Hallo Jana,
zum Grausen aller echten Retrieverleute habe ich meinem Goldie Zottelspiele beigebracht. Daher fielen einige Schutzdienstproben hervorragend aus - Griff tief, fest und energisch. Und dann fing er ein flatterndes Jungvögelchen: Weichmäuligkeit pur - kein Knöchlein war gebrochen, ich konnte es, nachdem ich das Regen- und Sabbernasse Vögelchen zuhause trocknen lies und prüfte, ob es auch fliegen kann, wieder an die Stelle zurückbringen. Also, es muß sich nicht wiedersprechen!
Allerdings würde ich stark empfehlen, mit einem Goldie nur Schutzdienst als Spiel zu machen - zuviele Helfer kitzeln immer noch den "Wehrtrieb" heraus, machen den Hund also ernstlich böse, damit er verbellt. Hierfür ist der Goldie wahrlich nicht geschaffen. Vielmehr wurden in der Zucht alle Goldies mit Wehrtrieb ausgeschlossen, da man einen friedlichen Jagdhund haben wollte. Ich kenne einen Goldie, hätte man ihn nur über Spiel gearbeitet, wäre er toll geblieben. Aber da war er nicht so sehr begierig drauf. Also hat man ihn unter Druck gesetzt - aber er wollte und wollte nicht in den Ärmel beißen - schließlich ist er ziemlich meschugge geworden, hat sogar geschnappt und wurde auch unter Hunden zum Raufer - der hatte einfach keine Nerven mehr. Also: über reinen Beutetrieb, wenn er mag, ja - über Wehrtrieb, nein!
Also Jana, wenn es unbedingt sein muß, läßt es sich vereinbaren! (Aber meiner - und sicher auch Deiner Meinung - nach, muß es nicht sein, Dummyarbeit ist viel artgerechter).
Beste Grüße
Heidrun