longieren frei mitlaufen und auf Kommando irgendwo auf dem Viereck "Platz und Bleib" machen. So hatte er eigentlich ganz gut gelernt nicht zwischen die Beine des Pferdes zu laufen, hatte aber das Vertrauen nahe ranzugehen.

Ich persönlich habe entweder den Hund ganz frei oder ganz nah. Wenn ein anderer Reiter, Traktor oder sonstwas vorbeikommt, nehme ich ihn auf die strassenabgewandte Seite und lasse ihn an der Seite Platz machen, bis sie vorbei sind. Das ist die sicherste Variante. Falls ich über die Strasse oder so muss, dann nehme ich ihn bei Fuss und zwar ganz dicht. Er schaut selber, dass er nicht unter die Hufe gerät, solange die Beine sich bewegen geht er sicher nicht unter das Pferd. Lerne deinem Hund auch auf Kommando Blickkontakt aufzunehmen, denn dann kommt er zwar nahe ran, aber nicht zu nahe, denn sonst würde er dein Gesicht nicht mehr sehen.

Falls du clickerst kannst du mit dem Targetstab ziemlich gut die gewünschte Distanz herstellen. Ich arbeite auch vom Pferd gerne mit Leckerli oder schmeiss auch schon mal den Ball, den er mir dann wieder zurückbringen und heraufgeben muss. Das geht natürlich nur bei entsprechend braven Pferden, die ruhig stehen können.

Ich weiss es ist nicht jedermanns Sache und kommt auch ganz auf den Hund und das Pferd an. Aber ich habe auch eine zeitlang mit der Leine vom Pferd aus gearbeitet. Dazu habe ich eine 3-4m Leine genommen. Als der Hund ohne Erlaubnis die Seite wechseln wollte, habe ich "nein" gesagt, die Leine etwas kürzer genommen, das Pferd angehalten, alle wieder in die richtige Position und weiter gings. Nach ein paar mal ging das tadellos und ich konnte in allen Gangarten ins Gelände. Das ist sehr nützlich, v.a. wenn man in eine wildreiche Gegend kommt und man dem Hund nicht 100% vertraut.

LG,
Jenny +N+L

19. August 2001 19:25

Hallo Tanja,
im Prinzip haben ja die anderen schon beschrieben, wie man es machen kann.
Ich habe meine Hündin direkt als Welpe auf dem Sattel mitgenommen zu kleineren Ausritten (wir hatten extrem brave Pferde, die das gewohnt waren), und sie durfte vereinzelt ein paar Meter auf der Wiese oder dem Feldweg mitlaufen, nur um sie zu gewohnen, horchen tat sie da noch nicht, es ist aber auch dort der natürliche Folgetrieb der somit dann keine Probleme schaffte.
Als sie dann dazu zu groß wurde, stieg ich für die nächsten Monate aufs Kutsche fahren um , meistens einen einspännigen Gig. Dort durfte sie mitfahren, und dann wo es ungefährlich war mal ein paar Meter mitlaufen. Am Anfang nahm ich eine zweite Person mit, die das Pferd lenkte, und ich kümmerte mich mit Leine und Guti um den Hund. Der Gig war dazu perfekt, weil er sehr klein und tief ist, und ich mit Rausbeugen super zum Hund kam. Parallel habe ich das Folgen am Rad und so beim Spazierengehen gelernt, so war das kein Problem. Ich habe meiner Hündin mit Kommando das Männchenmachen am Steigbügel gelernt (Vorderpfoten auf die Stiefelspitze), ist recht praktisch beim An-und Ableinen oder wenn mal was ist.
Also viel Spaß
Juschka